Pentagon plant neue Atomwaffen
22.02.2005 um 12:23Hab ich grad bei Spiegel gefunden!
Was haltet Ihr davon?
Pentagon plant neue Atomwaffen
Die US-Regierung plant einem Zeitungsbericht zufolge die Entwicklung einer neuen Generation von Atomwaffen. Offiziell soll das teils veraltete Arsenal sicherer und langlebiger werden. Kritiker aber befürchten die Wiederaufnahme von Atomtests und ein neues Wettrüsten.
Als die USA und die Sowjetunion sich während des Kalten Krieges einen wahnwitzigen Rüstungswettlauf lieferten, führte der technologische Vorsprung der Amerikaner zu immer kleineren, leichteren und potenteren Atomwaffen, die in möglichst vielen Raketen und Flugzeugen Platz finden sollten. Die anderen Atommächte, technisch um Jahre zurück, setzten eher auf schwerere, robuste Systeme.
Jetzt aber bereiten die Hightech-Nuklearwaffen der US-Regierung offenbar zunehmend Kopfzerbrechen: Um die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Massenvernichtungswaffen steht es nicht zum Besten, wie die "New York Times" berichtet. Washington habe deshalb seine Waffenlabors Los Alamos, Sandia und Livermore beauftragt, eine neue Generation von atomaren Sprengköpfen zu entwerfen.
Das Programm, für das zunächst die relativ bescheidene Summe von neun Millionen Dollar eingeplant sei, solle bei Bedarf schnell wachsen und innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre Prototypen neuer Nuklearwaffen bereitstellen. Die bisher bekannten Details bedeuten dem Bericht zufolge eine radikale Abkehr von der bisherigen Maxime, immer kleinere Atomwaffen mit immer größerer Vernichtungskraft zu produzieren. Stattdessen solle künftig die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit im Mittelpunkt stehen.
Die rund 10.000 Nuklearsprengköpfe der USA sollten ursprünglich eine Lebenserwartung von 15 Jahren haben, berichtet die "New York Times" unter Berufung auf Regierungsvertreter. Mittlerweile liege der Altersdurchschnitt aber bei etwa 20 Jahren.
REUTERS
Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, US-Präsident Bush: Wiederaufnahme von Atomtests geplant?
Bereits im November 2004 habe der US-Kongress unbemerkt von der Öffentlichkeit die Forschung an der neuen Waffengeneration genehmigt. Am "Reliable Replacement Warhead"-Programm sollen derzeit knapp 100 Techniker und Wissenschaftler beteiligt sein. "Wir wollen herausfinden, ob wir intelligentere, billigere und leichter zu produzierende Konstruktionen finden können", sagte John Harvey von der National Nuclear Security Administration, die das US-Atomwaffenarsenal beaufsichtigt, der "New York Times". Man wolle die Sicherheit und Zuverlässigkeit der neuen Waffen "auf unbegrenzte Zeit" garantieren können.
Das aber ist nach Meinung von Kritikern nur auf eine Weise denkbar: Mit der Wiederaufnahme von Atomwaffentests. Seitdem die USA 1992 dem weltweiten Testmoratorium beigetreten sind, hatten die US-Militärs keine Gelegenheit mehr, ihre Nuklearsprengköpfe auszuprobieren. Stattdessen mussten sie sich auf Computersimulationen verlassen.
Leonardo Mascheroni, ehemaliger Mitarbeiter des Los Alamos National Laboratory, glaubt nicht nur, dass die Zuverlässigkeit neu entwickelter Sprengköpfe allein mit Atomtests geprüft werden kann. Es würde auch "Billionen Dollar" verschlingen, Flugzeuge und Raketen auf große und schwere Sprengköpfe umzustellen.
Harvey betonte dagegen, beim "Reliable Replacement Warhead"-Programm gehe es derzeit nur um Forschung und Machbarkeitsstudien und nicht um die Entwicklung neuer Waffen. Allerdings könnten weitere Stufen des Programms "im vollen Umfang" in die Konstruktion neuer Sprengkopf-Prototypen münden.
Auch die Wiederaufnahme von Atomtests wollte Harvey gegenüber der "New York Times" nicht ausschließen. "Wir wollen dieses Programm ohne Atomtests durchführen", sagte er. "Aber in diesem Geschäft gibt es keine Garantien."
Leben heißt Lieben
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Pentagon plant neue Atomwaffen
Die US-Regierung plant einem Zeitungsbericht zufolge die Entwicklung einer neuen Generation von Atomwaffen. Offiziell soll das teils veraltete Arsenal sicherer und langlebiger werden. Kritiker aber befürchten die Wiederaufnahme von Atomtests und ein neues Wettrüsten.
Als die USA und die Sowjetunion sich während des Kalten Krieges einen wahnwitzigen Rüstungswettlauf lieferten, führte der technologische Vorsprung der Amerikaner zu immer kleineren, leichteren und potenteren Atomwaffen, die in möglichst vielen Raketen und Flugzeugen Platz finden sollten. Die anderen Atommächte, technisch um Jahre zurück, setzten eher auf schwerere, robuste Systeme.
Jetzt aber bereiten die Hightech-Nuklearwaffen der US-Regierung offenbar zunehmend Kopfzerbrechen: Um die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Massenvernichtungswaffen steht es nicht zum Besten, wie die "New York Times" berichtet. Washington habe deshalb seine Waffenlabors Los Alamos, Sandia und Livermore beauftragt, eine neue Generation von atomaren Sprengköpfen zu entwerfen.
Das Programm, für das zunächst die relativ bescheidene Summe von neun Millionen Dollar eingeplant sei, solle bei Bedarf schnell wachsen und innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre Prototypen neuer Nuklearwaffen bereitstellen. Die bisher bekannten Details bedeuten dem Bericht zufolge eine radikale Abkehr von der bisherigen Maxime, immer kleinere Atomwaffen mit immer größerer Vernichtungskraft zu produzieren. Stattdessen solle künftig die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit im Mittelpunkt stehen.
Die rund 10.000 Nuklearsprengköpfe der USA sollten ursprünglich eine Lebenserwartung von 15 Jahren haben, berichtet die "New York Times" unter Berufung auf Regierungsvertreter. Mittlerweile liege der Altersdurchschnitt aber bei etwa 20 Jahren.
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Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, US-Präsident Bush: Wiederaufnahme von Atomtests geplant?
Bereits im November 2004 habe der US-Kongress unbemerkt von der Öffentlichkeit die Forschung an der neuen Waffengeneration genehmigt. Am "Reliable Replacement Warhead"-Programm sollen derzeit knapp 100 Techniker und Wissenschaftler beteiligt sein. "Wir wollen herausfinden, ob wir intelligentere, billigere und leichter zu produzierende Konstruktionen finden können", sagte John Harvey von der National Nuclear Security Administration, die das US-Atomwaffenarsenal beaufsichtigt, der "New York Times". Man wolle die Sicherheit und Zuverlässigkeit der neuen Waffen "auf unbegrenzte Zeit" garantieren können.
Das aber ist nach Meinung von Kritikern nur auf eine Weise denkbar: Mit der Wiederaufnahme von Atomwaffentests. Seitdem die USA 1992 dem weltweiten Testmoratorium beigetreten sind, hatten die US-Militärs keine Gelegenheit mehr, ihre Nuklearsprengköpfe auszuprobieren. Stattdessen mussten sie sich auf Computersimulationen verlassen.
Leonardo Mascheroni, ehemaliger Mitarbeiter des Los Alamos National Laboratory, glaubt nicht nur, dass die Zuverlässigkeit neu entwickelter Sprengköpfe allein mit Atomtests geprüft werden kann. Es würde auch "Billionen Dollar" verschlingen, Flugzeuge und Raketen auf große und schwere Sprengköpfe umzustellen.
Harvey betonte dagegen, beim "Reliable Replacement Warhead"-Programm gehe es derzeit nur um Forschung und Machbarkeitsstudien und nicht um die Entwicklung neuer Waffen. Allerdings könnten weitere Stufen des Programms "im vollen Umfang" in die Konstruktion neuer Sprengkopf-Prototypen münden.
Auch die Wiederaufnahme von Atomtests wollte Harvey gegenüber der "New York Times" nicht ausschließen. "Wir wollen dieses Programm ohne Atomtests durchführen", sagte er. "Aber in diesem Geschäft gibt es keine Garantien."
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