ErhardVobel schrieb:Der IS-Terror hat nichts mit dem Islam zu tun. Hier wird Allahs oder von mir aus auch Gottes Wort missbraucht um Machtansprüche zu sichern.
Genaisogut kann ich argumentieren ,das die Hexenverbrennungen und die Inquisition nichts mit dem Christentum zu tun haben oder die Greueltaten im Namen Gottes im 30jährigem Krieg.
Das würde auf der einen Seite stimmen , wenn es denn eine für alle verbindliche Grundlehre gäbe.
Letzendlich kann sich aber eine Religion nicht freisprechen von den Taten , die in ihrem Namen begangen wurden.
Die Extremisten berufen sich auf eine einen hanbalistischen Literalismus.
http://islam.de/files/pdf/u/Was%20ist%20die%20Salafiyya.pdfischen Einflüssen handelt. Letzteres, da schließlich der Gelehrte Ibn Taimiyya gest. 1328) und seine Lehre der Exkommunikation (takfīr) bei ihnen eine herausragende Stellung einnimmt. Die Erfahrungen und Ansichten dieses Gelehrten aus dem 14. Jahrhundert und seiner – meiner Ansicht nach39 – von den Kharidschiten inspirierten takfīr-Lehre erhalten unter den Anhängern dieser Strömung eine geschichtsübergreifende Gültigkeit. So wurde die Ermordung des ägyptischen Staatspräsidenten Muhammad Anwar Al-Sadat 1981 mit einem Rechtsgutachten Ibn Taimiyyas gerechtfertigt. Eine ebenso hohe Bedeutung kommt dem Gelehrten Muhammad ibn Abd Al-Wahhab (gest. 1792) zu.
Für die literalistische salafiyya sind einzig der Qurʾān und die sunna maßgebend. Die Interpretation erfolgt unmittelbar, also literalistisch, ohne Berücksichtigung anderer Interpretationen oder dem Hinzuziehen der Vernunft. Dadurch entsteht ein stark schablonenhaftes Denken, da bezüglich aller Handlungen – vom Gottesdienst über die Kleidung bis zur sozialen Interaktion – der Muslim angehalten wird, sich an einen authentischen Text zu halten. Somit werden die gesellschaftlichen Verhältnisse des 7. Jahrhunderts sakralisiert und der Gesellschaft ein starres Korsett übergestreift, das keine Weiterentwicklung erlaubt, ja sogar jeden Versuch, eine gesellschaftliche natürliche Dynamik zu entfalten, als Bedrohung betrachtet und als bidʿa (Neuerung, hier im Sinne von Häresie, also jede von der Tradition nicht sanktionierte Praxis) bezeichnet. Somit befindet sich diese Strömung in einer immer währenden Dialektik zwischen der eigenen Tradition und der bidʿa.
So ist der iğtihād, den sie praktizieren, nur ein eingeschränkter iğtihād, da er an die Lehrmeinungen der hanbalitischen Rechtsschule gekoppelt und somit mit dem taqlīd vermengt ist.40