Schwul, Aids und Knast!
23.09.2005 um 15:47HIV-Positive und AIDS-Gefangene
Gefangene, die als HIV-positiv im Knast identifiziert werden, sind mit Einschüchterungen, körperlichen Angriffen, verbalen Attacken von Schließern und Mitgefangenen, Verlust von Freundschaften, Einzelhaft und Isolation sowie unzureichender medizinischer Versorgung und Behandlung konfrontiert.
Die Angst aufzufliegen, die Angst vor der AIDS-Stigmatisierung durch andere treibt einige soweit, ihre eigene Krankheit zu leugnen und zu vertuschen.
Obwohl sich die meisten AIDS-Gefangenen über Nadeln infizierten, wurde AIDS als Schwulenkrankheit definiert. Die Homophobie vieler Gefangener hindert sie daran, sich mit AIDS-Kranken zu solidarisieren. In den meisten Knästen ist es den Gefangenen nicht erlaubt, Kondome oder Mittel zur Säuberung von Nadeln zu besitzen. AIDS ist derzeit die häufigste Todesursache in den Staatsgefängnissen des Bundesstaates New York: von rund 54 000 Gefangenen sind 9 000 HIV-positiv. Das New Jersey Department of Corrections schätzt, daß 30-50% der Gefangenen in dem Bundesstaat New Jersey HIV-positiv sind. Im Broward County-Gefängnis in Florida wurden über 50% der Gefangenen, die an einem freiwilligen Test teilnahmen, positiv diagnostiziert.
Eine 1992 veröffentlichte epidemiologische Studie von zehn Gefängnissen fand heraus, daß 25,6% aller Frauen und 16,1% aller Männer in New York City HIV-positiv sind. Ungefähr 35% der 400 Frauen in dem Farmingham-Gefängnis, Massachusetts, waren testpositiv, verglichen mit 13% der Männer. Die enorme Anzahl HIV-positiver Frauen ist auf den überdurchschnittlich hohen Anteil inhaftierter Frauen mit einer Drogenvergangenheit sowie den hohen Anteil von Prostituierten zurückzuführen. 88% der Gefangenen mit HIV/AIDS in den New Yorker Knästen sind Latinos/as oder African Americans.
In vielen Bundesstaaten ist es gesetzlich erlaubt, Personen sogenannter Risikogruppen zu AIDS-Zwangstests zu verpflichten. In 17 Bundesstaaten werden obligatorische Zwangstests an allen Gefangenen durchgeführt. In vielen Fällen folgt danach die Isolierung der HIV-positiven Gefangenen von den übrigen. Das bedeutet auch, daß sie von sämtlichen Arbeits-und Fortbildungsmöglichkeiten, Freizeit- und Erholungsprogrammen, gemeinsamen Hofgang und Rehabilitationsprogrammen ausgeschlossen sind. Zusätzlich werden Besuche erschwert und eingeschränkt.
Auch die Haftstrafen gegen Menschen mit HIV/AIDS sind besonders hart und übermäßig lang. Im November 1989 wurde beispielsweise Curtis Weeks in Texas wegen Bespuckens eines Schließers zu lebenslänglich verurteilt. Im November 1990 erhielt Gregory Scroggins in Georgia wegen Beißens eines Polizeibeamtens (versuchter Mord) zehn Jahre Knast, obwohl die im Februar 1990 veröffentlichte bisher größte Studie des CDC (Center of Desease Control) über die Virusübertragung durch Beißen und Speichelflüssigkeit keine Übertragung des Virus auf diesem Wege feststellen konnte. Das National Institute of Justice gibt zudem an, daß bisher keine SchließerInnen oder PolizeibeamtInnen während ihrer Arbeit durch den HIV-Virus infiziert worden sind.
In vielen Knästen haben sich inzwischen Gefangene zusammengeschlossen, um für AIDS-Aufklärung und bessere Haftbedingungen der HIV/AIDS-Gefangenen zu kämpfen. So begannen im September 1992 150 Gefangene im Gefängnis von Vacaville, Kalifornien einen Streik, der bis Mitte November, zum Teil als Hungerstreik, durchgehalten wurde.
Quelle: Hinerck
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Bitte setzt euch für die rechte der Schwulen ein!
GayBoy
Einen Vorsprung im Leben hat, wer da anpackt, wo die
Anderen erst einmal reden.
Gefangene, die als HIV-positiv im Knast identifiziert werden, sind mit Einschüchterungen, körperlichen Angriffen, verbalen Attacken von Schließern und Mitgefangenen, Verlust von Freundschaften, Einzelhaft und Isolation sowie unzureichender medizinischer Versorgung und Behandlung konfrontiert.
Die Angst aufzufliegen, die Angst vor der AIDS-Stigmatisierung durch andere treibt einige soweit, ihre eigene Krankheit zu leugnen und zu vertuschen.
Obwohl sich die meisten AIDS-Gefangenen über Nadeln infizierten, wurde AIDS als Schwulenkrankheit definiert. Die Homophobie vieler Gefangener hindert sie daran, sich mit AIDS-Kranken zu solidarisieren. In den meisten Knästen ist es den Gefangenen nicht erlaubt, Kondome oder Mittel zur Säuberung von Nadeln zu besitzen. AIDS ist derzeit die häufigste Todesursache in den Staatsgefängnissen des Bundesstaates New York: von rund 54 000 Gefangenen sind 9 000 HIV-positiv. Das New Jersey Department of Corrections schätzt, daß 30-50% der Gefangenen in dem Bundesstaat New Jersey HIV-positiv sind. Im Broward County-Gefängnis in Florida wurden über 50% der Gefangenen, die an einem freiwilligen Test teilnahmen, positiv diagnostiziert.
Eine 1992 veröffentlichte epidemiologische Studie von zehn Gefängnissen fand heraus, daß 25,6% aller Frauen und 16,1% aller Männer in New York City HIV-positiv sind. Ungefähr 35% der 400 Frauen in dem Farmingham-Gefängnis, Massachusetts, waren testpositiv, verglichen mit 13% der Männer. Die enorme Anzahl HIV-positiver Frauen ist auf den überdurchschnittlich hohen Anteil inhaftierter Frauen mit einer Drogenvergangenheit sowie den hohen Anteil von Prostituierten zurückzuführen. 88% der Gefangenen mit HIV/AIDS in den New Yorker Knästen sind Latinos/as oder African Americans.
In vielen Bundesstaaten ist es gesetzlich erlaubt, Personen sogenannter Risikogruppen zu AIDS-Zwangstests zu verpflichten. In 17 Bundesstaaten werden obligatorische Zwangstests an allen Gefangenen durchgeführt. In vielen Fällen folgt danach die Isolierung der HIV-positiven Gefangenen von den übrigen. Das bedeutet auch, daß sie von sämtlichen Arbeits-und Fortbildungsmöglichkeiten, Freizeit- und Erholungsprogrammen, gemeinsamen Hofgang und Rehabilitationsprogrammen ausgeschlossen sind. Zusätzlich werden Besuche erschwert und eingeschränkt.
Auch die Haftstrafen gegen Menschen mit HIV/AIDS sind besonders hart und übermäßig lang. Im November 1989 wurde beispielsweise Curtis Weeks in Texas wegen Bespuckens eines Schließers zu lebenslänglich verurteilt. Im November 1990 erhielt Gregory Scroggins in Georgia wegen Beißens eines Polizeibeamtens (versuchter Mord) zehn Jahre Knast, obwohl die im Februar 1990 veröffentlichte bisher größte Studie des CDC (Center of Desease Control) über die Virusübertragung durch Beißen und Speichelflüssigkeit keine Übertragung des Virus auf diesem Wege feststellen konnte. Das National Institute of Justice gibt zudem an, daß bisher keine SchließerInnen oder PolizeibeamtInnen während ihrer Arbeit durch den HIV-Virus infiziert worden sind.
In vielen Knästen haben sich inzwischen Gefangene zusammengeschlossen, um für AIDS-Aufklärung und bessere Haftbedingungen der HIV/AIDS-Gefangenen zu kämpfen. So begannen im September 1992 150 Gefangene im Gefängnis von Vacaville, Kalifornien einen Streik, der bis Mitte November, zum Teil als Hungerstreik, durchgehalten wurde.
Quelle: Hinerck
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Anderen erst einmal reden.