@aseria23 Das ist aber die perfekte Zwickmühle für die Medien:
Entweder halten sie den Ball flach, um den Fanatikern nicht die Werbeplattform zu bieten, auf die sie eindeutig aus sind, werden dann aber bezichtigt, nicht ausreichend darüber du berichten oder gar die Probleme zu verharmlosen oder noch besser: zu verschweigen.
Oder sie berichten ausführlich und werden der Stimmungsmache, Sensationsgier und Einseitigkeit bezichtigt, oder auch, dass sie den Fanatikern auf den Leim gehen und ihnen eben jene mediale Plattform erst verschaffen, über die sie ihre Anhänger rekrutieren.
Interessanter weise lässt sich beides gegen die Medien von denselben Gruppen verwenden, die damit begründen, dass alle Massenmedien gleichgeschaltet wären und man über youtube viel ausgewogenere Informationen bekommt ... als ob dort nicht dieselben Mechanismen gelten würden, und als ob youtube nicht
die Plattform überhaupt für einseitige Berichterstattung und auch das Anwerben von Rekruten für die Fanatiker wäre.
Zuletzt haben die Rechten* immer was zum Ausschlachten.
Die Fanatiker sind gefährlich, aber die gemäßigten Muslime sind es auch, denn sie könnten Fanatiker werden und/oder unterstützen diese als "schweigende Mehrheit" (die dann mit 5.5%-Wahlergebnissen belegt wird) (nicht, dass ich
@Wolfshaag für einen Rechten hielte, aber da decken sich die Argumentationen).
*: Vielleicht sollte man aber auch präziser sagen: die Anti-Demokraten, die Gegner der Pressefreiheit, die Fremdenfeindlichen, die radikalen Islamkritiker u.s.w. ... die finden sich ja rechts wie links gleichermaßen, was die Situation nicht gerade übersichtlicher macht - weder für die Presse, noch für den Konsumenten.