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Kobane

3.030 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krieg, Islam, Freiheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kobane

10.10.2014 um 16:33
@vincent
Solche Zeiten haben schon viele Möglichkeiten für einen Schulterschluss mit einem alten Feind geboten, wenn man sich gemeinsam einer größeren Bedrohung gegenüber sah. Aber wie es aussieht ist der Türkei das völlig egal. In meinen Augen hätte das die Möglichkeit geboten, diesen schon ewig schwelenden Konflikt deutlich zu entschärfen. Hat der Öcalan ja sogar selbst angeboten.

Und die Türken müssten ja noch nichtmal eingreifen. Einfach die Grenze für die Kurden aufmachen, damit die Verstärkung schicken können. Aber nein, die kesseln die Kämpfer in Kobane aktiv ein, schneiden sie von Nachschub ab und spielen der IS damit perfekt in die Hände.

SO macht man sich Todfeinde.


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Kobane

10.10.2014 um 16:38
@vincent
Lies mal meinen Post. Schnell reagieren kann derzeit nur die Türkei, weil sie eben schon vor Ort sind.
Ich plädiere ja auch für internationale Bodentruppen, aber um die IS-Kräfte erst mal aus der Stadt zu bekommen, sollte halt schnell gehandelt werden.
Kann man zwar auch noch wenn sie eingenommen ist, wäre aber blöd für die dort verbliebenen. Die gibt es dann vermutlich nicht mehr.


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Kobane

10.10.2014 um 16:39
@.ebra.
Mit der IS hätte man aber einen deutlich gefährlicheren Feind.
Und bist du dir sicher, dass die YPG, PYD und PKK keine Gebietsforderungen stellen würden?

Also einen relativ mächtigen Feind - die IS - schaffen (die IS wird auch auf mittelfristige Sicht nichts gegen die Türkei unternehmen, solange man sie gewähren lässt) und das Risiko einer syrisch-kurdischen Separationsbewegung erhöhen. Irgendwie würde ich sagen, nope. Nicht unter den Bedingungen.


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Kobane

10.10.2014 um 16:43
@OddThomas
Hab ich schon. Nur sprichst du nirgends* die Rückendeckung an, die Voraussetzung sein muss. Es gibt keine klaren Signale, von niemandem; nicht den USA, nicht der EU oder einzelnen Staaten.
Die Pufferzone wird gerade mal so beiläufig thematisiert...
Stattdessen wird sogar darauf rumgeritten, den Bündnisfall erst gar nicht in Erwägung zu ziehen. Hier schreien sogar viele, dass man die Türkei aus der Nato schmeißen soll. Na, danke.
Dann aber ein Alleingang fordern?^^

* edit: in dem Post von vorhin meinte ich..^^


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Kobane

10.10.2014 um 16:55
@vincent
Was könnten die Kurden denn noch fordern, was sie nicht schon lange tun?

Für mich ist die Politik der Türkei kleingeistige Rache. Nichts anderes.


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Kobane

10.10.2014 um 17:01
@.ebra.
Was fordern sie denn? Erzähl mal. Es gibt keine ernsthaften Forderungen nach türkischem Staatsgebiet. Mit der kurdischen Autonomieregion hat man sich arrangiert; mit Barzani lebt es sich ganz gut. Die PKK ist zur Zeit nicht wirklich aktiv, Friedensverhandlungen laufen. Den Kurden in der Türkei wurden viele Rechte eingeräumt; es sitzen dutzende kurdische Politiker - alleine schon in der BDP - im Parlament. Ganz zu schweigen davon, dass die AKP viele kurdische Mitglieder und Wähler hat.

Das alles riskieren? Gut, hat man gewissermaßen schon durch die Unterstützung der IS; jetzt steckt man halt in einem Dilemma.


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Kobane

10.10.2014 um 17:14
Ich denke die Türken werden ihre unterlassene Hilfestellung bereuen. Der friedensprozess mit der pkk wird wohl auf eis gelegt. Dir kurden werden das ankara nicht vergessen.


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Kobane

10.10.2014 um 17:30
@Aperitif
Welche Kurden?


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Kobane

10.10.2014 um 17:31
Ich bin dafür den Kurden im Norden des iraks und Syrien ein eigenes Staatsgebiet zu geben


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Venom ehemaliges Mitglied

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Kobane

10.10.2014 um 17:37
@gizmo1979
Ich auch :D. Und jetzt habe ich Bock auf Strategiespiele xD


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Kobane

10.10.2014 um 17:39
Das falsche Spiel der Türkei und speziell unter Erdogan mit seiner AKP.
Während sich die militärische Lage in Kobane weiter zuspitzt, starten türkische Militärs, Islamisten und Rechtsextremisten eine blutige Repressionswelle gegen die antiislamistische Protestbewegung
Während die kurdischen Verteidiger der belagerten Stadt langsam ausbluten, geht das geopolitische Geschacher innerhalb der Antiterrorkoalition munter weiter. Die Türkei ist weiterhin nicht bereit, einen Hilfskorridor für Kobane einzurichten. Die türkischen Sicherheitskräfte verhafteten sogar Hunderte der aus Syrien geflohenen Kurden unter dem Vorwand der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, um deren spätere Rückkehr und Teilnahme an den Kämpfen um Kobane zu verhindern.
Tatsächlich sind in den vergangenen Tagen dutzende Menschen bei den antislamistischen Protesten in der Türkei - die nicht nur von Kurden, sondern auch von linken türkischen Gruppen und Studenten getragen werden - getötet worden, hunderte wurden verletzt. Die Demonstranten fordern eine Aufhebung der Blockade Kobanes durch den türkischen Staat. Im Internet kursieren neuste Zahlen von bis zu 35 Toten binnen drei Tagen, die türkische Regierung spricht von 31 Toten und mehr als tausend Verhafteten. Sowohl die Kurdistan Communities Union (KCK), die als eine Vorfeldorganisation der PKK gilt, wie auch die gemäßigte prokurdische HDP beschuldigten Ankara, die Gewalt bei den Protesten zusätzlich anzuheizen.
Die Akte exzessiver Gewalt gegen Demonstranten sind kaum noch zu überblicken. Türkische Soldaten haben am 9. Oktober wahllos das Feuer aus Maschinengewehren auf eine Demonstration in Dargeçit (Kerboran) eröffnet, wie Videoaufnahmen eindeutig belegen. Mehrere Menschen starben, viele wurden verletzt. In Gaziantep und Adana gingen mit Macheten, Gewehren und Schlagstöcken bewaffnete Anhänger der faschistischen Grauen Wölfe und Islamistischer Parteien gegen Demonstranten und Einrichtungen der Opposition vor, ohne von den Sicherheitskräften daran gehindert zu werden. Auch bei diesen pogromartigen Ausschreitungen, bei denen Parteizentralen der prokurdischen Linkspartei HDP gebrandschatzt wurden, soll es mindestens drei Tote gegeben haben.

Die niederländische Reporterin Frederike Geerdink berichtete am 9. Oktober von lang anhaltendem Maschinengewehrfeuer in der kurdischen Metropole Diyarbakir (Amed), in die zahlreiche Militäreinheiten verlegt. Selbst Beerdigungen von türkischen Kurden, die bei der Verteidigung Kobanes gefallenen waren, werden von Polizisten und Rechtsextremisten angegriffen.

Kurdische Medien melden die ersten extralegalen Hinrichtungen von Aktivisten. Berichte über Verhaftungswellen und das berüchtigte "Verschwindenlassen" von Oppositionsaktivisten häufen sind. Mitunter sollen islamistische Gruppierungen Oppositionsanhänger entführt, gefoltert, und anschließend an die türkischen Sicherheitskräfte übergeben haben, die diese dann auch noch verhafteten.
http://www.heise.de/tp/artikel/43/43021/1.html


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Kobane

10.10.2014 um 17:47
Mit dem Tod und der Vertreibung aller Kurden in Syrien, hat auch die PKK kein Rückzugsgebiet aus der Türkei mehr.

Damit geht Erdogans Rechnung der Zerschlagung der kurdischen Unabhängigkeitsbewegung weitgehend auf.

Da hilft alles lamentieren nicht, die Kurden müssen jetzt selber beweisen, das die Welt unrecht hat, das noch irgendein Kurde da ist und mit der Geschichte noch nicht abgeschlossen hat! :|


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Kobane

10.10.2014 um 17:51
Aha, die Türkei hat also ISIS Sympatisanten in großer Zahl im Land.

Na dann hat Erdogan ja den Flacshengeist nicht mehr im Griff.

Ich glaube auch kaum das es möglich ist eine UN/NATO Mission zu bilden woman gleichzeitig Krieg gegen Assad führt.

Das ist nochmal Zweierlei. Also Luftschläge und Sondereinheiten, ne Panzerdivision oder ähnliches Bringt im Kampf gegen IS sowiso wenig. Das ganze erfordert eher Mittel wie in Mali.


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Kobane

10.10.2014 um 18:09
@Fedaykin

Er hat doch schon vor langer Zeit abgekündigt dass sein Ziel ein Islamischer Staat ist. Er kommt seinem Ziel also schrittweise näher...


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Kobane

10.10.2014 um 18:11
Naja ob ihm sowas wie IS vorschwebte. Bei allen Wahlergebnissen dürfte das den meisten Türken zu wieder sein. Zumindest in den Urbanen Gebieten.


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Kobane

10.10.2014 um 18:12
Naja.. also der Heise-Artikel ist schon tendenziös.
Richtig ist, dass Kurden festgenommen werden, diese stehen aber im Verdacht der PKK anzugehören, die so ganz nebenbei nun einmal immer noch als Terrororganisation eingestuft wird. Da von einem Vorwand zu sprechen ist schon ziemlich zynisch.

Dazu hier:
http://www.tagesschau.de/ausland/kobane-fluechtlinge-101.html

Weiter sind es nicht nur Kurden gewesen, die in Istanbul demonstriert haben, sondern in erster Linie PKK-Symphatisanten.
Spoiler
http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-10/istanbul-islamischer-staat-akp-kurden
Doch kaum ist das Gebet vorbei, fordern Polizisten auf Türkisch die Demonstranten auf, wegzugehen – diese Antworten mit "Apo! Apo! Apo!"-Rufen. "Apo", so nennen PKK-Anhänger liebevoll Abdullah Öcalan, einst Staatsfeind Nummer eins in der Türkei und Chef der in der EU und den USA als Terrorgruppe eingestuften Kurdenpartei.


Außerdem sind die meisten Toten wie schon erwähnt, auf einen - wenn man schon ständig die Ethnie ins Spiel bringt - innerkurdischen Konflikt zurückzuführen. Die Perspektive finde ich aber selbst schwachsinnig.
Siehe hier:
Spoiler
http://www.taz.de/Gewalt-in-tuerkischen-Staedten/!147328/
Die Gewalt eskalierte vor allem zwischen kurdischen PKK-Sympathisanten und kurdischen Islamisten der „Hüdar-Par“-Partei. Hüdar-Par ist ein Ableger der in den 90er Jahren entstandenen kurdischen Hizbullah, die nichts mit der libanesisch-schiitischen Hisbollah zu tun hat, sondern 1992 mit Unterstützung des Geheimdienstes zur Bekämpfung der PKK gegründet wurde. Die Hüdar-Par-Anhänger gelten als Freunde der Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
Sechs der zehn Toten von Diyarbakir sollen Islamisten sein. Medienberichten zufolge griffen in verschiedenen Städten PKK-Anhänger Hüdar-Par-Büros an. Diese antworteten mit dem Einsatz von Schusswaffen. Um neuerliche Auseinandersetzungen zu verhindern, gilt erstmals seit 22 Jahren in Teilen des Südostens eine Ausgangssperre. Auf den zentralen Kreuzungen von Diyarbakir, Mardin, Siirt, Mus, Batman und Van sind Panzer aufgefahren.


Der letzte Absatz aus dem Zeit-Artikel bringt eine Sache auf den Punkt, das ist das Erschreckende:
Vor wenigen Wochen beteten Hunderte IS-Sympathisanten öffentlich in einem Istanbuler Park für die Dschihadisten – die Solidaritätskundgebung mit den Terroristen verlief ungestört.



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Kobane

10.10.2014 um 18:14
@vincent
Zitat von vincentvincent schrieb:Vor wenigen Wochen beteten Hunderte IS-Sympathisanten öffentlich in einem Istanbuler Park für die Dschihadisten – die Solidaritätskundgebung mit den Terroristen verlief ungestört.
Ja, das sagt allerdings genügend über den Zustand der Türkei aus.


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Kobane

10.10.2014 um 18:17
Erdogan sei dank....


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Kobane

10.10.2014 um 18:19
@Herbstblume
Ja, leider. Kann selbst mit Erdogan so rein gar nichts anfangen..


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Kobane

10.10.2014 um 18:23
@babykecks
@vincent

Gegen die Gezi-Park Demonstranten setzte er über 100.000 Reizgasgranaten ein und diese Terroristenbefürworter dürfen in aller Ruhe öffentlich ein Massengebet zur Unterstützung der ISIS abhalten.
Wann wacht man endlich in der EU auf und setzt die Beitrittsverhandlungen aus. Mir scheint, in der EU sind auch nur noch geistig sehr erkrankte Personen.

Diese jetzige Situation wird (wieder mal) eine Zerreißprobe werden, denn das Problem wird sich nicht so schnell von einfach erledigen. Da wird die Türkei länger dran zu knabbern haben


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