@Abahatschi Es gibt aber heute niemanden mehr, der die Menschenopfer der Azteken gutheißt, den Erfinder dieser religiösen Tradition verehrt oder gar jemanden, der auch nur eines der Menschenopfer persönlich gekannt hat. Das Ganze ist viel zu lange her, und nur darum können die Pyramiden heute als Anziehungspunkt für Touristen genutzt werden.
Der wichtigste Unterschied ist der zeitliche Abstand. In 500 Jahren wäre das Geburtshaus von Hitler auch nur noch ein Symbol für den Holocaust, der dann (hoffentlich!) für alle Menschen genauso unfassbar und nicht-mehr-nachvollziehbar sein wird wie für uns die mittelalterlichen Scheiterhaufen oder für den heutigen Mexikaner die Menschenopfer der Azteken.
Mir persönlich ist Hitlers Geburtshaus gleichgültig. Es gibt genug andere Gebäude, die zumindest von außen hin genauso aussehen; da ist der Denkmalschutz für genau dieses Haus nicht notwendig. Wenn es Leute gibt, die dorthin pilgern, dann fände ich eine demonstrative Nutzung für einen Zweck, die NICHT in Hitlers Sinne wäre, hilfreicher als ein weiteres Aufklärungszentrum, das bei solchen Leuten wahrscheinlich sowieso keine Wirkung hätte. Eine öffentliche Toilette wäre, so gesehen, wirklich eine gute Idee. Das wäre eine eindeutige Distanzierung von Hitler und seinem Denken.