Wahl in Frankreich 2017, Front National und die Abhängigkeit der EU

@Mech

Nun ist ja aber Macron der Kandidat, bei dem vernünftige reformen gegen djihadismus warscheinlicher sind.

@shionoro

ich lese schon förmlich die Ironie heraus.....oder etwa doch nicht.

@shionoro

Wie gesagt ich sehe der Sache skeptisch noch gegenüber, da muss er halt nun in seinen jetztigen Tagen als Präsident IRGENDEINE Signalisierung zu dem von dir besagten vernünftigen reformen gegen djihadismus zeigen. Aus MEINER sicht war seien Äußerung dazu unpassend, was die Zukunft bringt kann ich da nichts sagen den ich habe keien Glaskugel, aber das wichtigste ist, das es den Franzosen besseren gehen soll, sei es um die Inerre sicherheit, das Arbeitslosen Problem etc.

knopper schrieb:ich lese schon förmlich die Ironie heraus.....oder etwa doch nicht.

Nein. Lies da lieber mal den gesunden menschenverstand raus

Die Gewichtung in Europa hat sich durch den Brexit und den Sieg Macrons verschoben. Großbritannien war strikt gegen Eurobonds , Macron ist dafür. Und ohne Großbritannien verfügen Deutschland , die Niederlande , Finnland und Österreich nicht mehr über die nötige 35% Sperrminorität. Das heißt, der Weg zu Eurobonds und Transferunion ist frei.

@shionoro

mag ja sein das die Reformen schön und gut waren...aber sag das mal den betroffenen, die jeden Monat mit dem Hartzt4-Regelsatz klar kommen müssen und teilweise von den Arbeitsagenturen regelrecht drangsaliert werden ins Gesicht :D dann sieht es nämlich wieder anders aus

Wie gesagt...die Franzosen werden das bestimmt nicht mit sich machen lassen...

@knopper
Es gibt ja noch diverse andere Optionen als die grosse Umverteilung von unten nach oben,Renten,Krankenkassen,Sozialbeiträge...wir können als gutes Beispiel dienen wie man es nicht macht.
Ich werde nicht drangsaliert,ich werde ignoriert,das macht es auch nicht besser

Ein bisschen neidisch bin ich ja schon auf Frankreich. Die haben die alten, bisherigen Parteien komplett abgestraft, so dass sie kaum noch eine Rolle bei der Wahl spielten und sich lieber einen Parteilosen Kandidaten genommen als die etablierte Elite. Das man Le Pen nicht wählte, wundert nicht, denn von ihr kam zu wenig substanzielles, auch wenn ich es für unangemessen halte, sie in der deutschen Medienlandschaft pauschal als Euro-Gegner hinzustellen.

Man kann nur hoffen, dass Macron seine Chance nicht verspielt und irgendwas in den nächsten 4 Jahren reißt, da jede weitere Enttäuschung Frankreich unweigerlich zum Front Nationale führen wird.

@Nevrion

Sie IST eine Eurogegnerin. Kurz vor der Wahl hat sie ein bisschen zurückgerudert. Aber sie als Eurogegnerin zu bezeichnen ist absolut richtig.

Issomad schrieb:Die Sozialisten und die Konservativen in Frankreich haben die letzten Jahrzehnte nur verwaltet und nichts mehr gestaltet. Das hat sich der Wähler jetzt nicht mehr weiter anschauen wollen ...

Ja, Frankreichs Arbeitsrecht und Rahmen für die Wirtschaft sind schon so bescheiden ( Wenn man sich darüber schon in einem Animationsfilm drüber auslässt)

knopper schrieb:mag ja sein das die Reformen schön und gut waren...aber sag das mal den betroffenen, die jeden Monat mit dem Hartzt4-Regelsatz klar kommen müssen und teilweise von den Arbeitsagenturen regelrecht drangsaliert werden ins Gesicht :D dann sieht es nämlich wieder anders aus

Wie gesagt...die Franzosen werden das bestimmt nicht mit sich machen lassen...

Sag ich ihnen doch auch.
Im Übrigen heißt ein Reformpaket nicht, dass man nicht im einzelnen Dinge später abändert.

Deutschland ist heute in einer anderen position und könnte z.b. ein anderes arbeitslosensystem einführen.
Aber damals waren wir nicht in dieser komfortablen position, und mit den reformen wurde schlimmeres abgewendet.
Das einfach nicht sehen zu wollen und den stillstand zu umarmen ist grob fahrlässig.

Und dann lassen die franzosen es halt nicht mit sich machen, super, geht das land eben noch weiter richtung armut und stillstand. Ist ja viel mit erreicht.

Warhead schrieb:Ich werde nicht drangsaliert,ich werde ignoriert,das macht es auch nicht besser

wie siehts mit Eigenverantwortung und Eigeninitiative aus?? Fremdwörter?

knopper schrieb:mag ja sein das die Reformen schön und gut waren...aber sag das mal den betroffenen, die jeden Monat mit dem Hartzt4-Regelsatz klar kommen müssen und teilweise von den Arbeitsagenturen regelrecht drangsaliert werden ins Gesicht

Hartz IV ist richtig. mit der alten Sozialhilfe und den Sozialhilfesätzen war genauso wenig Reichtum zu erlangen.

Nevrion schrieb:Die haben die alten, bisherigen Parteien komplett abgestraft, so dass sie kaum noch eine Rolle bei der Wahl spielten und sich lieber einen Parteilosen Kandidaten genommen als die etablierte Elite.

nun, einen ehemaligen Wirtschaftsminister nicht zur etablierten Elite zählen, kann man machen. muss man aber nicht ;)
er ist ein sozial - und wirtschaftsliberaler Politiker, der Frankreich und der EU - allen voran Deutschland - einiges abverlangen wird.

Wenn man sich mal die alte Arbeitslosenhilfe (53 % des Nettogehalts) anschaut, dann war das für viele Menschen auch nicht mehr als Arbeitslosengeld II ...
Insofern verstehe ich nicht, wieso man das so verteufelt ...

Für Frankreich würde eine ähnliche Reform auch nicht den Untergang bedeuten ... Gerade Niedrigverdiener kämen dabei noch besser weg und Besserverdiener sollten sowieso immer gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, um rechtzeitig einen neuen Job zu bekommen (oder sich umschulen zu lassen) ...

@Issomad
es wird von den meisten Gegnern "verteufelt" weil es Kürzungen für Menschen vorsieht, die zwar arbeiten können, aber nicht wollen.
Fördern und Fordern -- beim Wort Fordern (Arbeitsaufnahme) sehen manche regelmäßig rot. sie wollen Umverteilung ohne Gegenleistung. mit Hartz IV wurde das erheblich erschwert

@lawine
Nun funktioniert unser 'fördern und fordern' konzept aber nunmal nicht wirklich so gut.

Es ist wahr, dass wir, seit wir drohungen wie kürzungen usw. im Raum stehen haben, mehr arbeitslose haben die schnell wieder einen job finden.
ABER: Wahr ist auch, dass Leute, die so in einen Job hineingegängelt werden müssen signifikant öfter antistaatliche und auch antidemokratische tendenzen aufweisen.
Ist die Frage, ob man für die peanuts die man dabei verdient (als staat) das in Kauf nehmen will.

Warten wir mal die Parlamentswahlen ab. Da könnten die Linken um Mélenchon und der Front National auftrumpfen, dann weht Macron ein ganz ganz eisiger Wind entgegen. Die linken Kräfte haben ihre Strategie ja schon vor der Stichwahl angekündigt: Sie unterstützen Macron zwar gegen Le Pen, aber nur um dann umso heftiger gegen seine "Reformen" anzukämpfen. Immerhin – seine Frau wird er als "première dame" gesetzlich installieren – das ist doch schon mal was :king:

@DerKlassiker

Das würde dann bedeuten, dass die linken kräfte aktive wahlhilfe für le pen 2022 Leisten.
Großartig.
Ich glaube es aber ehrlich gesagt nicht, so dumm sind die franzosen schon nicht.

Macron wurde gewählt, weil er reformieren will. Und ewige Neinsager wie Melenchon passen da nicht.

Von den vielen Aufgaben, die Macron nun hat, ist die wichtigste, die eigene Bevölkerung erstmal wieder zu beruhigen und ein Klima des Miteinander zu schaffen. Er hat sehr viel versprochen: Es darf durchaus daran gezweifelt werden, ob er das alles so halten kann. Wenn nicht, und viel Zeit hat Macron dafür nicht, wird es sehr eng für die neue Regierung.

Die Erwartungen an ihn sind sehr groß, die Fülle an Aufgaben könnte kaum größer sein. Ein Scheitern hätte bei den zurückliegenden Wahlergebnissen ein erneutes Erstarken von Le  Pen zur Folge, darüber muß  man sich im klaren sein. Eine Alternative wäre in diesem Falle nicht in Sicht. Mit diesem Damoklesschwert nun zu zu regieren kommt einer Herkulesaufgabe gleich.

Macron wird sehr schnell merken, dass die Wahlunterstützung eher der Verhinderung Le Pens  galt als einer Zustimmung seiner anvisierten Politik. Er wird im politischen Alltag sehr bald unweigerlich an die Grenzen stossen, was er dem französischen Volk zumuten kann, dessen bin ich mir sicher. Und dann wird es schwierig, sehr schwierig für ihn.

Marine Le Pen kann mit dem Wahlergebnis mehr als zufrieden sein, hat sie doch bei dieser Wahl das Bestmögliche herausgeholt.