Man muss sich ja durchaus überlegen, wie es geopolitisch für Russland so läuft.
In Armenien und Azerbaidschan konnte man nicht mal den Konflikt verhindern, hat im Gegenteil vor Armenien das Gesicht verloren und in Azerbaidschan an Einfluss an die Türkei. Die Scherben räumt da jetzt die EU auf, weil die wenigstens ein vertrauenswürdiger Moderator sind.
Weißrussland konnte so gerade nochmal verhindern, eine Demokratie zu werden, mit russischer HIlfe. Dafür musste Putin den ihm eigentlich unliebsamen Lukashenko stützen und bringt damit mal so nebenbei auch die Weißrussen gegen Russland auf.
In Moldau wurden prorussische Kräfte empfindlich geschlagen und die Regierung da will jetzt Mitglied der EU werden. Außerdem will Moldau jetzt, dass Russland Transnistrien verlässt.
In Georgien dasselbe, Georgien, Moldau und Ukraine tun sich zusammen um gegenseitig ihre Eu Mitgliedschaften zu unterstützen.
Die Ukraine hat man damals verloren, weil man sie zwingen wollte, ein inoffizieller Teil von Russland zu bleiben. Jetzt muss man unverholen mit Krieg drohen und sich dafür allerlei Sanktionen einfangen, wenn man wenigstens deren EU und Nato Mitgliedschaft verhindern will. Einfluss hat man in der Westukraine außerhalb von Drohungen keinen mehr.
Es gibt da auch noch einige kleinere Schauplätze.
UNd wie viele ehemalige UDSSR Staaten bleiben da noch? Die, die in der EU sind wollen ohnehin nicht mehr viel von den Russen wissen.
In Kyrgisistan regiert NOCH ein prorussischer Machthaber. Der letzte wurde gestürzt, mal gucken, wie lange dieser durchhält.
Bei den anderen Stans läuft es noch, aber auch da muss man sich doch mittelfristig Sorgen um wachsenden chinesischen Einfluss machen. Dass russische Politiker gern mal damit spielen (u.a. Putin 2013), dass Kasachstan eigentlich gar kein echter Staat ist, hilft da wenig
Wikipedia: Kazakhstan–Russia relations In 2013, President Vladimir Putin raised controversy when he claimed that “Kazakhs had never had statehood”, in what seemed to be an apparent response to growing nationalism among Kazakhstanis.[4][5][6][7][8][9] Putin's remarks on the matter led to a severe response from President Nazarbayev, who announced that the country would celebrate the 550th anniversary of the Kazakh Khanate, which effectively refutes Putin's claim that a Kazakh nation has never existed. He also threatened to withdraw from the Eurasian Economic Union, saying that the independence of the country is his "most precious treasure" and that Kazakh's "will never surrender" their independence.
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Wenn man sich das alles vor Augen führt, dann muss man sich überlegen: Putin, der nah am Ende seiner Amtszeit ist, wird Russland so nicht hinterlassen wollen. Der wird alles tun, was er kann, um wenigstens auf dem Papier seine eurasische Union zu halten. Er kann die Ukraine in seiner Logik glaube ich nicht einfach aufgeben, nur, weil es wirtschaftlich und politisch Sinn ergibt.