@ Grahm, obwohl ich noch nicht einmal angesprochen wurde, und ich eigentlich auch nicht auf inhaltslose Diffamierungen reagieren muss, will ich dir trotzdem Beispiele liefern:
1. Das gesamte Konstrukt im neuen Testament, welches Jesus als Gottessohn brandmarkt, ihm die Gesandtenrolle zuschreibt, in dem er Normen und Richtlinien vermittelt, in dem ein beschriebener Gott als Obwaltender über unser Schicksal und unser Seelenheil (Paradies/Hölle) geschildert wird, in dem er uns Pflichten auferlegt, deren Erfüllung zur Herrlichkeit und deren Missachtung zur Strafe führt, basiert nicht auf realitätsnaher Erläuterung der Ereignisse und der Zustände - falls du dies abstreiten solltest, dann besuche den Thread "Was taten Jesus und seine Jünger wirklich" hier im Forum und beantworte meine Fragen.
@metz.ger"Du hast mir erneut keinen Beweis gebracht."
Ignoranz und Missverständnis können nicht auf mein Verschulden zurückgeführt werden.
Aber ich will dennoch versuchen Klarheit zu schaffen:
"An welcher Stelle wird denn das Selbstvertrauen in dem Maße geraubt, dass der Mensch handlungsunfähig wird? Einer höheren Macht zu unterstehen bedeutet doch nicht zwangsläufig selbst ohnmächtig zu sein, außer man nimmt die Bestimmung des Verlaufs der Dinge als höhere Macht an."
Diese Ohnmacht und diese Handlungsunfähigkeit sind nicht totaler Natur, sondern beziehen sich einzig auf das Wirken gegen eine ungerechte Obrigkeit, da im Geistlichen vermittelt wird, dass man sich in diesem Fall gegen einen Allmächtigen, Allwissenden wenden wird, der dich zur Not leben lässt, aber nach dem Tod in Satans Reich verbannt.
Und dieser Glaube, dass der Vater, der himmlische Herrscher, der Herr gut und gerecht sei und man ihm unbedingte Folge zu leisten habe, wenn man das Angenehme ersehnt, schlägt sich meiner Meinung bei vielen auch im weltlichen Bild nieder, wo der König, die Regenten, die Nobilität, die Elite nahezu unbesiegbar und unantastbar erscheinen.
"Und seit wann ist es Auftrag eines Gläubigen, der Tyrannei blind zu folgen, wo doch Gott das einzige Heil versprechen kann?"
Ein weiterer kritisierenswerter Aspekt an der christlichen Religion ist der Folgende: Viele Christen (das ergab sich für mich in Gesprächen) vertreten die Auffassung, dass wir ohnehin keinen Finger gegen das irdische Unrecht und das kriminelle Tun zu rühren haben, da die göttliche Gestalt ohnehin die Rechtschaffenen später belohnt und die Verbrecher auf ewig büßen lässt, sobald es zum jüngsten Gericht kommt. Daraus resultiert, dass jene Personengruppe keinerlei Ambitionen hegt, selbst die Initiative zu ergreifen.
"Das christliche Weltbild ist doch gerade, dass der Mensch Stellvertreter Gottes auf Erden ist und in seinem Auftrag (!) handelt."
Genau hier liegt das Problem: Wir sollen nicht unseretwegen und aufgrund der eigenen Vernunft und dem Streben nach Glückseligkeit gewisse Anforderungen und Pflichten erfüllen, sondern wir haben die Anweisungen zu befolgen, die uns jemand anderes auferlegt hat. Wir Menschen sind aber zum Herrschen (über die Natur und unsere Umwelt) geboren, und nicht zum untertänigen Dienen einer unbegreiflichen Gewalt. Wir selbst sollen das tugendhafte lobenswerte Handeln definieren, durch das Verstehen des Zusammenlebens, anstatt eine Wertesystem diktiert zu bekommen.
"Dadurch ergibt sich sehr wohl, daß der Mensch äußert befähigt und von Natur aus wertvoll ist."
Exakt er ist es von Natur aus, weil er auf eine entsprechende Weise beschaffen ist.
Die Bibel sagt uns allerdings, Christus und ein Gott wären diejenigen, die uns dieses oder jenes verleihen, die uns zu gewissen Dingen berechtigen, die sich herablassen, um uns armseligen Geschöpfen einen besonderen Wert zu geben...
Und daraus resultiert eine Abhängigkeit gegenüber ihnen und ihren Wünschen (der Einhaltung ihrer Regeln), welche eigentlich nicht existieren bräuchte.
"Bisweilen ist es doch eher so, dass zunehmender Wegfall gesellschaftlicher und religiöser Gesetze dazu führt, dass "einfacherere" Menschen nahezu verwahrlosen."
Genau! Und darum stehen wir als Menschen in der Pflicht, einen humanistischen Codex zu ersinnnen, der einen Leitfaden darstellt für ein unserem Wesen angemessenen Leben, einen Leitfaden, welcher zum Ziel hat, dass unser Zusammenleben sich verbessert zum Wohl aller, sodass wir in unseren universellen Bestrebungen eher das Ziel erreichen. Es soll kaum mehr als eine verständliche Lektüre sein, die jeden über seine Beschaffenheit aufklärt, dabei auf Erkenntnisse der Geisteswissenschaft und der Psychologie zurückgreift und die Forderung impliziert, sich mit dem Wandel unserer Gesellschaft zu beschäftigen, sodass unsere tiefste, allgemeinste und oberste Ambition und Handlungsursache mehr Beachtung findet und wir das höchste Ziel, die Glückseligkeit, im Ganzen besser erreichen.
Eins noch zum Schluss:
"Wert ergibt sich für mich aus dem Potential, Würde aus den Taten."
1. Die allgemeine Erklärung der Menschenrechte sieht das anders und vertritt die Auffassung, dass wir durch unsere Geburt unsere Würde erhalten.
The Universal Declaration of Human Rights
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.
2. Ein Herr Adolf Hitler hat ebenfalls eine Leistungsgesellschaft eingeführt (von der die Obrigkeit allerdings nicht betroffen war) , in der Stärke (Potential) und Erfolg (Taten) Wert und Würde eines menschlichen Geschöpfs definieren. (vgl. dazu die DAP und ihr Entlohnungssystem für Arbeiter "Der ideologisch aufgewertete "Adel der Arbeit" prämierte Leistung statt Hierarchie, hatte die Leistungsfähigkeit des Einzelnen innerhalb dieser volksgemeinschaftlichen und egalitären Arbeitsgesellschaft im Visier und konnte nach Bedarf sowohl die Ungleichheit individueller Fähigkeiten und Begabungen rassebiologisch durch Exklusion untermauern, als auch eine "Kriegsmobilisation dieser Leistungsgesellschaft" (Broszat) ab 1939 insgesamt vornehmen.")