Deutschland=Österreich?

@interrobang
Und das heißt was?
Dass die faschistischen Politiker ihre Macht nicht hergeben wollten und deshalb vor die Wahl gestellt wurden "Gebt uns die Macht oder wir nehmen sie uns", sagt weder etwas darüber aus, ob die Politiker sich nicht selber als (bessere) Deutsche gesehen haben und erst recht nichts darüber, wie der Anschluss von der Bevölkerung bewertet wurde.

@interrobang

Des hat aber niemanden gestört, die meisten haben Hitler beim Einmarsch bejubelt. Man darf auch nciht vergessen, das es Kräfte aus dem Innern waren, die den Anschluss den Boden bereitet haben.

wie du es auch drehst und wendest, ihr wart keine Opfer, ihr habt damals fleissig mitgemacht, in der Wehrmacht gekämpft, in KZs Leute gekillt usw. Und die Demokratie in österreich habt ihr lange vor dem Anschluss selbst abgeschafft...und die Verantwortlichen nie zur Rechenschaft gezogen. Noch heute gilt Dollfuß in konsverativen Kreisen als Heldenkanzler und über Schuschnigg haben wir uns ja schon unterhalten.

@Obrien

Obrien schrieb:Des hat aber niemanden gestört,

Vorallem nicht die Grenzpolizei, die ganz von selbst mit einem Lächeln in Gesicht die Schranken öffnete.

@tris

tris schrieb:ob die Politiker sich nicht selber als (bessere) Deutsche gesehen haben

Darum ging es auch nicht. ^^

tris schrieb:und erst recht nichts darüber, wie der Anschluss von der Bevölkerung bewertet wurde.

Obrien schrieb:Des hat aber niemanden gestört, die meisten haben Hitler beim Einmarsch bejubelt

Jop. Die Deutschen reichsfaschisten die durch Hitlers Gewaltandrohung wieder freikammen und auch jene die nicht von den Nazis gelyncht werden wollten.

Obrien schrieb:Und die Demokratie in österreich habt ihr lange vor dem Anschluss selbst abgeschafft.

Sagt da einer was dagegen?

Obrien schrieb:und die Verantwortlichen nie zur Rechenschaft gezogen

Wie den auch wen dan Hitler kam?

@bloodrocuted

bloodrocuted schrieb:Vorallem nicht die Grenzpolizei, die ganz von selbst mit einem Lächeln in Gesicht die Schranken öffnete.

Würdest du auch wen:

ließ er am 12. März 1938 Soldaten der Wehrmacht und Polizisten – insgesamt rund 65.000 Mann mit teils schwerer Bewaffnung – in Österreich einmarschieren,

Wikipedia: Anschluss Österreichs#Vollzug des Anschlusses

interrobang schrieb:Vielleicht hilft das

Die Weisung war da. Sie wäre vermutlich auch durchgezogen worden. Wobei es aber - laut Göring bei den Nürnberger Prozessen - Meinungsunterschiede zwischen Hitler und Göring gab. Hitler wollte unbedingt, dass Seyss-Inquart als vom österreichischen Präsidenten bestellten Kanzler die deutschen Truppen zu Hilfe ruft. Göring war das eher schnuppe, er wollte die Truppen in Österreich haben. Egal wie.

Nach dem ersten abgelehnten Ultimatum ist ja noch ein zweites nachgeschoben worden, und der Poker ging auf, Schuschnigg trat zurück, Miklas ernannte Seyss-Inquart zum Kanzler. Dieser rief die deutschen Truppen zu Hilfe (mit einem von Göring verfassten Text).

@interrobang
Warum sie dann wohl jubelnd Blumen auf die Panzer warfen und alle begeistert dem Hitler hinterherrannten?

@bloodrocuted

interrobang schrieb:Jop. Die Deutschen reichsfaschisten die durch Hitlers Gewaltandrohung wieder freikammen und auch jene die nicht von den Nazis gelyncht werden wollten.

Ich zitiere mich gerne selbst. :)

@interrobang
Wenn du meinst.

@interrobang
Ja, ja, Du bist ein ignoranter Österreicher, der dem widerlegten Opfermythos nachweint, schon verstanden.

@bloodrocuted
Na deinen Wehrmachtssoldat im Ava verstehe ich wohl auch. ^^

bloodrocuted schrieb:Warum sie dann wohl jubelnd Blumen auf die Panzer warfen und alle begeistert dem Hitler hinterherrannten?

Alle nicht. Die Verhaftungswelle in der ersten Woche nach dem Einmarsch war enorm. Da wurden mehrere zehntausend Menschen aus politischen Gründen inhaftiert.

Und viele erhofften sich wohl ein ähnliches Programm zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit wie in Deutschland - vom geplanten Ostkrieg wusste ja keiner und die Wenigsten werden "Mein Kampf" gelesen haben. Einige freuten sich vermutlich auch auf die Beseitigung jüdischer Konkurrenz.

@Branntweiner
Ich hab sicherlich übertreiben - Juden, Linke, Demokraten und Andere waren sicherlich nicht begeistert, aber wie @interrobang versucht sich am Opfermythos festzuhalten, ist schon arg lächerlich. Mit historischer Aufarbeitung tun sich die Österreicher noch bis heute schwer.

@bloodrocuted
Jo da is die deutschnationalistische variante wohl besser das Österreich sich freiwillig anschloss. ^^

bloodrocuted schrieb:Mit historischer Aufarbeitung tun sich die Österreicher noch bis heute schwer.

Zumindest haben Leute, die öffentlich den Holocaust leugnen, in Österreich die Erwartung, für ein paar Jahre im Bau zu verschwinden.

Dass Österreich völkerrechtlich illegal überfallen wurde, hat nichts mit der Tatsache zu tun, dass es in Österreich viele Anhänger des Anschlusses gab. Wieviele, weiß ich nicht. Auf jeden Fall wollte Hitler auf keinen Fall das Risiko der von Schuschnigg geplanten Abstimmung (die Hitler ihm auf dem Berghof selbst vorgschlagen hatte) eingehen wollte.

@interrobang

und die Verantwortlichen nie zur Rechenschaft gezogen

Nach 1945 vlt.?

@Obrien
Stimmt wir hätten das so strickt handhaben sollen wie die Piefke... o wait...
Wikipedia: Liste ehemaliger NSDAP-Mitglieder, die nach Mai 1945 politisch tätig waren

interesant dabei:

Bucher, Ewald

bis 1945

FDP/DVP 1950–1972, ab 1984 CDU

1962–1965 Bundesminister der Justiz, 1965–1966 Bundesminister für Wohnungswesen und Städtebau

@interrobang

Jo, aber die Führungsriege wurde in Nürnberg hingerichtet oder verknastet. Ihr konntet nichtmal nen ehemaliegn Diktator verknacken, obwohl er nichtmal nach Argentinien ausgewandert ist,sondern in Tirol wohnte.

Aber die Liste kenne ich schon, die reibe ich immer gerne den CDUlern unter die Nase :D

@Obrien
Na hoffentlich der FDP auch.
Wikipedia: Naumann-Kreis

Obrien schrieb:Ihr konntet nichtmal nen ehemaliegn Diktator verknacken, obwohl er nichtmal nach Argentinien ausgewandert ist,sondern in Tirol wohnte.

Nachdem Schuschnigg US-Staatsbürger war und die ÖVP sich letztlich nie richtig von der Ständediktatur distanzierte, schätze ich, dass im Vorfeld genug gelaufen ist, dass er strafrechtlich nicht belangt wird, wenn er in Österreich ist.

Auch wäre ein Prozess politisch kaum durchgegangen, nachdem die Sozialdemokraten und Christlichsozialen (nun ÖVP) den "Lagerfrieden" geschlossen hatten (im wörtlichen Sinne: KZ-Lager sind gemeint).

Einsperren wäre auch schwer gegangen: Schuschnigg war sieben Jahre im KZ.

Eher stellt sich die Frage, warum er 1968 sich in Österreich ansiedeln durfte. Otto Habsburg wurde die Einreise nach Österreich erst in den 70er Jahren gestattet. Andererseits gab es 1968 eine ÖVP-Alleinregierung und Tirol war tiefschwarz (Wallnöfers ÖVP hatte Wahlerfolge, von denen auch die SED nur träumen konnte ;) ).

@interrobang

interrobang schrieb:tja aber von seiner nationalität war er eben kein deutscher.

Aber natürlich war er das.
Er hat sich schließlich als solcher selbst bezeichnet. Der Deutsche Nationalismus begann doch nicht auf einmal 1871 so das sich davor niemand als Deutscher sah. Ganz im Gegenteil sogar.