@kowildkowild schrieb:Wo ist da der Unterschied?
Dazu muss ich etwas ausholen. Es ist das Konzept der projektiven Identität. Falsch wäre es anzunehemen, das Projektionen und so auch unsere Identität nur Fälschungen sind, sie enthalten die Realität unserers Unterbewusstseins, aber sie enthalten niemals die ganze Realität die wir sind sondern nur einen Teil davon und auch dieser ist gefiltert und verändert.
Der Unterschied ist, dass die Identität ein Trugbild sein kann, während die Programmierungen erstmal einfach nur so sind, wie sie sind. Sie brechen nicht in sich zusammen, aber es kann zum Indentitätsverlust kommen, z.B. innerhalb von Psychosen durch Depersonalisation. Identität kommt ja aus dem Lateinischen von Übereinstimmung; Entität ist das Wesen. Daher ist eine Identität der Definiton nach ein Wesen, das mit sich in Übereinstimmung ist und diese Übereinstimmung anerkennt und als Selbstbild kommuniziert "das bin ich".
Diese Identität ist aber zunächst bloß die Äußerung von Gedanken und Gefühlen, welche um den Kern der Programmierungen kreisen und dort etwas Festes, Einzigartiges auszumachen, das sog. "Ich". Insofern ist das Selbstbild einer Person niemals die Person selbst, sondern die Suche danach sowie die Widerspiegelung von Realität und konstruierter Realität (Vorstellung).
Man stellt sich solange die eigene Person vor, bis sie in die Wirklichkeit tritt, wobei diese Person nur eine Möglichkeit der Programmierungen ist, sich zu äußern. Die Programmierungen stehen hier für das Unterbewusstsein.
Je mehr man das tut, umso größer wird die Projektion. Das kann man gut an heranreifenden Jugendlichen beobachten, die ihre Umgebung durch Erwartungshaltungen fabrizieren, um in Peergroups oder bei sog. Freunden beliebt zu sein.
Die Psychoanalye bzw. Freud hat dafür ein, wie ich finde, nicht mehr ganz zeitgemäßes Modell des Bewusstseins erschaffen. Die Identität als Projektion der Progammierung, die ich hier meine, ist eine Zusammenfassung von Freuds Ich und Über-Ich, während das Unbewusstes nicht nur unbewusst ist, wie es Freud dachte sondern eher vorbewusst, es geht den Gedanken voraus und beeinflusst ihre Richtung und Qualität. Die projektive Identität entsteht erst nach und nach, bei Kleinkindern und bei Haustieren können wir direkt erkennen, dass sie mit uns schwingen und dass alle in uns gespeicherten Muster universell sind und von keiner anerzogenen und selbst aufgezwungenen Identität abhängen.
kowild schrieb:E-Ichum
Warum, willst du das erläutern?