Sollten Lehrer weiterhin als Saisonkräfte beschäftigt werden?

@Kc
Ich habe auch nirgends gesagt das es alle Lehrer "so easy" haben.
Aber Lehrer können es sich, jedenfalls in gehobenen Alter, ganz gut gehen lassen.
Auf Weiterführenden Schulen gibt es kaum noch Elternabende oder Veranstaltungen nach der Unterrichtszeit.
Und richtig drauf schauen was die so machen tut da auch niemand.
Da wird Unterricht nach Schema F gemacht, jedenfalls zumeist.
Sollen sie von mir aus auch machen, so lange alles vermittelt wird. Aber wenn man seit 10 Jahren die gleichen Klassenarbeiten schreiben lässt macht es auch nicht mehr so einen Aufwand diese ein paar mal zu kopieren und anschließend zu korrigieren ;)

Wie gesagt, nicht alle sind so, aber die Möglichkeit dazu besteht, weil es praktisch nicht kontrolliert wird.


Alles in allem sehe ich keinen Grund warum ich Lehrer mehr oder weniger anerkennen sollte als andere.

@Geisonik

:D

Das verstehe ich irgendwie nicht, was du jetzt schreibst.

Also ich hab mir das nicht aus den Fingern gesaugt, ich hab selbst ein Lehramtsstudium gemacht und auch schon die praktische Seite gesehen.
Was ich geschrieben habe über die Arbeitsanforderungen von Lehrern, das sind Tatsachen.

Es ist mir nicht begreiflich, wie du das einfach nur mit:,,Ja aber manche sind halt faul [ich war doch selbst mal Schüler, ich kenn mich aus]...", abtun kannst.

Wenn du jetzt selbst Lehrer wärst, okay, dann würdest du wohl die Praxis besser kennen, aber ich nehme mal an, dass das nicht der Fall ist. Demnach hast du falsche beziehungsweise unvollständige Vorstellungen von den Anforderungen einer guten Lehrertätigkeit.

Generell sollten wir uns ja nicht an den schlechten Lehrern orientieren, finde ich.

@Geisonik

Geisonik schrieb:Alles in allem sehe ich keinen Grund warum ich Lehrer mehr oder weniger anerkennen sollte als andere.

Genau! Nicht mehr und nicht weniger :)

Wobei ich schon meine, ein Lehrer hat doch seine Anerkennung durch die Schüler und sieht die Früchte seiner Arbeit direkt. Und je besser der Lehrer, umso mehr Anerkennung hat er ..

@Kc

Kc schrieb:Generell sollten wir uns ja nicht an den schlechten Lehrern orientieren, finde ich.

Die gehören aber nun mal zum Gesamtbild dazu.

Theorie und Praxis gehen da halt ziemlich weit auseinander.
In etwa so wie ein Polizist der gegen das Gesetz verstößt.

Und doch, als Schüler kann man schon einiges zu dem Beruf Lehrer sagen, denn, was bringt denn das ganze Hintergrund geplänkel wenn der Lehrer im Unterrichtsraum nen faules Arschloch ist?

Das wichtigste am Beruf ist eben der Umgang mit den Schülern, daher kann man als Schüler das schon auch bewerten. Sollte man vielleicht mit etwas Abstand zu den Schuljahren machen.

Und dennoch, was ist daran so schlimm Lehrer nicht mehr anzuerkennen als andere?
Was machen Lehrer das ich sie auf eine höhere Stufe heben sollte?

@Frau.N.Zimmer

Frau.N.Zimmer schrieb:Wobei ich schon meine, ein Lehrer hat doch seine Anerkennung durch die Schüler

Der war gut :D

@Geisonik

Geisonik schrieb:Und doch, als Schüler kann man schon einiges zu dem Beruf Lehrer sagen, denn, was bringt denn das ganze Hintergrund geplänkel wenn der Lehrer im Unterrichtsraum nen faules Arschloch ist?

Nein :D

Man kann als Schüler eben NICHT viel dazu sagen, wie die Arbeitsbelastung des Lehrers aussieht.
Du nimmst als Schüler nur das wahr, was im Klassenraum passiert.

Aber von dem ganzen anderen Kram hörst du höchstens mal, damit hast du als Schüler kaum bis gar nichts zu tun.

Geisonik schrieb:Und dennoch, was ist daran so schlimm Lehrer nicht mehr anzuerkennen als andere?
Was machen Lehrer das ich sie auf eine höhere Stufe heben sollte?

Also ich hab es dir nun eigentlich lang und breit erklärt, denke ich.
Mehr kann ich nicht tun, wenn deine Überzeugung unverrückbar ist, dann ist es wohl so.
Sie berücksichtigt trotzdem nicht die Realitäten.

@Kc

treffend dargestellt und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Ein Freund von mir hat Jahre seines Berufslebens als "Söldner" unter Zeitverträgen an der pädagogischen Front verbracht. Da waren Schulen dabei, da hatten die Kinder/Jugendlichen schon mehr hinter sich, als ich jemals erleben möchte. Es wird erwartet, dass ein Lehrer sich auch da voll einsetzt, gleichzeitig wird peinlich darauf geachtet, dass sich aus seinen Anstellungszeiten kein arbeitsrechtlicher Anspruch auf Daueranstellung ergibt. Das sogenannte "Wohl der Schüler" ist den Verantwortlichen sch....egal, diese Arbeitsverhältnisse sind und machen krank.
Dass der ( mittlerweile in Festanstellung, die er aber einklagen musste ) noch Freude an seinem Beruf ( inkl. aller zeitgeistbedingter "Nebenherprobleme" ) hat, ist mir nur schwer nachvollziehbar. Aber er hat, was mich für ihn wiederum freut.

@Frau.N.Zimmer

Was ist denn "HSU"?

@monster_IQ

Das Zeitvertragsunwesen oder -übel breitet sich in vielen Berufen aus und dient der Kosteneinsparung um jeden Preis.
Es gibt m. E. kaum eine sicherere Methode, wenn man verhindern will, dass der Arbeitnehmer eine persönliche Bindung und Loyalität zu Arbeitgeber, Arbeitsplatz, Kollegen und ggfs. Kunden ( auf Lehrer umgemünzt zu Arbeitgeber, Schule, Kollegen und Schülern ) aufbaut.

Mit so einem Damoklesschwert ( Vertrag läuft aus und wird nicht verlängert, latente Existenzangst ) über sich, bringt niemand auch nur annähernd seine persönliche Bestleistung. Was da vordergründig gespart wird, geht durch die Hintertür an Qualität verloren. Das lässt sich nur schwerer in Zahlen darstellen, als die vordergründigen Einsparungen, deswegen greift diese Pest so um sich.

@Geisonik

Etwas Qualitätskontrolle könnte tatsächlich gelegentlich nicht schaden.

Insgesamt scheint es aber im Umgang mit dem Lehrerberuf so zu sein, wie es sich hier im thread auch abzeichnet.

Die meisten, die eher negativ eingestellt zu sein scheinen, haben entweder eigene Erfahrungen noch nicht aufgearbeitet oder durchleben solche mit möglicherweise nicht immer ganz so wohlgeratenem Nachwuchs, wie sie ihn selber sehen.

MfG

Dew

@Kc

Kc schrieb:Man kann als Schüler eben NICHT viel dazu sagen, wie die Arbeitsbelastung des Lehrers aussieht.

Ich kann mir dennoch eine Meinung bilden.
Wenn ich bei Lehrer X eine Arbeit schreibe und mir die Arbeit von einem 2 Jahre älteren Schüler geben lasse weil der vor 2 Jahren auch den Lehrer hatte und ich lerne das dann und stelle fest es ist exakt die gleiche Arbeit, naja, dann habe ich auf jeden Fall schon mal gelernt das dieser Lehrer sich nicht besondere Mühe macht...
Und wenn Lehrer meinen Schüler wären so doof das sie das nicht merken, naja dann muss einem so ein Lehrer ja schon fast Leid tun. Also (da ich nciht glaube das Lehrer so dämlich sind) ist es ihm so ziemlich egal was die Schüler lernen und machen.

Komm schon, ich kann doch nicht der einzige gewesen sein der solche Lehrer hatte :D

Kc schrieb:Du nimmst als Schüler nur das wahr, was im Klassenraum passiert.

Ganz genau. Und das ist das wichtigste an dem Beruf.

Kc schrieb:Also ich hab es dir nun eigentlich lang und breit erklärt, denke ich.

Nein, hast du nicht. Du hast aufgezählt und dargestellt was ein (guter) Lehrer so alles zu tun hat.
Ja mein Gott, andere Berufe sind auch nicht leicht.
Was sollte mich dazu bringen einen Lehrer mehr anzuerkennen als einen Krankenpfleger zum Beispiel?

Höher ansehen als ein Versicherungsvertreter tue ich die schon, da keine Angst :D

@Dew

Dew schrieb:Die meisten, die eher negativ eingestellt zu sein scheinen, haben entweder eigene Erfahrungen noch nicht aufgearbeitet oder durchleben solche mit möglicherweise nicht immer ganz so wohlgeratenem Nachwuchs, wie sie ihn selber sehen.

Deshalb sagte ich weier oben kann man das erst mit etwas Abstand beurteilen.
Denn man selbst war natürlich nie der Grund das die Lehre blöd waren :D

Nach ein paar Jahren kann man sich viel besser eigene Fehler eingestehen und das Verhalten anderer evtl besser nachvollziehen.

@Dew

Heimat-und Sachkunde :) Gerade bei HSU haben wir Wetten abgeschlossen ,ob die Laubbäume wieder im Januar durchgenommen werden, wenn sie keinesfalls Blätter tragen. :D Die Frühjahrsblüher dafür im Oktober..

Dew schrieb:Die meisten, die eher negativ eingestellt zu sein scheinen, haben entweder eigene Erfahrungen noch nicht aufgearbeitet oder durchleben solche mit möglicherweise nicht immer ganz so wohlgeratenem Nachwuchs, wie sie ihn selber sehen.

Nein, trifft bei mir nicht zu :) Ich bin mit meinem Abschluß glücklich, wobei ich meine, vor Jahren war es auch noch nicht so schlimm.

Und Göris waren irgendwie Blitzmerker und haben es trotz der vehunzten Bildungspolitik geschafft ;) Da hatte ich Glück :)

@Geisonik

Ja, wir hatten auch ein paar Pfeifen dabei, die ich zwar heute milder sehe, trotzdem nicht für tolle Lehrer halte.
Aber:
Die alle hatten´s nicht immer leicht mit uns und ich bin im Nachhinein nicht auf alles stolz, was ich meinen Lehrern geboten habe, auch wenn ich es damals für glänzende Ideen hielt.

Einen, um dessen Freude am Beruf als Junglehrer ich mich besonders "bemüht" hatte, traf ich mal Jahre später unverhofft in einer Kneipe und wurde sofort von ihm erkannt und er freute sich sichtlich, mich zu sehen.
Obwohl ich den Mann geärgert hatte, dass eigentlich sogar der Dalai Lama hätte nach einer Axt schreien müssen, hatte mich der Lehrer noch für sympathisch gehalten, erzählte er mir. Dazu muss man wohl geboren sein, auch das sind aber Sachen, die im Lehrerberuf vorkommen.

Nur wie soll jemand die Nerven haben oder warum sich so bemühen, wenn er noch nichtmal weiß, ob er "seine" Schüler ( inkl. der ausgesprochenen "Kotzbrocken" ) im nächsten Halbjahr wiedersieht?
Mal ganz von den Sorgen um die eigene Existenz abgesehen.

@Frau.N.Zimmer

Frau.N.Zimmer schrieb: wobei ich meine, vor Jahren war es auch noch nicht so schlimm.

Das sehe ich allerdings auch so. Lehrer wollte ich noch nie werden oder sein. Heute aber auch nicht mehr Schüler.

@alle:

Hinter jeglichen Einsparungen im Bildungsbereich steckt natürlich ein politischer Wille. Je dümmer das Volk, desto leichter hinters Licht zu führen,...pardon, zu regieren.

MfG

Dew

Und was machen die Lehrer dann in den Sommerferien? Arbeitslosengeld kassieren?

Ist das dann billiger? Lehrer werden doch meist vom Staat bezahlt und das wäre dann auch in den 2 Monaten so...

Bei uns ist das, so nehme ich an, nicht so. Ich hätte mal unterrichten können, aber da Geld war trotz schöner Sommerferien nicht sehr verlockend.

Bekäme mann in der Zeit dann nur Arbeitslosengeld, wirds auch nicht besser. Schlechte Idee.

@insideman

insideman schrieb:Lehrer werden doch meist vom Staat bezahlt und das wäre dann auch in den 2 Monaten so...

Und genau da sind wir bei einem der Grundprobleme, wie ich finde: Es wird aus verschiedenen Kassen gezahlt.
Die beiden Kassen werden zwar von einer "Ober-Kasse" gefüllt, aber das interessiert die beiden kleinen Kassen nicht. Wenn dem einen was fehlt, lacht der andere, anstatt was abzugeben.
So ist es doch in jedem Bereich mit öffentlichen Geldern.

Man muss nur mal schauen was alles so an Geld sinnlos zum Fenster raus fliegt, aber an anderer Stelle fehlt mit der Aussage "Wir haben kein Geld".

Wenns nicht so bitter und traurig wäre, könnte man da glatt drüber lachen.

Geisonik schrieb:Man muss nur mal schauen was alles so an Geld sinnlos zum Fenster raus fliegt, aber an anderer Stelle fehlt mit der Aussage "Wir haben kein Geld".

Ich weiß, ich kenne das von öffentlichen Projekten wie mit Geld umgegangen wird wenn es "niemandem" gehört...


Trotzdem bleibt es im Endeffekt dasselbe..

@insideman

insideman schrieb:Und was machen die Lehrer dann in den Sommerferien? Arbeitslosengeld kassieren?

In der Regel beziehen die dann Arbeitslosengeld II. Da die befristeten Verträge für Lehrer in der Regel auf drei bis sechs Monate ausgelegt sind, erarbeitet man sich dadurch kein Anrecht auf Arbeitslosengeld I. Selbst wenn man Glück hat und eine Schwangerschaftsvertretung ergattert, ist der Vertrag höchstens auf 1 1/2 Jahre befristet - ebenfalls für ALG I zu kurz.

Und 300 Euro ALG II sind halt deutlich weniger als auch ein Aushilfelehrer bezieht. Das alleine lohnt sich schon. Des Weiteren wird ALG II nicht vom Land getragen.

Mit solchen Lehrern werden eure Kinder sicher noch intelligenter werden.

Aber gut, in Arbeit entwerten seid ihr ohnehin ein Vorreiter.

monster_IQ schrieb:Oder sollten sie sich einfach damit abfinden, sich für zwei monate arbeitslos zu melden weil wir eben in einer schwierigen zeit leben und einsparen müssen?

Ich weiß nicht, wie lange ein Lehrer tatsächlich braucht, um das Unterrichtsmaterial vorzubereiten. Ich schätze mal, nicht allzu lange. Vielleicht sollten Lehrer in solchen Zeiten (abzgl. des Urlaubs und der Zeit zur Vorbereitung) an Lehrgängen teilnehmen müssen oder ähnliches. Wie läuft das eigentlich in anderen Ländern, wo die Ferien weniger gesplittet, aber dafür viel länger sind? Werden die da auch normal entlohnt?

@insideman

insideman schrieb:Mit solchen Lehrern werden eure Kinder sicher noch intelligenter werden.

Aber gut, in Arbeit entwerten seid ihr ohnehin ein Vorreiter

Meinst du damit einige der kommentare oder kommst du nicht aus deutschland und meinst damit deutschland?

Geisonik schrieb:Meinst du damit einige der kommentare oder kommst du nicht aus deutschland und meinst damit deutschland?

2tes!

@insideman
Dann kann man dem nicht wiedersprechen^^