200 Jahre Völkerschlacht bei Leipzig 1813-2013

Nutzen ?
Ihr habt ja den 3. Oktober. Was ist besser als die Vereinigung nach der Trennung zu feiern ?
Statt irgenteinen Sieg gegen die Franzosen..

@Flatterwesen
Ich habe für Patriotismus nichts übrig, vieleicht ist meine Einstellung zu kosmoplitisch für solche Instrumente, wie "Nationalstolz"...
Inwiefern das ein wichtiges Ereignis ist weiß ich immer noch nicht und ein Ereignis zu "feiern", an dem so etwas geschehen ist, finde ich tiefgehend falsch.
Wieso feiern wir nicht auch ab diesem jahr den 11. September, immerhin war das ein großer Befreiungsschlag für die Islamisten!

@brucelee
Natürlich auch der 3. Oktober aber es gibt viele grosse Ereignisse in der Deutschen Geschichte, aber wenn ein 200 jähriges Jubileum ansteht?

@Cesair
Naja aber auch als Kosmoplitische Menschen sollte man seiner Geschichte nicht gleichgültig gegenüber stehen. Schliesslich bist du auch deutscher.

@Cesair

Cesair schrieb: Wieso feiern wir nicht auch ab diesem jahr den 11. September, immerhin war das ein großer Befreiungsschlag für die Islamisten!

Von was haben sie sich denn befreit, außer von ihrem sinnlosem Leben?
Genau genommen, ist der 11. September 2001 der Beginn einer riesigen Katastrophe für die Islamisten gewesen, welche damit endete, dass einer ihrer Hauptverbündeten, die Taliban, in Afghanistan entmachtet wurden, dass viele ihrer Kämpfer und Führer mit ner Kugel in der hohlen Birne im Dreck landeten, und ihre Galionsfigur Osama zu Fischfutter wurde, während sie gleichzeitig noch massiv an Rückzugspunkten, Material und Ansehen verloren.
Wäre dem anders, würde man bei den Islamisten und islamischen Fundamentalisten den 11.09. nämlich sicher auch feiern.

Erst einmal gab es zu der Zeit kein einheitliches "Deutschland". Das ist genau so ,wie die Varusschlacht als Schlacht der Deutschen darzustellen.

Inwieweit Napoleon " böser"war als die deutschen Fürsten lässt sich ebenso schwer beantworten ,da es "die" deutschen Fürsten ja als Eingeit gar nicht gab. Napoleon konnte nun mal mit seiner Armee eine expansive Hegemonialpolitik betreiben ,was den deutschen Fürsten mangels Masse nicht möglich war.

Insofern war die Völkerschlacht erst mal nichts anderes als die Konfrontation und Koalition verschiedener europäischer Grossmächte. Von
"Deutschland" kann da gar keine Rede sein ,wenn von Preussen und Österreich und der preussische König sah sich zu der Zeit überhaupt nicht als herrscher eines Deutschlands,sondern als Interessenvertreter Preussens.

Erst nach dem Wiener Kongress entstand mit dem Deutschen Bund etwas ,was in die Richtung eines späteren KleinDeutschlands ging.

Insofern tut man da sich schwer ,hier von deutschen Verdiensten zu sprechen.

Cesair schrieb:auch ab diesem jahr den 11. September, immerhin war das ein großer Befreiungsschlag für die Islamisten

Ich glaube auch wenn man grundsätzlich solchen Feiern skeptisch gegenüber stehen kann ,ist dein Vergleich gequierlter Stumpfsinn.
Mit so etwas zeigt man nur , das man nicht sachlich diskutieren kann.

Flatterwesen schrieb:wenn ein 200 jähriges Jubileum ansteht

Man muss dieses Ereigniss aber im geschichtlichen Kontext stellen. Und auch wenn Napileon als Eroberer kam ,brachte er doch die Ideen der französischen Revolution mit und einen code civil ,von dem auch unser BGB profitierte. Es wurden somit auch Rechte des Bürgers gestärkt ,natürlich nicht in edler Absicht ,aber die Idee blieb.

Also selbst Napoleon kann durchaus schattiert betrachtet werden.

@Luminarah
Der Begriff Deutsch gab es schon im Mittelalter wie auch das Deutsche Königtum und die Kaufleute der Hanse wurden Deutsche genannt. Nur weil es einen deutschen Staat damals noch nicht gegeben bedeutete das nicht das es kein Deutsches Volk gegen hat.

Flatterwesen schrieb:Naja aber auch als Kosmoplitische Menschen sollte man seiner Geschichte nicht gleichgültig gegenüber stehen. Schliesslich bist du auch deutscher.

du verwechselst da etwas ganz gewaltig!
denn der Geschichte nicht gleichgültig gegenüber zu stehen, hat nichts mit

feiern zu tun

zu feiern gibt es da nichts, es gibt da maximal unglaublich viel draus zu lernen
Es besteht ein unterschied zwischen politisch/historischer Bildung ZUR Menschenrechtsbildung und dem "FEIERN" dieser eigentlich traurigen Ereignisse!

Flatterwesen schrieb:Schliesslich bist du auch deutscher.

und was kann ich dafür? Ich hätte auch genauso gut als franzose geboren werden können.

die geschichtlichen Hintergründe liegen dir ja selbst nichtmal allzu nah, schau dir die ausführungen von @Luminarah an!

Luminarah schrieb:Mit so etwas zeigt man nur , das man nicht sachlich diskutieren kann.

ist zumindest ein fragwürdiges gegenbeispiel ja.
Allerdings gibt es bei beidem Einigkeit in einem Punkt:
Man tötet, um politische Ziele zu erreichen.

@Luminarah
Du hast zwar im Großen und Ganzen recht, aber ich muss auch @Flatterwesen zustimmen, es gab zwar keinen einheitlichen deutschen Staat, aber dennoch in der Bevölkerung ein Bewußtsein eines gemeinsamen Deutschtums, durch eine gemeinsame Sprache und Kultur, welche sich ja kurz danach auf dem Hambacher Fest also solches manifestierte.

Das es sich dabei um verschiedene deutsche "Stämme" handelt, ist ja bis heute im föderalen Deutschland zu sehen, denn wir Deutschen sind ja nicht nur Deutsche, wir sind auch immer noch Westfalen, Bayern, Sachsen, etc.

@Flatterwesen

Es gab damals kein 'Deutschland', drum gibt's auch nichts offizielles zu 'würdigen', und drum kannst du's auch nicht vergleichen mit dem Unabhängigkeitstag der Amerikaner.

Mach BITTE nicht wieder so ein 'mimimi wir deutschen dürfen ja gar nicht stolz sein'-Ding draus.

@Cesair

Cesair schrieb:und was kann ich dafür? Ich hätte auch genauso gut als franzose geboren werden können.

Natürlich hättest du auch als etwas anderes geboren werden können. aber es ist doch auch unsere Heimat die uns prägt.

@Thawra
Es gan damals keinen Deutschen Staat, aber einen Deutsches Volk schon.

@Flatterwesen
ja die heimat prägt, das ist wohl war. Aber noch kein Grund, eine "Schlacht" zu feiern...

@Flatterwesen

Auch darüber kann man sich streiten, ausserdem gibt's da trotzdem nichts besonderes zu würdigen. Zumal es nicht 'das Volk' war, das irgendwas gemacht hat, sondern die Fürsten.

Denkt man eigentlich in Frankreich noch an die Völkerschlacht? Oder in Österreich? Vielleicht in Schweden? Ich denke mal, die Leipziger haben da einen größeren Bezug zu dieser Thematik, und jedes Jahr wird daher die Schlacht auch Nachgespielt.

@Thawra
Die Fürsten haben ganz allein auf dem Schlachtfeld gestanden? Hatten sie nicht wenigstens einen Koch dabei?

@Wolfshaag
@Flatterwesen


http://www.bpb.de/apuz/28089/nation-und-nationalismusin-der-deutschen-geschichte?p=all


Vielleicht ein ganz guter Essay. Es geht nicht darum ,inwieweit einzelne Strömungen versuchten zu ihrem Nutzen einen Begriff des "Deutschen" zu okkupieren. Letztendlich wurde hier unter deutsch verschiedenes verstanden .

Es geht auch nicht um die Idee einzelner Vordenker. Es geht um eine gesellschaftliche Strömung ,die in einem Gesamtkonsens einen Nationalstaat schaffen wollte. Und diese Strömung hat die Begeisterung dieser Befreiungskriege gegen Napoleon benutzt, um überhaupt das Bewussein für eine nationale Idee zu schaffen . Die Befreiungskriege selber waren Kriege Preussens und Österreichs und des deutschen Bundes mit wechselnden Koalitionen auf deutscher Seite und der Regie eines Fürsten oder Königs ,der weder gross noch kleindeutsch dachte. Erst im Nachinein wurden diese Kriege als Aufhänger der nationalen Idee benutzt.

@Anja-Andrea

Die Fürsten haben ihre Soldaten - jawohl, Soldaten, nicht 'Volk' - rumgeschoben wie Bauern auf dem Schachbrett. Da ist gar nichts vom Volk ausgegangen, und es war auch nicht ein Befreiungskrieg der Deutschen gegen sonstwen, sondern ein Befreiungskrieg ziemlich vieler Regionalherrscher gegen einen Chef von aussen. Nur dass diese lieben Herrscher selbst überhaupt nicht 'besser' waren.

@Flatterwesen
Hier ist dann immer noch zu klären ,was du als deutsches Volk verstanden haben möchtest . Alle ,die die deutsche Sprache sprechen? Oder alle ,die auf dem Gebiet des Alten Reiches siedelten ,welches 1806 aufgelöst wurde .

Klat gab es dann ein deutsches Volk . Nur verstand sich dieses nicht als Einheit.