Reaktionär im Trend - Homophobie in BW

1ostS0ul schrieb:Leitprinzipien jeweils zusätzlich unter dem gesichtspunkt des sexuellen vielfalt

Bringt doch mal endlich jemand ein Beispiel für sowas.

pokpok schrieb:Wenn es denn so normal wäre bräuchten sie dies nicht propagieren.

Das ist ein interessanter Punkt. Man müsste sich also mal genau anschauen, was denn propagiert wird, und das mit der Lebenswirklichkeit abgleichen. Die "Lebenswirklichkeit" findet sich meistens in den Kommentarspalten der Nachrichtenseiten (Focus), außer Kommentare sind verboten (Spiegel) oder werden zensiert (Welt).

@1ostS0ul
Ja nur bedeutet "Fächerübergreifend" NICHT:

1ostS0ul schrieb:...es geht in erster linie auch nicht um den inhalt an sich sondern um das ausmaß, "alles" unter diesem gesichtspunkt zu sehen bzw. diesen gesichtspunkt über "alle" andere zu stellen...

Der zweite Weltkrieg wird auch Fächerübegreifend behandelt, sprich in Geschichte (soweit man soweit kommt), in Deutsch und manchmal auch in Religion. Jeweils unter anderen Aspekten.

Kc schrieb:Ich habe darauf hingewiesen, dass es aber kein Klischee ist, wie du schriebst, wenn eine Familie aus Vater, Mutter und Kind besteht. Das ist die typische Art und Weise beim Menschen.

Und was ist mit Polygamen Kulturen?

Kc schrieb:Gleichberechtigung bedeutet nicht ,,gleich sein". Es bedeutet, dass man die gleichen Rechte, wie andere Menschen auch genießt, was ich klar befürworte.

Was sollte denn auch "gleich sein" bedeuten?

Wir unterstützen das Anliegen, Homosexuelle, Bisexuelle, Transgender, Transsexuelle und Intersexuelle nicht zu diskriminieren. Bestehende Diskriminierung soll im Unterricht thematisiert werden.

Kann ich so voll und ganz unterschreiben.
Letztlich geht es in der Petition vor allem darum den sexuell andersorientierten Minderheiten keinen zu grossen übergeordneten Platz im Unterricht einzuräumen und ihnen vor den Kids eine gehobene Sonderstellung zu geben.

paranomal schrieb:was ist mit Polygamen Kulturen?

Was soll damit sein? Polygamie (Mehrehe) ist in Deutschland rechtswidrig.

@KillingTime
Ja nur widerspricht das dem "natürlichen" Familienbild mancher hier wohl.

Bis jetzt konnte ich noch ein valides Argument gegen den baden-würtembergischen Bildungsplan lesen.
Wird noch gesucht oder beschränkt man sich darauf seiner Homophobie Futter zu geben?

paranomal schrieb:widerspricht das dem "natürlichen" Familienbild mancher hier wohl.

Mit Begrifflichkeiten wie "natürlich" muss man vorsichtig sein.

Aus Sicht eines männlichen Individuums ist es sinnvoll, mehrere Frauen zu haben, um möglichst gleichzeitig viele Kinder zu produzieren.

emanon schrieb:Argument gegen den baden-würtembergischen Bildungsplan

Dann lies nochmal genau nach. Ein Argument ist beispielsweise der Kampf gegen die zunehmende Sexualisierung überall.

@paranomal

paranomal schrieb:Und was ist mit Polygamen Kulturen?

Was soll damit sein? Auch dort gibt es das Schema Vater-Mutter-Kind, nur in der Variation, dass in der Familie insgesamt mehrere Frauen leben, seltener auch das Phänomen mehrerer Männer, die mit EINER Frau zusammen leben.

Das grundsätzliche Schema ändert sich meiner Ansicht nach nicht.

paranomal schrieb:Was sollte denn auch "gleich sein" bedeuten?

Es bedeutet, dass in einer Partnerschaft von Mann und Frau diese normalerweise ein biologisches Kind bekommen können (keine Adoption).
In einer Partnerschaft von zwei Männern oder zwei Frauen geht dies nicht (künstliche Befruchtungen oder Leihmütter sind hier kein Argument, denn dann spielte das ,,andere Geschlecht" doch wieder eine Rolle ;) ).

Demnach kann eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft die gleichen Rechte haben, wie eine heterosexuelle Partnerschaft, was ich, wie erwähnt, auch klar befürworte.

Aber sie ist nicht gleich in ihrem Sein.

@Libertin
Ich frage mich wo diese Leute denn folgende Punkte herauslesen:

Das vorliegende Papier „Verankerung der Leitprinzipien“ und die Ankündigung die „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ in ähnlicher Weise in den Bildungsstandards der einzelnen Fächer zu verankern, zielt für uns auf eine pädagogische, moralische und ideologische Umerziehung an den allgemeinbildenden Schulen.

Und dieses hier lässt darauf schließen das die Ersteller der Petition davon ausgehen, das derartige sexuelle Orientierungen "anerzogen" werden, bzw. nicht veranlagt sind.

1. Die LSBTTIQ-Gruppen (4) propagieren die Thematisierung verschiedener Sexualpraktiken in der Schule als neue Normalität und stehen damit in einem krassen Gegensatz zur bisherigen Gesundheitserziehung. In „Verankerung der Leitprinzipien“ fehlt komplett die ethische Reflexion der negativen Begleiterscheinungen eines LSBTTIQ-Lebensstils, wie die höhere Suizidgefährdung unter homosexuellen Jugendlichen, die erhöhte Anfälligkeit für Alkohol und Drogen, die auffällig hohe HIV-Infektionsrate bei homosexuellen Männern, wie sie jüngst das Robert-Koch-Institut (5) veröffentlichte, die deutlich geringere Lebenserwartung homo- und bisexueller Männer, das ausgeprägte Risiko psychischer Erkrankungen bei homosexuell lebenden Frauen und Männern.

Des weiteren:

. Wir sind für eine wissenschaftlich orientierte Pädagogik in Schule, Unterricht und Lehrerbildung und gegen ideologische Theoriekonstrukte. Wir widersprechen den Plänen der Landtagsfraktion der Grünen (6), die Geschlechtserziehung aus dem Biologieunterricht in die sozialwissenschaftlichen Fächer zu verschieben, um so Sexualpolitik im Sinne der LSBTTIQ zu implementieren und die Geschlechter von Mann und Frau durch Gendertheorien infrage zu stellen. Eine so genannte „sexuelle Identität“, wie z.B. die Transsexualität soll baden-württembergischen Schülerinnen und Schülern als Ausdrucksform von gesellschaftlich gewollter Sexualität vermittelt werden. Die psychischen und somatischen Probleme dieser Menschen werden dabei zu gesellschaftlichen Akzeptanzfragen verkürzt. Das ist eine Unterhöhlung des Prinzips der Gesundheitserziehung.

Wer hat den irgendwas von Gendertheorien gesagt? Ganz davon abgesehen gehört dieses Thema durchaus AUCH in den sozialwissenschaftlichen Fächern behandelt. Hier differenzieren die Petitionssteller selber nicht zwischen dem nachvollziehbaren Infrage stellen von Rollenbildern und einer Judith Butler.

@KillingTime
Du kämpfst auch gegen Hochglanzmagazine entsprechender Couleur, Werbung, Fernsehen, Kino, Internet ect.?
In diesem Paket könnte es für dich ja noch Sinn machen, ansonsten halte ich das für ein vorgeschobenes Strohmännchen.
Ich dagegen halte es für eminent wichtig, dass die Kinder in der Schule aufgeklärt werden und nicht auf der Strasse.
Gerade auch die Schule muss die Kindern belehren über Minderheiten in unserer Gesellschaft und den Umgang mit ihnen. Genau wie im Religionsunterricht auch über andere Religionen berichtet und diskutiert wird muss auch über verschiedenen Ethnien und sexuelle Präferenzen gesprochen werden dürfen.
Ein Gutteil der zwischen menschlichen Konflikte könnte durch eine vernünftige Sozialisation ad acta gelegt werden.
Leider stehen da noch einige Betonköpfe im Weg.

KillingTime schrieb:Mit Begrifflichkeiten wie "natürlich" muss man vorsichtig sein.

Mein reden.

Als geborener Schwobaseckl möcht ich mich hierzu mal für meine rückständigen, im vorletzten Jahrhundert steckengebliebenen, inzestgeplagten Kleindörflerbewohnenden mitschwaben entschuldigen.

Wer seid 50 Generationen im gleichen Dorf lebt, und dort mit jedem verwandt ist, nie rauskommt, der lernt halt nicht das da draussen mittlerweile das 21te Jahrhundert angebrochen ist.

Kc schrieb:Aber sie ist nicht gleich in ihrem Sein.

Ja nur verstehe ich nicht warum das so betonst? Ich bin auch nicht gleich mit jemandem der dunkle Haare hat und 1,90 groß ist. Das hat für mich jedoch keinerlei Bedeutung, da ich mehr bin als meine Anatomie und Veranlagung :D

@emanon

emanon schrieb:Du kämpfst auch gegen Hochglanzmagazine entsprechender Couleur, Werbung, Fernsehen, Kino, Internet ect.?
In diesem Paket könnte es für dich ja noch Sinn machen, ansonsten halte ich das für ein vorgeschobenes Strohmännchen.

Bin ich denn nur authentisch, wenn ich gleich gegen die ganze Welt kämpfe?

Da es in der Gesellschaft immer mehr zur Öffentlichkeit wird über diverse Themen zu sprechen oder zur Schau gestellt werden, ist es nun mal notwendig Kinder in der Schule darüber aufzuklären. Hier wird soziale Intelligenz vermittelt, was oft im Elternhaus vergessen wird. Von daher dürfen sich die Eltern gerne darüber aufregen, aber man sollte ihnen klar machen, dass es wichtig ist, Kinder zu weltoffenen Bürger zu erziehen.

@KillingTime
Was hat das mit Authentizität zu tun?
Soll das ein weiteres Strohmännchen werden?
Oder eine Diskussionsverschleppung?

@paranomal

paranomal schrieb:Ja nur verstehe ich nicht warum das so betonst? Ich bin auch nicht gleich mit jemandem der dunkle Haare hat und 1,90 groß ist. Das hat für mich jedoch keinerlei Bedeutung, da ich mehr bin als meine Anatomie und Veranlagung :D

Ich betone nichts, ich treffe einfach Aussagen aufgrund deiner Nachfrage :D

Warum? Weil du fragst, weil mir danach ist, weil ich es kann, weil ich es für nützlich in der Diskussion halte - such dir was aus.

emanon schrieb:Soll das ein weiteres Strohmännchen werden?

Woher soll ich das wissen? Du behauptest doch, ich produzierte Strohmänner, in dem ich nicht gegen Hochglanzmagazine/Werbung/Kino/Fernsehen ankämpfte.

@Kc
Das Problem ist einfach, das (wenn ich so die Kommentare zur Petition lese) es viele zu stören scheint, das auch nicht-heterosexuelle Lebensweisen mit den Attribut "normal" belegt werden, was meiner Meinung nach allerdings nötig ist um Toleranz überhaupt zu erzeugen.
Des weiteren gibt es hier immer wieder den Ideologievorwurf, den ich nachvollziehen könnte, wenn es tatsächlich angedacht wäre irgendwelche Androzentrismus-Thesen zu lehren.

Das Problem ist einfach, das viele nicht zwischen Kritik am relativistischen Postmodernismus und Paranoia gegenüber vermeintlichen Meinungsdiktaten (von Konstrukten wie dem allgemeinen Gutmenschentum, dem Multikulti-Ökofaschismus, Kultur-Marxismus) unterscheiden können, bzw. die Kritik an gewissen Punkten umschlägt.