Weltfrieden
12.06.2003 um 04:55
SP-ace,
Ich hänge zwischen protestantischer Mutter und katholischen Vater in der unentschieden Christlichen Fraktion gefangen. Sowohl die einen als auch die anderen, haben Elemente die mir nicht gefallen, aber die Grundidee ist schon interessant, glaubwürdig.
So kann ich keine eindeutige Entscheidung treffen. Umgang habe ich allerdings mehr in Richtung Katholizismus. Umgang im Sinn von Streit.
Ach was solls, wenn duch schon fragst, hier ein Brief von mir.
Herrn Kardinal Meisner
Generalvikariat
Marzellenstr.32
50606 Köln
persönlich
Sehr geehrter Herr Bischof Joachim Meisner,
diesen Brief habe ich mit dem Zusatz ?persönlich? versehen, da ich gerne etwas über Ihre Persönlichkeit, hier im Sinne von aufrichtiger persönlicher Ansicht, Weltsicht Gottesverständnis, erfahren möchte.
Ich bitte Sie also sich um eine aufrichtige persönliche Stellungnahme, besser aber Meinungswiedergabe zu bemühen.
Wie ich aus den Medien, leider absolut unvollständig entnommen habe, äußerten Sie Kritik an der Berufung der Person Frau Reiche, zur möglichen Familienministerin einer eventuellen CDU/CSU Regierung, durch Herrn Stoiber. Sie empfahlen angeblich der CDU, bzw. der CSU das C für Christlich, aus dem Namen zu nehmen, da die Beschäftigung einer unverheirateten alleinerziehenden Frau als Kompetenzbeweis für eine Familienministerin nicht das Prädikat, Christlich, tragen darf.
Ihre Forderung an die CDU/CSU das C für Christlich zu entfernen habe ich dereinst selbst erhoben, nicht wegen der Beschäftigung unverheirateter alleinerziehender Frauen, sondern wegen des Mangels der CDU Regierung unter Herrn Kohl, am Engagement für Obdachlose, Drogenkranken, Bekämpfung des Zuhältertums, und diverser anderer Sachverhalte.
Was ist es also, dass Sie an der Berufung der Frau Reiche zur möglichen Familienministerin, als unchristlich befinden? Worin besteht das nichtchristliche Element? Ist es der Frau Reiche Person, oder die Ansicht, welche man von ihr haben könnte?.
Im alten Testament und im neuen Testament, gibt es mehrere Fälle in denen von unverheirateten werdenden Müttern berichtet wird. So fallen zum einen die Töchter des Lots, als Begründerinnen der Moabiter und Ammoniter darunter Genesis 19:30-37, die Tamar die Witwe des Onan, welche sich die Empfängnis seitens Ihres Schwiegervaters verschafft, Genesis 38:11-30. Über diese wird als solches Berichtet. Eine explizite Verurteilung finden diese aber dort nicht.
Besonders unter den unverheirateten werdenden Müttern gilt auch
Jesaja 7:14 Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Seht, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären und seinen Namen Immanuel nennen. Von Dickmilch und Honig wird er sich nähren, bis er versteht, das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen....
Matthäus 1:18 Mit der Geburt Jesu Christi aber verhielt es sich so: als seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, fand es sich, ehe sie miteinander lebten, dass sie empfangen hatte vom Heiligen Geiste.
Matthäus 1:22-23 Dies alles aber ist geschehen, damit das Wort des Herrn in Erfüllung gehe, das er durch den Propheten gesprochen hat: Siehe, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben?, das heißt übersetzt: Gott mit uns.
Lukasevangelium 2:5 Um sich mit Maria, seiner Verlobten, die schwanger war, eintragen zu lassen. Während sie aber dort waren, begab es sich aber, dass sich die tage vollendeten, da sie gebären sollte.
Paulus im Korintherbrief 7:32 Ich möchte aber, , dass ihr ohne Sorgen seiet. Der Unverheiratete ist besorgt um die Sachen des Herrn, er sucht dem Herrn zu gefallen. Der verheiratete dagegen ist besorgt um die Dinge der Welt, er sucht seiner Frau zu gefallen, und so ist er geteilt. Ebenso ist die unverheiratete Frau und die Jungfrau besorgt um die Sache des Herrn; sie will heilig sein an Leib und Seele; die Verheiratete dagegen ist besorgt um die Dinge der Welt, wie sie ihrem Manne gefalle.
Paulus unterscheidet also zwischen Jungfrau und einer Frau die keine Jungfrau mehr ist, aber dennoch nicht verheiratet.
Im Epheserbrief 5: 21-33, sowie 6: 1-4 erklärt der Apostel Paulus den Familien begriff in christlicher Vorstellung, Frau Reiche fällt nicht unter diesen. Hat sie aber da sie nicht verheiratet ist und dennoch zwei Kinder hat keine Kompetenz in Familien Angelegenheiten, führt sie ein falsches nicht christliches Familienbild ein?
Wie vermag ein Eheloser, kinderloser Pfarrer Rat in Familienfragen zu geben?
Im ersten Thimotheus erklärt der Apostel Paulus aber auch den Stand eines Bischofs.
Thimotheus 3: 1-7 Zuverlässig ist das Wort: Wenn einer nach dem Amt des Bischofs trachtet, erstrebt er einen edlen Beruf. Der Vorsteher aber muß sein: Untadelig, eines Weibes Mann, nüchtern, besonnen, voll würdiger Haltung, gastfreundlich, lehrtüchtig, nicht dem Trunk ergeben, nicht streitsüchtig, sondern gütig, nicht zänkisch, nicht geldgierig; einer, der seinem eigenen Hauswesen trefflich vorsteht und seine Kinder in Zucht und in aller Sittsamkeit hält. Denn wenn einer dem eigenen Hauswesen nicht vorzustehen weiß, wie wird der für die Gemeinde Gottes sorge tragen?.
Obwohl Paulus die Ehelosigkeit zum dienste des Herrn empfiehlt, verlangt doch eben dieser mit einem ?Der Vorsteher muß eines Weibes Mann sein? dass Sie Herr Meisner verheiratet sein müssten.
Dass sind Sie aber nicht.
Paulus im Römerbrief 2:1-16 Darum bist du unentschuldbar, o Mensch , der du richtest, wer immer du bist. Indem du über den andern richtest, verurteilst du dich selbst; denn du, der du richtest, tust das gleiche.
Obwohl Sie und Ihre Bischofskollegen die ?muß? vorgaben des Paulus nicht beherzigen, erhoffen Sie von anderen darunter auch Frau Reiche ein Verhalten welches sich, da diese einer Christlich im Namen tragenden Partei angehört, ein in Ihren Augen, Ihrem Verständnis entsprechendes Christliches Verhalten, leben.
Somit fallen Sie auch unter die, welche Paulus unter Römerbrief 2:1-16, verurteilt.
Jesus Christus selbst sagt es ähnlich Matthäus 7:1-5 Richtet nicht; damit ihr nicht gerichtet werdet. Denn mit dem Gericht, mit dem ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden. Und mit dem Maße, mit dem ihr messet, wird euch gemessen werden. Was siehst du aber den Splitter im Auge deines Bruders, doch den Balken in deinem Auge nimmst du nicht wahr?... Heuchler, nimm zuerst den Balken aus deinem Auge. Dann magst du sehen , wie du den Splitter aus deines Bruders Auge wegnimmst.
Römerbrief 13:1-10 Jedermann ordne sich der obrigkeitlichen Gewalt unter; denn es gibt keine Gewalt, die nicht von Gott ist... 8 Bleibt niemand etwas schuldig, es sei denn die gegenseitige Liebe. Denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. Die Gebote: ?Du sollst nicht Ehebrechen! Du sollst nicht töten! Du sollst nicht stehlen! Du sollst nicht begehren!? und was es sonst noch an Geboten geben mag, werden ja in diesem einem Wort zusammengefasst: ?Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!? Die Liebe fügt dem Nächsten nichts Böses zu. So ist die Liebe die Vollendung des Gesetzes.?
Frau Reiche liebt Ihr Kind, und sie freut sich mit mütterlicher Liebe auf ihr zu erwartendes Kind, was wollen Sie der Frau den Böses?
Jesus Christus unterscheidet sich mit seiner Wandlung des Göttlichen Wesens und dessen Wahrnehmung von Salomon Weisheit 4:3-6 Die große Kinderschar der Gottlosen aber bringt keinen Nutzen, und, aus unechten Schösslingen entsprossen, treibt sie keine Wurzel in die Tiefe, noch wird die festen Boden fassen.... Denn Kinder, die aus gesetzwidrigem Beischlaf entsprossen sind, sind Zeugen des Lasters gegen die Eltern bei ihrer Prüfung.
Dieser harschen Ansicht nach kann man ein gewisses Verständnis für Ihre Meinung aufbringen, aber, Sie vergessen, dass selbst König Salomon, eine Entscheidung über gut und wehe dem Herrn selbst überlässt, obwohl er göttlich inspiriert und auch weltlicher Machthaber ist.
Abgesehen davon verbietet die Bibel keinen Geschlechtverkehr außerhalb einer Ehe, solange kein Ehebruch, Hurerei ist auch nach biblischer Definition Prostitution, obwohl der Begriff auch für freizügigen ungehemmten allein der Lust ergebenen Sexuellen Aktivität, gebraucht wird, Hurerei ist aber nach Jesus selbst, nicht der Sexuelle Kontakt mit einem Geschlechtsfremden, auf der Suche nach einem möglichen Ehepartner, oder und Liebe, oder die von Moses angeführten Ausschließungen
Leviticus 18: 6-29.
Obwohl sich Moses hier sehr viel mühe gibt die ihm von Gott gegebenen Anweisungen zu vermitteln, schriebt er nirgendwo ?Du darfst keinen Verkehr mit einer Frau haben, es sei denn du bist mit ihr verheiratet?. Und glauben Sie mir Herr Meisner, dem Moses wäre nie eingefallen eine solche ihm etwaig von Gott vermittelte absoluts Erklärung, zu unterschlagen.
Hierzu Ezechiel 16:33 Allen Dirnen gibt man Buhlerlohn, Ezechiel 16-40, und Jeremia 3:9
Sie wollen mir dass nicht glauben?
Johannes 8:40-59 Nun aber sucht ihr mich zu töten, der ich euch die Wahrheit verkündet habe, die ich von Gott gehört habe. Das hat Abraham nicht getan . Ihr tut die Werke eures Vaters.? Sie sagten zu ihm: ?Wir sind nicht aus der Hurerei geboren, wir haben nur einen Vater, Gott. ?Jesus sagte zu ihnen ?wenn Gott euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben. Denn ich bin nicht von mir aus gekommen, sondern jener hat mich gesandt.?
Hier bestätigt Jesus noch einmal die Richtigkeit Moses und meiner Definition zum Thema Hurerei
?Wir sind nicht aus der Hurerei geboren, wir haben nur einen Vater, Gott.? ?Wenn Gott euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben. Denn ich bin nicht von mir aus gekommen, sondern jener hat mich gesandt.? Dies heißt im Klartext: Selbst ein Mensch der in der Tat der Hurerei entstammt hat Gott zu seinem Vater, wenn dieser auch Jesus Christus den Erlöser liebt und ihn als Gott gesandt anerkennt.
Diese Überlegung ist die Botschaft des Christentums, Sie wollen dies nicht anerkennen, damit müssen Sie selbst fertig werden.
Ich hätte nun gerne von Ihnen eine Wiedergabe des Streites mit Frau Reiche und der CDU, eine Erklärung, wieso Sie sich nicht an die Vorgaben des Paulus halten obwohl er von Ihnen eine Heirat verlangt, eine Überprüfung Ihrer Ansichten und deren Erklärung zu den von mir gemachten Überlegungen und Fragen. Ich bin davon überzeugt, dass Sie dies vermögen.
Hochachtungsvoll
Na, Antwort: Streitbarer Christ, der die Kirche seiner Wahl zurecht hämmern möchte, und dabei versagt.