canales schrieb:Na, die Propheten lagen in der Vergangenheit recht oft daneben...
Ich habe mit vielem Recht behalten, das Scheitern des arabischen Frühlings, das Scheitern Obamas, die Folgen der Flüchtlingskrise, die größten vermeintlichen Heilsbringer versagen am deutlichsten.
canales schrieb:Ich denke nicht, dass Macron in diesem Trend zu sehen ist...er ist eigentlich politisch eher auf der Seite der Liberalen einzuordnen.
Macron ist eben ein Populist der Mitte, genau wie Merkel. Merkel wird nicht wegen der CDU gewählt, sondern die CDU wegen Merkel, Trump wurde gewählt weil er Trump ist (und weil die Menschen die verhasste Kriegstreiberin Clinton nicht wollten) nicht weil er Republikaner ist. Macron hat erst garkeine Partei. Wir erleben das Ende der (etablierten) Parteien scheint mir, dieser Trend zeichnet sich auch in Landtagswahlen ab.
Realo schrieb:War das bei de Gaulle, Mittérand und Chirac nicht ähnlich so, und waren sie sooo schlimm? Nur die letzten beiden Präsidenten waren totale Nieten und brachten das Amt in Verruf. Das versucht jetzt Macron wohl wieder zurecht zu biegen. So wie ich ihn einschätze, geht es ihm aber nicht um die Macht um der Macht willen, sondern darum was zu bewegen. Und er scheint mir nicht der Dümmste zu sein. Aber das sind alles erstmal nur Vor-Eindrücke. Der Vorteil kann nur darin liegen, etwas Macht von Merkel wegzunehmen, das kann nur gut sein für Europa.
Mir geht es hier nicht um moralische Fragen ob diese Entwicklung gut oder schlecht ist, sondern um die Realität wie sie ist. Macron mag intelligent sein, das Volk in seiner Masse ist es nicht, eine neoliberale Agenda ala Schröder werden sich die Franzosen nicht ohne Gegenwehr gefallen lassen, Macron wird denke ich scheitern, sein eigentlicher Rückhalt in der Bevölkerung wird durch das französische Wahlsystem völlig verschleiert. Auf deutsche Verhältnisse übertragen hatten wir eine Stichwahl zwischen Lindner und Höcke und die FDP regiert nun mit absoluter Mehrheit während im ersten Wahlgang fast die Hälfte Höcke und Wagenknecht gewählt hatten.