Scotland Yard sucht "zukünftige Mörder"
28.11.2006 um 17:23Titelt orf.at heute folgenden Artikel:
(copy and paste da orf.at nicht alle Artikelarchiviert, und so ein Link womöglich bald ins Leere führt.)
Mordverhinderungper Profiler
Datenschützer kritisieren Aktion als "obszön".BritischePolizeipsychologen erstellen einem Zeitungsbericht zufolge derzeit eine Liste der hundertpotenziell gefährlichsten Mörder und Vergewaltiger des Landes - bevor sie überhauptstraffällig geworden sind.
Dabei handle es sich um Menschen, die von ihrempsychischen Profil her solche Taten möglicherweise in der Zukunft begehen könnten,berichtete "The Times" am Montag.
Aussagen ehemaliger Partner
Die Expertenhätten die Profile mit Hilfe der Aussagen ehemaliger Beziehungspartner, Informationen despsychologischen Gesundheitsdienstes und früherer Anzeigen erarbeitet.
Kriminalitätsrisiko soll sinken
"Meine Vision ist, dass wir für London wissen,wer diese hundert Menschen an der Spitze sind", sagte Laura Richards, Psychologin von derAbteilung zur Verhinderung von Mord bei der Londoner Metropolitan Police.
DemTeam gehe es insbesondere darum, das Kriminalitätsrisiko bei Menschen mit häuslicherGewalterfahrung zu senken. Ein Viertel aller Mörder habe entsprechende Erfahrungen,schrieb die "Times".
Festnahme oder Therapie möglich
Sei eine möglicherweisegefährliche Person erst einmal gefunden, so Richards in der "Times", gebe es zweiMöglichkeiten. Die Polizei könne dann entscheiden, ob sie Schritte einleiten wolle, denpotenziellen Straftäter festzunehmen.
Es sei aber auch denkbar, dieSozialbehörden zu alarmieren. Diese könnten dann veranlassen, ihn in einverhaltentherapeutisches Programm zu vermitteln.
Datenschützer: Unfassbar
Datenschützer kritisierten das Projekt. "Es ist völlig richtig, dass sich die Polizeimit Verdächtigen befassen soll", sagte Simon Davies, Direktor derMenschenrechtsorganisation Privacy International.
Es sei aber unfassbar undobszön, dass eine Liste von Menschen erstellt werden soll, die möglicherweise eineStraftat begehen könnten. Unschuldige könnten so durch falsche Verdächtigungendiskreditiert werden. "Die Polizei steckt die Grenzen ihres Machtbereichs immer weiter",so Davis.
Experten kritisieren Methode
Auch die Methode der Listenerstellungstößt bei Experten auf Widerstand. Sie bezweifeln, dass alleine die Verknüpfung derInformationen ausreicht.
Hollywood als Vorbild
Das Projekt erinnert an denHollywood-Film "Minority Report" von Steven Spielberg mit Tom Cruise in der Hauptrolle.Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte des US-Science-Fiction-Autors Philip K. Dick.
Unter Beobachtung des Ministeriums
Das Projekt steht unter permanenterBeobachtung des britischen Innenministeriums. Ob es tatsächlich umgesetzt wird, sei nochnicht entschieden, so die "Times" weiter.
Details waren an die Öffentlichkeitgelangt, nachdem der Datenschutzbeauftragte der Regierung davor gewarnt hatte, dassGroßbritannien "schlafwandelnd" zu einer Überwachungsgesellschaft geworden sei, so die"Times".
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Hier derentsprechende Times Artikel:
http://www.timesonline.co.uk/article/0,,200-2473501.html
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Genügend Zündstoff füreine Diskussion.
Meines erachtens ein äußerst fragwürdiges Projekt mit enormemMissbrauchspotenzial.
(copy and paste da orf.at nicht alle Artikelarchiviert, und so ein Link womöglich bald ins Leere führt.)
Mordverhinderungper Profiler
Datenschützer kritisieren Aktion als "obszön".BritischePolizeipsychologen erstellen einem Zeitungsbericht zufolge derzeit eine Liste der hundertpotenziell gefährlichsten Mörder und Vergewaltiger des Landes - bevor sie überhauptstraffällig geworden sind.
Dabei handle es sich um Menschen, die von ihrempsychischen Profil her solche Taten möglicherweise in der Zukunft begehen könnten,berichtete "The Times" am Montag.
Aussagen ehemaliger Partner
Die Expertenhätten die Profile mit Hilfe der Aussagen ehemaliger Beziehungspartner, Informationen despsychologischen Gesundheitsdienstes und früherer Anzeigen erarbeitet.
Kriminalitätsrisiko soll sinken
"Meine Vision ist, dass wir für London wissen,wer diese hundert Menschen an der Spitze sind", sagte Laura Richards, Psychologin von derAbteilung zur Verhinderung von Mord bei der Londoner Metropolitan Police.
DemTeam gehe es insbesondere darum, das Kriminalitätsrisiko bei Menschen mit häuslicherGewalterfahrung zu senken. Ein Viertel aller Mörder habe entsprechende Erfahrungen,schrieb die "Times".
Festnahme oder Therapie möglich
Sei eine möglicherweisegefährliche Person erst einmal gefunden, so Richards in der "Times", gebe es zweiMöglichkeiten. Die Polizei könne dann entscheiden, ob sie Schritte einleiten wolle, denpotenziellen Straftäter festzunehmen.
Es sei aber auch denkbar, dieSozialbehörden zu alarmieren. Diese könnten dann veranlassen, ihn in einverhaltentherapeutisches Programm zu vermitteln.
Datenschützer: Unfassbar
Datenschützer kritisierten das Projekt. "Es ist völlig richtig, dass sich die Polizeimit Verdächtigen befassen soll", sagte Simon Davies, Direktor derMenschenrechtsorganisation Privacy International.
Es sei aber unfassbar undobszön, dass eine Liste von Menschen erstellt werden soll, die möglicherweise eineStraftat begehen könnten. Unschuldige könnten so durch falsche Verdächtigungendiskreditiert werden. "Die Polizei steckt die Grenzen ihres Machtbereichs immer weiter",so Davis.
Experten kritisieren Methode
Auch die Methode der Listenerstellungstößt bei Experten auf Widerstand. Sie bezweifeln, dass alleine die Verknüpfung derInformationen ausreicht.
Hollywood als Vorbild
Das Projekt erinnert an denHollywood-Film "Minority Report" von Steven Spielberg mit Tom Cruise in der Hauptrolle.Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte des US-Science-Fiction-Autors Philip K. Dick.
Unter Beobachtung des Ministeriums
Das Projekt steht unter permanenterBeobachtung des britischen Innenministeriums. Ob es tatsächlich umgesetzt wird, sei nochnicht entschieden, so die "Times" weiter.
Details waren an die Öffentlichkeitgelangt, nachdem der Datenschutzbeauftragte der Regierung davor gewarnt hatte, dassGroßbritannien "schlafwandelnd" zu einer Überwachungsgesellschaft geworden sei, so die"Times".
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Hier derentsprechende Times Artikel:
http://www.timesonline.co.uk/article/0,,200-2473501.html
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Genügend Zündstoff füreine Diskussion.
Meines erachtens ein äußerst fragwürdiges Projekt mit enormemMissbrauchspotenzial.