muss es Obdachlose geben

@ canislupus:
"ICh glaube die anderen meinten auch weniger die versorgung der Familie als eher der Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung! Natürlich geht das auch in einer kleineren Familie, aber in Deutschland funktioniert nicht einmal der Zusammenhalt in dieser!"
Ich bezog mich bei meiner Argumentation auf den Eingangspost, es wurde gefragt, wie Obdachlosigkeit bei unserem sozialen System möglich sei, dann wurde gesagt, dass die Grossfamilie unterstützend wirken könne, und das ist materiell gesehen eben nicht so.
Was den familiären Zusammenhalt in nichtmaterieller Hinsicht betrifft, hast du wohl recht.

"Außerdem können heute auch sämtliche Familienmitgliede sich selbst vesorgen und sind nicht mehr darauf angewiesen von den Eltern bzw. Geschwistern unterstützt zu werden!"
Anscheinend nicht, sonst gäbs ja keine Obdachlosen - da der Staat in der Hinsicht versagt.




Zwischen Himmel und Erde gibt es mehr als...na ihr wisst ja Bescheid.

Viele haben aber keine Grossfamilie die sie durchschleppen. Viele haben überhaupt keine Familie mehr.

Weiterhin denke ich auch das viele sich gestig druch Drogen und Alkohol derart geschädigt haben, das es einfach zu aufwendig ist so einen Antrag auszufüllen, wissen zu welcher Behörde man muss, welche Papiere etc etc.

I've seen things you people wouldn't believe. Attacks ships on fire off the shoulder of Orion. I watched C-beams glitter in the dark near the Tannhauser gate. All those moments will be lost in time, like tears in rain...
Roy Baty, "Bladerunner"

@sanskrit

>>Wieso gibt es in Deutschland eigentlich Obdachlose? Wir haben doch soziale Sicherungssysteme die weltweit mit zu den besten gehören. Zugegeben im Moment schwächelt das System, aber prinzipiell muss doch in Deutschland niemand auf der Straße sitzen. wie kann jemand durch dieses Netz fallen und auf der Straße landen?<<

Ich erzähle Mal einen Fall aus meiner Jugendzeit:
Mit 18 war ich obdachlos. Ich wurde in einer Pension einquartiert. Das war allerdings ein Pennerasyl. Sanitäreinrichtungen: Katastrophal! An den Pissbecken fehlten die Abflussrohre. Insektenkunde: Dort krabbelten die Kakerlaken munter umher. Der Zimmergenosse war Alkoholiker & hat dementsprechend sehr stark gestunken. Natürlich zahlte das Sozialamt die Miete, die so hoch war, dass ich dafür (für das gleiche Geld) ein Luxusapartment bekommen hätte. Als der Besoffene nachts auch noch das Licht an machte, um zu lesen, da wollte ich ihn im Streit aus Fenster schmeißen.

Andererseits tat mir dieser Penner auch leid. Deswegen nahm ich das versüffte Bettzeug & nächtigte im nächsten Hausflur auf dem Dachboden in irgendeinem Haus.

Ich denke, dass Obdachlose einfach ihre Ruhe haben wollen & deswegen lieber draußen schlafen. Oft sind es auch verkrachte Existenzen (Haftentlassen, Frau & Kinder weg), die keine Zukunftsperspektive mehr haben. Sie leben halt einfach noch, aber haben sich schon aufgegeben.

Der Staat möchte auch nicht, dass es solchen Menschen gut geht. Schließlich sollen sie ja jede niedere & schlecht bezahlte Arbeit annehmen. Allerdings will keiner einen Alkoholiker einstellen.

Thommy





Die ERDE ist krank, hat 'homo sapiens', aber keine Sorge, das geht auch bald vorbei.

Noch eine Geschichte. Da hat jemand eine Frau und 2 Kinder. Alles schön und gut. Eines Tages kriegte er ein Knall und verliess seine Frau und Kinder und läuft jetzt durch Deutschland rum. Er hatte Familie, er hatte Geld usw. Trotzdem PENG aus.

Am Anfang erschuf der Mensch Gott.

Friedrich Nietzsche

also führen sowohl psychische als auch finanzielle probleme in die obdachlosigkeit... ach dieses scheiß geld, wir brauchen eine neue gesellschaftsordnung *seufz*

In der Vergangenheit liegt die Zukunft der Menschheit!!!

Das sowieso.
Aber welche und wie wäre sie konkret zu realisieren, ohne im Vornherein vom Turbokapitalismus abgewürgt zu werden?

Zwischen Himmel und Erde gibt es mehr als...na ihr wisst ja Bescheid.

Das Geld ist nicht das Problem, das ist ein guter Anreiz und Wertmesser für Leistung, es hat nur nicht jeder, in diesem Sinne muss nur besser umverteilt werden, der erste Schritt dahin ist, das wir die Erkenntnis das die Reichen sind an allem schuld sind bzw. die Ausbeuter tragbar machen.

Dem stehen viele Dinge im Wege, zum einen christlichen Artefakte wie z.B Gebot 9 "Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus." oder 10 "deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh oder alles, was sein ist."

daraus hat sich die totale demoralisierung der Arbeitermassen seid 2000 Jahren ja erst ergeben, denn im allgemeinen wird ja schon allein durch die Religion, eine Knechtschaft gegenüber einem Herrn legitimiert und dazu auch noch jede Bewertung von Verhältnissmäßigkeit darüber wieviel Haus bzw. Vieh etc. jemand überhaupt besitzen darf verboten. Im Buddhismus übrigend auf subtile Weise noch 100 mal schlimmer.

Religion ist als Mittel gegen Armut und Ungerechtigkeit also schlecht, wer mit seiner eigenen somit nicht weiter andere ansteckt, tut schonmal einen großen Dienst an der Menschheit!

Darüberhinaus sollte man auf Neidvorwürfe auch anders lernen zu reagieren, Neid bzw. der frühere Urinstinkt zur Wahrung der Kollektivinteressen der Sippe muss wieder seinen Platz in der Gesellschaft bekommen. Auch dafür kann jeder etwas tun!

korrektur: ...an allem schuld sind bzw. die Ausbeuter, tragbar machen <mit Komma

Obdachlose sind für mich keinen Abschaum wen nsie nett sind !


Es ist einfach ein Schrei nach Freiheit...

Wenn das Gehirn so einfach wäre, dass wir esverstehen könnten,wären wir zu dumm, um es zu begreifen.

Verkaufe italienisches Gewehr aus dem II. Weltkrieg - wie neu - nur einmal fallengelassen.

Man kann übrigens auch nicht sagen, das der Kommunismus eine Religion des Neids war, denn dort wurde zwar die Unverhältnissmäßigkeit zwischen Unternehmern und Arbeitern abgeschafft, darüber hinaus wurden dann aber kaum noch Neidinteressen gegenüber der daraus entstehenden priviligierten staatlichen Kaste der Planner bekundet. Die Folge war das es wieder Ausbeutung und Ungerechtigkeit gab, einfach extreme Machtspitzen die sich ausserdemokratisch die Wertschöpfung der Arbeiter zu eigen machte um damit eigene Ziele zu verfolgen!

Allein das Zulassen extremer Einkommen, egal ob an Unternehmer oder an staatliche Stellen, ist also schon Ausbeutung! Entweder fehlt den Leuten nämlich das Geld oder das Geld wird nicht wirklich für sie verwendet.

Echte Umverteilung kann also nur das begrenzen hoher Einkommen sein, im Sinne das Geld sucht sich seinen optimalen Weg zum Wohle aller dann schon von selber!

In diesem Sinne brauchen wir nur, Bürgergeld für alle und einen Spitzensteuersatz von 100% für alle Millionäre, damit die Wertschöpfung auch mal andere trifft!

Vor ein paar Jahren gab es ja mal eine schicke aber kleine Demonstration, dort haben Obdachlose ihren kollektiven Schamneid überwunden und ein Hotel gestürmt, ich glaub es war das Athlon in Berlin unter der Losung "Es sind noch Betten frei" Ein zerlumpter Haufen irgendwo zwischen Kaviar und speisender Prominenz, das war mal ein echter Zusammenstoß der Kulturen, sowas brauchen wir wieder viel mehr!

>>In diesem Sinne brauchen wir nur, Bürgergeld für alle und einen Spitzensteuersatz von 100% für alle Millionäre, damit die Wertschöpfung auch mal andere trifft!<<

... und wie will man verhindern, Millionäre und Firmen abwandern, z.B. nach Monaco? Dann bekommt Deutschland nämlich von denen keine Steuern mehr und die Arbeitslosigkeit steigt weiter an. Man kann nicht einerseits alles Mögliche privatisieren & den Unternehmern das volle Risiko auferlegen, aber andererseits den Profit voll wegnehmen.

Sollen etwa wieder Beamte das Ruder in die Hand bekommen, die dann das ganze Geld mit offnen Händen zum Fenster raus schmeißen können, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden?

Thommy





Die ERDE ist krank, hat 'homo sapiens', aber keine Sorge, das geht auch bald vorbei.

ich denke, auch der kapitalismus wird irgendwann zu grunde gehen. auf dem papier sieht so ein system immer hervorragend aus soweit alle parameter in der realität genau das tun was sie sollen. das konzept des karl marx war meiner meinung nach genauso genial wie auch weltfremd.... an der umsetzung ist es wie so oft gescheitert.
hat denn niemand mal einen neuen theoretischen ansatz unsere gesellschaftsform umzukrempeln?


In der Vergangenheit liegt die Zukunft der Menschheit!!!

ich kann mir gut vorstellen, das man obdachlos wird, weil nicht jeder ohne Probeleme zu den Ämtzern gehen kann. Bürokratismus, auch wenn er hilfreich sein kein, schreckt viele ab. Es gibt Menschen, die eine, zwar unbegründete, aber immerhinj reale Angst haben, zu Behörden zu gehen und Formulare auszufüllen.
Ich bin überzeugt, das viele Obdachlose eigentlich nicht in ihrem Schicksal verharren müßten, aber es aus eigener Kraft nicht schaffen, und weil sie niemanden finden, der sie an die Hand nimmt und führt.

Das Schönste im Leben ist, etwas zu schaffen, das niemand dir zugetraut hat

"Bürokratismus, auch wenn er hilfreich sein kein"

was soll an bürokratismus gut sein? für mich bedeutet es nur den absolut übertriebenen versuch dinge bis ins kleinste detail zu regeln, worin wir deutschen zugegebenermaßen weltmeister sind.

es muss unbedingt licht in diesen ämter- und formularurwald gebracht werden. zum einen wird es für die bürger einfacher und zum anderen bringt es eine erhebliche finanzielle entlastung der staatsfinanzen, weil ein großer teil des verwaltungsapparates wegfällt...

In der Vergangenheit liegt die Zukunft der Menschheit!!!

... und wie will man verhindern, Millionäre und Firmen abwandern, z.B. nach Monaco?

Na garnicht, denn abwandern kann ja nur der, der bereits Unsummen an Geld hat, ein Spitzensteuersatz 100% verhindert aber im vornherein diese bzw. dann die Milliarden die ständig über die Grenze gehen.
Die Flucht wäre also nur ein Einmaleffekt. Letztendlich würden sich mit der Zeit die Einkommen und die gesamte industrielle Wertschöpfung einfach nur weiter nach unten in den Mittelstand verlagern, der hier bleibt, nicht flieht und wo die Unternehmer gerne auch mit schon weniger als vielen Multimillionen zufrieden sind!

Sollen etwa wieder Beamte das Ruder in die Hand bekommen, die dann das ganze Geld mit offnen Händen zum Fenster raus schmeißen können

Beamte sollten so wenig über das Geld bestimmen wie möglich, die sollten es besser einfach nur allen Bürgern die Gelder geben und den Rest regelt dann schon der Markt über Angebot und Nachfrage!

Nur leiden Politiker heute leider an dem Komplex sie müssten selbst die Wirtschaft irgendwie stützen und nicht deren Grundlage, die Löhne und Massenkaufkraft im Binnenmarkt auf Kosten der Profite!

Profite und wachsender Reichtum oder wirtschaftliches Wachstum, beides zusammen geht nicht!

Die Polizei sollte einfach nur Obdachlose suchen, viele sind ja auch Analphabeten, die Personalien feststellen und sie dann fürs Bürgergeld anmelden, also das dann vielleicht ca. 1000 Euro im Monat betragen sollte. Ob der Obdachlose dann die Summe versäuft, sich damit irgendwo einmietet oder es sonstwie verzockt, geht dann schon garkeinen mehr was an!

Die Behörden sind in ja jedem Fall eine Hürde für viele. Denn wenn man selbstverständliche Dinge nicht bekommt, sondern "beantragen muss" dann sind sie ja offenbar schon nicht mehr selbstverständlich, etwa wie ein Kind das auf der Autobahn sitzt und ja auch kein Formular ausfüllen muss, damit man es dort wegträgt!

Was beantragt denn ein Obdachloser, doch wohl Sozialhilfe und
Erstausstattung für irgendeine Zelle die er ja erstmal finden muss. Nur wie organisiert man das von der Strasse her? Da brauch man Fahrkarten, muss Zeitungen lesen können, die Ämter finden und überhaupt noch 100 andere Sachen. Hilfe fängt also eindeutig mit Geld an und mit nichts anderem, denn auch wohnen ist nur Konsum und über Geld genauso einfach zu kaufen wie eine Tomate! Der Umweg über die Ämter dafür ist ja wohl eindeutig eine Katastrohe!

"und wo die Unternehmer gerne auch mit schon weniger als vielen Multimillionen zufrieden sind! "

dein ansatz klingt gut und scheint durchdacht. aber woher willst du wissen ob unternehmer irgendwann zufrieden mit ihrem einkommen sind?
ich hab sehr häufig den eindruck es wird geld geschäffelt - mehr und immer mehr.. aber ausgeben kann man es ja sowieso nicht mehr. es geht nur darum immer mehr zu bekommen....
wozu hat bill gates seine 50 milliarden oder was weiß ich? nur um es zu "haben" und um microsoft irgendwann mal wieder zusammen zu kaufen wenn es gerichtlich probleme geben sollte ;)


In der Vergangenheit liegt die Zukunft der Menschheit!!!