@omicron 1. Aufklärung
2. Idealismus
3. Historismus
Diese bilden in der Postmoderne keine vereinheitlichende Legitimation undZielorientierung mehr. Die Emanzipation des Individuums, das Selbstbewusstsein desGeistes, das im Sinne Hegels in eine Ganzheitsideologie mündet und die Idee einessinnhaften Fortschritts der Geschichte hin zu einer Utopie sind die großen Erzählungen,denen man nicht mehr glauben kann. Folglich kann es auch kein Projekt der Moderne mehrgeben, keine große Idee von Freiheit und Sozialismus, der allgemeine Geltung zuverschaffen ist und der sich alles gesellschaftliche Handeln unterzuordnen hat.
Es gibt keine übergeordnete Sprache, keine allgemeinverbindliche Wahrheit, diewiderspruchsfrei das Ganze eines formalen Systems legitimiert. WissenschaftlicheRationalität, sittliches Handeln und politische Gerechtigkeitsvorstellungen spielen jeihr eigenes Spiel und können nicht zur Deckung gebracht werden.
"In äußersterVereinfachung kann man sagen: 'Postmoderne' bedeutet, dass man den Meta-Erzählungenkeinen Glauben mehr schenkt." (Lyotard, Das Postmoderne Wissen, 1986, 7/14)
Hm - sagt das nicht aus, was ich in unvollkommener Weise zu erfragen suchte?Wenn Du die "Ideologien" auch als Meta-Erzählungen erkennst ...