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Folter von Kindern, in den USA geltendes Recht

123 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Gewalt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Folter von Kindern, in den USA geltendes Recht

01.09.2006 um 01:00
"Sie haben ihn unterstützt um eine Ausbreitung der iranisch-islamischen Revolutionzu
verhindern und das war gut so!"
Ja klar, wenn du das sagst, dass das gutwar...weil
Saddamm ja auch viel viel besser war als die Mullahs, ein Musterdemokratund Gutmensch.
Und weil er ja viel besser war als die Mullahs, wurde er später auchgewaltsam beseitigt,
während die Mullahs noch an der Macht sind. Aber ich vergaß,früher, als er die
Nachbarländer mit Giftgas angriff, war Saddamm ja noch gut, währender später zum bösen
Saddamm wurde.
Zur Story mit dem Wahlbetrug: die ist minutiösdokumentiert in "Stupid
White Men" von Michael Moore, mitsamt ausführlichenQuellenangaben (sind hinten im Buch
vermerkt). Es wird auf Zeitungsartikel innamhaften Zeitungen wie z.B. der NYT oder dem
britischen Sender BBC sowie aufUntersuchungen der United States Commission of Civil
Rights verwiesen, wo gezeigtwird, dass Bush eine EDV-Firma engagiert hat, welche dafür
sorgte, dass viele schwarzeAmerikaner in Florida gar nicht erst zur Wahl zugelassen
wurden (schon praktisch wennder Bruder Gouverneur in Florida ist). Weiterhin wurden nach
belieben ungültigeWahlzettel und doppelt abgeschickte Wahlzettel gezählt. Ist alles in
den Quellen,welche Moore nennt nachzulesen und basiert auf sorgfältigen Untersuchungen.
Dies kannnicht einfach abgetan werden, auch wenn dies natürlich viel einfacher ist.

Außerdem würde die Mehrheit der Amerikaner keinen Analphabeten, Ex-Alkiund
Vorbestraften der keinen korrekten Englischen Satz bilden kann zum Präsidentenwählen.
Dafür sind die meisten Amerikaner (Rednecks und Hinterwäldler mal ausgenommen)einfach zu
intelligent.


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Folter von Kindern, in den USA geltendes Recht

01.09.2006 um 01:03
"Du musst unterscheiden zwischen deinem subjektiven Empfinden und Beweisen."
Dankefür die tolle Belehrung, nur solltest du diese mal selber beherzigen.


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Folter von Kindern, in den USA geltendes Recht

01.09.2006 um 01:57
Jeder Präsident der USA ist bisher immer nur von der Minderheit des Volkes gewähltworden, was am Wahlsystem liegt bei dem man sich vorher registrieren lassen muß umwahlberechtigt zu sein und was somit viele von vornherein ausschließt.


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Folter von Kindern, in den USA geltendes Recht

01.09.2006 um 02:00
Jeder Präsident der USA ist bisher immer nur von der Minderheit des Volkes gewähltworden, was am Wahlsystem liegt bei dem man sich vorher registrieren lassen muß umwahlberechtigt zu sein und was somit viele von vornherein ausschließt.

Quatsch, von der Mehrheit, sonst würde er ja nicht gewählt werden, oder??
Weissaber glaube ich was du meinst.....


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Folter von Kindern, in den USA geltendes Recht

01.09.2006 um 02:20
Kein Quatsch. Lies genau! Der Präsident wird dort von je her von der Minderheit desVolkes gewählt, weil große Teile des Volkes überhaupt nicht an der Wahl teilnehmen, waseiniges mit dem dortigen Wahlsystem zu tun hat. Du mußt zwischen der Mehrheit des Volkesund der Mehrheit der Wähler unterscheiden. Allerdings kann es auch vorkommen und istschon vorgekommen, das der Präsi von der Minderheit der Wähler gewählt wurde, waswiederrum am Wahlsystem der Wahlmänner liegt die die einzelnen Bundesstaatenrepräsentieren.


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Folter von Kindern, in den USA geltendes Recht

01.09.2006 um 02:22
http://www.wahlrecht.de/ausland/us-praesident.html


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01.09.2006 um 02:24
Kinder Foltern? Das ist Scheuslig!


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01.09.2006 um 02:29
@Bagira

Lass dir hier keinen Scheiss erzählen. Hier haben die Infokrieger malwieder versucht ihren blinden USA Hass auszuleben und aus einer langen Podiumsdiskussionetwas aus dem Zusammenhang gerissen und aus einer 13 Sekunden Antwort auf einehypothetische Frage ein Recht abzuleiten.


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01.09.2006 um 02:33
das beste war ja die zurückwweisung er schwartzen an der wahl urne..


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01.09.2006 um 02:36
@darthhotz

Das stimmt du hast recht.
Mich hat das nur etwas geschockt.


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Folter von Kindern, in den USA geltendes Recht

01.09.2006 um 11:24
"Jeder Präsident der USA ist bisher immer nur von der Minderheit des Volkes gewähltworden, was am Wahlsystem liegt bei dem man sich vorher registrieren lassen muß umwahlberechtigt zu sein und was somit viele von vornherein ausschließt."
Das ist mirschon klar, nur ist es irrelevant, da in Florida viele Schwarze uns Hispanics vonvorneherein von der Wahl AUSGESCHLOSSEN wurden. Sie haben sich ordnungsgemäß registriert(schließlich sind sie auch nicht dümmer als Weiße) und sie wurden dann an denWahlmaschinen abgewiesen.


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01.09.2006 um 23:07
@Michaelgame

"Quatsch, von der Mehrheit, sonst würde er ja nicht gewählt werden,oder??
Weiss aber glaube ich was du meinst....."

Darthoz hat voellig recht.nicht die Mehrheit waehlt sondern der Gewinner der meissten Punkte pro Bundesstaat. DiesePunkte richten sich unteranderem auch nach der Groesse des Staates. So kann es auchkommen das jemand Praesident wird obwohl die eigentlich Mehrheit fuer den anderengewaehlt hat


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Folter von Kindern, in den USA geltendes Recht

01.09.2006 um 23:09
'Das ist mir schon klar, nur ist es irrelevant, da in Florida viele Schwarze unsHispanics von vorneherein von der Wahl AUSGESCHLOSSEN wurden. Sie haben sichordnungsgemäß registriert (schließlich sind sie auch nicht dümmer als Weiße) und siewurden dann an den Wahlmaschinen abgewiesen. "

Naja ganz so simple ist es nichtaber in einer der letzten amerikanischen "Rolling Stone" Ausgaben war ein ausfuehrlicherArtikel ueber den Wahlbetrug in Ohio. Schockierend und die Mainstreampresse berichtet nixdavon.

Der Wahlbetrug war eine Summe aus vielen kleinen Einzeltaten. Mal hat manzu frueh die Wahlurnen geschlossen, mal mussten demokratische Waehler 4-5 Stunden ineiner Schlange stehen um waehlen zu koennen. etc etc etc.


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Folter von Kindern, in den USA geltendes Recht

01.09.2006 um 23:10
@case_77

Ja ich habe es eigentlich auch nicht so gemeint, darum der andereSatz(Weiss aber glaube ich was du meinst.)


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Folter von Kindern, in den USA geltendes Recht

01.09.2006 um 23:10
War mir zuerst halt nicht so sicher, verstehst du :)


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Folter von Kindern, in den USA geltendes Recht

01.09.2006 um 23:21
"Naja ganz so simple ist es nicht"
Doch das ist so passiert in Florida. Aber du hastnatürlich recht, wenn du darauf hinweist, dass der Wahlbetrug noch weitaus umfassenderwar und sich nicht nur auf Florida beschränkte (obwohl dies dort natürlich einfacher warwegen Jeb Bush).


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Folter von Kindern, in den USA geltendes Recht

01.09.2006 um 23:23
Wie auch immer, wir sind ziemlich weit vom eigentlichen Thema des Threads abgekommen...


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Folter von Kindern, in den USA geltendes Recht

01.09.2006 um 23:23
@philoktetes

LOL, ja so kommts halt immer in einem Thread, was willste machen:)
Dann schweif doch zurück zum Thema, bin gespannt


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Folter von Kindern, in den USA geltendes Recht

02.09.2006 um 11:37
Hmmm...hab' mir den Artikel mal durchgelesen, aber die Informationen da drin sind rechtdürftig. Vor allem die Sache mit dem "Hodenquetschen" kommt mir seltsam vor...wie foltertman dann weibliche Terroristen *g*. Aber daran, dass gefoltert wird, besteht wohl keinZweifel: In Guantanamo, in illegalen Gefängnissen in Europa, im Irak usw. Dafür gibt esgenug Indizien, und dass zumindest manche Amerikaner nicht zimperlich sind, haben dieVorfälle in Abu Ghraib gezeigt.
Ob man von amerikanischem Faschismus reden kann,weiss ich nicht. Aber klar ist für mich, dass die Amerikaner bei ihrer Kriegsführungschon in Vietnam und besonders auch im zweiten Golfkrieg eine Grenze überschritten haben:das Leben von Zivilisten wird als wertlos betrachtet ("Kollateralschaden"), wehrlose, aufdem Rückzug befindliche Soldaten werden mit Fliegerbomben abgeschlachtet (so geschehen im2. Golfkrieg 1990/91) und jetzt kommt noch die Geschichte mit Folter und illegalenCIA-Gefängnissen in Europa hinzu. Ich kann nur hoffen, dass die europäischen Regierungendafür sorgen werden, dass wenigstens aus Europa keine unrechtmäßig festgenommenenPersonen von der CIA ausgeflogen werden und dass jene illegalen Gefängnisse aufgelöstwerden.
Trotz allem sind Vergleiche mit Nazi-Deutschland wohl kaum angebracht, da esin den USA immer noch eine starke freie Presse (siehe Michael Moore) gibt, und keinvergleichbares ideologisches Fundament vorhanden ist.


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Folter von Kindern, in den USA geltendes Recht

03.09.2006 um 16:47
UN-Menschenrechtserklärung
Heute, über 50 Jahre nach der „Allgemeinen Erklärung derMenschenrechte“ der UNO, stehen Verletzungen dieser fundamentalen Rechte in vielenStaaten an der Tagesordnung. Obwohl die Menschenrechte immer mehr in das allgemeineBewusstsein der Menschen gelangt sind und Eingang in bi- und multilaterale Beziehungengefunden haben, werden sie nach wie vor überall auf der Welt verletzt.
Vor demHintergrund der Ereignisse des 11. Septembers 2001, ist die Debatte über denUniversalitätsanspruch des Menschenrechtskatalogs der UNO von besonderer Aktualität. Kanndieser wirklich universelle Gültigkeit für sich beanspruchen, oder handelt es sich umeine imperialistische Zumutung des Westens, der kulturelle und religiöse Unterschiedenicht respektiert?

Regionalisierungsbestrebungen
Neben afrikanischen undasiatischen Organisationen, haben auch einige islamische Verbände in den vergangenenJahrzehnten eigene Menschenrechtserklärungen formuliert. Diese unterscheiden sichinsofern von Menschenrechtsdeklarationen westlicher Länder, als dass sie auf dem Koranund dem islamischen Gesetz (der Scharia) basieren.
Eine dieser Erklärungen ist die1981 vom Islamrat für Europa in Paris veröffentlichte „Allgemeine Erklärung derMenschenrechte im Islam“. Dabei handelt es sich nicht um eine Ergänzung derMenschenrechtserklärung der Vereinten Nationen. Vielmehr steht sie im Wettstreit zu ihr.So findet sich bereits in der Präambel der Hinweis, dass der Islam die Menschenrechteschon vor der westlich christlichen Welt gekannt habe und dass ihr Glaube dieseausreichend schütze.
Sowohl westliche als auch islamische Autoren neigen dazu,Exklusivansprüche auf die Menschenrechtsidee zu erheben. Die weitverbreitete Annahme, dieWurzeln der Menschenrechte seien in westlichen Kulturen, im Christentum zu suchen, istfalsch. Die klassischen Quellen des Islams, aber auch des Hinduismus, Konfuzianismus unddes Buddhismus nennen ähnliche ethische Standards. Gemeinsam ist ihnen vor allem eineMaxime, nämlich alle anderen so zu behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte.Kernbereiche der Menschenrechte fallen zweifelsohne darunter. In allen Gesellschaftenwerden Menschenrechte befolgt, verteidigt und verletzt. Wer aber die Exklusivrechtedarauf beansprucht verhindert den Dialog, verursacht den Kommunikationsbruch.
Die„Erklärung der Menschenrechte des Islamrates für Europa“ wird den Herausforderungen einerpluralistischen Gesellschaft nur schwerlich gerecht, da Gott (Allah) als einzigerNormsetzer fungiert. Ständig wird auf die Scharia Bezug genommen. Bei der Scharia handeltes sich um islamisches Recht, deren Quelle der Koran und der Hadith (Überlieferungen vomLeben und Handeln Mohammeds) sind und die für alle Lebensbereiche Vorschriftenbereithält. Die Scharia kennt keine Trennung von „öffentlich“ und „privat“. Nachislamischem Glauben ist das Recht göttlich und darf deshalb keinem Wandel unterliegen, esbeansprucht umfassende und überzeitliche Wahrheit für die gesamte Menschheit.
VielePunkte, die sich aus der Scharia ableiten lassen würden und ein hohes Konfliktpotentialbeinhalten, werden in dieser Menschenrechtserklärung gar nicht thematisiert. Frauenrechtefigurieren nur als Rechte von Ehefrauen, unerwähnt bleiben Polygamie, das Recht desMannes seine Frau zu verstoßen, Ungleichheiten bei der Erbfolge und die fehlendeUnterhaltsversorgung für die verstoßene Ehefrau. Die Religionsfreiheit wird nur partiellund ungenügend angesprochen, die Thematik rund um die Körperstrafe vollkommen ignoriert.
1990 folgte die „Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam“ als weitereszentrales Dokument. Verfasst wurde diese von der Organisation der Islamischen Konferenz.Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss islamischer Staaten, der 1974 in Lahore(Pakistan) erfolgte. Auch die „Kairoer Erklärung der Menschenrechte“ steht unter demVorbehalt mit der Scharia übereinstimmen zu müssen. In Bezug auf dasGeschlechterverhältnis wird zwar die Gleichheit der Würde, nicht aber die Gleichheit derRechte von Mann und Frau betont.

Das Kollektiv im Islam
Was Menschenbild,Staat und Recht angeht, klaffen die Vorstellungen in okzidentalen und islamischenGesellschaften zum Teil weit auseinander. Während in westlichen Gesellschaften einweitgehend säkularisiertes Weltbild dominierend ist, lässt sich in islamischenGesellschaften eine Einheit zwischen Staat und Religion konstatieren. Der Islam istganzheitlich ausgerichtet, basiert auf Integration. Das Religiöse durchdringt somitPolitik, Ökonomie und Militär.
Die Rolle des Individuums erfährt in westlichenGesellschaften eine weit bedeutendere Akzentuierung als in islamischen Gesellschaften,der einzelne ist freier Entscheidungsträger. In islamischen Gesellschaften hingegen wirddas Kollektiv besonders hervorgehoben, der einzelne ist in ein dichtes Netz sozialerBeziehungen eingebettet. Solidarität und Altruismus haben einen zentralen Stellenwert,während in westlichen Gesellschaften oftmals ein Konkurrenzkampf herrscht, der einzelneversucht sich auf Kosten anderer zu behaupten.

Frauenrechte im Islam
DieRechte der Frauen werden in vielen islamischen Gesellschaften massiv beschnitten.Trotzdem ist die Art und Weise ob und wie Frauen in ihrer Lebensführung eingeschränktwerden, sehr abhängig von den, in den jeweiligen Ländern vorherrschenden,Interpretationen und Auslegungen der Scharia. Islamisten führen ihren Abwehrkampf gegenübermächtige westliche Einflüsse im Namen der Verteidigung „authentischer Werte“ undMoralvorstellungen, deren Bastion die Familie ist. Der Anspruch kulturelle Differenzenleben zu dürfen, dient hier letztendlich als Euphemismus Menschenrechte der Fraueneinzuschränken, oder gar zu leugnen.
Der Gleichheitssatz wird dahingehend verletzt,dass bei aller Achtung von Wert und Würde der Frau, doch an der Überordnung des Mannesals Oberhaupt von Familie und Staat festgehalten wird. Der Koran regelt Ehe-, Erb- undZeugnisrecht, Frauen werden darin benachteiligt. Außerdem wird Männern in bestimmtenGrenzen die Vielehe und das Recht ihre Ehefrauen zu schlagen gewährt.
Der Umgang mitder Scharia ist in vielen islamischen Ländern sehr ambivalent. So wird die Scharia häufignur in persönlichen und familiären Angelegenheiten angewandt, während die meistenGesetze, die Wirtschaft, Verwaltung und Eigentumsverhältnisse regeln, kolonialen oderanderen Ursprungs sind. Diese Handhabung hat für die Gleichstellung der Frauüberproportional negative Auswirkungen.
Eine in den letzten Jahren sehr emotionaldiskutierte Thematik in diesem Zusammenhang ist jene der weiblichen Genitalverstümmelung,die eine Form der Folter und eine schwere Menschenrechtsverletzung darstellt. DiesePraktik hat im vor-islamischen Nordafrika ihren Ursprung. Aus dem Koran lässt sie sichnicht ableiten.

Reformansätze
Die von konservativen oder islamistischorientierten Muslimen behauptete Unveränderlichkeit der Scharia verbindet sich an vielenStellen paradoxerweise mit einem gewissen Maß an pragmatischer Reformbereitschaft. Schondes öfteren mussten islamische Rechtsgelehrte mit der Tatsache zurechtkommen, dassrechtliche Elemente und Institutionen nicht-religiöser Herkunft in islamischeGesellschaften integriert wurden, um Spannungen zu verhindern. So können hoheBeweishürden, enge Tatbestandsdefinitionen und kurze Verjährungsfristen den tatsächlichenVollzug von Körperstrafen erschweren, ohne an der prinzipiellen Gültigkeit derScharia-Strafe zu rütteln. Selbst im Ehe- und Familienrecht ist eine gewisse Flexibilitätmöglich. Die Polygamie ist nämlich laut Koran an die Bedingung geknüpft, dass der Mannall seinen Frauen gleichermaßen gerecht wird, eine Bedingung deren Erfüllung laut einerweitern Koranpassage uneinlösbar ist. Während die theoretische Geltung unangetastetbleibt, wird die praktische Anwendbarkeit in Zweifel gestellt oder gar bestritten.
Einige muslimische Reformer gehen soweit den Sinngehalt der koranischen Weisungenzunächst aus seinem historischen Kontext heraus zu verstehen und dann im Wissen um diehistorische Differenz und die Weiterentwicklung der Gesellschaft kritisch auf diemodernen Anforderungen zu beziehen.. Der Geist des Korans soll bei gleichzeitigerPraktikabilität erhalten bleiben.

Fazit
Die Entwicklung der Menschenrechteist kein linearer Prozess, sondern ist geprägt von Thesis und Antithesis, vonVerunsicherung und Neubestätigung und hat auch gravierende Rückschläge erfahren müssen.Selbst westliche Gesellschaften, die sich in punkto Menschenrechte gerne ein weißes Hemdüberstreifen, können Ausländerfeindlichkeit, die Geschehnisse auf dem Balkan der letztenJahre oder die Vollstreckung von Todesurteilen in den USA, um nur einige Beispiele zunennen, nicht unter den Teppich kehren. All zu oft müssen die Menschenrechte dem Primatpolitischer und wirtschaftlicher Interessen weichen.

Im Kernbereich derMenschenrechte, wie etwa Verbot von Folter, Recht auf Leben, Verbot des willkürlichenFreiheitsentzugs, gibt es keine religiöse, kulturelle Rechtfertigung für eineNichteinhaltung. Johan Galtung, Mitbegründer der Friedensforschung, spricht in diesemZusammenhang von menschlichen Grundbedürfnissen, die allen Menschen unabhängig vonReligion, Kultur gemeinsam sind. Die Sicherung von Überleben, Wohlbefinden, Freiheit undIdentität jedes einzelnen sind das eigentliche Ziel des Menschenrechtprojekts.

Keinesfalls dürfen islamischen Gesellschaften irgendwelche Normen von außen gewaltsamaufoktroyiert werden. Am wenigsten von Staaten, deren Umgang mit den Menschenrechten vonScheinheiligkeit und Doppelmoral geprägt ist. Die bestmögliche Formulierung und derbestmögliche Schutz der Menschenrechte sind nur über den Weg des Dialogs, der Toleranz,der Bereitschaft voneinander zu lernen zu erreichen.

www.afa.at


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