Die meisten Leute um Vize-Präsident Dick Cheney and Verteidigungsminister Donald Rumsfeldgehören zum "Projekt eines neuen amerikanischen Jahrhunderts". Von ihnen stammt einWeißbuch aus dem Jahre 2002, in dem "das Ziel zur Erhaltung und Förderung desamerikanischen Friedens" beschrieben wird, was nichts anderes beschreibt als AmerikasKontrolle über die Welt.
Meyrav Wurmser (Meyrav ist ein modischer israelischerRufname) ist Direktorin des "Zentrums für Nahost-Politik" am Hudson Institut. Sieschreibt auch für die Jerusalem Post und ist Gründungsmitglied des "Middle East MediaResearch Institute", das laut des Londoner Guardian mit dem israelischen Geheimdienstzusammenarbeitet. MEMRI beliefert die Medien und Politiker mit sorgfältig ausgewähltenZitaten aus extremen arabischen Publikationen. Meyravs Ehemann, Davis Wurmser, arbeitetan Perles "American Enterprise Institute", wo er für die Nahost-Studien zuständig ist.Nicht zu vergessen unser alter Bekannter Dennis Ross, der dem "Washington Institut fürNahost-Politik" angehört. Ross war über Jahre hinweg für den "Friedensprozeß" imMittleren Osten zuständig.
Die Neokons haben ihre Leute in allen wichtigenMedien positioniert. Dazu gehört der Kolumnist William Safire von der New York Times.Safire gilt als der Mann, der von Scharon regelrecht hypnotisiert ist. Auch CharlesKrauthammer von der Washington Post gehört dazu. Ein weiterer Freund von Perle, RobertBartley, ist der Redakteur des Wallstreet Journal.
Wenn die Reden von Bush undCheney oftmals anmuten als kämen sie gerade über die Lippen Scharons, dann liegt dasdaran, daß die Redenschreiber der beiden, Joseph Shattan, Mathew Scully und JohnMcConnel, zu den Neokons gehören. Cheneys Stabschef ist übrigens Lewis Libby.
Der unglaubliche Einfluß dieser großen jüdischen Gruppe beruht auf der engen Allianzmit den rechtsextremen "Christlichen Fundamentalisten", die derzeit BushsRepublikaner-Partei kontrollieren. Die Gründer der "Christlichen Fundamentalisten" warenJerry Falwell von der "Moralischen Mehrheit" und Pat Robertson von der "ChristlichenKoalition" and der "Christlichen Radioanstalt". Falwell bekam einmal von Menachem Begineinen Jet geschenkt. Die "Christlichen Fundamentalisten" tragen zur Finanzierung derchristlichen Botschaft des J.W. van der Hoeven in Jerusalem bei. Diese "ChristlicheBotschaft" wiederum unterstützt die jüdischen Siedler und deren Freunde im Rechten Lager.
Beide Gruppen, "Christliche Fundamentalisten" wie jüdische Neokons, befolgen diefanatische Ideologie der extremen Rechten in Israel. Sie sehen den Irak-Krieg als einenKampf zwischen den Kindern des Lichts (Amerika und Israel) und den Kindern der Finsternis(Araber und Moslems) an.
Übrigens, die hier gemachten Ausführungen sind keineGeheimnisse. Diese Hintergründe wurden in Dutzenden von Artikeln in amerikanischen wieauch in anderen Weltmedien veröffentlicht. Die Neokons sind sehr stolz darauf, daß ihrEinfluß und ihre Macht entsprechend gewürdigt werden.
1. Der zionistischeGeneral. Der Mann, der den Sieg der Neokons symbolisiert, ist General Garner. Garnerwurde gerade zum Chef der irakischen Zivilregierung ernannt.
Garner ist nichtirgendein General, der rein zufällig in dieses Amt gesetzt wurde. Bei Garner handelt essich um den ideologischen Partner von Paul Wolfowitz und der Neokons.
Vor zweiJahren unterzeichnete Garner mit weiteren 26 Offizieren eine vom "Jüdischen Institut fürnationale Sicherheitsfragen" eingebrachte Petition. In dieser Petition wurde dieisraelische Armee "für ihre Zurückhaltung angesichts der tödlichen Gewalt, organisiertvon der Palästinensichen Autonomiebehörde", hoch gelobt. Dieses Lob dürfte sogar dieisraelischen Streitkräfte überrascht haben. Garner sagte: "Ein starkes Israel ist vongroßem Wert, da sich amerikanische Militärplaner und politische Führer darauf verlassenkönnen."
Im ersten Irak-Krieg bejubelte Garner die Leistungen desRaketenabwehrsystems Patriot, das nicht schlimmer hätte versagen können. Nachdem er 1997aus der Armee ausschied, belieferte er, was nicht überrascht, dasVerteidigungsministerium mit Raketentechnologie. Es wird angenommen, daß er sich keinerKonkurrenz im Werben um die Pentagonaufträge ausgesetzt sah. In diesem Jahr erhielt ereinen Auftrag aus dem Verteidiungsministerium mit einem Umfang von 1,5 Milliarden Dollarsowie einen weiteren Auftrag, das Patriot Raketensystem in Israel zu bauen.
Eskann also gar keinen besseren Mann für die irakische Zivilverwaltung geben. Zumal nichtin einer Zeit, wenn Aufträge in Milliardenhöhe für den Wiederaufbau vergeben werden, diemit irakischem Öl bezahlt werden.
2. Eine neue Balfour-Erklärung. Die Ideologiedieser Gruppe, die nach einem amerikanischen Weltimperium sowie für ein Groß-Israelstrebt, erinnert an vergangene Tage.
Die Balfour-Erklärung von 1917, die denJuden einen Staat in Palästina versprach, hatte folgende Eltern: Der christlicheZionismus war die Mutter (darunter befanden sich illustre Staatsmänner wie LordPalmerston und Lord Shaftesbury, lange vor Gründung der zionistischen Bewegung). DerVater war der britische Imperialismus. Die zionistische Idee half den Briten, denfranzösischen Konkurrenten auszuschalten und Palästina einzunehmen. Dies war notwendig,um die Sicherheit des Suezkanals und eine kürzere Route nach Indien zu gewährleisten.
Nun wiederholt sich die Geschichte. Im vergangenen Jahr organisierte RichardPerle eine Zusammenkunft wichtiger Leute, auf der ein Sprecher nicht nur den Krieg gegenden Irak empfahl, sondern auch gegen Saudi Arabien und Ägypten, um die größtenErdölreserven der Welt unter Kontrolle zu bekommen. Der Irak, so wurde erklärt, sei diezentrale Angelegenheit. Die Verteidigung Israels erfordere diese Kriegsplanungen,rechtfertigte Perle seine Strategie.
3. Wetten um unseren Kopf? Es scheint, daßall das gut ist für Israel. Amerika kontrolliert die Welt, wir, die Juden, kontrollierenAmerika. Nie zuvor haben Juden derart großen Einfluß im Herzen einer Weltmacht ausgeübt.
Ich bin über diese Entwicklung beunruhigt. Wir verhalten uns wie Spieler, dieihre Zukunft auf ein einziges Pferd setzen. Ein gutes Pferd wohl, mit derzeit keinemKonkurrenten, aber halt doch nur EIN Pferd.
Die Neokons werden für eine langeZeit Chaos in der arabischen und moslemischen Welt auslösen. Der Irak-Krieg hat bewiesen,daß ihre Kenntnisse hinsichtlich der arabischen Wirklichkeit äußerst dürftig sind. Ihrepolitischen Ziele haben den Realitäts-Test nicht bestanden. Nur mit brutaler Gewaltkonnten sie ihre Pläne vorläufig durchsetzen.
Eines Tages werden die Amerikanernach Hause gehen und wir Juden müssen hier bleiben. Wir müssen mit den arabischen Völkernleben. Chaos in der arabischen Welt aber gefährdet unsere Zukunft.
Wolfowitz undCo. mögen von einem demokratischen, liberalen und amerika-liebenden Mittleren Ostenträumen. Doch das Ergebnis ihrer Abenteuer könnte den Mittleren Osten in eine fanatischeund fundamentalistische Region verwandeln, die unsere Existenz tödlich bedroht.
Die Partnerschaft der Neokons mit den "Christlichen Fundamentalisten" könnte inWashington Gegenkräfte hervorbringen. Und wenn Bush bei der nächsten Wahl nicht mehr andie Macht kommt, so wie es seinem Vater nach dem ersten Irak-Krieg geschah, wird dieseganze Bande aus den Regierungsstellen verjagt werden.
Die Bibel nennt einpassendes Beispiel zur heutigen Situation. Die Könige von Judäa verließen sich auch aufdie damalige Weltmacht Ägypten. Sie ignorierten die aufkommenden Kräfte im Osten,Assyrien und Babylon. Ein assyrischer General sagte dem König von Judäa: "Siehe, duvertrautest auf den zerknickten Rohrstab, auf Ägypten, der jedem, der sich darauf stützt,in die Hand eindringt und sie durchbohrt." (II Könige, 18,21)
Bei Bush und seineBande von Neokons handelt es sich nicht um einen zerknickten Rohrstab, bei weitem nicht.Sie verkörpern vielmehr einen äußerst starken Stab. Aber sollten wir darauf unsere ganzeZukunft stützen?
http://www.globalfire.tv/nj/03de/juden/kriegstreiber.htm (Archiv-Version vom 18.02.2006)