Antiislamisten
09.11.2007 um 18:40
Hallo,
hat jemand gestern um 22 Uhr 05 die Doku „Luise – eine deutsche Muslima“ auf Arte gesehen?
Es ging um eine Konvertitin, die sich mit 18 Jahren in einen algerischen Studenten verknallt hatte und dann auf den fundamentalistischen Pfad des Islam eingebogen ist. Totale Verschleierung unter Massen von Stoff. „Freiwilliger“ Rückzug in die weibliche Lebenssphäre von Haushalt und Kindern. Projektion aller irdischen Hoffnungen und Wünsche auf das „Paradies“.
Die (voll emanzipierte) Mutter von „Luise“ erzählte, wie schwer es ihr fiel, ihr Kind an den Islam zu verlieren, und nicht anders muss man es bezeichnen. Ihre Tochter war und ist nicht mehr dieselbe - wie im Film von den „Körperfressern“.
Sie konnte ihre Tränen nur mühsam zurückhalten, ich war echt erschüttert! So sieht es also aus, wenn zwischen Westlern und Moslems eine Mischehe zustande kommt, der westliche Part hat sich dem Islam anzupassen, nicht umgekehrt. Und die christliche, die deutsche Familie wird auseinander gerissen, wird zerstört. Der algerische Schwiegersohn beharrte auf seiner Einstellung zu Religiösität („es macht mich wütend, wenn ich sehe, dass hier Gott beleidigt wird; der Mann geht arbeiten und die Frau bleibt zuhause, wenn sie Kontakte zu anderen Männern hätte, würde ich das nicht dulden; so hab ich es gelernt, so soll es bleiben“ usw). Die Mutter gab sich Mühe, den Kontakt zur Tochter nicht abreissen zu lassen, aber die Gegensätze, die Gräben sind auf Dauer nicht zu überbrücken. Westlicher Individualismus, Diesseitigkeit, weibliche Emanzipation, Säkularität, Freiheit, also alles das, was die von den 70er und 80er Jahren geprägte Mutter lebte und lebt, ist nicht mit der islamischen Kultur kompatibel; wenn man dies am eigenen „Familienexperiment“ erprobt, wird es offensichtlich. Die Mutter, die ohne diese persönliche Erfahrung sicher bis zu ihrem Lebensende unreflektiert den Multikultitraum geträumt hätte, wurde auf den harten Boden der Realität geworfen.
Und so geht sie heute am Strand mit einem Rest von Lebensfreude ins Wasser, während ihre Tochter wie ein schwarzes Gespenst verhüllt am Meeressaum verharrt und höchstens ihre Füße benetzen lässt. Wenn „Luise“ bei ihren Schwiegereltern in Algerien ist, dann fühlt sie sich zwar unter Ihresgleichen und damit sehr wohl (während sie in Deutschland ständig ganz böse diskriminiert wird), aber dauerhaft leben möchte sie dort nicht – ständig ein männliches Familienmitglied zum Begleitschutz anfordern bzw. aufgehalst bekommen, wenn man das Haus verlassen möchte, ist ihr dann doch etwas zu unheimlich und zu nervig. Dass dies aber die Konsequenz eines konsequent gelebten Islam ist, den sie doch ansonsten so unkritisch verherrlicht, blendet sie lieber aus. Da greift sie dann doch lieber auf westliche Traditionen und Gepflogenheiten zurück. Den Eltern erzählt sie, die nicht einen Augenblick, während die Kamera auf sie gerichtet ist, wirklich entspannt und glücklich wirkt, dass sie das mit der angeblichen Frauenunterdrückung im Islam ganz falsch sähen: „Ich bin ja gar nicht unterdrückt.“ Davon ist die Mutter nicht so recht überzeugt, denn während eines Besuches in Algerien ist ihr auch schon aufgefallen, dass allein die Männer sich in der öffentlichen Sphäre tummeln und die Geschäfte erledigen; dass sie allein bestimmen, wieviel Freiheit den Frauen zusteht.
Und so machen Mutter und Schwiegervater aus der Not eine Tugend und lassen sich auf normale, freundschaftliche und „herzliche“ Kontakte zur Familie ihres „Schwiegersohns“ ein, um die Tochter nicht gänzlich zu verlieren. „Die Leidenschaft für seine Familie und wie er sich um sie kümmert“ usw, das hat sie schließlich „für ihn eingenommen“. Dass diese angebliche „Nestwärme“, die von westlichen Schwärmern so bewundert wird, ebenso für Ehrenmorde verantwortlich ist, wie sie das Patriarchat und die Negation des Individuums zum Fundament hat, wird schicksalsergeben hingenommen; was soll man auch machen? „Die“ sind halt so, und sie werden sich für uns nicht ein Deut ändern, das haben mittlerweile alle begriffen. Auch und gerade die Eltern von „Luise“.
Der Schwiegervater setzt seine ganze Hoffnung auf den Rest von westlicher Erziehung und Erfahrung, die noch in „Luise“ schlummern müssen: „Das kann sie ja nicht vollständig ablegen“. Soll heißen, Westen und Islam gehen nicht etwa eine gedeiliche Beziehung ein, wenn sie sich verbinden, sondern die westliche Gedankenwelt ist die einzige Chance, die Moslems bzw. die Konvertiten nicht in totalen Irrsinn abdriften zu lassen. Wer da noch behauptet, der Islam sei eine gleichwertige und unproblematische Religion/Kultur wie alle anderen auch, macht sich selbst was vor. Die Eltern von „Luise“ haben diese Naivität längst verloren. Interessant wäre die Frage gewesen, wie sich die Multikultiverbindung und insbesondere die Eltern-Tochter-Beziehung wohl entwickelt hätte, wenn die Tochter einen Hindu, Buddhisten, einen Brasilianer oder Koreaner geheiratet hätte. Ehrlicherweise hätte die Mutter antworten müssen (und sie hätte das gewiss auch getan): „Dann wäre unser Alltag und das Leben unserer Tochter halbwegs normal geblieben, sie hätte sich kaum verändert und unsere Beziehung hätte keinen Schaden genommen.“ Nichts kann schlimmer sein als der Einfluss des konsequent gelebten Islam auf die Psyche eines Menschen.
Die Doku endet mit Bildern der spielenden Enkeltochter, die Kleine versucht sich offenbar als Mix aus Prinzessin und Sängerin, eine anrührende Szene kindlicher Naivität, Hoffnung und Lebensfreude. Die Mutter von „Luise“ sorgt sich jetzt schon, denn sie hat die Lebenswirklichkeit des Islam begriffen, weil er ihr unbarmherzig aufgedrängt wurde: „Wenn ich daran denke, dass sie vielleicht noch zehn Jahre hat, und dann wartet das Kopftuch, da bekomm ich schon einen Kloß im Hals“. „Luise“ beteuert derweil, sie würde es natürlich akzeptieren, wenn ihre Tochter später mal kein Kopftuch tragen würde, wenn auch schweren Herzens, verstehen könnte sie das nicht, „aber dann hätte ich halt Pech gehabt.“ Es gibt eben keinen Zwang im Glauben, nicht wahr? Und sie wird sicher auch keinen subtilen Zwang auf ihre Tochter ausüben, sie nicht glaubensmäßig indoktrinieren, und die Tochter wird frei leben und frei entscheiden können. Vielleicht glaubt „Luise“ tatsächlich selbst daran, vielleicht erzählt sie nur, was die Journalisten trotz allem Toleranz-Gefasel vermutlich hören wollen. Der Zuschauer, der diese erschütternde Doku mitverfolgt hat, glaubt daran mit Sicherheit nicht. Keine einzige Sekunde. Denn er hat wieder einmal einen kleinen privaten Einblick in die Welt des Islam erhalten. Und wendet sich angewidert ab.