Enzstehung der Weltreligionen
23.12.2005 um 19:41
Ich bin JHWHE, dein Gott, der ich Dich aus der Knechtschaft in Ãgyptenland herausgefÃührt habe. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.
Für Christen ist JHWHE als der exklusive Gott Israels zugleich der Vater Jesu Christi, der alle Völker durch das Sterben und Auferstehen seines Sohnes in seinen ewigen Bund einbeziehen will (Phil 2,9-11).
bedeutet, einen Menschen mit seinem Namen zu kennen, habe ich als Schulleiterin immer wieder erfahren. Meine Schülerinnen hatten dadurch das Gefühl, keine Nummer zu sein, sondern eine Person, die aus der Anonymität der Menge herausgehoben war. Sie haben sich als respektiert und angenommen erfahren. Für mich war es zudem nützlich, einzelne innerhalb einer großen Gruppe mit Namen nennen zu können. Jemanden mit Namen zu nennen vermittelt auch eine gewisse Macht.
“Sag mir deinen Namen!” bittet in der Bibel Jakob den Mann, der in der Nacht mit ihm kämpft. Jakob erfährt den Namen nicht. So bleibt unklar, wer der nächtliche Widersacher ist: ein dämonisches Wesen, ein Engel, Gott selbst? Dieser Mann gibt seine Identität nicht preis. (Gen 32,30)
Jahwe - Ich bin da
Anders ergeht es Mose, als er im flimmernden Licht der Wüstensonne seinem Gott begegnet. Dieser gibt sich ihm zu erkennen als der “Gott der Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs”. Mose weiß, daß der “Gott der Väter” seinen Landsleuten in Ägypten nichts mehr bedeutet. Zugleich mit ihrer eigenen Herkunft und Identität haben sie auch ihren Gott vergessen. Deshalb fragt er Gott nach seinem Namen. “Sie werden mich fragen: Wie heißt er?”(Ex 3,13) Und Gott nennt seinen Namen: “JAHWE” (Ex 3,14). “Ich bin der ‚Ich-bin-da‘” übersetzt die Einheitsübersetzung.
Darüber, was dieses Wort tatsächlich bedeutet, ist viel nachgedacht und geschrieben worden. “Jahwe” wird von einer Verbform abgeleitet. Da nach der Hebräischen Grammatik die Verbformen keine eindeutigen Zeitformen zulassen, kann der Gottesname sowohl mit der Zukunftsform: “Ich werde sein, was ich sein werde” als auch mit der Gegenwartsform “Ich bin, was ich bin” übersetzt werden. Aber auch eine Kombination von Gegenwart und Zukunft ist möglich: “Ich bin, was ich sein werde” oder umgekehrt: “Ich werde sein, was ich bin”.(1)
Im Namen das Wesen
Aus dem Zusammenhang der Berufung des Mose zum Anführer der Israeliten, der sie aus dem Sklavenhaus Ägypten führen soll, wird deutlich, daß dieser Name die Zusicherung Gottes ist: “Ich bin da - für euch/mit euch.” Dieser Gott bezeichnet sich als einer, der da ist – für/mit. Damit tut er sein Wesen kund, denn in der Bibel deutet der Name das innerste Wesen des Namensträgers. Gottes Wesen kann umschrieben werden als da-seiend, fürsorgend, zu-hörend, mit-leidend, mit-gehend, herausführend.
Dieses Wesen Gottes ist nicht statisch und unwandelbar gedacht, sondern dynamisch, wie sich aus der Hebräischen Verbform ergibt. Susanne Scholz (2) weist darauf hin, daß die erste Person Singular im Hebräischen geschlechtsunspezifisch ist. Daher kann das Relativpronomen in Ex. 3,14 sowohl mit “der” als auch mit “die” übersetzt werden. Gott läßt sich weder auf männliche noch auf weibliche Geschlechtsbestimmung und Artikel festlegen, sondern umfaßt beide und übersteigt (transzendiert) beide gleichzeitig. Im zweiten der Zehn Gebote (Ex 20,7 und Dtn 5,11) wird den Israeliten verboten, den Namen Gottes zu mißbrauchen. Deswegen und aus Ehrfurcht vor der Heiligkeit Gottes sprachen sie den Namen “Jahwe” nicht aus, sondern ersetzten ihn durch andere Bezeichnungen. Gläubige Juden setzen diese Tradition fort. Gott ist auf keinen Namen festzulegen und ist, trotz aller Namen, die wir kennen und ersinnen, unaussprechlich. Gott sprengt jeden Namen. Trotzdem versichert Gott dem Mose: “Das (=Jahwe) ist mein Name für immer, und so wird man mich nennen in allen Generationen.” (Gen 3,15)
In allen Generationen!!! Gott ist unveränderlich, aber durch Jesus haben die eine Vaterbeziehung, die ihn anrufen.