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Völkermord an den Armeniern

1.871 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Türkei, Kurden, Völkermord ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Völkermord an den Armeniern

19.09.2007 um 20:50
Der Völkermord an den Armeniern 1915/16
Dokumente aus dem Politischen Archiv des deutschen Auswärtigen Amts

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.06.2005

Eine "reiche Auswahl" von Dokumenten aus dem Politischen Archiv des deutschen Auswärtigen Amtes zum Völkermord an den Armeniern findet Rezensentin Florentine Fritzen in diesem Band. Wie berichtet, erhielt das Auswärtige Amt und der Reichskanzler in den ersten Jahren des Ersten Weltkriegs zahlreiche Berichte über den Völkermord an den Armeniern, die teilweise "ein Bild unbeschreiblichen Elends" zeichneten. Zugleich veranschauliche der Band die Mitverantwortung des Kaiserreichs am Völkermord. Die Dokumente waren laut Fritzen nicht für den Außengebrauch vorgesehen und sind daher "weitgehend unmittelbar und unverstellt". Die Texte findet sie oft "so anschaulich", "dass sie den Leser schaudern lassen". Fritzen hebt hervor, dass die deutsche Regierung 1915/16 entschlossen war, die Massaker des
Verbündeten an den Armeniern zu dulden, und daher versuchte, Kritiker am Vorgehen der jungtürkischen Regierung möglichst kleinzuhalten.


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Völkermord an den Armeniern

19.09.2007 um 20:51
Ich bezog mich auch auf die heutige fläche der türkei und ich sagte zahlen sind relativ weniger tote heist nicht das man besser war sondern nur das man schwächer oder unfähig war.


und wen wir mal deinen auszug nehmen so ist das bei den armeniern wohl eher eine vertreibung/deportation gewessen und wen du sagst das was türkei versuchte war ein versuchter völkermord war dan kann man ja genauso sagen was die armenier getan haben war genauso das gleiche...den das mittel was sie einsetzten war nicht ganz anders.


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Völkermord an den Armeniern

19.09.2007 um 21:00
@palamut

Nein, das kann man eben nicht glleichsetzen. Beim Mord an den Armeniern stand der Wille einer Regierung dahintger ein ganzes Volk in die Wüste zu "deportieren" IN DIE WÜSTE!! Das sagt doch schon alles über den Willen zur Vernichtung aus.

Dioe Dokumente des deutschen Kaiserreichs sprechen ebenfalls eine deutliche Sprache vom Willen AUCH deutscher Offiziere und Ämter das "armenische Problem" einer endgültigen Lösung zuzuführen und die Jungtürken in ihren Bemühungen zu unterstützen.


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Völkermord an den Armeniern

19.09.2007 um 21:19
Der größte Fehler besteht darin, dass die Massaker an den Armeniern und Deporatationen als Ausgeburt des osmanischen Reichs bezeichnet werden - in Wahrheit waren es die nationalistischen JUngtürken, die zu dem Zeitpunkt längst das Sagen hatten - militärisch + ideologisch. Die Türkei kann zweifellos als Nachfolgestaat der Jungtürken bezeichnet werden und steht daher in der Verantwortung.

Aber: Solange die Türkei selbst da eher reserviert bleibt - müssen die mega-moralischen EU- Staaten wie Frankreich (die haben ja gar nichts verbrochen in Algerien, Korea, in der Kolonialzeit usw. und mehr als lapidare Entschulduldigungen gab es da auch nicht!) eben diplomatisch auf die Türkei einwirken, anstatt damit schmutzige Politik zu machen (Z.b. der Armenierparagraph in Frankreich)

Und: Es IST unwissenschaftlich, von vorne herein durch die bekannten Dokumente auf geplanten Völkermord zu schließen! Die EINZIGE seriöse Lösung besteht darin, dass ALLE relevanten Dokumenteherausgegeben und ausgewertet werden - das gilt AUCH für die Dokumente, welche von den Armeniern unter Verschluss gehalten werden!
Klar für die Armenier kann es nicht schnell genug gehen - nur keine zeitintensive und akribische Forschung! Es könnte sich am Ende herausstellen, dass man selbst nicht nur Opfer war, und dass Zahlen bewusst in dei Höhe getrieben wurden ...
Schon Sultan Abd Al- Hamid schrieb in seinen Erinnerungen im Gefängnis, dass die Franzosen jeden Tag neue Schreckensmedlungen in der europäischen Presse forcierten, die entweder übertrieben oder schlecht/gar nicht recherchiert waren


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Völkermord an den Armeniern

19.09.2007 um 21:21
Link: www.gfbv.it (extern)

Retter des Vaterlandes
Die Türkei und der Völkermord an den Armeniern

Von Taner Akcam


Dass der Völkermord an den Armeniern tabuisiert wurde, hat auch damit zu tun, dass zwischen den Massakern und der Gründung der Republik ein Zusammenhang besteht.

Führende Politiker der neuen Republik haben sich unverblümt zu dieser Frage geäußert. So erklärte etwa Halil Mentese, ein populärer Vertreter der Partei Ittihad ve Terakki: "Ohne die Säuberung Ostanatoliens von den armenischen Milizen, die mit den Russen kollaborierten, wäre die Entstehung unserer nationalen Republik nicht möglich gewesen."

Und im ersten Parlament der türkischen Republik gab es sehr aufschlussreiche Debatten mit Beiträgen wie diesen: "Um das Vaterland zu retten, haben wir es auf uns genommen, als Mörder verschrien zu werden."

Oder: "Die Frage der Deportationen hat bekanntlich weltweit Aufsehen erregt und uns alle zu Mördern gestempelt. Wir wussten, bevor wir diesenEntschluss trafen, dass wir uns den Zorn und den Hass der gesamten christlichen Welt zuziehen würden. Warum also haben wir unseren Namen beflecken und uns Mörder schimpfen lassen? Warum haben wir uns dieser ebenso wichtigen wie schwierigen Aufgabe gestellt? Allein, weil das Nötige getan werden musste, um den Glanz und die Zukunft unseres Vaterlands zu bewahren, das uns heiliger und kostbarer ist als unser eigenes Leben."

Mit der Zeit wurden solche Erklärungen, die relativ kühn und offen den Standpunkt verteidigten, dass der Genozid für die Gründung der Republik unverzichtbar gewesen sei, durch die offizielle Geschichtsschreibung ersetzt. Für die taugten nur der Antiimperialismus und die Verehrung und Achtung der Kuvva-i Milliye (der ersten Widerstandsverbände im Unabhängigkeitskrieg) als Grundlagen der nationalen Identität. Noch in den 1960er-Jahren war für die junge revolutionäre Generation der Kampfgeist der Kuvva-i Milliye ein zentraler Bezugspunkt ihrerantiimperialistischen Haltung.

Auch die Furcht, solche Gewissheiten zu verlieren, spielt eine wichtige Rolle bei der Weigerung der Türkei, sich mit der armenischen Frage auseinander zu setzen.

Doch die vertrauten Erklärungsmuster, die bislang das öffentliche Selbstbild der Türkei bestimmten, müssten über Bord geworfen werden, damit eine Diskussion über den Völkermord zu der Einsicht führen könnte, dass der Staat nicht nur aus dem Kampf gegen die imperialistischen Mächte hervorgegangen ist, sondern auch aus einem Krieg gegen einheimische Minderheiten - die Griechen und Armenier. Auch deutet einiges darauf hin, dass es unter den Truppen der Kuvva-i Milliye, die unbestritten als Helden gelten, nicht wenige gab, die am Genozid unmittelbar beteiligt waren oder sich bei den Plünderungen in den Armeniergebieten bereicherten.


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Völkermord an den Armeniern

19.09.2007 um 21:28
würde die absicht des völkermordes bestehen so würde man diese leute vor ort oder in den sammel lagern ermorden stat tausende gebrauchter soldaten für jahre daran zu binden eine deportation zu überwachen.

ja dokumente die geschnitten und genommen werden wie es einen passt wo bilder gehängter agenten als arme gehängte armenier publieziert werden.
das bild ist zimlich bekannt und wurde als argument benutzt

obwohl im deutschen archiven ursprünglich unten gross und fett gehängt wegen spionage stand ist dies weit und breit kaum bekannt.

Türkei hat armenien angeboten mit armenien seine dokumente zu öffnen armenien sagte forscher seien für sowas nicht zuständig und es müsse politisch geklärt werden.

du wirfst türken vor fakten zu verbergen aber wiso stellt sich armenien quer??

der einziege türke der jemals einsicht in die archive hatte stzt immer noch in einem armensichen gefängniss....


nicht zu vergessen ist das bild vonatatürk wo von den armeniern als warhaftiger beweis für atatürks teilname dargestellt wurde....wo er vor nem dutzend geköpfter köpfe sitzt......was ursprünglich ein ganz anderes bild war nämlich stat köpfen befanden sich hunde da.......und genauso war es mit den beweis fotos von geöpften armeniern wo 2 türken hinterstehen wo sich später als kosaken oder armeniern entpuppten.




Türkei hat armenien die aufklärung angeboten armenien klamerte an politik stat wissenschaftlicher aufklärung,warum sies taten werden sie selber wohl am besten wissen.


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Völkermord an den Armeniern

19.09.2007 um 21:36
Jafrael@


Da stimme ich ja zu - Der türkische Nationalismus baut auf der Türkisierung der ursprünglich multiethnischen- und religiösen Türkei (ich meine jetzt nur das Staatsgebiet der heutigen Türkei) und der damit verbundenen Vertreibungs- und Siedlungspolitik - überall im Staatsgebiet der Türkei wurden gezielt Türken angesiedelt

Soweit so gut! Aber das GLEICHE geschah in Griechenland, Israel, arabischen Ländern (z.b. Arabisierung von Kurden- oder Berbergebieten) und - ja auch in Deutschland im 19. Jhdt. Überhaupt kommt der Nationalstaat überhaupt nicht ohne diese Politik aus. Die Nationalisten, welche das ohne Blut durchsetzen können, müssen sich glücklich schätzen, meistens geht die Zentralisierung mit Betonung auf eine Sprache, "Kultur" und Geschichte aber nicht unblutig vonstatten ...

Man sollte also GENERELL die Entstehung der Nationalstaaten hinterfragen!

Meiner Meinung nach wurden die Armenier aber NICHT deportiert, um Kleinasien zutürkisieren. Das mag ein Hintergedanke gewesen sein, aber vordergründig ging es um Kriegstaktitk (die Armenier sympathisierten und unterstützten teilweise Russland), Rache und Habgier.

Ich bezweifle, dass die Jungtürken bereits mitten im 1. WK eine Blut- und Türkisierungspolitik betrieben bzw. planten, oder gibt es dazu stichhaltige Beweise?


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Völkermord an den Armeniern

19.09.2007 um 21:48
@palamut
Zitat von palamutpalamut schrieb:Türkei hat armenien die aufklärung angeboten armenien klamerte an politik stat wissenschaftlicher aufklärung,warum sies taten werden sie selber wohl am besten wissen.
Wenn Du die von mir geposteten links gelesen hättest, was Du natürlich nicht tust, dann wüsstest Du warum es wenig Sinn macht in türkischen Archiven zu suchen. Die belasteten Unterlagen sind vernichtet worden. Das weiss die Welt.

Und Deine Hinweise auf Fälschungen von armenischer Seite? Auch DAS gab es sicherlich. Ändert aber an der stattgefundenen Ermordung des grössten Teils der armenischen Bevölkerung GAR NICHTS!

Ich habe es satt, hier ständig die beinahe schon ekelhaft zu nennende Verdrehung der Tatsachen zu lesen, die sich türkische Nationalisten zu eigen machen. Auch wenn die "israelische Regierung" das ander sehen mag - ICH nenne den Mord an den Armeniern ebenso "Völkermord", wie das die Mehrheit der Historiker tut.

Aber, wie der Artikel von TanerAkcam (klingt NICHT "armenisch"!) belegt - auf diesen link möchte ich noch einmal hinweisen! - ist es eben nicht einfach sich die Wahrheit einzugestehen dass an "der Wiege" der Staatsgründung ein Völkermord steht.

Obwohl Mustafa Kemal selbst anfangs noch den Mord an den Armeniern verurteilte!


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Völkermord an den Armeniern

19.09.2007 um 22:12
@al-chidr
Zitat von al-chidral-chidr schrieb:Man sollte also GENERELL die Entstehung der Nationalstaaten hinterfragen!
Ja, das sollte man in vielen Fällen.
Zitat von al-chidral-chidr schrieb:Ich bezweifle, dass die Jungtürken bereits mitten im 1. WK eine Blut- und Türkisierungspolitik betrieben bzw. planten, oder gibt es dazu stichhaltige Beweise?
Aus einer Biografie Mustafa Kemals:

Komitee für Einheit und Fortschritt
Dieses organisierte 1908 maßgeblich die sogenannte Jungtürkische Revolution, die das Regime Abdul Hamids beseitigte. Angesichts anhaltender Feindseligkeit des Westens und innenpolitischer Schwierigkeiten mündete die Revolution in eine Militärdiktatur, die eine IMMER SCHÄRFERE TÜRKISIERUNGSPOLITIK einschlug und gewissermaßen den modernen türkischen Nationalismus gesellschaftsfähig machte.

.................................

und hier...

Am 27. Mai 1915 wurde die Deportation von der osmanischen Regierung beschlossen, wobei Innenminister TalaatPascha die wichtigste Rolle als Organisator des Völkermords innehatte. Die Deportationen wurden militärisch begründet, denn die den Russen freundlich gesinnten und den Osmanen feindlich gesinnten Armenier sollten „evakuiert“ werden — soweit die türkischen Vorwände.

Die sogennante Deportation war im Endeffekt nicht mehr als ein Euphemismus für Ausrottung.

Hundertausende Armenier mussten zum Marsch in die mesopotamische Wüste aufbrechen mit Der Zor als Ziel, jedoch sollten nur die wenigsten das Ziel überhaupt erreichen, denn auf dem Weg gab es zahlreiche Massaker und Metzeleien, an denen sowohl Kurden als auch türkische Bauern beteiligt waren. Nur wenige Saptiehs, die die Züge vorgeblich zu deren Schutz begleiteten, hatten Mitleid mit den Deportierten; eher war es der Fall, dass auch sie bei den Mordaktionen mitwirkten und sich bereicherten.

Es gibt zahlreiche Augenzeugenberichte, die die grausamsten, unmenschlichsten Gräueltaten an den schutzlosenArmeniern, wobei Frauen und Kinder genau so leiden mussten wie die Männer, beschrieben und den Berichten über die Zeit des Holocausts in nichts nachstehen.

Das Ziel des jungtürkischen Regimes war dabei maximale Dezimierung durch Deportation, wobei die Deportation pure Vernichtungspolitik bedeutete.

Das kaiserlich-deutsche Konsulat in Erzurum berichtete am 28. Juli 1915: „ ,Nach dem Kriege werden wir keine Armenier mehr in der Türkei haben‘ - ist der wörtliche Ausspruch einer maßgeblichen Persönlichkeit. Soweit sich dieses Ziel nicht durch die verschiedenen Massakres erreichen lässt, hofft man, dass Entbehrungen auf der langen Wanderung bis Mesopotamien und das ungewohnte Klima dort ein übriges tun werden.

Das Komitee Ittihad ve Terakki war eine wichtige Institution bei der Organisation des Armeniermords. Nach außen hin war die Verantwortlichkeit Ittihads für die Realisierung des Parteiprogramms ausschlaggebend, im inneren Bereich hatte sie sich dieÜberwachung und Leitung des Genozids zur Aufgabe gemacht. Für die Umsetzung der Zentralkomitee-Beschlüsse waren lokale Ittihad Komitees in den Provinzen zuständig. Unterstützung erhielten sie durch besondere Abgesandte aus Konstantinopel oder Orte der Vertreibung wie Aleppo oder Erzurum.

Die wohl wichtigste Person im Völkermord war Innenminister Talaat Pascha. Er übernahm die Rolle des Cheforganisators des Vernichtungsplans und war der einzige der Beteiligten, der sich in der Öffentlichkeit zeigte. Seine beiden bedeutendsten Mitstreiter waren der Arzt Behaeddin Schakir, Mitglied des ZKs und Leiter der „Teskilat-i Mahsusa“ (Spezialorganisation) und Mehmid Nazim, ebenfalls Mitglied des Zks und des Generalstabs der Spezialorganisation.

Die finanziell gut unterstützte Teskilat-i Mahsusa war mit der Durchführung der Deportationen beauftragt.

Sie war bereits am 5. August, vor dem Eintritt in den Weltkrieg, gegründet worden und hatte ursprünglich die Funktioneiner Art Geheimdienst. Unter dem Vorstand der oben genannten radikalen Ittihad-Leute, nämlich Nazim und Schakir, war es ihr gelungen, ein Netz aus Vertretern des Panturanismus als Agenten im Land zu verbreiten, die mit Vorliebe verurteilte Mörder und entlassene Sträflinge rekrutierte, um diese und kurdische Briganten, in sogenannten Cetes (Freikorps) organisiert, unter ihren Instruktionen auf die Deportationszüge zu hetzen, wobei hunderttausende Armenier auf das Schrecklichste hingemetzelt wurden. Sie mischten seit Beginn des Genozids mit und sorgten dafür, dass die Waffensuche nach Plan verlief, und sie waren verantwortlich für die Folterungen, u.a. an armenischen Priestern.

aus:

http://www.hateful-metal.de/vmord_armenien.html (Archiv-Version vom 28.10.2007)


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Völkermord an den Armeniern

19.09.2007 um 22:19
http://cosima73.wordpress.com/

und hier:

...die Idee des Panturanismus gewann an Boden. Die damit verbundene kompromisslose Türkisierungspolitik wurde zu einer ernsthaften Bedrohung der Armenier.[1] Ab 1913 regierte in der Türkei das jungtürkische Comité Union et Progrès (CUP) als diktatorisches Einparteienregime. Völkischem Nationalismus wurde Vorschub geleistet und man wollte zugleich sich der modernen europäischen Zivilisation angleichen. Den Jungtürken schwebte ein homogenes türkisches Territorium in Anatolien vor, welches unter rein türkischer Souveränität stehen sollte....

Es handelte sich bei der Deportation um eine geplante Vernichtungspolitik. Davon zeugt unter anderem eine ultimative Weisung an die Präfektur in Aleppo:

Rotten Sie mit geheimen Mitteln jeden Armenier der östlichen Provinzen aus, den Sie in ihrem Gebiet finden sollten.[5]

Barth, Genozid. Völkermord im 20. Jahrhundert. Geschichte Theorien Kontroversen, S. 8
............................................................

In weiteren Zeugnissen liest man, „der Ort der Verbannung derartiger Unruhestifter ist das Nichts“ und es ist die Rede von der „Ausrottung der fraglichen Personen“.

([6] - Zit. nach Helmut Walser Smith, The Holocaust and Other Genocides. History, Representation, Ethics, Nashville 2002, S. 147. (nach Barth, S. 15)


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Völkermord an den Armeniern

19.09.2007 um 22:28
Bis in den Juli des Jahres 1915 hinein wurden die meisten Armenier zunächst in ihren Hauptsiedlungsgebieten an einigen Orten konzentriert, überwiegend in den Hauptstädten der betroffenen Vilayets.[24] Sie wurden entweder gleich dort von türkischen Polizisten und Soldaten oder kurdischen Hilfstruppen ermordet[25] oder auf Befehl von Talaat Pascha ab dem 27. Mai 1915 auf Todesmärsche über unwegsames Gebirge Richtung Aleppo geschickt. Dabei ging es nicht nur um eine Umsiedlung. Max Erwin von Scheubner-Richter, der damalige deutsche Vizekonsul in Erzurum, erklärte dazu Ende Juli 1915 in einem Schreiben an den Botschafter Wangenheim:

„Von den Anhaengern letzterer [i.e. der 'schrofferen Richtung'] wird uebrigens unumwunden zugegeben, dass das Endziel ihres Vorgehens gegen die Armenier die gaenzliche Ausrottung derselben in der Tuerkei ist. Nach dem Kriege werden wir „keine Armenier mehr in der Türkei haben“ ist der wörtliche Ausspruch einer maßgebenden Persoenlichkeit.Soweit sich dieses Ziel nicht durch die verschiedenen Massakers erreichen lässt, hofft man, dass Entbehrungen der langen Wanderung bis Mesopotamien und das ungewohnte Klima dort ein Uebriges tun werden. Diese Loesung der Armenierfrage scheint den Anhaengern der schroffen Richtung, zu der fast alle Militär- und Regierungsbeamte gehoeren, eine ideale zu sein. Das tuerkische Volk selbst ist mit dieser Loesung der Armenierfrage keineswegs einverstanden und empfindet schon jetzt schwer die infolge der Vertreibung der Armenier ueber das Land hier hereinbrechenden wirtschaftlichen Not.[26]“

aus:

Völkermord an den Armeniern

Wikipedia: Völkermord an den Armeniern


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Völkermord an den Armeniern

19.09.2007 um 22:30
Ich weiss nicht, wie man angesichts derartiger Dokumente - und es gibt noch mehr davon - behaupten kann, es habe KEINE Absicht der Jungtürken gegeben die Armenier auszurotten!


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Völkermord an den Armeniern

19.09.2007 um 22:34
Besonders brisant ist hierbei aus deutscher Sicht die Beteiligung von deutschen Verbin-
dungsoffizieren an Vernichtungsaktionen. So ließ Major Eberhard Graf Wolffskeel von Reichenberg armenische Aufständische in Urfa mit deutschen Feldhaubitzen zusammenschießen

und Oberstleutnant Böttrich unterzeichnete als Chef des Verkehrswesens (Eisenbahnabteilung) im türkischen Großen Hauptquartier Deportationsbefehle

Wolfgang Gust, Einführung und Leitfaden, in: Wolfgang Gust (Hrsg.), Der Völkermord an den Armeniern
1915/16. Dokumente aus dem Politischen Archiv des deutschen Auswärtigen Amts, 2005, S. 17-109 (89f.).


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Völkermord an den Armeniern

19.09.2007 um 22:34
Jafrael@

Viele Armenier "schafften" es aber trotzdem nach Syrien, Europa (Frankreich!) und der Staat Armenien wurde durch Menschen gegründet, die sich Armenier nennen ...
Dass ein "Großteil" der Bevölkerung ums Leben kam, ist eine These, die bewiesen werden muss. Augenzeugenberichte von Armeniern und undurchsichtige Dokumente genügen da nicht!

Zu den Jungtürken: Ja deren Türkisierungspolitik führte nach Meinung des Politikwissenschaftlers Nathan Brown erst zum arabischen Verrat bzw. nüchterner gesagt zum arabischen Nationalismus der nicht nur das Ziel hat, INNERHALB des Reichs das Arabertum zu pflegen, sondern sich aus dem "türksichen Joch" zu befreien -
und zum armenischen Nationalismus, welcher zur Folge hatte, dass Segmente der armenischstämmigen Bevölkerung mit Hilfe europäischer Lobbyisten und Russlands auf die Unabhängigkeit drängte.

Aber: Auch die Jungtürkenpolitik- und Ideologie war eine Reaktion auf den griechischen, serbischen,albanischen, libanesisch- christlichen und ägyptischen usw. Nationalismus sowie die europäische Zermürbungspolitik!

Man darf Geschichte NIE auf ein paar Jahrzehnte reduzieren, das führt immer in die Katastrophe!

Einfach zu sagen "Das war Völkermord, weil es dazu belegbare Dokumte gibt, ist Geschichtsklitterung und KEINE neutrale Auseinandersetzung mit den Ereignissen im Jungtürkenreich während des ersten Weltkriegs!


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Völkermord an den Armeniern

19.09.2007 um 22:37
Erst vor wenigen Jahren veröffentliche der US-armenische Wissenschaftler Vahakn N. Dadrian Dokumente aus den Unterlagen des britischen Foreign Office, die der Leiter der Geheimdienstabteilung II des Osmanischen Innenministeriums, Ahmed Essad, sichergestellt und den Briten übergeben hatte. Diese Dokumente enthalten einen 10-Punkte-Plan, den Organisationsplan für die Vernichtung der Armenier, dessen Entstehung von den Briten auf Dezember 1914 oder Januar 1915 datiert wurde.

Verantwortlich für diesen Plan zeichneten neben Innenminister Talaat unter anderem die ZK-Mitglieder Behaeddin Schakir und Mehmed Nazim. Verschiedene Indizien sprechen aber dafür, dass der Gedanke, die Armenier auszurotten, bereits früher gefasst wurde. War die Absicht zum Völkermord möglicherweise Anlass für den Kriegseintritt der Türkei an der Seite Deutschlands? Im Gegensatz zu Engländern und Franzosen, das wussten die Jungtürken, war den Deutschen an einem weiteren Zerfall des OsmanischenReiches, dessen Erbe sie ja später anzutreten gedachten, nicht gelegen. Also würde der Kaiser, ein erklärter Freund der Osmanen und des Islam, ihnen in dieser Angelegenheit freie Hand lassen.

http://www.wsws.org/de/2001/jul2001/arm3-j03.shtml (Archiv-Version vom 06.11.2007)


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Völkermord an den Armeniern

19.09.2007 um 22:40
Schon den damaligen europäischen Augenzeugen war klar, dass es sich hier um einen gezielten Völkermord, um eine flächendeckende Ausrottung der Armenier im Osmanischen Reich handelte. Die Berichte deutscher Diplomaten über diese Vorgänge sind heute noch im politischen Archiv des Auswärtigen Amtes nachzulesen. Kein anderer Staat besaß damals in der Türkei so zahlreiches diplomatisches Personal wie das Deutsche Reich. Fast in jeder Provinzhauptstadt gab es ein deutsches Konsulat.

Bereits im Juli 1915 erkannte deshalb der deutsche Botschafter, dass das, was die Türken beschönigend "Deportation" nannten, eine Tat war, die auf die Vernichtung - wie er es formulierte - der "armenischen Rasse" im Osmanischen Reich abzielte. Die Deutschen bzw. die deutsche Diplomatie wusste also besser als jeder andere Staat, was im Inneren der Türkei vor sich ging. Trotzdem schwieg das offizielle Deutschland. Wenn es überhaupt zu Protesten kam, dann kamen diese zu spät und fielen äußerst lauund zurückhaltend aus. Es gab weder wirtschaftliche Boykottmaßnahmen gegen die Türkei noch ernstzunehmende Drohgebärden. Und in Deutschland selbst erfuhr die Öffentlichkeit nichts von der Vernichtung der Armenier, da Militärzensur herrschte.

Warum sich das offizielle Deutschland so verhielt, ist relativ einfach zu beantworten. Bündnisinteresse ging vor Solidarität mit einem verfolgten Volk, "Realpolitik" im damaligen Verständnis Kaiserdeutschlands vor Menschenrechten oder Grundsätzen des internationalen Rechts wie der Haager Landkriegsordnung. Deutschlands herrschende Elite opferte skrupellos dem Bündnis mit den Jungtürken jegliche ethischen oder rechtlichen Grundsätze.

Die von dem evangelischen Theologen Johannes Lepsius 1919 veröffentlichten diplomatischen Akten belegen, dass der deutsche Botschafter Wangenheim durch seine Konsulate über den Ablauf der Deportationen bestens unterrichtet war. Kaiser Wilhelm II. freilich machte unmissverständlich deutlich, dasser das Schicksal der Armenier als notwendige und unvermeidliche Begleiterscheinung des Krieges ansah. Schließlich hatten deutsche Militärberater die Umsiedlung der armenischen Bevölkerung selbst empfohlen und gefordert, obwohl sie den tödlichen Charakter dieser Maßnahme erkannten. Für den Bau der Berlin-Bagdadbahn wurden Tausende armenischer Zwangsarbeiter eingesetzt und anschließend ermordet. Die in der Türkei stationierten deutschen Spitzenoffiziere stimmten mehrheitlich in die jungtürkischen Hasstiraden gegen die Armenier ein und hießen offen den Genozid gut. Vereinzelt beteiligten sich deutsche Offiziere sogar an den Massakern. (1)

Von seinem Parteigenossen Scheubner-Richter, seinerzeit deutscher Konsul zu Erzrum und von den Massakern aufrichtig entsetzt, dürfte Adolf Hitler vom Genozid an den Armeniern erfahren haben. Fasziniert hat den Diktator vor allem, dass kein Mensch mehr von den Opfern sprach, wie Hitler 1939, kurz vor dem Überfall auf Polen, bekannte.Auch von Juden und Kommunisten sollte eines Tages niemand mehr sprechen.

aus oben benanntem link.


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Völkermord an den Armeniern

19.09.2007 um 22:46
@jafrael

Nach diesem Überwältigenden Statement von Dir solltest du die Länder Aufsuchen die die Türkei eines Genozids Beschuldigen und Sie darauf Vorbereiten das sie doch Gerne Bitte eine Invasion in der Türkei Starten damit sie das Land unter Ihre Konntrolle bringen ( Besetzen ) und die Türken dazu Zwingen diesen Völkermord zu Akzeptieren !

Denn ich Garantiere Dir die Türken werden nichts aber auch gar nichts Zugeben weil sie es nicht brauchen und nicht für Nötig Halten weil in Ihren Augen dieser Völkermord niemals Stattgefunden hat

Und Warum ?

Weil Ihnen es nicht anders Beigebracht wurde...


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Völkermord an den Armeniern

19.09.2007 um 22:49
Jafrael@

Man wollte die Armenier aus dem türkischen Staatsgebiet los haben, um einen weiteren potentiellen Gefahrenherd zu beseitigen. Das heißt aber nicht, dass man die Ausrottung plante. Israel vertrieb auch mehr als 2/3 der arabischen Bevölkerung Palästinas und in Osteuropa wurden fast alle Deutschen vertrieben - jetzt einmal nur auf den Vertreibungs/Deportationsaspekt bezogen.

Da es sich nun einmal um Krieg handelte, gab es natürlich auch zahlreiche kleinere und größere Massaker durch offizielle Truppen und Paramilitärs (z.b. Stammesmilizen der Kurden) - vielleicht kann man auch von Völkermord sprechen, das ist Ansichtssache.

Aber das alles ist mir zuwenig, um voreilig von einer geplanten Ausrottung zu sprechen. Bestimmte Zitate von Politikern dürfen da auch nicht den Ausschlag geben, sonst müssen wir in 100 Jahren davon sprechen, dass Israel die Ausrottung des palästiunensischen Volkes geplant hätte - denn entsprechende Statements gibt es seit1948 immer wieder (zuletzt Liebermann)

Und wie gesagt: ziemlich viele Armenier haben trotz allem überlebt, in Syrien leben heute sehr viele armenischstämmige Menschen, ebenso in Frankreich, Nordamerika und vielleicht auch in Armenien ;)

Zahlenrechnerei ist zwar pervers, aber das gilt sowohl für Plus- und Minusrechnung. Eine seriöse Recherche muss sich auch mit der Frage beschäftigen, wieviele Opfer es wirklich ungefähr gegeben hat, da reichen ein paar Dokumente und vage Schätzungen, die gegebenenfalls gerne nach oben "korrigiert" werden (noch vor einigen Jahren sprach man eher von mindestens 300 000 toten Armeniern, im Moment muss man schon beinahe sagen, dass es sich um 1, 5 Millionen handelte) nicht aus, dazu muss auch die türkische Seite angehört werden, AUCH wenn sich darunter gefälschtes Material befinden mag! Aber wer sagt, dass das Material der Armenier immer einwandfrei ist?

Man sollte IMMER kritisch sein, wenn die USA (in diesem Fall weniger)und Europa geradezu fanatisch bestimmte Geschichtsbilder durchpeitschen wollen! Da ist fast immer was faul dran ...


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Völkermord an den Armeniern

19.09.2007 um 22:54
Ach ja - al-chidr,

"undurchsichtige Dokumente" nennst Du die Dokumente des deutschen Aussenamts. Ja Himmelherrgottnochmal! - was sind für DICH dann eigentlich noch glaubhafte Dikumente, wenn nicht diese?

Es reicht auch nicht die Aussagen von Beteiligten am Völkermord zu zitieren, die GANZ KLAR sich dazu bekennen!

Immer wieder dieselbe Kacke!

Macht es ÜBERHAUPT noch Sinn zu argumentieren und die Argumente zu belegen?

Was nicht passt, wird eben einfach geleugnet und bestritten und was FÜR den geplanten "Völkermord an den Armeniern" spricht wird einfach als "gefakeded", "irrelevant" etc. abgetan.

Wenn ich nun in stundenlanger Mühe mir die entsprechenden Dokumente zum Thema "Völkermord an den Armeniern" heraussuche, darf ich mir anhören, dass man die Geschichte des osmanischen Reiches nicht auf einige Jahre beschränken dürfe!

Wer tut das denn? HIER geht es um die Behauptung einiger nationalistischer Heisssporne, die in einemdeutschen Forum den Völkermord an den Armeniern" leugnen! DAS ist hier das Thema und nicht die ganze Geschichte der türkisch-armenischen Beziehnungen, denn DIE war im osmanischen Reich während langer Perioden AUCH eine durchaus fruchtbare und gute!

Erst der Wahnwitz des Nationalismus änderte das gründlich. Und DAS galt es zu belegen.


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Völkermord an den Armeniern

19.09.2007 um 22:55
DOCH, alo-chidr!

Man PLANTE - und die Dokumente im deutschen Aussenamt - einsehbar und veröffentlicht - belegen das. Einige habe ich hier vorgestellt. Andere werden noch folgen!


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Völkermord an den Armeniern

19.09.2007 um 22:57
SoundTrack@

Ich gebe dir AUCH Recht, aber soll man deiner Meinung nach die Türken dazu zwingen, einen Völkermord zuzugeben und ihnen dabei auch noch die Bedingungen aufzuoktroieren?
Warum geht man an die Sache nicht sachte heran, gerade die AKP- Regierung hätte die Möglichkeiten, in dieser Frage auf eine langfristig akzeptable Lösung hinzuarbeiten!

Aber das geht NUR, wenn nicht von Anfang an die Täter- und Opferrollen festgelegt werden und wenn es für die Türken klar ist, WARUM gerade jetzt diese ganzen Kampagnen laufen (Nobelpreis an Orhan Pamuk, Armenierparagraph in Frankreich usw.)!

Aber so ist das mit der Geschichtsschreibung immer - besonders seit dem 19. Jahrhundert von den Europäern perfektioniert: Die Geschichte hat so stattgefunden, wie man sie im Rückblick braucht


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