@lilit PEGIDA ist weit weg für mich, das ist auch gefühlt eine rein deutsche Veranstaltung. Ich kenn kein anderes Leben als das mit und in einer migrantischen community. Da mir viele Problemlagen bekannt sind, vom erleben, sehen und hören, kann ich verstehen, dass manche "reine Deutsche" ein Problem mit bestimmten Aspekten haben. Ich bin ja auch genauso Stadtbürger wie jeder andere auch, wenn ich durch die Innenstadt laufe...ich seh und erlebe das was andere auch sehen.
Aktuell gibt es in meiner Heimatstadt eine Problematik um die Zuwanderung aus Südosteuropa. Die Integrationsleistung vieler Zuwanderer wird noch ne Weile dauern und bis dahin muss die Stadtgesellschaft eben noch inne halten. Wir haben seit Monaten organisierte Einzelne und Banden aus Südosteuropa in der Stadt...die klauen einem quasi die Haare vom Kopf. Andere bauen zeltlagerähnliche Strukturen im Waldgebiet auf und leben da...solche Geschichten. Das überfordert viele Menschen in der Stadtgesellschaft. Und zwar so sehr, dass die AfD und die NPD den Einzug in den Gemeinderat geschafft haben.
Daneben muss sich der Ottonormal-Deutsche dann noch mit immer mehr Frauen in Vollverschleierung auseinandersetzen. Die im Rahmen der Islamismus-Diskussion eingebettet sind. Stadtviertel wie Bonn Tannenbusch sind quasi besetzt von Salafisten, die dort ihre eigene kleine Herrschaft installieren und nebenher Polizisten abstechen und Randale machen.
Als dritte große Herausforderung treiben es die deutschen Politiker mit ner Friss oder Stirb Politik in Sachen Asyl auf die Spitze. Städte wie Berlin oder Duisburg, die finanziell eh schon zu knapsen haben, hohe Arbeitslosigkeit verkraften müssen noch finanzielle Aufwendungen machen für die Integration sowohl von Zuwanderern aus Bulgarien und Rumänien als auch die Unterbringung und Integration von Flüchtlingen. Da bleibt die Verteilungsgerechtigkeit möglicherweise auf der Strecke.
Als Student hab ich genauso Bildungsstreiks mitgemacht, um gegen schlechte Finanzierung von meiner Hochschule und überhaupt Hochschulen zu protestieren. Ministerin Doris Ahnen in RLP hat aber ständig gesagt, sorry Leute, keine Kohle. Fachbereiche an der Uni mussten schließen, die Bücherei musste ein Teil des Service einstellen und Bücher wurden kaum noch in den Bestand hinzugefügt. Alles um das Finanzloch zu entschärfen.
Aber diesselbe Ministerin bzw. ihre Landesregierung schüttelt jetzt mal schnell die Millionen aus den Ärmeln..für andere Themen..und keiner weiß, woher die Kohle kommt.
Ich kann zumindest verstehen, wenn Menschen da die Hutschnur hochgeht. Das da Leute auf die Straße gehen und die deutsche Politik rückbinden wollen an die Interessen der Menschen vor Ort. Denn mitentscheiden kann kaum noch jemand mehr was, der Staat entscheidet bzw. die Städte entscheiden und keiner hat das kritisch zu kommentieren.
Ich würde es aber bedauernswert finden, wenn sowas wie PEGIDA zu einem rassistischen Selbstläufer wird. Aber nach den vielen Argumenten, die ich lese, ist das wohl unweigerlich so. Das ist schade. Aber, dass "der Deutsche" generell mal auf die Straße geht ist ja jetzt eher was neues. Mal sehen, was daraus gemacht wird.