Wahl in Frankreich 2017, Front National und die Abhängigkeit der EU

parabol schrieb:Der Macron ist ein neoliberaler Heini wie Gerhard Schröder

Das ist ja nichts Neues, aber es ging ja jetzt zunächst mal darum Le Pen abzuwehren. Ein Schritt nach dem anderen und man sollte einen nicht schon verurteilen, solange er noch nicht mal sein Amt angetreten ist.

Mit Verlaub, aber wenn es etwas gibt, das Frankreich dringend braucht, dann ist das ein neoliberaler Heini wie Gerhard Schröder. Ohne ihn würde Deutschland jetzt Frankreich und Italien auf der Tasche liegen.

@shionoro
@Realo


Ich glaube einfach dass der in der Weltgeschichte einmalige Versuch 28 verschiedene Länder mit verschiedenen Sprachen und verschiedenen Kulturen zu vereinigen ohne die Bevölkerungen zu fragen zum Scheitern verurteilt ist .
Das ist keine Realpolitik, das ist verrückt.

schtabea schrieb:ohne die Bevölkerungen zu fragen

Wer sagt das denn? Und wie gesagt, es ist ein langer Prozess, der noch mehrere Generationen braucht. Insgesamt wird der Vereinigungsprozess, angefangen mit der Montanunion, also fast 200 Jahre brauchen, während die USA sich an einem einzigen Tag unabhängig erkärt haben, nimmt man den Unahängigkeitskrieg hinzu insgesamt 13 Jahre. Ist aber nicht zu vergleichen mit Europa, da wir uns ja nicht von irgendeiner Vormacht unabhängig machen müssen. Naja, es war ja auch nur eine Sprache und Kultur, also so gesehen schon wesentlich einfacher.

schtabea schrieb:Ich glaube einfach dass der in der Weltgeschichte einmalige Versuch 28 verschiedene Länder mit verschiedenen Sprachen und verschiedenen Kulturen zu vereinigen ohne die Bevölkerungen zu fragen zum Scheitern verurteilt ist .

Sonst wird hier doch immer großspurig die jüdisch-christliche Abendlandkultur proklamiert. Kultur nun als Synonym für Religion oder Nation? Die Volkssouverän-Fetischisten sollen sich mal entscheiden. Als wenn die monokausale Begründung über Kultur, für das Scheitern von XY nicht ohnehin schon schwach genug wäre.

Realo schrieb:, während die USA sich an einem einzigen Tag unabhängig erkärt haben, nimmt man den Unahängigkeitskrieg hinzu insgesamt 13 Jahre. I

So war das ja nun auch nicht. Noch reden wir da über den Zusammenschluss von verschiedenen Nationen.

Die Wahlbeteiligung soll nur 4 % unter der vom 1. Wahlgang sein (man hatte mit mehr Nichtwählern unter den Linken gerechnet) und laut inoffiziellen Prognosen soll Macron auf etwa 62 % kommen ... Das ist dann wohl gelaufen ...

Issomad schrieb:laut inoffiziellen Prognosen soll Macron auf etwa 62 % kommen

Das ist genau das Ergebnis, das man am Sonntagabend vor 2 Wochen prognostiziert hatte.

@schtabea
Dann hast du die EU offenbar nicht verstanden,geschweige denn was zu ihrer Gründung führte.
Die Blockistaaten haben sich nur Wirtschaft drunter vorgestellt.
Das die EU zahllose Sozial,Infrastruktur und Kulturprogramme fördert bzw finanziert,das Arbeits,Studien,Wohnorts und Reisefreiheit das Leben erleichtern und bereichern...zumindest denen die diese Angebote zu schätzen wissen...das jeder EU-Bürger Doppelstaatsbürger ist,das ist vielen offenbar genausowenig klar wie die Tatsache das ja damit niemand seine Kultur aufgibt

Falls hier neben geostrategischen Metaanalysen auch kleinteilige Fakten gefragt sein sollten: Alain T., Eigentümer des ersten gehackten E-Mail-Accounts in Macrons Team, muss den Großteil seiner Arbeitszeit mit dem Besuch japanischer Pornoseiten zugebracht haben und ist dabei häufiger gehackt worden als er warme Mahlzeiten hatte. Offensichtlich hatte er derweil überhaupt keinen Virenschutz installiert. Anders ist nicht erklärbar, warum er davon nichts bemerkt hat. Gott schütze mich vor solchen "Mitarbeitern" :-(

O.k., 65.1 % für Macron, 34.9 % für Le Pen in der ofiziellen Prognose ...

Das ist dann noch deutlicher ausgefallen ...

"Der jüngste Staatschef seit Napoleon", das ist irgendwie witzig ;)

8 % ungültige Stimmen kamen dann wohl von den Linken ...

VanDusen schrieb:Mit Verlaub, aber wenn es etwas gibt, das Frankreich dringend braucht, dann ist das ein neoliberaler Heini wie Gerhard Schröder. Ohne ihn würde Deutschland jetzt Frankreich und Italien auf der Tasche liegen.

Frankreich und Italien sind viel neoliberaler, bzw. man geht dort härter gegen Arbeitslose vor
als in Deutschland.
Die Info ist zwar von 2007 aber da hat sich kaum was geändert:

Trotz zunehmender Härten wie Hartz IV, immer noch hoher Arbeitslosigkeit und "Ein Euro"-Jobs: von Italien aus betrachtet ist Deutschland immer noch eine Hochburg der sozialen Sicherheit und Unterstützung durch den Staat.

http://www.italianita.de/files/soziale_sicherheit_in_italien.htm

@parabol
Das liegt an Berlusconi und der korrupten Lega Nord die wie wild in die eigenen Taschen privatisiert haben

Guten Abend,

Frankreich hatte die Wahl und hat sich entschieden.

Die Franzosen müssen jetzt mit dem Ergebnis leben.

Gratulation an Herrn Macron zum Gewinn der Wahl.


Venerdi

@Warhead

jo, der klassische EU Gegner weiß so wenig über die EU, da muss ich dir zustimmen.

parabol schrieb:rankreich und Italien sind viel neoliberaler, bzw. man geht dort härter gegen Arbeitslose vor
als in Deutschland.

Ne, Frankreich ist mal sowas von nicht neoliberal...

Die sind sehr stark durch die Sozialisten geprägt. Und Italien?


Aber Neo Liberal wird ja auch mal einfach so als Kampfbegriff benutzt.

Hoffentlich kommen wir hier in der brd nicht auch irgendwann mal in solch einen wahlzwang;

Ein politiker der außerhalb frankreichs vor dem wahlkampf nicht vielen bekannt war,

und eine gegenkandidatin, deren vorstellungen von der eu uns noch fassungsloser gemacht hätten, als der "brexit".

parabol schrieb:Frankreich und Italien sind viel neoliberaler

Du wirfst jetzt unzulässiger Weise Frankreich und Italien in einen Topf.
In Frankreich sind die Löhne und Sozialleistungen höher als bei uns, die Produktivität ist geringer.
Es müsste also, um wettbewerbsfähiger zu werden, wirtschaftsliberaler werden und gleichzeitig die Produktivität steigern, sich also modernisieren.
Das dürfte dann allerdings wiederum seinen Wählern überhaupt nicht gefallen. Aber durch diesen dunklen Tunnel muss la grande nation leider durch, um gestärkt aus der Krise herauszukommen.

Schröders Agenda 2010 war von 2005. Für uns wäre jetzt notwendig, die Löhne und Sozialleistungen zu erhöhen. Wann, wenn nicht in dieser boomenden Konjunktur?

Ja, Frankreich braucht auch so etwas wie die Hartz-Reformen, die trotz aller Ungerechtigkeiten und sozialen Mängel Deutschland fit für die heutige Zukunft gemacht haben ...

Mal sehen, ob Macron das durchzieht. Ob er dazu die Mehrheiten zusammenbekommt, ist ja noch fraglich (muss man die Parlamentswahlen im Juni abwarten) ...
Macron will ja Sozialleistungen zusammenstreichen und das eingesparte Geld in Investitionen in Bildung und Wirtschaft stecken. Das ist durchaus ein brauchbarer Ansatz ...

Tja, trotz der tatsache das Macron nun gewonnen hat ist dies dennoch eine Verlust erklärung der anderen Parteien die vorher frankreich regiert haben. nicht nur das sie von den rechten blamiert wurden, sondern auch von einem vorher nicht bekannten Neuling.

Ich hoffe mal das ER nicht die selben Fehler begeht wie seine Vorgänger und nun einen Kurs einschlägt den die Leute bindet, statt sie fortzujagen.

Den was bringen einem die größten Träume wenn die wähler nicht hinter einen stehen. Das einzige was ich für Frankreich hoffe ist, das er wenigstens JETZT mal eine Idee hervorbringt wie die Terror Situation in Frankreich zu bewältigen ist, statt dies nur mit " tja müssen halt jetzt damit Leben" abzufertigen.