Mal wieder zum Eingangspost:
Jetzt wollen sogar die Kinder von den Überlebenden der Shoa eine Reperationszahlung, weil sie von den Erzählungen ihrer Eltern über die Shoa ein Trauma erlitten haben.
Also gibt es doch eine Erbschuld?
Ich denke die spinnen!
Und was denkt ihr?
Aaaalso, wenn es tatsächlich jemanden, eine Instanz, Partei oder was auch immer, gäbe, der sozusagen die Nachfolge der Nazipartei angetreten hat und hinter denen aufräumt, dann würde ich auch eine Entschädigung beantragen. Wir hätten alle ein Recht drauf, alle, deren Vorfahren vom 2.WK in der Art betroffen waren, daß es sie emotional beeinträchtigt hat. Ein Krieg führt immer dazu, daß die große Mehrzahl der Menschen, die das miterleben, sich gegenüber all dem Leid und Schrecken emotional verschließt, um nicht vor Schmerz und Grauen zu sterben oder irre zu werden. Und nach dem Krieg bleiben die Herzen meist verschlossen, der Schutz wird beibehalten, um die schwere aufräumarbeit zu leisten und nicht an den Erinnerungen zu leiden, und die nächste Generation wächst mit Eltern heran, die herzlos erscheinen, wird ebenfalls hart, und, da wir hier in Deutschland nun seitdem keinen Krieg mehr hatten, kann erst die Enkel-Generation - die unsere - damit anfangen, die emotionale Beschneidung wieder loszulassen und unter Schmerzen die Herzen wieder zu öffnen. Ohne Hilfe ist das fast unmöglich, mit Hilfe immer noch eine harte Nuß. Und es gibt noch immer kaum Therapeuten oder "Begleiter", die die Ursache und ihre Folgen überhaupt kennen.
Aber wir sehen, was passiert, wenn keiner hilft: Leugnung, bis hin zur Holocaust-Leugnung, Verhöhnung der Opfer, Aggressivität, wenn über das Thema gesprochen wird, der Eindruck, es würde ständig Schuld unterstellt - all das nur, weil man das Thema nicht händeln kann, weil man es nicht von den früheren Generationen gelernt hat, weil die es noch weniger konnten.
Denen, die es miterlebt haben, gestehe ich die Verweigerung noch zu - es war zu schlimm, zu nah dran für sie, die Schuld war z.T. tatsächlich ihre eigene.
Ihren Kinder gestehe ich es auch noch zu - sie hätten sich gegen ihre harten Eltern durchsetzen müssen, gegen die Kriegsgeneration, und das hätten sie nicht geschafft. Die es doch taten, kennen wir heute als die wilden 68er - die wollten nur Wahrheit, und sie wollten sie mit der selben Gewalt und Aggressivität, mit der ihre Eltern sie
nicht wollten.
Aber wir heute, die Enkel-Generation, braucht keinen solchen Widerstand mehr zu fürchten, wir können ein mittlerweile sehr gemäßigtes Maß an Schmerz bewältigen, wir haben keine Erinnerungen, es war nicht
unsere Schuld, nicht
unser Versagen, es ist nur unsere Geschichte, als Volk.
Ich weiß nicht, wie Ihr das seht, aber ich betrachte das deutsche Volk, das auf ihn hereinfiel, als Hitlers erstes Opfer.