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Unruhen in der Ukraine

34.268 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Russland, EU ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Unruhen in der Ukraine

18.06.2014 um 23:56
257 Zivilisten und nur 99 Soldaten.


UN: 356 killed, incl 257 civilians, in E. Ukraine military campaign

At least 356 people, including 257 civilians, have died since the beginning of the “anti-terrorist” operation in Ukraine’s eastern regions of Lugansk and Donetsk, according to UN calculations. There were 14 children among the dead.

Kiev's bloody eastern Ukraine campaign LIVE UPDATES

The results prepared by the UN special commission in Ukraine have been presented by Gianni Magazzeni, head of European Department of the Office of the High Commissioner of Human Rights.

According to Magazzeni, the final body count includes 257 civilians (of them 14 children), 11 more died in Mariupol plus two staff members of Voda Donbassa company . The remaining 86 victims are the servicemen of Ukrainian army, including several dozen paratroopers and nine crew members of Ilyushin-76 who died in the recent plane crash not far from Lugansk airport.

The results prepared by the UN Special Commission in Ukraine have been presented by Gianni Magazzeni, head of the European Department of the Office of the High Commissioner of Human Rights.


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Unruhen in der Ukraine

19.06.2014 um 00:55
Jazenjuk will die russischen "Untermenschen" in seinem Land völlig vernichten:

Jatzenjuk2-Copy

Diese Wortwahl kennen wir eigentlich nur aus der Nazizeit...

Noch eindeutiger geht es wohl kaum.


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Unruhen in der Ukraine

19.06.2014 um 00:57
@KillingTime

Stimmt das wirklich?
Das kann ich nicht glauben...


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19.06.2014 um 00:59
@Interalia

Was kannst du nicht glauben? Traust du deinen Augen nicht?


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Unruhen in der Ukraine

19.06.2014 um 00:59
@KillingTime

Ja.
Ich versteh's nicht...


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19.06.2014 um 01:14
@Interalia

Ich weiß, was du meinst. Es ist schwer, die Schere im Kopf abzulegen, die dir sagt, dass "wir" zu den Guten gehören, und der Iwan der Böse ist. Man liest es ja auch ständig in der Zeitung. Wir Deutschen und wir Europäer und wir Natomitglieder wollen die Guten sein. Es wäre unerträglich für unser Ego, wenn sich eine andere Erkenntnis durchsetzen würde. Unser Selbstbild würde zusammenbrechen.

Aber wir sind es nicht. Wir sind nicht die Guten, sondern die eigentlichen Bösen.


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Unruhen in der Ukraine

19.06.2014 um 01:16
Zitat von unreal-liveunreal-live schrieb:UN: 356 killed, incl 257 civilians, in E. Ukraine military campaign

At least 356 people, including 257 civilians, have died since the beginning of the “anti-terrorist” operation in Ukraine’s eastern regions of Lugansk and Donetsk, according to UN calculations. There were 14 children among the dead.
Die Zahlen sind viel zu niedrig. Nach meinen Schätzungen nicht unter 1000 bisher.


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Unruhen in der Ukraine

19.06.2014 um 01:17
Ist dieser Jazenjuk (und viele um ihn herum) nun eig. (endlich) nachweislich 'n Faschist und Mörder?

Wieso stellt die USA ein faschistisches NGO?
Missverstehe ich das?
Klärt mich bitte Jemand auf?
Wieso wird darüber seit Monaten kaum bis garnicht berichtet?
Wieso ist es Propaganda, wenn RU darüber berichtet?
Wieso lässt man diese Menschen über eine bewaffnete Armee verfügen!?

Warum zum Kuckuck unterstützt Europa Nazis?
...und warum stellen sich die User, die sonst gegen rechtes Gedankengut argumentieren, i.d.F. auf die rechte Seite?

Und warum arbeitet die EU nicht mit Russland zusammen und verhaftet diese Leute, die seit Monaten die Ukraine terrorisieren? ( & damit meine ich nicht die Separatisten. )

...oder stimmt das doch nicht?

@KillingTime
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Es wäre unerträglich für unser Ego, wenn sich eine andere Erkenntnis durchsetzen würde. Unser Selbstbild würde zusammenbrechen.
Nein, wäre es nicht.
Es wäre endlich 'mal in der Realität angekommen.


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Unruhen in der Ukraine

19.06.2014 um 01:19
Diese tückische Waffe verwendet das ukrainische Militär

https://twitter.com/shinobi22427722/status/479342945959940097/photo/1

https://twitter.com/Steiner1776/status/479318914170892289/photo/1 (Archiv-Version vom 14.07.2014)


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Unruhen in der Ukraine

19.06.2014 um 01:24
@Interalia bilde dir dein urteil selber, das erstmal zum anfang.

"In der Stadt Krasnoarmijsk töteten Kämpfer des regierungstreuen „Freiwilligenbataillons Dnipro“ beim Versuch, das Referendum zu verhindern, einen Menschen und verletzten mehrere.
Das „Bataillon Dnipro“ wird von dem proukrainischen Multimilliardär Ihor Kolomojskij finanziert.

http://www.faz.net/aktuell/ostukraine-separatisten-hohe-beteiligung-an-referendum-12934138.html


"The detachment "Azov", also known as the "Men in Black," was formed on May 5, 2014 during the 2014 pro-Russian conflict in Ukraine initiating multiple separatist movements in southern and eastern regions of Ukraine. Among the patrons of the battalion were a member of the Verkhovna Rada and presidential candidate Oleh Lyashko and an ultra-nationalist Dmytro Korchynsky, who not so long was on the MVD wanted list.[6] Started in Mariupol, the battalion was soon relocated to Berdyansk.[7] Azov is organized by the Social-National Assembly, a far-right group which advocates a social-national state in Ukraine. In addition, neo-fascists from Russia, Sweden and Italy have also joined the formation,[8] though the unit is made up of mainly Russian-speaking Ukrainians from the country's East.[1]"

Wikipedia: Azov_Battalion_(Ukraine)
Wikipedia: Dnipro_Battalion

Im Rahmen der Kampfhandlungen während der Krise in der Ukraine 2014 erklärte Kolomojskyj, er zahle für jeden verhafteten pro-russischen Separatisten eine Prämie von 10.000 US-Dollar.[23] Mitte April gab Kolomojskyj die Gründung der Sondereinheit "Dnepr" bekannt.[24][25]

Wikipedia: Ihor_Kolomojskyj

Ein Gebet, die Hymne der Ukraine und ein Werbespot des vom Gouverneur Igor Kolomojski finanzierten Kampfbataillons Dnepr.

Youtube: Hymne und Dnepr Bataillon
Hymne und Dnepr Bataillon
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Ukrainian nationalists from the right sector at the party

https://www.youtube.com/watch?v=v4LXG5Pp7Pc (Video: Ukrainian nationalists from the right sector at the party)

https://www.youtube.com/watch?v=9rIPl-5F4x4

https://www.youtube.com/watch?v=_q91SETbQ2k


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Unruhen in der Ukraine

19.06.2014 um 01:26
@Interalia

Die USA unterstützt diese Leute, weil sie aktiv die Region destabilisieren. Die Ukraine an sich ist vollkommen unwichtig, eigentlich interessiert man sich nur für Russland und seine Rohstoffe. Das hat vor über 30 Jahren dieser nette Herr Brzezinski in seinem The Grand Chessboard (gibts als pdf im Netz) ausführlich dargelegt. Brzezinski gilt als wichtigster amerikanischer Globalstratege. Man hofft, Russland ein zweites Afghanistan bereiten zu können, um Russland zu destabilisieren, damit man auch dort eine amerikanische Marionette platzieren kann. Ganz ähnlich, wie jetzt Hunter Biden (der Sohn des amerikanischen Vize) im ukrainischen Energiekonzern platziert wurde.


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Unruhen in der Ukraine

19.06.2014 um 01:31
@KillingTime vermutlich meintest du das hier:

SpoilerDie CIA operiert seit den 1950er Jahren kontinuierlich in der Ukraine - meist an der Seite rechtsextremer Nationalisten. Der BND hatte zumindest zeitweise ein ähnliches Projekt
Die jüngsten Meldungen über den Einsatz von CIA-Spezialisten und Blackwater-Söldnern in der Ukraine bestätigen den Eindruck, den eine amerikaskeptische Öffentlichkeit mehr und mehr von den USA gewinnt. Dass zu der vom Westen unterstützten Maidanbewegung und der aktuellen Kiewer Übergangsregierung auch militante Neofaschisten gehören, ist dabei Gegenstand heftigen politischen Streits, auch in Deutschland. Die einen wiegeln verärgert ab, die anderen empören sich lautstark.

Abseits des aktuellen, auch rhetorischen, Machtkampfes um das Land gibt die historische Forschung den Blick frei auf eine weitgehend verdrängte jahrzehntelange Kontinuität westlicher Bündnisse mit vorrangig rechtsextremen Unaghängigkeitsbewegungen in der Ukraine. Wesentliche Details dieser Zusammenarbeit, die bis ans Ende des Zweiten Weltkriegs zurückreicht, sind erst durch in jüngster Zeit freigegebene CIA-Dokumente ans Licht gekommen.

Die historische Forschung zu diesem Thema profitierte dabei vom 1998 in den USA verabschiedeten sogenannten "Nazi-Kriegsverbrechen-Enthüllungsgesetz" in dessen Folge die Behörden mehrere Millionen Seiten amtlicher Dokumente freigaben. 2004 entstand dazu ein erster Regierungsbericht Da erst anschließend eine Fülle weiterer Dokumente ihren Geheimschutz verloren, wurde 2010 ein weiterer Bericht veröffentlicht, in dem sich nun - aktuell brisant - ein ganzes Kapitel mit der Geschichte amerikanischer, aber auch deutscher, Geheimdienstaktivitäten in der Ukraine beschäftigt.
Bandera und die Deutschen

Die ukrainische Unabhängigkeitsbewegung, die zeitlich bis zur russischen Revolution von 1917 zurückreicht, entwickelte im Zweiten Weltkrieg ein ambivalentes Verhältnis zu Nazideutschland. Insbesondere die 1929 in der Westukraine gegründete Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN), die nicht nur die nationale Unabhängigkeit anstrebte, sondern auch eine ethnisch "reine" Ukraine, sah in den Nazis bei deren Feldzug gegen die Sowjetunion und gegen die Juden zunächst einen natürlichen Verbündeten.

Der bis heute von vielen in der Westukraine verehrte Stepan Bandera war Führer einer der beiden rivalisierenden Flügel der OUN. Seine radikale und extrem antisemitische Gruppe stand in enger Verbindung mit den Deutschen, die aus Banderas Reihen ein eigenes Bataillon aufgestellt hatten. Im Juni 1941 kam es beim Einmarsch der Deutschen in das Gebiet der heutigen Ukraine zu einem Pogrom an den Juden, vor allem durch diese Truppen. Tausende wurden ermordet. In der Folge ordnete sich Bandera den Deutschen allerdings nicht unter, sondern verfolgte kompromisslos weiter seine Unabhängigkeitspläne, weshalb er zwischenzeitlich auch von den Nazis interniert wurde.

Nach dem Krieg nahm die CIA Banderas ehemaligen Sicherheitschef Mykola Lebed unter ihre Fittiche. Die Zusammenarbeit sollte bis in die 1980er Jahre währen. Lebed, der in internen Dokumenten von den Amerikanern als "bekannter Sadist und Kollaborateur der Deutschen" mit "hinterhältigem Charakter" beschrieben wurde, und von dem man wusste, dass die Gestapo ihn ausgebildet hatte, wurde zum wichtigsten Mann der CIA, um im Kalten Krieg Einfluss auf die Ukraine zu nehmen.
Operation "Aerodynamic"

Ab etwa 1950 war dies die Aufgabe der CIA-Operation "Aerodynamic", zu deren Schlüsselfigur Lebed aufstieg. Es wurden Agenten in die Ukraine ein- und ausgeschleust und das ukrainische Untergrundnetzwerk in jeder Hinsicht unterstützt. Angesichts des Ausmaßes und der Aktivität der ukrainischen Widerstandsbewegung schätzte Frank Wisner, damaliger Chef der CIA-Abteilung für verdeckte Operationen, das Projekt als "Top-Priorität" ein.

Ende der 1950er Jahre reaktivierte dann der deutsche BND seine Kontakte zu Stepan Bandera, dem die CIA nicht vertraute. BND-Chef Reinhard Gehlen knüpfte dabei nahtlos an seine eigene Arbeit in der Nazizeit an, als er für Hitler die Spionage im Osten organisiert hatte. Schon damals hatten Gehlens Leute argumentiert, dass die Sowjetunion zerschlagen werden könnte, wenn man sich mit den einzelnen nichtrussischen Nationalitäten verbündete. Bandera war an westlicher Unterstützung interessiert und so trainierte und finanzierte der BND 1959 ein Team, das über die Tschechoslowakei in die Ukraine eingeschleust wurde und von dort aus nach Westdeutschland berichtete. Doch der KGB hatte Banderas Organisation zu dem Zeitpunkt bereits unterwandert und ermordete ihn im gleichen Jahr.

Mitte der 1950er Jahre, nachdem es der Sowjetunion gelungen war, auch das Netzwerk von Lebed in der Ukraine zu infiltrieren, endete dann ebenso die aggressive Phase der CIA-Operation "Aerodynamic". In der Folge verlegte man sich auf den verdeckten ideologischen Kampf. Unter Lebeds Führung wurde in New York eine Art "Kulturprogramm" gestartet. Die CIA gründete dazu eine private Organisation namens "Prolog Research Corporation", die ukrainische Zeitungen und Bücher veröffentlichte, sowie Radioprogramme produzierte. Parallel wurde eine Außenstelle in München namens "Ukrainische Gesellschaft für Auslandsstudien" geschaffen, wo die meisten "Prolog"-Veröffentlichungen entstanden.

"Prolog" bezahlte auch ukrainische Schriftsteller im Exil, von denen die meisten nichts vom CIA-Hintergrund der Organisation wussten. Die schönen Künste wurden zur Propagandawaffe. Das CIA-Programm unterstützte in den 1970er Jahren sogar Ausstellungen ukrainischer Kunst in den USA, wobei der Schwerpunkt auf Dissidenten lag, die in der Ukraine verboten waren.

Ein erst kürzlich freigegebener CIA-Bericht zu "Prolog" und der Gesamtoperation "Aerodynamic" von 1972 erklärt den Zweck in offenen Worten:

Dieses Projekt unterstützt die Dissidenten unter den Intellektuellen der Ukraine, von denen die meisten unter 40 Jahre alt sind, indem es politische, moralische und materielle Hilfestellung leistet und indem es die Untergrundliteratur der Dissidenten veröffentlicht. Diese Schriften werden unter den Intellektuellen im Westen bekannt gemacht, aber vor allem in die Sowjetunion eingeschleust, in Form der politischen Monatsmagazine und ausgewählter politisch-literarischer Werke des Projekts.

Besonders hervorgehoben wird im Bericht das in München erscheinende programmeigene Magazin "Suchasnist" ("Modernität"), eine Literaturzeitschrift, die großes Ansehen in Emigrantenkreisen genieße und von der Sowjetunion stark angegriffen werde. Der Bericht erwähnt auch die Genehmigung des Projektes durch das sogenannte "40 Committee", das zu der Zeit unter dem Vorsitz von Henry Kissinger stand und das sämtliche verdeckten Operationen beaufsichtigte.

In den 60er und 70er Jahren beeinflusste "Prolog" eine ganze neue Generation in der Ukraine. Lebed setzte sich 1975 zur Ruhe, blieb aber weiter Berater von "Prolog". Bis in die 90er Jahre hinein wurde er von der CIA vor Ermittlungen durch das Justizministerium geschützt. Noch 1992 erklärte die CIA auf Anfrage, es seien keinerlei Akten zu Lebed auffindbar. Er starb 1998.

Ende der 1970er Jahre weitete Zbigniew Brzezinski, damals Nationaler Sicherheitsberater von US-Präsident Jimmy Carter, das Programm weiter aus, da er von dessen Erfolg überzeugt war. Sein familiärer Hintergrund spielte sicher ebenso eine Rolle - Brzezinskis Vater, ein polnischer Diplomat, war selbst im Gebiet der späteren Ukraine aufgewachsen.

In den 1980er Jahren wurde das Programm auf weitere Nationalitäten innerhalb der Sowjetunion ausgedehnt. Die erfolgreiche Verbreitung von oppositioneller Literatur wurde bis zum Mauerfall fortgesetzt. Nach 1990 existierte "Prolog" weiter, nun allerdings finanziell auf sich gestellt.

Rückblickend betrachtet und gemessen an ihrem Einfluss auf die Bürger der Sowjetunion gilt "Aerodynamic" als eine der effektivsten CIA-Operationen. Die in jüngster Zeit mit westlicher Förderung in der Ukraine entstandenen zahlreichen Stiftungen und Vereine zur "Demokratieförderung" setzen diese jahrzehntealte Tradition fort.

Die ukrainische Exilgemeinde in den USA ist darüber hinaus traditionell gut organisiert. Hauptlobbyverband ist das Ukrainian Congress Committee of America, das im Kalten Krieg mehr als 20 Jahre lang von dem glühenden antikommunistischen Aktivisten Lev Dobriansky geführt wurde. Dobriansky war auch Ideengeber der seit den 1950er Jahren bis heute offiziell und alljährlich in den USA begangenen Gedenkwoche für sogenannte "eingesperrte Nationen". Er leitete den ukrainischen Lobbyverband bis 1983 und unterhielt gute Beziehungen auch zum Weißen Haus unter Ronald Reagan. Seine Tochter Paula übernahm in Reagans Nationalem Sicherheitsrat die Zuständigkeit für Osteuropa.

Paula Dobriansky wechselte später in den 1990er Jahren als Leiterin zum Washingtoner Büro des einflussreichen Council on Foreign Relations, bevor George W. Bush sie 2001 schließlich zur Staatssekretärin im Außenministerium ernannte - wo sie bis 2009 Dienst tat und in historischer Kontinuität den "Demokratieexport" nach Osteuropa mitorganisierte.

Aktuell ist dafür im US-Außenministerium Victoria Nuland zuständig, bekanntgeworden durch ihr abgehörtes "Fuck the EU"-Telefonat, in dem sie bereits Anfang Februar zu verstehen gab, dass der zu der Zeit in der Ukraine eher unbedeutende Politiker Arsenij Jazenjuk Präsident werden solle - was wenige Wochen später geschah.

Lew Dobriansky unterrichtete bis in die 1980er Jahre Ökonomie an der Washingtoner Georgetown Universität. Zu seinen Studentinnen dort gehörte Katerina Juschtschenko, die danach für das Weiße Haus arbeitete und nach dem Mauerfall Viktor Juschtschenko heiratete, der seinerseits nach der "Orangenen Revolution" von 2004 erster prowestlicher Präsident der Ukraine wurde. Viktor Juschtschenko lud in der Folge ganz offen die CIA ins Land ein.

Wiederum gibt es auch in dieser Familie eine historische Verbindung zu Deutschland, die nachdenklich macht. Katerina Juschtschenkos Mutter wurde als 14-Jährige während des Krieges zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt, Viktor Juschtschenkos Vater geriet als Soldat in deutsche Gefangenschaft und wurde in Auschwitz interniert.
"Unter dem Schleier der Geopolitik"

Diese sehr kompakte Zusammenfassung einiger Verbindungen der Ukraine zum Westen zeigt somit schon die Komplexität dieses Teils der Geschichte. Die Ukraine erscheint als ein Land, das immer wieder zwischen die Fronten großer Mächte gerät und dessen extremistische Kämpfer für Unabhängigkeit von diesen Mächten abwechselnd instrumentalisiert werden. Bedingt durch den Druck, unter dem das Land steht, verbleiben die Kämpfer mental - und inzwischen leider mehr und mehr auch real - im Kriegszustand.

Die New York Times veröffentlichte bereits im Dezember vergangenen Jahres einen Gastkommentar der den Konflikt mit einem Abstand betrachtet, der inzwischen in der Presse wieder verloren gegangen zu sein scheint:

Im Rückblick betrachtet erscheint Brüssels Bereitschaft, ein Assoziierungsabkommen mit einem Land zu unterzeichnen, das kaum konkrete Schritte hin zu europäischen politischen und wirtschaftlichen Standards unternommen hat, überraschender als dessen Ablehnung durch die Ukraine.

Die Ukraine ist nur insoweit bereit für Europa, wie ein bankrottes Unternehmen bereit ist zur Übernahme. Seine Führung hat - nach mehr als 20 Jahren Unabhängigkeit - keine erfolgversprechende Strategie für das Land entwickelt. Das Spiel wäre längst vorbei, wenn die Ukraine nicht die Möglichkeit besäße, ihr grundlegendes Scheitern unter dem Schleier der Geopolitik zu verbergen.

Das Ausspielen Moskaus und des Westens gegeneinander durch Kiew habe aber nur die Taschen der Elite des Landes gefüllt - was ja letztlich auch ein Motiv für die Entstehung der Maidan-Bewegung war. Diese aber, darauf weist der Kommentar ebenfalls hin, repräsentiere eben nicht das ganze Land, sondern nur dessen westlichen Teil - was wiederum in der westlichen Welt permanent übersehen werde. Somit ermögliche nur das geopolitische Spiel die Fortsetzung dieses "dysfunktionalen Systems" - das seinerseits der einzige Gewinner des Konfliktes sei.


http://www.heise.de/tp/artikel/41/41795/1.html


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Unruhen in der Ukraine

19.06.2014 um 01:37
Super.
Wirklich klasse...

Diese Leuten gehören abgesetzt.
Keine Kompromisse.
Sie sind nicht in der Lage diese Jobs zu machen.
Große Schachbretter und Pläne hin oder her.
Wenn die EU mit RU zusammenarbeiten würde,
könnte in der Ukraine wieder Frieden herrschen.

Wann werden sie abgesetzt?


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Unruhen in der Ukraine

19.06.2014 um 01:43
@Interalia Poroschenko wird an diesen Tatsachen wohl kaum was ändern

Westliche Geldgeber für "investorenfreundliches Klima"

Der Internationale Währungsfonds ist genauso beeindruckt von der vorauseilenden Reformfreude der Übergangsregierung wie auch international agierende Bankhäuser.[26] Noch bevor die Vor-Ort-Analyse des IWF im März in Kiew beendet war und weit bevor es Präsidentschaftswahlen gab, hatten Jazenjuk und Turtschinow entscheidende Verträge unterschreiben und richtungweisende Gesetze verabschieden lassen.

Es ist auffällig, dass Reformen so schnell wie möglich durchgesetzt wurden ohne auch nur auf demokratische Legitimation zu warten. Dies entspricht aber voll und ganz der Schock-Doktrin des IWF. Seit den 1970er Jahren zwang der Washingtoner Fonds immer wieder Ländern, die durch Krisen, Kriege oder andere Katastrophen geschwächt waren, ultra-liberale Wirtschaftsreformen auf. In der Regel folgte daraufhin ein Ausverkauf nationaler Ressourcen an westliche Konzerne und die Verelendung der Bevölkerung durch die Verlängerung der Wirtschaftskrisen und die Zerstörung von Sozialsystemen.[27]

Auch andere internationale Geldgeber wie die EU, Japan oder die USA hatten ihre Kreditzusagen an eine schnelle Umsetzung genau dieser IWF-Reformvorhaben geknüpft. So sprach etwa US-Präsident Obama von einem "attraktiven Investitionsklima", das in der Ukraine nun geschaffen werden müsse. Geldgeber, die auf antisoziale Reformaufforderungen verzichten, scheint es nicht mehr zu geben. Bilaterale Erpressung scheint "in" zu sein. Was Russland die Gaspreise, das sind dem Westen die IWF-Kredite: politische Waffen.
Macht-Eliten unter sich

Die jetzt umgesetzten Reformpläne wurden schon seit Jahren vorbereitet. Die milliardenschwere Finanzierung "freiheitsorientierter" NGOs etwa durch die USA und Deutschland[28] sind genauso Indizien hierfür wie die reibungslose Maidan-Logistik und die zügige Nach-Maidan-Gesetzgebung. Dabei arbeiten ukrainische und westliche Freunde von Deregulierung und Privatisierung eng zusammen.

Grundlage dieser Symbiose sind Elitenetzwerke. So treffen sich seit zehn Jahren etwa ukrainische Top-Politiker und Großindustrielle mit neoliberalen Reformern aus den USA und EU-Ländern jährlich an einem Wochenende auf der Krim.[29] Hinter diesem "ukrainischen Davos" steckt das "YES"-Netzwerk ("Yalta European Strategy")[30] des Milliardärs Viktor Pintschuk und des polnischen Ex-Präsidenten Aleksander Kwasniewski.[31] Bilder der Treffen - das letzte gab es zwei Monate vor Beginn des Maidan - deuten darauf hin, wie eng die die Kontakte zwischen ukrainischer Oberschicht und westlichen Macht-Eliten sind.[32]

Nicht ganz zufällig stehen permanente "YES"-Gäste wie Poroschenko, Jazenjuk oder Klitschko heute im Zentrum der Nach-Janukowitsch-Ukraine.
Den Gürtel enger schnallen

Oligarch Pintschuk gab in einem Zeitungsartikel[33] unmittelbar nach der Machtübernahme der heutigen Kiewer Regierung die künftige politische Richtung vor: "Vielleicht zum ersten Mal in der modernen Geschichte der Ukraine, kann das ehrliche Reden über die Notwendigkeit von schmerzhaften Reformen tatsächlich die persönliche Stellung eines Politikers steigern", schrieb er, ohne zu erklären, warum dies so sein sollte oder was das mit den Maidan-Forderungen zu tun haben soll. Pintschuk fährt in Anspielung auf die erschossenen Regierungsgegner fort: "Normale Bürger haben bereits gezeigt, welche großen Opfer, sie für eine bessere Zukunft zu bringen, bereit sind." Das er nun auch selbst finanzielle Opfer bringen wird, ist eher nicht anzunehmen.[34]

Zu ergänzen bleibt, dass auch die deutschen Medien mehrheitlich in den Kürzungs-Chor einstimmten: "Sparen, sparen, sparen" hieß es etwa bei Tagesschau.de oder mit kaum zu übertreffendem Zynismus bei Welt.de:
Die Ukraine lebt über ihre Verhältnisse.

Doch dass über die politische Neuordnung der Ukraine berichtet wird, ist sowieso eher selten. Sowohl in ukrainischen als auch in deutschen Medien ist seit vielen Wochen der Bürgerkrieg im Osten des Landes das absolut dominante Thema. Dies hat den nützlichen Effekt, dass Mediennutzer sich ihren Kopf nicht über die Reformen, deren Ergebnisse und tatsächliche Profiteure zerbrechen müssen.
Profiteur Poroschenko

Petro Poroschenko wird in deutschen Medien oft als "Schokoladenkönig" bezeichnet. Das hört sich harmlos, gemütlich, ja fast schon niedlich an. Tatsächlich könnten die Journalisten ihn auch "Rüstungs-Oligarch" nennen, denn mit seiner Firma "Leninska Kuznya" ist er eben auch Waffenproduzent.[35] Und so wird klar, dass er gar nicht der Friedensstifter sein möchte, den das Land nun bräuchte. Bezeichnend, dass der Militärhaushalt als einziges staatliches Budget nicht von Kürzungen betroffen ist. Im März und April wurde der Etat für Krieger und Kriegsgerät insgesamt sogar um 12 Milliarden Griwna aufgestockt. "Oberste Priorität als Präsident hat für mich jetzt die Armee", sagte Poroschenko denn auch direkt nach seiner Wahl.[36] "Wir müssen die Soldaten dringend besser ausstatten." Auch westliche Rüstungskonzerne wird das freuen.

Am Ende hat das ukrainische Volk diesen Mann demokratisch legitimiert, was auch mit der Medienmacht Poroschenkos und anderer Milliardäre zu tun hat. Gebraucht hätten die Menschen aber wirkliche Reformer, die den Konflikt im Osten sofort befriedet und den Wohlstand des Landes gerechter verteilt hätten. Stattdessen haben sie unter dem Beifall des Westens mit einem neoliberalen Kriegsgewinnler den Bock zum Gärtner gemacht.


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Unruhen in der Ukraine

19.06.2014 um 01:50
@unreal-live

Wann hört das auf?
...und wann werden diese Leute endlich abgesetzt?


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Unruhen in der Ukraine

19.06.2014 um 02:46
Zitat von InteraliaInteralia schrieb:Wieso stellt die USA ein faschistisches NGO?
die werden milde auf die alten tage, in den 80ern hätten die ihm ne todesschwadron bezahlt...
Zitat von InteraliaInteralia schrieb:Warum zum Kuckuck unterstützt Europa Nazis?
wieso nicht? die EVP hat 2 faschistische mitgliedspateien.
Zitat von InteraliaInteralia schrieb:Und warum arbeitet die EU nicht mit Russland zusammen und verhaftet diese Leute, die seit Monaten die Ukraine terrorisieren? ( & damit meine ich nicht die Separatisten. )
weil obama nen stellvertretter krieg im osten wollte. das ist die neue, alte strategie. gegen den iran wird gleiches getan in syrien und dem irak und selbst bei china versuchen sie es...


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Unruhen in der Ukraine

19.06.2014 um 03:45
@25h.nox

Ahja...
...und wann werden diese Leute denn nun endlich abgesetzt?


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Unruhen in der Ukraine

19.06.2014 um 03:56
@Interalia ...und wann werden diese Leute denn nun endlich abgesetzt?

durch wem?und wie soll das umgesetzt werden?


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Unruhen in der Ukraine

19.06.2014 um 05:07
Zbigniew Brzezinski redet über die US-Strategie in der Ukraine und geplant war es, Russland in einen Krieg rein zu ziehen und die Westukraine dann mit tragbaren Panzer- und Luftabwehrraketen zu überfluten und diesen Geurilla-Krieg dann nach Russland zu tragen.

https://www.youtube.com/watch?v=YMNcSKAMJMI


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Unruhen in der Ukraine

19.06.2014 um 07:11
VICE News über die Situation in Slowjansk:

18.06.2014
Bombings Force Sloviansk Residents to Flee: Russian Roulette (Dispatch 49)

https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=T8S2AcR-oaA


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