Fierna schrieb:Ganz im Gegenteil: Sich irgendwelche Germanenmythen zusammenzufantasieren, auf die man dann seine "kulturelle" Überlegenheit gründet, weil man Minderwertigkeitskomplexe gegenüber Nationalstaaten wie England oder Frankreich hat und das dann auch noch zu "natürlichen" Eigenschaften zu verklären, ist ein kotz-deutsches Phänomen des 19 Jhr
Das hat du schön gesagt, hat aber nicht gerade viel mit meiner eigentlichen Aussage zu tun. Warum der Germanenbezug? Was hat das mit meinem Hinweis auf den herzlichen Umgang mit den eigenen Vorangegangenen abseits des Westens zu tun? War der Begriff "Ahne" schon Anstoß genug darauf zu schließen, dass ich hier Blut&Boden-Geschwurbel vertrete?
Fierna schrieb:In richtigen Geschichtsbüchern waren das Byzanz und die Araber und nicht irgendwelche Germanen.
Ja und? Nur weil wir bis zum Mittelalter gebraucht haben, um in die Gänge zu kommen, heißt das noch lange nicht, dass unser Anteil am Ganzen so viel geringer ist. Wenn man allein bedenkt, wie viel antike Literatur ohne die hiesigen Schreibstuben der Klöster verloren wären..
Wenn es schon um Neogermanen geht und ich so darüber nachdenke, muss ich gerade darüber schmunzeln wie dieses "altgermanische" Heidenlager stets gegen die Christen schießt, aber nicht bedenkt, dass ihr heiligstes Büchlein und ihre Glaubensgrundlage, die Edda, ohne einen gewissen Mönch namens Snorri Sturluson kaum bis garnicht überliefert wäre.