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:)Frankreich
Autos brennen, Sarkozyurlaubt
© Philippe Huguen/AFP Auch in der zweiten Nacht nach denPräsidentschaftswahlen setzten Jugendliche Autos in Brand
Auch zwei Tage nach derWahl haben sich die Proteste gegen den neuen französischen Präsidenten Sarkozy nichtgelegt: Zehntausend Jugendliche steckten Autos in Brand und lieferten sichStraßenschlachten mit der Polizei. Sarkozy wurde beim Ausspannen auf einer Yachtentdeckt.
Die zweite Nacht in Folge haben Tausende linke Jugendliche aufDemonstrationen in Frankreich zu "Widerstand" gegen den gewählten Präsidenten NicolasSarkozy aufgerufen. Dabei kam es in der Nacht vor allem in Paris erneut zuAusschreitungen. Trotzkistische Gruppen hatten zum "Widerstand gegen Sarkozy"mobilisiert. Kundgebungen gab es auch in Lyon, Lille, Toulouse, Nantes und Rennes. In denEinwanderer-Vororten, wo es 2005 zu wochenlangen Unruhen gekommen war, blieb es hingegenruhig.
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Frankreich nach der Wahl: "Hauptsache, es tut sichwas"Wahl in Frankreich: Ein Konservativer an der Macht Sarkozy gegen Royal: 75 Prozentaller Franzosen haben gewähltSozialistenchef François Hollande rief die Demonstranten zufriedlichem Verhalten auf. "Ich kann die Wut und Enttäuschung verstehen", sagte Hollandeim Rundfunk. Die einzige demokratische Reaktion auf Sarkozys Wahl sei jedoch dieTeilnahme an der Parlamentswahl am 10. Juni.
55 Autos in Flammen
DieDemonstranten riefen "Sarko Fascho" oder "Sarko Gesindel, verschwinde". Dabei nahmen sieein Wort Sarkozys auf, der 2005 als Innenminister erklärt hatte, er wolle die Vorstädtemit dem Hochdruckreiniger "von Gesindel befreien".
Die größte Kundgebung mit 500Teilnehmern gab es auf dem Pariser Bastille-Platz. Etwa 200 vermummte Jugendlicheblockierten zeitweise den Verkehr, warfen Scheiben ein und stürzten Müllcontainer um. DiePolizei ging massiv gegen die Randalierer vor. 218 Personen wurden vorübergehendfestgenommen. Im Großraum Lille/Rubaix gingen 55 Autos sowie Müllcontainer in Flammen aufund Polizisten trieben etwa 100 Randalierer mit Tränengas auseinander. In der Nacht nachSarkozys Wahlsieg waren landesweit 730 Autos in Brand gesteckt und 592 Randaliererfestgenommen worden. Die Schäden entsprachen nach offiziellen Angaben denen einerSilvesternacht.
Sarkozy auf Yacht entdeckt
Nicolas Sarkozy hat sich nachseinem Wahlsieg laut Augenzeugen auf eine Yacht zurückgezogen, die in der Nacht zumDienstag vor Malta ankerte. Am Vormittag nahm das Schiff den Angaben zufolge Kurs aufSizilien. Fotografen sahen mit Teleobjektiven einen Mann in blau-weiß gestreiftem T-Shirtan Deck der Yacht, der aussah wie der 52-Jährige.
Die Yacht wurde von einemmaltesischen Patrouillen-Boot begleitet. Nach Angaben seiner Berater zog sich Sarkozynach seinem Wahlsieg zurück, um über die Bildung einer Regierung zu entscheiden. DieBesetzung der Ministerposten wird Aufschluss über den Kurs des neuen Präsidenten geben.Am Montag war Sarkozy in Begleitung seiner Familie in Malta eingetroffen und zur Yacht"La Poleta" gebracht worden, die unter britischer Flagge registriert ist.
Na,wenigstens lag Madame Royal mit ihrer Prophetie, "Das gibt Mekka wenn Sarkozy gewinnt!",nicht ganz daneben.
;)Ja, so ist das Franzosenleben, die einen feiern, dieanderen lassens krachen.
;)Gruß