frauZimt schrieb:Unter Gleichdenkenden wird darüber sicher gesprochen.
Aber ansonsten kann ich das von meiner direkten Umgebung nicht sagen.
Joar, das war jetzt nur mein Eindruck der letzten Monate.
frauZimt schrieb:Die Leute müssen überzeugt werden.
Und das geschieht nicht durch Reden, sondern durch Handeln.
Schulen müssen besser ausgestattet werden. Der Nahverkehr gehört hier reformiert.
Im Gesundheitssystem klemmt es.
Es gibt hier sehr viele pflegebedürftige Menschen. Es gibt auch viele Pflegedienste, aber die haben alle
einen schlechten Ruf.
Ich habe in verschiedenen Familien selbst gesehen, wie das nicht funktioniert.
Wer nicht auf einen Pflegedienst angewiesen ist, hilft sich lieber alleine.
Und das oft mehr schlecht als recht.
Diese Probleme werden leider nicht angegangen. Die Probleme in der Schule habe ich hautnah miterlebt lebt. Die Schule an der ich arbeite, wurde zuletzt in den 90ern renoviert. Dementsprechend ist auch das Inventar aufgestellt. Dazu herrscht dort ein heftiger Lehrermangel. Der Elternrat hat lange darum gekämpft, das die Bildungsministerin von Sachsen Anhalt (Eva Feußner/CDU) sich die Schule mal anschaut.
Voller Erwartungen führte die Schulleiterin sie durch die Schule. Sie tat mir echt leid, denn sie wirkte wie das kleine, naive Mädchen, das noch hofft den eigenen Hund vor dem Einschläfern zu reden, wenn es zu Gott betet.
Die Fr. Feußner ist von Klasse zu Klasse gelaufen und hat sich mit dem jeweils niedlichsten Mädchen vom selbst mitgebrachten Fotografen ablichten lassen und ist abgehauen. Bis heute gab es keinen Kontakt, um an der Problematik etwas zu ändern.
Das war eine reine Promotour und nichts anderes.
frauZimt schrieb:In meiner Gegend fühlen sich viele im Stich gelassen.
Ja, die gibt es hier auch und das geht halt weit über "Ausländer raus!" hinaus.
frauZimt schrieb:Ich argumentiere dann, dass es uns vergleichsweise sehr gut geht. Aber das ist natürlich kein wirksames Argument
gegen Unzufriedenheit.
Das habe ich in der Coronazeit oft als Argument angeführt, aber das stößt auf Taube Ohren.
Es passiert soviele Scheiße auf der Welt und gesprochen wird nur über unsere westlichen Angelegenheiten. Hier kloppen sich Menschen gegenseitig verbal kaputt, wenn die Polizei in der USA unrechtmäßig handelt.
Vergleichsweise ums Eck werden Menschen wegen Lappen gejagt, gefoltert und ermordet. Warum sollte Hans Dampf dann seine Probleme, mit denen eines Menschen aus, keine Ahnung, Bangladesch vergleichen.
frauZimt schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass die AFD durch ein Mitregieren "entzaubert wird". Oder sich als das zeigt, was sie ist
(Je nach dem, was man von ihr erwartet)
Aber: welchen Schaden würde eine rechte Regierung anrichten?
Und was würde mit unserer Gesellschaft geschehen, wenn die AFD-Anhänger Oberwasser bekämen?
Das möchte ich mir nicht vorstellen.
Das eine berechtigte Sorge, aber eine NSDAP 2.0 bekommt auch eine AFD nicht auf die Beine. Schon gar nicht wenn sie lediglich "nur" mitregiert. Es werden 4 Jahre Stillstand, aber vielleicht doch mit Progress.
Der Stillstand kommt so oder so.
Eine andere Chance sehe ich da nicht, wenn man die AFD wirklich loswerden will. Was glaubt man denn? Das sich das Problem von alleine löst, wenn man weiterhin um die AFD drumherum regiert und ihre Wähler im Kollektiv als Nazis abstempelt?
Dann ist man doch nur ein Teil des Problems, denn der Opferstatus kann so ohne große Mühe aufrecht erhalten werden. Das haben die letzten Jahre nun mehr als gezeigt.