Draghi warnt vor niedriger Inflation

Hallo zusammen ,

Ich habe in diesem aktuellem zusammenhang keinen Thread gefunden darum mache ich den jetzt auf .

Und zwar geht es darum :

http://www.spiegel.de/wirtschaft/ezb-draghi-warnt-vor-niedriger-inflation-a-942684.html

Ich habe da ein Verständnisproblem weil ich in solchen Dingen allzusehr bewandert bin .

Verstehe ich das richtig, das die EZB die Inflation forcieren will weil sie zu niedrig ist ?
Im Endeffekt wäre das eine Geldentwertung , also alles wird teurer .

Wäre eine Infaltionsrate von 0 nicht viel erstrebenswerter weil dann ein "Gleichgewicht " hergestellt wäre ?

Ich weiss das es hier einige gibt die von sowas Ahnung haben , also raus damit .

@Heijopei

Heijopei schrieb:Wäre eine Infaltionsrate von 0 nicht viel erstrebenswerter weil dann ein "Gleichgewicht " hergestellt wäre ?

Das Problem ist, dass die Schulden, insbesondere die Staatsschulden, viel zu hoch sind. Bei einer Inflation entwerten sich immer auch die Schulden.

Die Wirtschaft der einzelnen Euroländer, und auch die gesamte EU, kann in absehbarer Zeit nicht mehr die Zinsen zahlen, die das akkumulierte Kapital verlangt. Die Wirtschaften sind dazu nicht stark genug, und unbegrenzt wachsen können sie nicht. Darum versucht man, die Zinsforderungen durch erhöhte Inflation abzumildern.

Du musst bedenken, dass Mario Draghi ehemaliger Goldman-Sachs-Banker ist. Der weiß genau, was er für das akkumulierte Kapital zu tun hat. Wenn es jetzt zu einer Wirtschaftskrise kommt, wäre das viel zu früh. Der Zusammenbruch des kapitalistischen Systems lässt sich systembedingt nicht aufhalten, er lässt sich nur verzögern.

Eine Alternative zur Inflationserhöhung wäre weitere "Bankenrettung", also die Inanspruchnahme des "Eurorettungsschirms" ESM, um Steuergelder in marode Zockerbanken zu pumpen. Dafür ist die Zeit aber noch nicht reif. Die nötigen Infrastrukturen sind in der Eurozone erst teilweise installiert, die Polizeien und Armeen der Eurostaaten sind noch nicht vollständig einsatzbereit, und daher würde es zu nicht beherrschbaren Volksaufständen kommen, wenn man den ESM vollständig in Anspruch nimmt.

@KillingTime

KillingTime schrieb:Du musst bedenken, dass Mario Draghi ehemaliger Goldman-Sachs-Banker ist. Der weiß genau, was er für das akkumulierte Kapital zu tun hat. Wenn es jetzt zu einer Wirtschaftskrise kommt, wäre das viel zu früh. Der Zusammenbruch des kapitalistischen Systems lässt sich systembedingt nicht aufhalten, er lässt sich nur verzögern.

Genau das sind auch meine Schlussfolgerungen , leider habe ich von dieser Thematik nicht genug Plan um die auf ein "felsenfestes Fundament " stellen zu können .

Für mich mit meinem simplen Gemüt sind halt 1+1= 2

Ich sehe das ähnlich wie du .

Heijopei schrieb:leider habe ich von dieser Thematik nicht genug Plan

Welche Informationen fehlen dir denn?

@Heijopei eine leichte inflation ist gewollt und sinnvoll. es wird eben nicht alles teurer, da auch löhne und gehälter steigen. deflation ist viel schlimmer als inflation, wie man an japan sehr deutlich sieht.

KillingTime schrieb:Welche Informationen fehlen dir denn?

Ich meinte damit das ich keine Wirtschafts/Finanzwissenschaften studiert habe, um da irgendwelche hehren Ziele erkennen zu können .
Ich sehe das aus der Sicht des Bürgers , und komme mir da halt langsam verarscht vor.

25h.nox schrieb:da auch löhne und gehälter steigen

Das muss nicht sein. Inflation ist nur im Zusammenhang mit Kalter Progression sinnvoll.

Übrigens regt man auch den Konsum an, wenn die Inflation steigt.

Heijopei schrieb:um da irgendwelche hehren Ziele erkennen zu können

Die Wirtschaft, insbesondere das kapitalistische System, ist nicht für die Bürger gemacht, und nicht für die Menschen. Der Kapitalismus dient nur einem einzigen Zweck: der Erfüllung der Zinsforderungen des akkumulierten Kapitals!

In einer frühen, inzwischen nicht mehr dominanten Phase des Systems (irgendwann in den 70er Jahren), erfolgte die Erfüllung der Zinsforderungen noch durch die Ausbeutung der Arbeiter im Produktionsprozess. Das ist inzwischen nicht mehr möglich, da die Volkswirtschaften diese Zinsen nicht mehr erwirtschaften können. Also müssen andere Mechanismen her.

Man erfindet "innovative Finanzprodukte". Das Innovative ist aber nicht, wie man vermuten könnte, die Komplexität der Finanzwelt, sondern das beabsichtigte und geplante Scheitern von Zockerbanken und maroden Staaten. Wenn eine Bank oder ein Staat der Eurozone (zum Beispiel Griechenland) pleite geht, dann ist das nicht etwa ein Fehler im System, sondern es ist Ziel dieser Angelegenheit. Nur dadurch lassen sich über den eigens eingerichteten "Rettungsschirm" Steuergelder locker machen, um sie direkt in die Zockerbanken zu pumpen. So kommen die Banken zu ihren Zinsforderungen, die sie anderweitig nicht bekommen würden.

Die zu meuchelnde Staaten müssen auch immer größer werden. Deswegen legt man sich jetzt schon Italien und Frankreich zurecht. Deutschland wird wahrscheinlich erst zum Schluss dran sein, da unsere Wirtschaft äußerst leistungsfähig ist, und wir ab diesem Jahr viele Menschen dazubekommen können, die ebenfalls konsumieren, und damit Zinsforderungen erfüllen.

Das ist auch der Grund, warum man die Expansion in Richtung Ukraine anstrebt. Um dort Geld abschöpfen zu können (klassischer Imperialismus). Aber da Putin seine schützende Hand über der Ukraine hält (er weiß genau was passieren würde), hat man Putin und Russland zu Feinden erklärt.

(Wie weit soll ich noch ausholen? ;) )

@25h.nox

25h.nox schrieb:da auch löhne und gehälter steigen.

Das stimmt so nicht , die Löhne sinken eher .
In meinem Fall sind das fast 200öcken im Monat die ich weniger habe , und alle meine Kollegen auch . Das kann man auch auf die Branche ausweiten etc.....

Fakt ist das sowieso schon immer weniger übrigbleibt vom
Lohn , und sowie ich das verstehe soll das jetzt noch verschärft werden .

Heijopei schrieb:Das stimmt so nicht , die Löhne sinken eher .
In meinem Fall sind das fast 200öcken im Monat die ich weniger habe , und alle meine Kollegen auch .

dann solltet ihr der gewerkschaft mal in den arsch tretten wieso sie so schlecht verhandelt.

@25h.nox
Die Gewerkschaft verhandelt ja gar nicht mal so schlecht ,die holen immer was raus , auf dem Papier verdient man ja auch mehr .
Aber der Spielraum wird immer enger den man hat , wenn du verstehst was ich meine .



@KillingTime

KillingTime schrieb:Die Wirtschaft, insbesondere das kapitalistische System, ist nicht für die Bürger gemacht, und nicht für die Menschen. Der Kapitalismus dient nur einem einzigen Zweck: der Erfüllung der Zinsforderungen des akkumulierten Kapitals!

Das sehe ich ganz genauso , dem füge ich auch nichts hinzu weil das so stehenlassen kann .

@Heijopei

Wird es bald wieder hierzu kommen?

Ernst Thälmann-Lied

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KillingTime schrieb:Wird es bald wieder hierzu kommen?

Ich denke eher nicht .

@KillingTime die wissen wenigstens wie man mit polizei umgeht...

wobei ich denke das wir zuerst

Die Thälmann Kolonne

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sehen werden wenn ich mir die lage in spanien so ansehe

@Heijopei

Heijopei schrieb:Ich denke eher nicht

Hast du dir das Video angesehen? Die alte Frau, die zusammenbricht, als sie die Brötchen beim Bäcker nicht mehr bezahlen kann, aufgrund der Inflation?

@25h.nox

25h.nox schrieb:die wissen wenigstens wie man mit polizei umgeht

Eine geschlossene Front, um die Büttel des Kapitals zu brechen!

inflation wird als konjunkturmotor gewertet, weil man weniger spart, und sein geld lieber gleich ausgibt. eine art wirtschaftsstimulanz

KillingTime schrieb: Die alte Frau, die zusammenbricht, als sie die Brötchen beim Bäcker nicht mehr bezahlen kann

grade für alte menschen ist es schwer so viel geld mit sich rum zutragen. aber so eine inflation wird es in der EU nicht geben. würden die falschen menschen zuviel mit verlieren.

@KillingTime

KillingTime schrieb:Hast du dir das Video angesehen? Die alte Frau, die zusammenbricht, als sie die Brötchen beim Bäcker nicht mehr bezahlen kann, aufgrund der Inflation?

Ja habe ich , aber es ist nuneinmal leider so das es keinen mehr intressiert .
Unsere Gesellschaft hat längst erreicht das jeder gut und auskömmlich könnte wenn man das wollte .
Das problem ist die Gier immer mehr haben zu wollen und Besitztümer anzuhäufen die man nicht braucht .
Die Inflation ist doch nur ein Werkzeug um den Reichen noch mehr Geld in die Taschen zu spülen , und die die sowieso am krebsen sind noch Ärmer zu machen .

Heijopei schrieb:Die Inflation ist doch nur ein Werkzeug um den Reichen noch mehr Geld in die Taschen zu spülen , und die die sowieso am krebsen sind noch Ärmer zu machen .

du überschätz die intelligenz und die fähigkeiten der eliten. die inflation ist wie ein wilder strom, einmal entfesselt kann ihn nicht mehr einfangen.
das bild des baches passt auch sehr gut, da kleine eingriffe am oberlauf am unteren ende der geldschöpfung einen wilden strom entfesseln können, ganz ähnlich wie echte flüße

Heijopei schrieb:Unsere Gesellschaft hat längst erreicht das jeder gut und auskömmlich könnte wenn man das wollte

Du bist ein gutes Beispiel dafür, dass die Menschen ziemlich satt sind und keine Veränderung wollen.

25h.nox schrieb:du überschätz die intelligenz und die fähigkeiten der eliten. die inflation ist wie ein wilder strom, einmal entfesselt kann ihn nicht mehr einfangen.

Leider betrifft dieser Effekt die Eliten aber nicht , weil er nämlich von diesen gesteuert wird .
Die gehen aus Krisen immer stärker raus als sie reingegangengen sind .
Der normale Bürger ist derjeneige der von diesem Strom mitgerissen wird und hintenrunterfällt .