Vaterlands Stolz?
01.12.2005 um 21:30
marc17, also, ich denke aufgrund deiner Schilderung, nun folgendes: Eine Kneipe, ein Zusammensein unter Freunden oder Bekannte und es „lustig“ haben wollen etc. Wenn nun jemand lästert, in dem Sinne, dass hier alles „sch…“ ist und noch das Land nennt, indem er selbst lebt, so macht er also einen äusseren Umstand dafür verantwortlich, dass es demjenigen, der dies geäussert hat, nicht so gut geht.
Grundsätzlich könnten wir ja uns fragen, was sollen wir nun von so jemanden überhaupt halten, respektive, wie können wir einen solchen Menschen denn beurteilen? Wenn wir hier diese Person genauer unter die Lupe nehmen, so ersehen wir sofort, dass dieser Mensch unzufrieden zu sein scheint und er macht das Land, in dem er selbst lebt dafür verantwortlich. Wir könnten uns hier weiter fragen, ja was macht den dieser Typ eigentlich in seinem Leben, um eben eine Verbesserung hinzukriegen, dass er nicht mehr unzufrieden sein müsste. Wir würden sehr wahrscheinlich feststellen, dass dieser Typ, nichts dafür tut und vielleicht noch glaubt oder denkt, dass das Land in dem er selbst lebt, für ihn was tun müsste, damit es ihm besser gehe und er sich nicht mehr unzufrieden fühlen müsste.
Nun, wenn wir dies so betrachten können, würden wir sehr schnell feststellen können, dass ein solcher Typ, der die Schuld seiner Unzufriedenheit seinem Land in die Schuhe schieben will, komplett daneben sein muss! Warum?
Ein solcher Mensch, hat in diesem Fall, noch nicht verstanden, dass er für sein Wohlbefinden selbst verantwortlich ist und nicht sein Land, in dem er selbst wohnt.
Nun gut, wenn wir nun in eine solche Situation geraten und dies gerade nicht so erkennen können, so ist die nächste kurze Reaktion, die einer Provokation, man erkennt eine solche Äusserung als Provokation!
Und nun geschieht es. Man will eine solche Provokation, nicht auf sich sitzen lassen und möchte einen Konter lancieren. Die nächste kurzfristige Variante, ist die, zu sagen, dass man stolz auf sein Land ist. Man wählt also nun eine Variante der destruktiven Konfliktbewältigung, indem man das Gegenüber verändern möchte, damit man selber seine Ruhe wieder erlangen kann, indem man einen Sieg erringt. Dieser Ausdruck, hat aber tatsächlich nichts gemeinsam, mit einem [b]Hochachtungsgefühl seiner selbst, wie es der Fall wäre, wenn man eine prima Leistung vollbracht hätte, wo man auf sich selbst stolz sein könnte, weil da eine [b]enorme Freude mitschwingen würde!
So gesehen, wäre also nun dieser Ausspruch; [b]ich bin stolz ein Deutscher zu sein in einer solchen von dir geschilderten Situation, nichts anderes, als ein „Kampfmittel“, um in dieser Konfliktsituation, siegen zu können.
Bitte bedenke, dass es sich nicht anders verhält, wenn dies (Ich bin stolz dies und das zu sein..) ein Türke, Amerikaner oder Japaner äussert. Es ist bloss ein [b]Kampfmittel, welches zu einer destruktiven Konfliktbewältigung führt.
Aber die Wahrheit ist eine andere, wie bereits eingangs meines Post’s erwähnt…
Ich weiss, dass ich nichts weiss (sokrates)[/b][/b][/b][/b]