"BüSo" an deutschen Unis aktiv
Seit einigen Monaten schon tauchen sie inunregelmäßigen Abständen vor der Zentralbibliothek und an anderen vielfrequentiertenOrten in der Aachener Innenstadt auf: Zwei oder drei Mitglieder der Partei"Bürgerrechtsbewegung Solidarität", samt Infotisch und Martin-Luther-King-Plakat. Waszunächst den Anschein einer weiteren links-angehauchten Gruppierung erweckt, entpupptsich spätestens bei der Betrachtung eines anderen Plakates mit der Aufschrift "Atomkraftja" als unbegründet. Die "Büso" ist antifaschistischen Gruppen schon lange als deutscherAbleger des global agierenden LaRouche-Netzwerks bekannt, welches unter anderem in seinenPublikationen den Zweiten Weltkrieg (inklusive Holocaust) als Teil einerjüdisch-kapitalistischen Weltverschwörung darstellt. Schuld an allem Übel ist die"britische Oligarchie", wohinter sich vor allem jüdische Drahtzieher verbergen:
"Adolf Hitler" wurde im wesentlichen auf Initiative der Rothschilds, Warburgs undOppenheimers an die Macht gebracht, neben weiteren Jüdischen und nicht-JüdischenFinanzinteressen, die sich in der Stadt London konzentrierten." (zitiert aus "NeueSolidarität", nach "Informationsdienst gegen Rechtsextremismus"[www.idgr.de])
Derlei Propaganda verbreitet die "BüSo" in ihrem Organ "NeueSolidarität", welches ein Ableger der amerikanischen Publikation "New Solidarity" ist.Dahinter steckt das Netzwerk einer international aktiven Sekte, deren Initiator LyndonLaRouche ist, Ehemann der Chefin der deutschen "BüSo", Helga Zepp-LaRouche. Beide leugnendie Verantwortung Deutschlands für den I. und II. Weltkrieg, insbesondere für dieGreueltaten der Nazis. Der Geschichtsrevisionismus ist Teil einer umfassendenantisemitischen Verschwörungstheorie, die, aufbauend auf die klassische Ideologie desAntisemitismus die Juden als Drahtzieher der Weltgeschicke konstruiert.
In diesemZusammenhang propagiert die "BüSo" einen "schaffenden Industriekapitalismus", der sichvom "jüdischen raffenden Finanzkapitalismus" unterscheiden soll. Dieses Konzept baut aufimperialistischer Großraumpolitik auf, und fordert vehement den Ausbau allen möglichenHigh-Tech Krams, wie Atomkraft, Raumfahrt, Transrapid etc. Der "gute" Kapitalismusfunktioniert aber nur unter der planvollen Kontrolle des "Führers" La Rouche, unterdessen "Gemeinschaft" sich der Einzelne unterordnen soll.
Kein Wunder also, daßdie "BüSo" (die früher unter dem Namen Europäische Arbeiterpartei, danach als "Patriotenfür Deutschland" auftrat) mittlerweile auch von den etablierten Medien als rechtsextremeingestuft wird. Großdeutsche Expansionsphantasien gepaart mit undemokratischemFührerprinzip und menschenverachtender Propaganda (Internierung von Aids-Kranken!) lassenwohl keinen Zweifel mehr über den wahren Charakter der "BüSo".
Zusammenfassend dieKernpunkte der "BüSo"-Programmatik:
# Führerprinzip: Ablehnung der Demokratie,statt dessen LaRouche-Bewegung als neue herrschende Elite mit Lyndon LaRouche als Führer;Unterordnung des Einzelnen unter die "Gemeinschaft"
# Paranoia: Weltverschwörungvon jüdischen Institutionen, britischer Regierung und britischem Königshaus, Freimaurernund Kommunisten ist seit Jahrhunderten für jedes Problem auf der Weltverantwortlich
# Antisemitismus: Unterscheidung zwischen einem guten "schaffendenIndustriekapitalismus" und einem bösen, mit Jüdinnen und Juden identifizierten "raffendenFinanzkapitalismus"
# High Tech-Fetischismus: Atomkraft, Raumfahrt, Transrapidetc. werden uneingeschränkt bejaht, deren Verwendung, gewaltförmige Durchsetzung undforcierter Ausbau werden als Lösung für ökonomische und soziale Problemeangepriesen
# Imperialistische Großraumpolitik: Mit Konzeptionen wie der "neuenSeidenstraße" oder dem "produktiven Dreieck Wien-Berlin-Paris" fordert die BüSo eine anden kaiserzeitlichen bzw. nationalsozialistischen Großraumkonzeptionen orientierteStellung der BRD in der Welt
# Menschenverachtung: Die "BüSo" propagiert z.B. dieInternierung vonAIDS-Infizierten
aus:
http://www.stud.rwth-aachen.de/stud4/buso.htm (Archiv-Version vom 30.06.2006)