@sütcüü:
In meiner Familie gab es zur damaligen Zeit genügend Leute, die wussten, waslos war. Schliesslich hatten sie das KZ Neuengamme vor der Haustür und konnte dieElendsgestalten jeden Tag ansehen. Ich weiss ja nicht, was Deine Familie damals so trieb.
Ich habe ja auch nirgends behauptet, jeder Soldat sei ein Judenschlächter, aberdurch seinen Einsatz an der Front hat er den Schlächtern das ungestörte Weiterarbeitenermöglicht.
Nicht jeder Deutsche hat übrigens damals "mitgemacht", es sei anEmigranten erinnert, an diejenigen, die für ihre Überzeugung in Knast, KZ, Strafkompanieoder Tod gegangen sind, an die Deserteure, an diejenigen, die die Seite der Frontgewechselt haben und den Hitlerfaschismus mit der Waffe in der Hand bekämpft haben unddie vielen kleinen Saboteure und Widerstand Leistenden.
Was den "militärischenWiderstand" gegen Hitler angeht: Nicht wenige von den Generälen und Offizieren konntenihre Brust nicht breit genug machen, als es für Eroberungskriege Orden, Ruhm undPrivilegien gab. Als sich das Blatt wendete, nach Stalingrad, nach Tunesien, nachSizilien, nach der Normandie - da waren sie auf einmal dagegen. Mal ganz abgesehen davon,dass so ein preussisch-militaristischer Ständestaat, wie er vielen Mitgliedern desmilitärischen Widerstands als Ideal vorschwebte, auch nicht sooo viel besser gewesenwäre.
Ich denke schon, dass ich mich in meiner jahrzehntelange intensivenberuflichen Beschäftigung mit Faschismus und Krieg ausreichend mit dieser Problematikauseinander gesetzt habe, was möglicherweise zu unseren unterschiedlichen Einschätzungender Materie führt.
Eine Abschlussfrage sei erlaubt: Warum sind die heldenhaftenVerteidiger der deutschen Helden deren Sprache so wenig mächtig?