Unruhen in der Ukraine - reloaded

@canales

canales schrieb:Herzlich willkommen im Dauer Konfliktherd Ukraine, oder willst Du die ca. 70% Ukrainer dann umsiedeln?

Gabs mal eine Zeit wo die Ukraine ruhig war und kein Dauer Konfliktherd?

@wichtelprinz
Ja, unter Stalin!

@canales
schon noch krass findest Du nicht?auch schon länger her und der Dauerkonfliktherd scheint schon länger dort zu bestehen.

@heise4ever
Danke für den Link.

Aus dem bild-Liveticker mal wieder ein paar brisante Sachen und Überschriften.
http://www.bild.de/politik/ausland/ukraine/alle-infos-zur-ukraine-krise-live-im-ticker-37607368.bild.html

10.31 Uhr
Poroschenko: Bereit sein zum Partisanenkrieg
11.22 Uhr
Poroschenko stellt Ostukraine mehr Autonomie in Aussicht
13.17 Uhr
Merkel für sofortige Anwendung der Sanktionen gegen Russland
15.09 Uhr
Ukraine bringt Sanktionen gegen Russland auf den Weg
15.57 Uhr
Putin kündigt die Entwicklung neuer Waffensysteme an
16.17 Uhr
Poroschenko: Keine Föderalisierung der Ukraine
17.35 Uhr
Ukrainische Minister kandidieren für neue Partei
17.56 Uhr
Poroschenko soll kommende Woche Rede vor US-Kongress halten
Und noch die zwei von gerade eben:
Putin kündigt „adäquate Antwort“ auf Nato-Truppenverstärkung an
Moskau testet Bulawa-Rakete

Merkel will die Sanktionen jetzt also sofort anwenden und dann, wenn die 12 punkte des Friedensplans eingehalten werden wieder zurücknehmen. Wäre es nicht leichter, erstmal abzuwarten, ob die Punkte eingehalten werden, um dann ggfs. zu reagieren?

Russland rüstet auf und begründet das mit der empfundenen Bedrohung durch die NATO an Russlands Grenzen und im Weltall.

Jazenjuk, Turtschinow und Awakow gründen eine neue partei mit dem Namen "Volksfront". Sag jetzt bitte keiner mehr, die wären keine ukrainischen Nazis^^
Nach wirklicher Deeskalation sieht das nicht aus.
Zudem soll mit dem Bau der Mauer begonnen werden, die kostet 100Mio.
Gibt ja nichts wichtigeres im Moment.

@all
Interessiert sich denn niemand über die gedrosselte Gaslieferung?
Das ist doch mal der Hammer des Tages eigentlich.

@canales

canales schrieb:Die Einwohner müssen erst gar nicht gefragt werden, weshalb auch schließlich stehen die Interessen eines Landes ja drüber.

Ich sehe, du hast was von Frau Merkel gelernt. Wer fragt den bei uns die Einwohner ob sie mit Bankenrettungsschirmen oder BW-Auslandseinsätzen einverstanden sind? Genau, niemand, weil:

canales schrieb: ... stehen die Interessen eines Landes ja drüber.

... nich nur des Landes, auch der EU-Bevölkerung. :)

canales schrieb:oder willst Du die ca. 70% Ukrainer dann umsiedeln?

Ich will gar nichts. Die Ukrainer haben doch mit ihrer Maidan-Entscheidung eindeutig gezeigt was sie von EU-Vorschlägen halten. Drauf gesch... . Und die sollen wir als neue EU- und NATO-Partner willkommen heißen??? Machst Du das privat auch so? Leute die dich nich respektieren nimmst Du in deine Familie auf?

Das sind die Probleme der Ukrainer, die sie sich selbst eingebrockt haben. Also werden sie auch schön die Suppe selbst auslöffeln, wenn es nach mir gehen würde.

@Narrenschiffer

Narrenschiffer schrieb:Neville? Bist das du?

Nein, ich bin der greenkeeper. :)

Gruß greenkeeper

Wer denkt Putin steuert Separatisten, sei ein Extremist, der hat sich überhaupt nicht mit der politischen Landschaft Russland's befasst.

Dmitri Medwedew wurde primär von Putin auf den Präsidentensessel gesetzt.
-wurde 2005 vom Staatspräsidenten Wladimir Putin zum Ersten Stellvertretenden Ministerpräsidenten Russlands ernannt
-am 2. März 2008 wurde Medwedew zum Präsidenten und Nachfolger von Wladimir Putin gewählt.

Heute Ministerpräsident der Russischen Föderation. Medwedew ist außerdem seit Mai 2012 Vorsitzender der Partei Einiges Russland.

Die Partei "Einiges Russland" (Da ist Putin und Medwedew anzusiedeln!)
Die mitgliederstärkste Partei in der Russischen Föderation. Sie verfügt über die absolute Mehrheit im russischen Parlament, in dem sie die Politik des russischen Präsidenten Wladimir Putin sowie des Ministerpräsidenten Dmitri Medwedew unterstützt.

-Ausrichtung tendenziell national mitte Rechts, Konservativ (nicht Extrem)
-Entwicklung der Wirtschaft
-Ausbau der Handelsbeziehungen
-starke Position des Staates
-Verbesserung der Lebensbedingungen / soziale Sicherung
-freie Wahlen
-Stärkung der russischen Armee

Die Hintermänner der Separatisten sind allesamt nicht in der Partei "Einiges Russland" sondern gehören Extrempartein an! Beispiele
Pawel Gubarew --> „Volksgouverneur“ der „Volksrepublik Donezk“, Jahrelang Mitglied der mittlerweile verbotenen "Russische Nationale Einheit“ (RNU)

Alexander Borodai --> selbsternannte „Premierminister“ der selbsternannten „Volksrepublik Donezk“ ebenfalls aktives RNU Mitglied die gegen die eigene Regierung gepuscht haben. Er war Redakteur bei der rechtsextremen ultranationalistischen Wochenzeitung „Zavtra“

Igor Girkinist: Einer der militärischen Führer der separatistischen „Volksrepublik Donezk“ aber lest selbst: Wikipedia: Igor Wsewolodowitsch Girkin

Alexander Prochanow: Er war „das Sprachrohr“ der „Nationalen Front“, die gegen Gorbatschow putschte und gehörte zu den Unterstützern der Putschisten von 1993
Wiki: Wikipedia: Alexander Andrejewitsch Prochanow

Alexander Dugin: Da scheinen alle Fäden zusammen zu laufen. Dugin war Mitbegründer der "Nationalbolschewistischen Partei" Russlands die 2005 vom Obersten Gerichtshof Russlands verboten wurde. 2002 Gründete er die Eurasische Partei Wikipedia: Eurasismus

Das sind nur einige der Akteure, eine Verbindung zu Putin gibt es nicht! Putin war und ist noch nie Mitglied einer dieser Extremvereinigung gewesen. Für westliche Verhältnisse mag Putin extrem zu sein, in Russland aber gilt er als ein Gemässigter! Jaaaa man glaubt es kaum, oder will es nicht wahrhaben, aber ist so!

Putin ist bestimmt kein Heiliger, aber jetzt stellt euch vor Spinner wie Dugin kommen an die Macht! Na dann Gute Nacht..

Putin is bei weitem das kleinere Übel. Ihr werdet euch noch wundern wer nach ihm kommt. Aber ehrlich gesagt den gönne ich euch. :)

Könnt ihr dann drüber nachdenken wenn ihr euren Einberufungsbefehl quittieren müsst.

Gruß greenkeeper

@greenkeeper
Die Leute auf dem Meiden, aber auch schon vorher bei der orangen Revolution haben gezeigt, dass sie in die EU wollen, und Angst gehabt das Janukowitsch sie verarscht, aufgestachelt durch Ultras haben sie ihn dann gestürzt,. Kann man als Fehler bezeichnen aber damit wurde eine neue Situation hergestellt.
Warum ist es so schwer die Menschen dort selbst entscheiden zu lassen?
Weshalb soll den Menschen was vorgesetzt werden, wo sie nicht selbst mitbestimmen können?
Vor 1500 Jahren waren die wohl mit den weißen und schwarzen Steinen in Griechenland schon mal weiter.

@canales

canales schrieb:Warum ist es so schwer die Menschen dort selbst entscheiden zu lassen?

Ganz einfach, weil unser aller Schicksal davon abhängt. Die Ukrainer auf dem Maidan haben uns mit ihrer Entscheidung in eine Situation gebracht, die es seit dem kalten Krieg nich mehr gab. Willst Du Ihnen das so einfach durchgehen lassen, und auch noch auf deine/unsere Kosten?

canales schrieb:Vor 1500 Jahren waren die wohl mit den weißen und schwarzen Steinen in Griechenland schon mal weiter.

Was war denn da mit den Steinen?

Gruß greenkeeper

@greenkeeper
Über wichtige Entscheidungen wurde so abgestimmt. Welcher Vorschlag die meisten Steine hatte wurde angenommen. Der Vorläufer der Demokratie.

@canales

Danke, interessant, wußte ich noch nich. Also ich nehme gerne auch die schwarzen Steine um meinen Vorschlag damit zu kennzeichnen.

Russland is bei der NATO-Osterweiterung ein wenig "übervorteilt" worden, also bieten wir Russland dafür einen Ausgleich an, und zwar die Abspaltung "Neurusslands" von der Ukraine. Da hat jeder was davon, wie ich glaube.

Gruß greenkeeper

Ich finde sowieso dass wir langsam mal anfangen sollten die Großen (USA, Russland, China) gegeneinander auszuspielen, statt selber immer das Spielgerät zu sein.

Gruß greenkeeper

@greenkeeper

Ich empfinde Deutschland keinesfalls als "Spielgerät" der Großen.
Deutschland ist groß, Deutschland ist quasi die EU, Deutschland gibt in der EU den Takt an, ich sehe sie da mit den von Dir genannten Wirtschaftsmächten absolut ebenbürtig, wenn nicht sogar teilweise im Vorteil.

@CurtisNewton

CurtisNewton schrieb:Ich empfinde Deutschland keinesfalls als "Spielgerät" der Großen.

Sorry habe ich mich falsch ausgedrückt. Mit "wir" meinte ich natürlich die EU. Deutschland alleine wäre da meiner Meinung nach chancenlos. Gegen uns würden sich wieder alle verbünden. :(

Gruß greenkeeper

@greenkeeper

Na wenn Du die EU meintest......im Bezug darauf sehe ich das schon so, dass wir als EU unsere wirtschaftlichen Interessen geschickt ausspielen und stark vertreten.....vorangetrieben durch Deutschland.

Und da Deutschland die treibende Kraft der EU ist, ist auch klar warum Deutschland die EU in politischen Konflikten immer zu einem sehr sehr zurückhaltenden Vorgehen lenkt!

@CurtisNewton

CurtisNewton schrieb: ... im Bezug darauf sehe ich das schon so, dass wir als EU unsere wirtschaftlichen Interessen geschickt ausspielen und stark vertreten ...

Sehe ich genauso. Und unser Interesse kann es nun mal nich sein für die "Souveränität" der Ukraine eine Eskalation mit Russland heraufzubeschwören. Und die USA lacht sich eins dabei. Dann doch lieber "Fuck EU". Da ärgern sich wenigstens mal die Richtigen. :)

Hier müssen wir meiner Meinung nach genauso pragmatisch handeln wie bisher. Nich nur im Interesse Deútschlands sondern auch im Interesse der gesamten EU.

Gruß greenkeeper

@greenkeeper

greenkeeper schrieb:Und unser Interesse kann es nun mal nich sein für die "Souveränität" der Ukraine eine Eskalation mit Russland heraufzubeschwören.

Ist es auch nicht, tun "wir" auch nicht. Wir, also die EU mit Deutschland an der Spitze, vertreten unsere eigenen Interessen, und diese mit Bedacht, Zurückhaltung und mit besonnenem Nachdruck.

Ich lese immer viel darüber, dass die EU sich angebl. vor den Karren der USA spannen lässt, die USA das alles vorantreiben, die EU (respektive Deutschland) antreiben und quasi zu Handlungen nötigen würden, die der EU schaden.

Dem ist aus meiner Sicht aber gar nicht so, derartiges Bezeichne ich als Hirngespinnste resultierend aus einer verständlicherweise zunehmenden Ablehnung und skeptischen Betrachtung der US-Außenpolitik.

Wir handeln bereits pragmatisch......mir ist KEIN Fall in dieser Krise bzw. diesem Konflikt bekannt, bei dem die EU sich auch nur IRGENDETWAS hat von der US-Regierung aufdiktieren lassen. Im Gegenteil: Wenn man es mal sachlich betrachtet, sind die USA in diesem Konflikt bei der EU öfter abgeblitzt als angekommen!

@Kc

Kc schrieb:Angela Merkel hat einen richtig miesen Job in Verbindung mit der Ukraine-Krise.

Sie ist klug genug, vermute ich mal, keine handfeste Auseinandersetzung mit Russland zu wollen.
Das wäre für Deutschland und Europa mehr als schlecht.

Andererseits kann sie es sich auch nicht leisten, aus diversen Gründen, die USA zu sehr zu verärgern, auch das wäre schlecht.

Und alle erwarten von ihr, dass sie sich sowohl klar positioniert

Hallo Kc,
ich mag deine Posts. Doch da möchte ich noch etwas hinzu fügen:

Frau Merkel liebt die Macht. Was ist so "mies" an einem solchen "Job" (Position oder Arbeit wäre mir eh lieber, als das Wort "Job" ... jobben - wie hört sich das denn an ...)

Du vermutest, dass sie klug genug ist. Eine Vermutung, die wohl sehr viele mit dir teilen, doch vielleicht waren all diejenigen auf dem Holzweg, auch wenn die Hoffnung auf Fr. Merkels Intelligenz zuletzt stirbt.

In erster Linie hat dieser Ukraine-Konflikt der EU geschadet. Der EU, der Ukraine und Russland. Sogar die Schweiz ist belastet von dieser Krise. England wohl weniger.

Was, wenn wir die USA verärgern? Vor allem WOMIT könnten wir unsere "Freunde" (die ich als dessen nicht erkennen kann) verägern? Haben wir dann Krieg mit den USA? Greifen die uns dann an?

Natürlich verlange ich, dass sie sich endlich im Interesse von Deutschland positioniert? Oder ist es eher im Interesse, dass Deutschland die offizielle Außenstelle der USA wird?

CurtisNewton schrieb:Wir handeln bereits pragmatisch......mir ist KEIN Fall in dieser Krise bzw. diesem Konflikt bekannt, bei dem die EU sich auch nur IRGENDETWAS hat von der US-Regierung aufdiktieren lassen.

Wenn man sich die öffentlichen Maßnahmen im Zuge der Ukrainekrise ansieht, dann muss ich dir absolut recht geben. Nirgends hatten die USA offiziell gesagt, was der Kurs der EU sein sollte. Das liegt aber auch daran, dass die USA sich außenpolitisch fast komplett raus gehalten haben. Machen sie ja im Moment auch noch.

Aber wenn ich mir die Interessen der EU ansehe und das was geschehen ist, dann wurde so ziemlich alles falsch gemacht, was wir falsch machen konnten. Diese Fehler spielen den USA aber mächtig zu!

Signale der Entspannung
http://www.sueddeutsche.de/news/politik/konflikte-kiew-sieht-entspannung-in-ostukraine-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-140909-99-07899

Man hätte es noch vor 5 Tagen nicht für möglich gehalten, aber es sieht momentan nicht schlecht für eine Verhandlungslösung aus.