Ich liebe GOTT= Ich will von GOTT geliebt werden ?
04.09.2005 um 21:28
@ Ihr seht doch, daß die Erde, bald in den vollsten Wehen liegt...will man es Blinden Naturkräften zuschreiben? So ists gewiss nicht, da es " Gott " versprach, wenn die Menschen, immer mehr, sich von IHM abwenden, der Welt (die nur tote Materie ist, nichts hat Bestand) den Vorzug geben ...Satan = Geistig , ist Egoistische Weisheit, vernebelt -Menschengehirne.....ja, sogar viele Gläubige, sind u. werden abfallen, den die Not hat begonnen, in kürze wird Tagtäglich - ein Ünglück nach dem anderen eintreten, Schuld, trägt der Mensch* und nicht der " Herr " der uns immer wieder, die Hand reichte..
Wer auch immer Gott ins Handwerk pfuschen will, kommt zu spät. Alles, was
wir glauben zu tun, ist aus Gottes Sicht längst – und schon immer – getan.
Und zwar, mangels Kausalität, durch ihn. Weil außer ihm niemand
Zutritt zu allen Zeiten zugleich hat. Weil nur er allein Herr der Zeit – und
damit wirklich Herr – ist.
So hat Gott, obwohl er der Allmächtige und Urheber von allem ist, uns
trotzdem jede Ent-scheidungsfreiheit gelassen: Wir entscheiden frei – aber nur
das, was er bereits entschieden hat. Er hat sich unseren Willen zu Eigen
gemacht, lange bevor wir ihn haben konnten. Des-halb ist es sein Wille, nicht
unserer. Deshalb kann er sagen: Der ich das Licht bilde und die Finsternis
schaffe, den Frieden mache und das Un-glück schaffe; ich, der Herr, bin es,
der dieses alles wirkt (Jesaja 45,7).
Johannes schreibt, dass alle, die an Jesus glauben, „nicht nach dem Willen des
Fleisches, noch nach dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind“
(Johannes 1,13), und dass „der Geist weht, wo er will“ (Johannes 3,8). Paulus
schreibt, dass Gott der Vater sich diejenigen, die an Jesus glauben, „vor
Grundlegung der Welt auserwählt hat“ (Epheser 1,4; 2. Tessalonicher 2, 13),
– damit niemand mit einer eigenen Entscheidung für Jesus prahlen kann (1.
Korinther 1,26-29). Wer an Jesus glaubt, ist dazu von Gott aus Gnade bestimmt
worden (Galater 1,6). Alle, die auf einer eigenen Entscheidung beharren, sind
von Gott verflucht (Galater 1, 6-9). Wer sich einer eigenen „Entscheidung
für Jesus“ brüstet, beweist damit nur, dass er sich Gott nicht beugen
will, also ein falscher Christ ist und Gottes Gericht verfällt
(Matthäus 22, 11-14). Gott hasst Eigeninitiative (1. Samuel 13). Jesus
ist nicht aufgrund einer eigenen Entscheidung ans Kreuz gegangen, sondern im
Gehorsam gegen den Vater (Hebräer 5,5 ff).
Gott beugt sich keinem anderen Willen, er ist souverän (Römer 9,16).
Er sagt zu Moses: „Ich werde begnadigen, wen ich begnadige, und werde mich
erbarmen, wessen ich mich erbarme“ (Exodus 33,19). Gott ist allmächtig
(Offenbarung 4,8), er bewirkt alles nach seinem Belieben (Epheser 1,11) –
unseren Willen ebenso wie unsere Taten (Philipper 2,13; Römer 9,19-21).
„Von ihm und zu ihm sind alle Dinge“ (Römer 11,36). Jesus sagt zu seinen
Anhängern: „Ihr habt mich nicht erwählt, sondern ich habe euch
erwählt“ (Johannes 15,16). Er sagt: „Niemand kann zu mir kommen, es sei
denn, der Vater zieht ihn“ (Johannes 6,44). Er sagt: „Wer zu mir kommt, den
werde ich nicht hinausstoßen“, – und zwar deshalb nicht, weil er ihm zuvor
vom Vater gegeben wurde (Johannes 6,37). In Psalm 65,5 steht, dass sich nur
der Gott nähern kann, den er höchst persönlich auserwählt
hat. Das kann gar nicht anders sein, denn Gott ist unveränderlich. Wer
unveränderlich ist, kann von niemandes Entscheidung überrascht, das
heißt, manipuliert werden. Die Bibel sagt, dass Gott eine ewig
unveränderliche Identität hat, dass er sich ewig gleich ist, er ist
der „Ich bin, der Ich bin“ (Exodus 3,14), bei ihm ist „keine Veränderung,
noch eines Wechsels Schatten“ (Jakobus 1,17). Jesus sagt in Johannes 8,58: „Ehe
Abraham ward, bin ich“ (nicht „war“ ich). Jesus ist das A und das O, der Anfang
und das Ende (Offenbarung 22,13) – er war es nicht und er wird es nicht sein,
sondern er ist es!
Niemand kann bei dem etwas bewirken, der sich niemals verändert. Eine
„Entscheidung für Jesus“ würde Gott verändern. Wenn Gott sich
einer Entscheidung oder einem Wunsch des Menschen beugen würde, wäre
er weder unveränderlich noch allmächtig. Gottes Allmacht und ihre
Anerkennung durch alle ist das Leitmotiv der Bibel, die einschlägigen
Bibelstellen sind präzise und eindeutig. Sie enthalten ihre
fälschungssichere Auslegung selbst. Jede biblische Theologie muss sie daher
unverändert einbeziehen. Die Bibel berichtet von niemandem, der je eine
von Gott anerkannte „Entscheidung für Jesus“ getroffen hätte – in der
Bibel ist es immer Gott, der allein entscheidet. „Der Herr tat hinzu“
(Apostelgeschichte 3,47), „der Herr tat ihr Herz auf“ (Apostelgeschichte 16,14).
Golgatha wurde nicht von Menschen bestellt, sondern von Gott veranlasst (2.
Korinther 5,21). Und Jesus Christus kommt nicht als Nachnahmesendung daher. Er
kommt ohne Bestellung, und man kann deshalb seine Annahme auch nicht verweigern.
Er hat auf Golgatha alles vorausbezahlt – auch unsere „Entscheidung“ für
ihn.--------------------
Saulus hatte zwar eine eigene Entscheidung getroffen, aber nicht für
Jesus, sondern gegen Jesus. Gott hat ihn gegen seinen „freien Willen“ bekehrt
(Apostelgeschichte 9), er war von Jesus als Feind Gottes auf der Straße
nach Damaskus aufgegriffen worden (Philipper 3,12). Wer je vom lebendigen Gott
aufgegriffen wurde, der weiß, dass es da überhaupt nichts zu
entscheiden gibt – dass ein Mensch weder gefragt, noch fähig, noch
würdig wäre, eine Entscheidung für Jesus zu treffen. Ein
Geretteter ist nicht in der Position, seinen Retter auszuwählen – wie
lächerlich, und was für eine Anmaßung. Eine Entscheidung
für Jesus wäre eine ebensogroße Frechheit wie eine Entscheidung
gegen Jesus. Ein Blinder, der plötzlich sehend wird, kann sich nicht
für oder gegen das Sehendwerden entscheiden. Er sieht einfach. Ein von Gott
Bekehrter weiß sich einfach gerettet, er glaubt einfach. Die Tausenden von
Anweisungen in der Bibel sind kein Beweis für eine freie
Wahlmöglichkeit des Menschen, sondern im Gegenteil dafür, dass sie nur
durch Jesus befolgt werden können, der an unserer Stelle in uns lebt
(Galater 2,20).
Jesus sagt, dass wir ohne ihn nichts tun können (Johannes 15,5), und Jesus
konnte ohne den Vater nichts tun (Johannes 5,19). Christen sind, wie Paulus,
Sklaven Jesu Christi und keine Freiwilligen ihrer selbst. Die „freie
Entscheidung des Menschen für Gott – der Selbstbestimmungsanspruch des
Menschen, das „Seinwollen wie Gott“ – ist keine fromme Leistung, die Gott
prämieren könnte, sondern das genaue Gegenteil: die Ursünde
(Genesis 1,3).
Erhörte Gebete beweisen nicht, dass sich Gott uns gebeugt hat, sondern
dass wir auf Gottes Veranlassung nach Gottes Wünschen gebetet haben. Jesus
sagt: „Was irgend ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, wird er euch
geben“ (Johannes 16,23).
Leider gründet sich unsere endzeitliche Kirche auf den
Selbstbestimmungsanspruch des Menschen – auf die Ursünde – und nicht mehr
auf Jesus Christus. Jesus Christus ist nur noch dazu da, sich dem „freien
Willen“ des Menschen zu fügen. Statt den Menschen die „Predigt“ – das Wort
Gottes – anzubieten und abzuwarten, ob Gott daraus Glauben an Jesus Christus
erwachsen lässt, gibt es kaum eine evangelikale Veranstaltung, auf der
nicht zu einer „Entscheidung für Jesus“ aufgerufen wird – als könne
man Jesus wie einem Verein beitreten und ihm damit auch noch einen Gefallen tun.
Als müsse oder könne man die Gnade Gottes durch eine Entscheidung
erwerben. Als suche Jesus verzweifelt Anhänger. Als wäre der Glaube an
Jesus eine menschliche Leistung. Wie sollte eigentlich ein „freier Wille“
einer „freien Entscheidung“ des Menschen zustande kommen? Was wir wollen, hat
immer Gründe. Es ist von äußeren und inneren Zwängen und
Bedürfnissen bestimmt. Wir essen, weil wir Appetit haben. Wir gehen ins
Konzert, weil wir Musik lieben. Kein Mensch kann etwas wollen ohne Ursache. Eine
„Entscheidung für Jesus“, notwendigerweise getroffen von einem
„natürlichen, der Sünde versklavten“ Menschen (Johannes 8,34), der vom
Geist Gottes nichts versteht (1. Korinther 2,14), kann immer nur
selbstsüchtige Motive haben: das Motiv, jederzeit einen dienstbaren Geist
zur Verfügung zu haben, den Wunsch, in den Himmel zu kommen, das Bestreben,
ein edler Mensch zu sein…So erzeugt man falsche, hochmütige (ein
Widerspruch in sich) Christen, die auf die Nichtchristen herabsehen und so Jesus
in Verruf bringen. Statt ihre falsche Theologie der Bibel anzupassen, passt die
endzeitliche Kirche die Bibel ihrer falschen Theologie an. Sie setzt alle
Passagen der Bibel außer Kraft, die dem Selbstbestimmungsanspruch des
Menschen einen Riegel vorschieben – und das sind sehr viele.
„Erwählung ja, aber nicht zu sehr!“ „Wiedergeburt ja, aber nur auf eigene
Veranlassung!“ „Allmacht Gottes ja, aber nur ein bisschen und das nicht immer!“
So ist zum Beispiel vor kurzem im Hänssler-Verlag – ein Haus, das unter
seinem früheren Eigentümer Friedrich Hänssler immer auf
Bibeltreue Wert gelegt hat – eine neue Übersetzung des Neuen Testaments von
Heinz Schumacher erschienen, in der z.B. die Aussagen Jesu in Johannes 6, dass
niemand zu ihm kommen kann, den ihm der Vater nicht gibt und den der Vater nicht
zieht, mit dem Kommentar passend gemacht werden, dass das genaue Gegenteil
richtig sei: „Der Mensch hat sich
zu entscheiden, der Mensch entschließt sich zu kommen!“ Jesus hatte
keine Entscheidungsvollmacht, aber wir haben sie! Ihr Selbstbestimmungsanspruch
– die Ursünde – bringt die vorgeblich „Bibeltreuen“ tatsächlich dazu,
Jesus das Wort im Mund umzudrehen! Denn es gibt ja nur zwei Möglichkeiten:
Entweder bestimmt Gott über den Menschen oder der Mensch bestimmt über
Gott.
Da der Selbstbestimmungswahn des Menschen die erste von vorn herein
ausschließt, kommt nur die zweite in Frage: Der Mensch bestimmt über
Gott.
„Hat Gott nicht die ganze Welt auf der Selbstbestimmung des Menschen
aufgebaut?“ Sie erklären Gott, den Allmächtigen, der allein
erwählt hat und deshalb nicht erwählt werden kann, zum Erwählten,
zu ihrem Objekt. Statt ihm zu dienen, benutzen sie ihn. Sie machen Gott, den
Unwandelbaren, den Allmächtigen, den Herrn aller Herren, zu ihrem beliebig
wandelbaren Hampelmann. Statt Gottes Namen zu heiligen, heiligen sie den Namen
des Menschen. Babylon lässt grüßen. Seine Majestät der
gefallene, böse und dumme Mensch als Herr des Herrn aller Herren!
Ihm zu schmeicheln gilt als göttliche Liebe, ihm nicht zu schmeicheln
verursacht helle Empörung. Unsere endzeitliche Kirche hat den christlichen
Glauben stillschweigend zu einer christlich aufgemachten heidnischen
Wohlfühl-Religion verfälscht – und niemand scheint es zu bemerken.
Soviel vom Klaus Wagn, zum Schluss einen Vortragsabschnitt Thomas Noacks, wo es
um Nächstenliebe und um den Grund unseres Wirkens geht; Der Herr
vollendet den Glauben und die Nächstenliebe
Es gibt in der Neuoffenbarung zwei interessante Widersprüche. Der erste
betrifft das Verhältnis der Gottes- und Nächstenliebe. Einerseits
heißt es: "Die Nächstenliebe ist
der Weg zur Gottesliebe." (Ev XI.75). Oder: "... wer da seinen
Nächsten nicht liebt, den er doch als ein Wesen seinesgleichen sieht, wie
wird der Gott lieben, den er mit
den Augen seines Leibes nicht sehen kann?!" (Ev IX.132.8). Aus diesen
Worten ist zu schließen, daß die Übung der Nächstenliebe
zur Gottesliebe führt. Andererseits
lesen wir aber: "Daher ist auch die wahre Ordnung der Nächstenliebe
nur diejenige, so jemand seinen Bruder aus dem Herrn liebt." (GS II.5.9).
Demnach ist die echte
Nächstenliebe nur aus der Gottesliebe möglich. Es läßt sich
also nicht sagen, was zuerst da ist: die Liebe zu Gott oder die zum
Nächsten. Der zweite Widerspruch
betrifft die Gottesliebe und die Erkenntnis bzw. den Glauben. Einerseits lesen
wir: "Wer könnte wohl Gott lieben, wenn er Ihn nicht zuvor erkennete?
Also das Erkennen
geht der Liebe doch notwendig voraus!" (GS II.12.16). Demnach ist die
Erkenntnis Gottes die Voraussetzung dafür, daß wir ihn lieben
können. Aber andererseits heißt
es: "Wer Gott liebt schon vor der Erkenntnis, der wird des Lebens
Fülle überkommen; wer aber Gott liebt nach der Erkenntnis, der wird
auch leben, - aber nicht im Herzen, sondern im Reiche der Gnade[6] als ein
wohlbelohnter Diener."
(HGt II.215.27). Oder: "Du vermagst nicht zu glauben, daß es einen
Gott gibt, wenn du Denselben nicht schon vorher geliebt hast aus allen
Kräften eines kindlichen
Herzens." (HGt I.80.8). Demnach ist der echte Glaube ohne die Liebe zu Gott
überhaupt nicht möglich. Wie sind diese Wiedersprüche zu
lösen? Und was lehren sie uns? Sie zeigen meines Erachtens sehr deutlich,
daß wir uns zwar bemühen sollen zu Gott hinaufzusteigen, aber die
eigentliche Vollendung kann nur darin bestehen, daß der Herr sich unseres
Bemühens erbarmt und zu uns herabsteigt. Glaube und Nächstenliebe sind
Übungen; aber nur der Herr kann uns die Meisterschaft darin gewähren.
Wir sehen auch, wie Glaube und Nächstenliebe auf der einen Seite und die
echte Herzensliebe auf der anderen einen Kreis bilden. Und ein Kreis hat
bekanntlich keinen Anfang; er hat nur für den einen Anfang, der irgendwo
beginnen muß, die Kreislinie zu zeichnen. Für uns, die wir aus der
Gottesferne die Gottesnähe suchen, dürfte der
wahrscheinlichste Einstieg der Glaube und die tätige Liebe sein. Aber je
näher wir dem Herzen kommen, desto deutlicher spüren wir, daß
wir vom Göttlichen erst dann
ergriffen sind, wenn wir ihm nicht mehr nachjagen müssen.
Der grundlose Grund unseres Wirkens
Die Vollkommenheit besteht darin, daß sich das Gute und Wahre (die Aura
des Göttlichen) frei auswirken kann, ohne den Interessen und Absichten des
äußeren
Menschen, selbst wenn sie noch so ehrenwert sind, unterworfen zu sein. Der
höchste Grad der "inneren Lebensvollendung" (Ev VII.155.3) wird
vom Herrn so beschrieben: "Dieser besteht darin, daß der vollendete
Mensch, wohl wissend, daß er nun als ein mächtiger Herr der ganzen
Natur ohne Sünde tun kann, was er nur immer will, aber dennoch seine
Willenskraft und Macht demütig und sanftmütig im Zaume hält und
bei jedem seinem Tun und Lassen aus der pursten Liebe zu Gott nicht eher etwas
tut, als bis er unmittelbar von Gott aus dazu beordert wird" (Ev
VII.155.12). Diese Fähigkeit, sich selbst vollkommen loslassen zu
können, findet sich bei Meister Eckehart als das Wirken ohne Warum:
"Der Gerechte sucht nichts mit seinen Werken, denn diejenigen, die mit
ihren Werken irgend etwas suchen, oder auch solche, die um eines Warum willen
wirken, die sind Knechte und Mietlinge. Darum, willst du eingebildet und
überbildet werden in die Gerechtigkeit, so beabsichtige nichts mit deinen
Werken und ziele auf nichts ab weder in Zeit noch in Ewigkeit, weder auf Lohn
noch auf Seligkeit noch auf dies oder das, denn solche Werke sind wahrlich alle
tot. Ja, ich sage: Selbst, wenn du dir Gott zum Ziel nimmst, so sind alle Werke,
die du (selbst) darum wirken magst, tot, und du verdirbst (damit) gute
Werke." (EQ 267.17-26). Das Gute und Wahre verdirbt, wenn es nicht um
seiner selbst willen getan wird. Es darf noch nicht einmal als Mittel zur
Erreichung der Wiedergeburt angesehen werden. Denn das freie Wirken der Liebe
ist der Sinn unseres Lebens und darf keinem vermeintlich höheren Sinn
untergeordnet werden.
Der Herr selbst ist im Guten und Wahren wirksam und weiß, warum er dieses
oder jenes durch uns vollbringen will; deswegen brauchen wir es nicht durch
unsere eigenen, guten Absichten begrenzen. Die ewige, unverfügbare Liebe
soll der grundlose Grund unseres Wirkens sein. Wer das nicht erkennt, richtet
vor sich ein ernsthaftes Hindernis auf. Im Lorberwerk heißt es: "Ja,
warum konnte denn dieser [zuvor beschriebene] recht ehrlich strebende Mensch
nicht zur Wiedergeburt des Geistes gelangen? - Eben darum, weil er alles Gute
nur darum tat, um sie zu erreichen! Wer Gott und den Nächsten eines anderen
Motives wegen als Gott um Gottes und den Nächsten um des Nächsten
willen liebt, der kommt nicht zur völligen Wiedergeburt ..." (Ev
V.160.4-5). "... du tatest jedoch das Gute der Lehre nur der
vorteilbringenden Verheißung, nicht aber des Guten willen! Du warst nur
tätig aus deinem Verstande, nie aber noch aus deinem Herzen! Dieses blieb
in sich hart und kalt wie vor dem Empfange der rein göttlichen Lehre ...
Erwecke nun dein Herz! Tue alles, was du tust, aus dem wahren Lebensgrunde!
Liebe Gott Seiner Selbst willen über alles und ebenso deinen Nächsten!
Tue das Gute des Guten willen aus deinem Lebensgrunde heraus, und frage nicht ob
deines Glaubens und ob deiner Tat nach der Erfüllung der Verheißung,
ob sie wohl kommen werde oder nicht! Denn die Erfüllung ist eine Folge
dessen, daß du lebendig im Herzen glaubst, fühlst und aus dem
lebendigsten Liebesdrange heraus tätig wirst." (Ev III.243.3-5).
Abraham ist das vollkommene Bild dieser Haltung. Als Gott von ihm das Opfer
seines Sohnes Isaak, des Sohnes der Verheißung, forderte, da fragte
Abraham nicht nach
dem Warum, obwohl sich doch Gott selbst zu widersprechen schien. Aus dem
verständlichen Gott war der unverständliche geworden, von dem es
heißt: "Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind
nicht meine Wege ... So hoch der Himmel über der Erde ist, so hoch erhaben
sind meine Wege über eure Wege und meine Gedanken über eure
Gedanken." (Jes 55,8f).
Die Herzensliebe fragt nicht nach dem Warum; daher ist sie der Inbegriff der
Vollkommenheit. Meister Eckehart sagt: "Liebe ... hat kein Warum.
Hätte ich einen
Freund und liebte ich ihn darum, daß mir Gutes von ihm geschähe und
mein voller Wille, so liebte ich nicht meinen Freund, sondern mich selbst. Ich
soll meinen Freund
lieben um seiner eigenen Güte und um seiner eigenen Tugend und um alles
dessen willen, was er in sich selbst ist: dann (erst) liebe ich meinen Freund
recht, wenn ich
ihn so, wie eben gerade gesagt wurde, liebe. Ganz so steht es bei dem Menschen,
der da in Gottes Liebe steht, der des Seinen nichts sucht an Gott noch an sich
selbst
noch an irgendwelchen Dingen und Gott allein um seiner Güte und um der
Güte seiner Natur und um alles dessen willen liebt, was er in sich selbst
ist. Und das ist rechte Liebe." (EQ 299,19ff). Das fraglose Vertrauen
der kindlichen Liebe zum himmlischen Vater ist auch das Vollendungsziel der
Neuoffenbarung. Deswegen möchte ich abschließend ein Wort über
die Liebe vortragen; ein Wort, das wir von Johannes, dem Lieblingsjünger
des Herrn, aus der Geistigen Sonne erfahren: Die Liebe zum Herrn "ist nicht
ein gewisser leidenschaftlicher Brand, sondern sie ist ein sanftes Wehen,
welches den Menschen in seiner Freiheitssphäre ebensowenig beirrt, als wie
wenig die Kinderliebe die Kinder in ihrer Tätigkeit nur im geringsten
beirrt ... Um das Maß solcher Liebe zu erschauen, dürftet ihr nur bei
einem leidigen Todesfalle entweder des Vaters oder der Mutter solcher Kinder
zugegen sein, so werden euch ihre Tränen und das Ringen ihrer Hände so
bald das sehr gewichtige Maß der Liebe der Kinder zu ihren Eltern
kundgeben. Und dennoch hättet ihr bei Lebzeiten der Eltern bei aller
sorgsamen Betrachtung solche Intensität der Liebe nicht herausgefunden. -
Sehet, also verhält es sich auch mit der Liebe zum Herrn. Sie ist, wie
gesagt, ein sanftes Wehen, ein hochachtendes Gefühl, voll erhaben zarten
Nachklanges, und beirrt niemanden in seiner Freiheitssphäre." (GS
II.50.15f).
Grüizi...
In ALLEM kannst Du das NICHTS erkennen, und im NICHTS ALL - ES!
* le-o-ni-das *
= soli deo gloria =