@eckhart Dann noch mal zu deinem verlinkten Beitrag und den kurz schließenden Anmerkung, Konsumenten heissen ab sofort wortneuschöpferisch "Prosumenten". Unabhängig davon, dass der verlinkte Beitrag schon etwas älter ist und sich das Web2.0 sich mittlerweile auch weiter entwickelt hat (u.a. LIKE Button), denke ich nicht, dass man diese Einteilung nur horizontal machen darf in Konsument - Produzent.
Sprich, wenn sich ein Mensch gedanklichen Müll reinkippt und mit eigenen Worten diesen Müll (re-)produziert, erfüllt er bereits alle formalen Bedingungen als Prosument. In meinem Sinne wäre er aber immer noch reiner Konsument, nur dass er dabei zum Multiplikator wird und quasi andere Gleichgesinnte mit ansteckt, z.B. bei Spiegel Online. "Prosument" ist damit für mich zunächst nur ein wackeliger Euphemismus, den genauso wie Web2.0 Computer Evangelists herausbeten können, neu, neu, neuer.
Um dem ganzen noch eins drauf zu setzen, gerade beobachte ich 2 Ringeltauben, die vor meinen Fenster sitzen, habe ich bereits Kommunikation in mir bzw. ggf. mit ihnen, auch dann bin ich Produzent, nur erzeuge ich nach außen hin keine Güter. Insofern ist die Defiinition von Produzent als Produzent von Gütern zu hinterfragen. Zugespitzt könnte man sagen, jeder Konsument produziert auch fortwährend. Das sind möglicherweise "nur" Gedanken und Emotionen, ob diese fruchtbar sind ist eine Frage der qualitativen Bewertung.
Wichtiger als eine derartige neue Wortschöpfung ist die geistige Qualität der Kommunikation. Lerne ich etwas, aus dem was ich lese oder kaue ich nur nach? Verbinde ich ein Ziel damit oder dient es mir nur als Ablenkung von Wichtigerem? Kann ich mich nur über Symbole (Deutschland blah blah) mit anderen zu einer Einheit verbinden oder bin ich selbst das Symbol?