Unruhen in der Ukraine - reloaded
30.08.2014 um 11:08Panikstimmung in Kiew
Kiew fehlen die Beweise für eine "russische Invasion". Ukrainische Kampfverbände mit mehreren Tausend Soldaten eingekesselt. Jeden Tag sterben in der Ost-Ukraine durchschnittlich 36 Menschen
Immer häufiger meldet die Regierung in Kiew, dass Soldaten und militärisches Gerät aus Russland über die Grenze in das umkämpfte Gebiet der Ost-Ukraine geschafft wird. In Kreml-kritischen, russischen Medien gibt es Berichte, dass in der Ukraine gefallene russische Soldaten in Russland beerdigt und verletzte Soldaten in Russlands Krankhäusern behandelt werden, ohne dass die Öffentlichkeit davon in Kenntnis gesetzt wird.
Dem Kreml nahestehende Politologen sind sich einig, dass Kiew bestrebt ist, Russland in den Krieg hineinzuziehen. Die ukrainische Regierung mit ihrer unerfahrenen und schwachen Armee versuche sich als Opfer zu stilisieren, um möglichst schnell offizielle Militärhilfe von Nato-Mitgliedsländern zu bekommen.Doch Russland will sich nicht in den Krieg hineinziehen lassen, weil das zu einer Eskalation führen würde, bei der auch russisches Territorium in Mitleidenschaft gezogen würde. Solange keine russischen Soldaten mit dem russischen Hoheitsabzeichen in der Ukraine kämpfen, sondern Freiwillige (wie auch schon in Bosnien 1993), ist die Argumentationsbasis für eine offizielle Militärhilfe von Nato-Mitgliedsländern dünn, so offenbar die Hoffnung in Moskau.
Für eine offizielle Beteiligung der russischen Streitkräfte hat Kiew bisher keine Beweise vorgelegt. Bilder von russischen Panzern und Lastwagen ohne eindeutige Ortsangabe sind kein Beweis. Und um Militärgerät eindeutig als "russisch" zu kennzeichnen, bräuchte es schon mehr als unscharfe Satelliten-Fotos (vgl. Ukraine: Streit über Vorwürfe einer "russischen Invasion"). Zudem wird in der Berichterstattung westlicher Medien häufig die Tatsache übergangen, dass die Aufständischen fast täglich Waffen der ukrainischen Seite erbeuten
.
Dass Kiew in den letzten Tagen mit noch größerer Lautstärke von einer "russischen Invasion" spricht, hängt offenbar auch damit zusammen, dass die ukrainische Armee zunehmend Niederlagen erleidet und es in der Zentral- und sogar West-Ukraine zunehmend zu Protesten (siehe "Rettet unsere Männer!") gegen "unfähige Militärs" und das Verheizen von Soldaten kommt. Fast kein Tag vergeht in Kiew, wo nicht Soldaten und deren Angehörige vor der Präsidialverwaltung demonstrieren und sofortige Hilfe für eingekesselte ukrainische Soldaten fordern.
http://www.heise.de/tp/artikel/42/42649/1.html
Kiew fehlen die Beweise für eine "russische Invasion". Ukrainische Kampfverbände mit mehreren Tausend Soldaten eingekesselt. Jeden Tag sterben in der Ost-Ukraine durchschnittlich 36 Menschen
Immer häufiger meldet die Regierung in Kiew, dass Soldaten und militärisches Gerät aus Russland über die Grenze in das umkämpfte Gebiet der Ost-Ukraine geschafft wird. In Kreml-kritischen, russischen Medien gibt es Berichte, dass in der Ukraine gefallene russische Soldaten in Russland beerdigt und verletzte Soldaten in Russlands Krankhäusern behandelt werden, ohne dass die Öffentlichkeit davon in Kenntnis gesetzt wird.
Dem Kreml nahestehende Politologen sind sich einig, dass Kiew bestrebt ist, Russland in den Krieg hineinzuziehen. Die ukrainische Regierung mit ihrer unerfahrenen und schwachen Armee versuche sich als Opfer zu stilisieren, um möglichst schnell offizielle Militärhilfe von Nato-Mitgliedsländern zu bekommen.Doch Russland will sich nicht in den Krieg hineinziehen lassen, weil das zu einer Eskalation führen würde, bei der auch russisches Territorium in Mitleidenschaft gezogen würde. Solange keine russischen Soldaten mit dem russischen Hoheitsabzeichen in der Ukraine kämpfen, sondern Freiwillige (wie auch schon in Bosnien 1993), ist die Argumentationsbasis für eine offizielle Militärhilfe von Nato-Mitgliedsländern dünn, so offenbar die Hoffnung in Moskau.
Für eine offizielle Beteiligung der russischen Streitkräfte hat Kiew bisher keine Beweise vorgelegt. Bilder von russischen Panzern und Lastwagen ohne eindeutige Ortsangabe sind kein Beweis. Und um Militärgerät eindeutig als "russisch" zu kennzeichnen, bräuchte es schon mehr als unscharfe Satelliten-Fotos (vgl. Ukraine: Streit über Vorwürfe einer "russischen Invasion"). Zudem wird in der Berichterstattung westlicher Medien häufig die Tatsache übergangen, dass die Aufständischen fast täglich Waffen der ukrainischen Seite erbeuten
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Dass Kiew in den letzten Tagen mit noch größerer Lautstärke von einer "russischen Invasion" spricht, hängt offenbar auch damit zusammen, dass die ukrainische Armee zunehmend Niederlagen erleidet und es in der Zentral- und sogar West-Ukraine zunehmend zu Protesten (siehe "Rettet unsere Männer!") gegen "unfähige Militärs" und das Verheizen von Soldaten kommt. Fast kein Tag vergeht in Kiew, wo nicht Soldaten und deren Angehörige vor der Präsidialverwaltung demonstrieren und sofortige Hilfe für eingekesselte ukrainische Soldaten fordern.
http://www.heise.de/tp/artikel/42/42649/1.html