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Epistemologie des Fühlens

50 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Emotion Erkenntnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Epistemologie des Fühlens

15.08.2020 um 18:24
Hallo Leute. Ich bin hier neu auf Allmystery.
Ich Frage mich schon einige Zeit, welche Rolle Emotionen/Fühlen bei epistemischen, also Erkenntnisprozessen spielen. Gibt es ein "rein rationales" Denken, ohne jeglisches spüren, oder spielen auch hier weitere qualitative Aspekte Rolle, wie z.B Freude am Erforschen, Handeln aus Angst/Stress oder gefühlte Erwartung, auch Intuition? Wie man sieht sind bei jüngeren Kindern viele Gefühle bei der Weltentdeckung. Später verlieren wir oft diese Dimension im hohen Masse. Doch ist das Denken (und Handeln?) ohne Gefühle/verdrängte Gefühle möglich? Was ist das Verhältnis von Kognition und Emotion?

Viele Grüsse
MMaster


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Epistemologie des Fühlens

15.08.2020 um 18:57
@MMaster

was mir dazu einfaellt ist:

der optimist hofft das seine berechnungen stimmen.
der pessimist befuerchtet es.


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Epistemologie des Fühlens

15.08.2020 um 19:41
Zitat von MMasterMMaster schrieb:Gibt es ein "rein rationales" Denken, ohne jeglisches spüren,
Das schafft meines Erachtens höchstens eine KI, wobei fraglich ist, inwieweit soetwas selbst bewusst denken kann. Das Denken des Menschens ist untrennbar mit Gefühlen und Emotionen verknüpft. Entscheidungen werden größtenteils auf emotionaler Ebene getroffen. Manch ein Depressiver, der in seinem Gefühlsleben gestört ist, hat auch Schwierigkeiten, sich zu entscheiden.


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Epistemologie des Fühlens

15.08.2020 um 21:57
Zu diesem Thema ist unbedingt David Hume zu nennen, der als einer der Begründer des Empirismus herausstellte, dass Gefühle ein Garant für Wahrheit sind und dass es Allgemeinwissen daher ohne Gefühle nicht gibt. Demnach ist alles Wissen subjektiv.

Das hört auch nicht auf, wenn du kein Kind mehr bist, allerdings hast du da ein anderes Problem: Das, was du rational nennst, ist nur ein Komplex in deinem Gehirn, der sich von deinen kindlichen Entdeckungsgefühlen her gebildet hat. Gefühle spielen immer eine Rolle und nur die Abklärung im intersubjektiven Bereich verhindert, dass jeder Mensch nur seinen eigenen Gefühlen folgt. Das, was du Denken nennst und was dir beigebracht wurde, um in den Austausch von Gedanken mit anderen wegen Wissen zu treten, ist nichts, was dir angeboren wurde, sondern was dir anerzogen wurde. Das, was du denkst und was nicht deinen Gefühlen entspringt, was also objektives Wissen ist, kommt niemals von dir.

Dafür eine Intuition zu haben, ist GOLDEN; es bedarf der Menschenkenntnis.

All dein Wissen IST SUBJEKTIV und du bist hauptsächlich ein Individuum wegen deinen Gefühlen. Je mehr du das leugnest, desto mehr glaubst du, dass die Ideen, die objektiv Wissen sein sollen, etwas wären, dass du dir ausgedacht hättest, aber nur alles, was deinen Gefühlen entspringt, ist dein persönliches Denken, denn der Rest wurde dir in der Schule ausgetrieben. Je nachdem wie du dich in der Schule beim Lernen gefühlt hast, bist du bereit zu denken, kritisch zu denken oder alles einfach so zu glauben, auch das hier.


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Epistemologie des Fühlens

17.08.2020 um 13:47
Zitat von MMasterMMaster schrieb:Doch ist das Denken (und Handeln?) ohne Gefühle/verdrängte Gefühle möglich?
Nein. Wahrnehmungs- und Denkprozesse des Menschen werden von emotionalen Befindlichkeiten erheblich beeinflusst.
Und daran lässt sich auch nicht groß schrauben - man kann Angst, Wut oder Freude nicht nach Belieben abschalten, denn es sind subkortikale Schaltkreise, die jeweils re(a)gieren und unseren Blick auf die Welt vorstrukturieren, bevor unser Großhirn sie durchdenken kann.

Emotionen färben unser Denken: Wer ängstlich gestimmt ist, entdeckt überall Bedrohliches, was dazu führen kann, dass Menschen sich beobachtet oder gar verfolgt fühlen.
Bei einem wütenden Menschen verengt sich die Wahrnehmung, die mentalen Prozesse folgen überwiegend einfachen, dichotomen Zweigen (z.B. Sympathie-Antipathie), sodass Einschätzungen und Urteile von daher einseitig und schnell ungerecht werden können.
Im Zustand der Freude weitet sich die Wahrnehmung, man wird offener und traut sich zu, alles erfolgreich händeln zu können. Allerdings kann solch Übermut einen Menschen zu leichtfertigen, übersteigerten Handlungen hinreißen.

Allein schon diese drei beispielhaft genannten Grundemotionen* zeigen, wie stark die Wirkung von jenen "Influencern" auf unser Bewusstsein ist (ganz zu schweigen vom Unterbewussten).
Im Alltag gesellen sich dann noch schwächer ausgeprägte Gefühlsnuancen bzw. tages- oder situationsbedingte Stimmungsschwankungen dazu, womit es ein rein rationales Denken ohne jedwede emotionale Begleitung nicht geben kann, weil wir immer irgendwie gefühlsmäßig gestimmt sind. Und das gilt für Jupp Schmitz, der ein Kreuzworträtsel lösen möchte, genauso wie für den ethnografischen Forscher oder denjenigen, der denkend in epistemiologischen Möglichkeiten bohrt.

* Grundemotionen


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Epistemologie des Fühlens

17.08.2020 um 18:10
Es sei denn, man löst Erkenntnis vom Denken, dann ist man aber wieder weiter weg von der Bedeutung.
Dann hätten zwei Kugeln auch eine Erkenntnis, wenns peng macht.
Ist dann halt die Frage, warum man das machen möchte und wie sinnvoll das wäre?
Aber beim Menschen halt schlicht und einfach nein.


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Epistemologie des Fühlens

29.11.2020 um 20:48
Wir Menschen können Gefühle oder Konflikte aber auch Verdrängen. Insbesondere wenn man sich auf eine Aufgabe konzentrieren will, dann blendet man andere Triebe und Gefühle erstmal aus, weil die stören würden. Somit kann ich stundenlang in einer Vorlesung sitzen und darüber nachdenken, ob ich das gehörte verstehe und mir merken.

Allerdings kommt irgendwann trotzdem Hunger auf und die Gedanken schweifen ab zu anderen Ereignissen des Tages, und falls der Vortrag langweilig wird, dann fühlt es sich auch so an. Trotzdem weiß ich das es richtig ist, in der Vorlesung zu sitzen und mich trotz Hunger und Langeweile zu konzentrieren, weil es toll sein wird, später mal einen Abschluss zu machen und damit andere tolle Sachen machen zu können. Das Wissen über den späteren Nutzen und die damit verbundenen positiven Gefühle motivieren mein Handeln, in der Vorlesung zu sitzen trotz Hunger und Langeweile. Zum konzentrieren sind die momentanen Gefühle aber hinderlich.

Deshalb schalten wir Menschen dann zwischen verschiedenen Modi um, mit denen wir in einer bestimmten Situation am Besten funktionieren. Und lassen dafür bei anderer Gelegenheit dann z.B. den Gefühlen freien Lauf. Es ist immer ein Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung.


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Epistemologie des Fühlens

30.11.2020 um 11:59
Zitat von frivolfrivol schrieb:Trotzdem weiß ich das es richtig ist, in der Vorlesung zu sitzen und mich trotz Hunger und Langeweile zu konzentrieren
Das kommt auf den Grad des Hungers an. Wenn dein Körper auf Hungerstoffwechsel umgeschaltet hat, geht das ja nicht nur mit physischen Beeinträchtigungen (Blutzuckerspiegelsenkung, Kopfschmerzen, Muskelabbau, geschwächtes Immunsystem und durch Auszehrung bedingte Kreislaufprobleme) einher, sondern setzt auch der Psyche enorm zu bzw. verengt das Denken irgendwann nur noch auf das Thema Essen. Schlafstörungen und Depressionen sind da neben einer stark herabgesetzten Konzentrationsfähigkeit die Begleiterscheinungen.

Ich denke nicht, dass sonderlich viele marastische oder kachexische Menschen in den Vorlesungssälen sitzen.


https://web.archive.org/web/20071026050057/http://ab-server.uni-leipzig.de/essstoerungen/sammlung/minnesota-studie_keys.html


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Epistemologie des Fühlens

30.11.2020 um 19:50
Naja eine Vorlesung dauert ja nur 2 Stunden, also das führt doch nicht gleich zur Auszehrung :-)

Es ist nur ein schönes Beispiel, wo man gerade versucht, das emotionale Gehirn beiseite zu lassen und sich auf das logische Gehirn zum Lernen zu konzentrieren. Wer das z.B. nur schlecht kann, der fällt dann in der Schule durch oder lernt nur Sachen die einem gefallen und lehnt alles andere ab, wo man sich nicht wohl dabei fühlt.

Wenn Menschen sehr emotional reagieren, dann können die z.B. besser was über das Mittelalter lernen, wenn sie sich vorstellen können, wie ein Ritter sich damals gefühlt hat, welche Sorgen die Bauern hatten usw. Oder wenn man eine Karte mit den eingezeichneten Schlachten hat in schwarz/weiß, dann ist das zu farblos für das Gehirn um das anzunehmen. Man kann die erste Schlacht dann grün anmalen, die zweite Schlacht in rot usw. dann kommt Farbe ins Spiel. Auch in der Prüfung kann der Schüler dann in die Karte alle Schlachten einzeichnen (natürlich wieder in Farbe).

Das Fühlen ist ja eine Art Urgehirn was uns vorgibt wie wir handeln sollen. Das bewusste logische Gehirn steht dem manchmal entgegen und muss bestimmte Dinge erst verinnerlichen, damit auch die Gefühle da mitspielen. Sie müssen also meist miteinander können aber auch gegeneinander.


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MrsK ehemaliges Mitglied

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06.12.2020 um 15:05
Zitat von MMasterMMaster schrieb am 15.08.2020:Doch ist das Denken (und Handeln?) ohne Gefühle/verdrängte Gefühle möglich? Was ist das Verhältnis von Kognition und Emotion?
Ich würde ja sagen. Ist möglich. Gibt ja auch genügend psychische Krankheiten, wo man nichts fühlt, wie z.B. Depressionen, da könnte man ja weder Handeln noch Denken.


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Epistemologie des Fühlens

06.12.2020 um 15:45
Zitat von MrsKMrsK schrieb:Gibt ja auch genügend psychische Krankheiten, wo man nichts fühlt, wie z.B. Depressionen
Von Depressionen Betroffene fühlen nicht nichts - sie fühlen sich traurig, minderwertig, lethargisch und sie empfinden alltägliche Tätigkeiten als anstrengend und überfordernd.


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Epistemologie des Fühlens

06.12.2020 um 16:00
Zitat von frivolfrivol schrieb am 30.11.2020:Wenn Menschen sehr emotional reagieren, dann können die z.B. besser was über das Mittelalter lernen, wenn sie sich vorstellen können, wie ein Ritter sich damals gefühlt hat, welche Sorgen die Bauern hatten usw. Oder wenn man eine Karte mit den eingezeichneten Schlachten hat in schwarz/weiß, dann ist das zu farblos für das Gehirn um das anzunehmen. Man kann die erste Schlacht dann grün anmalen, die zweite Schlacht in rot usw. dann kommt Farbe ins Spiel. Auch in der Prüfung kann der Schüler dann in die Karte alle Schlachten einzeichnen (natürlich wieder in Farbe).
So eine Art zu lernen da wäre ich dafür :)

toll beschrieben danke

um so mehr man sich in etwas hineinversetzt um so besser kann man

diese auch verstehen und um sich in etwas hineinversetzten zu können muss man Spaß und Freude an etwas haben:)

sicher man kann sich auch zwingen etwas zu lernen nur bleibt das nichtmal halb so gut "hängen" wie mit Freude


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MrsK ehemaliges Mitglied

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06.12.2020 um 16:11
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Von Depressionen Betroffene fühlen nicht nichts - sie fühlen sich traurig, minderwertig, lethargisch und sie empfinden alltägliche Tätigkeiten als anstrengend und überfordernd.
Nun, das stimmt leider nicht so ganz. Es gibt tatsächlich Depressionen, da fühlst du nichts, nada, niente.

https://www.karstenwolf.com/behandlungsfelder/symptome/gefuehllosigkeit


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Epistemologie des Fühlens

06.12.2020 um 16:36
Zitat von MrsKMrsK schrieb:Es gibt tatsächlich Depressionen, da fühlst du nichts, nada, niente.
Aber auch das ist ein Fühlen.
Und sicherlich dominiert bei Depressionen das Gefühl der inneren Leere; dieses ist aber nicht immer alleiniges Symptom, sondern geht oftmals im Verbund mit anderen Beschwerden (Interesseverlust, Appetitstörungen, suizidale Gedanken u.v.m. ) einher.

Leider suchen viele an Depressionen leidende Menschen aus Scham oder Antriebslosigkeit keinen Facharzt auf, obwohl eine zeitnahe Diagnose und Therapie natürlich stets eine bessere Prognose darstellt, als sich gänzlich in seinen Kokon aus Leid zurückzuziehen.


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MrsK ehemaliges Mitglied

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06.12.2020 um 16:48
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Aber auch das ist ein Fühlen.
Und sicherlich dominiert bei Depressionen das Gefühl der inneren Leere; dieses ist aber nicht immer alleiniges Symptom, sondern geht oftmals im Verbund mit anderen Beschwerden (Interesseverlust, Appetitstörungen, suizidale Gedanken u.v.m. ) einher.

Leider suchen viele an Depressionen leidende Menschen aus Scham oder Antriebslosigkeit keinen Facharzt auf, obwohl eine zeitnahe Diagnose und Therapie natürlich stets eine bessere Prognose darstellt, als sich gänzlich in seinen Kokon aus Leid zurückzuziehen.
Ja, das stimmt wohl.
Unterschreibe ich voll und Ganz.👍😊

Somit wäre mein Einwurf tatsächlich kein Argument dafür, dass Handeln und denken, unabhängig von Gefühlen ist.


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Epistemologie des Fühlens

06.12.2020 um 16:52
Ich denke, jeder fühlt irgendwas.
Nur in unterschiedlicher Stärke.
Die einen Liebe, die Anderen Angst.
Wäre schön wenn bald jeder Liebe empfinden könnte.
Ich bin ein Epistograf. Jetzt weiß ich, warum ich die Gefühle so gut deuten kann.


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Epistemologie des Fühlens

06.12.2020 um 17:16
Zitat von MrsKMrsK schrieb:Ja, das stimmt wohl.
Unterschreibe ich voll und Ganz.👍😊

Somit wäre mein Einwurf tatsächlich kein Argument dafür, dass Handeln und denken, unabhängig von Gefühlen ist.
Dann ist das ja geklärt.

Ich habe mal das autobiografische Buch Seelenfinsternis des Professors für Psychiatrie, Piet C. Kuiper, gelesen, in dem er seine eigene seelische Erkrankung schilderte. Er gewährte damit Fachleuten und Laien Zugang zum (Mit-) Erleben einer sehr schweren Depression. Eine wirklich ergreifende Lektüre, die einen nachdenklich zurücklässt.
Da geht es um die Zerbrechlichkeit der Seele und den Gedanken daran, dass niemand gegen eine Depression gefeit ist.

Wikipedia: Piet C. Kuiper#Seelenfinsternis


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06.12.2020 um 17:20
Zitat von ArchibaldArchibald schrieb:Jetzt weiß ich, warum ich die Gefühle so gut deuten kann.
:)


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07.12.2020 um 10:58
Manchmal denke ich, bei mir ist was gestört,
weil wenn ich den anderen auf der Straße angucke,fallen mir immer Worte ein.
Immer, wenn ich spazieren gehe, und Menschen ansehe, fallen mir auf Anhieb Worte ein, die Seine Situation betreffen.
Ich hab das Sukzessive Wahrnehmen öfter. Beispielsweise interpretiere ich Autokennzeichen gerne auf was Persönliches.
Beispielsweise die Initialien "JB" nenne ich beim Vorbeifahren dann "Jemand Besonderes".
Oder den Lieferdienst "GLS" = Gehe lieber Schaffen.
Mache des Öfteren so Wortspiele mit den Menschen. Mir reicht Ein Anblick, und ich verknüpfe immer das Aussehen mit den Worten in meinem Kopf.
Daraus ziehe ich dann wo der Mensch im Leben ist.
Das nervt manchmal sehr, weil es schon sehr viel Einblick in das Leben des Anderen gibt.
Aber ich kann das auch nicht abschalten.
Ich kann ausserdem auch die Emotionen des Anderen deuten, wenn ich eine Situation auf der Straße sehe.


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Epistemologie des Fühlens

07.12.2020 um 13:14
Zitat von ArchibaldArchibald schrieb:Immer, wenn ich spazieren gehe, und Menschen ansehe, fallen mir auf Anhieb Worte ein, die Seine Situation betreffen.
Zitat von ArchibaldArchibald schrieb:Daraus ziehe ich dann wo der Mensch im Leben ist.
Das nervt manchmal sehr, weil es schon sehr viel Einblick in das Leben des Anderen gibt.
Das gibt keinerlei Einblicke in das Leben eines dir völlig fremden Menschen, es gibt lediglich Auskunft darüber, dass du ein fantasievoller Zeitgenosse bist.
Gegen so Spaß-Spekulationen, wofür die Buchstaben auf einem Kennzeichen wohl stehen mögen, ist ja auch nichts einzuwenden, aber das dann für bare Münze zu nehmen, schrammt dann schon am Grenzwert.
Zitat von ArchibaldArchibald schrieb:Ich kann ausserdem auch die Emotionen des Anderen deuten, wenn ich eine Situation auf der Straße sehe.
Das ist was anderes. Eine Situation ist ja etwas Offensichtliches, ein reales Geschehnis, in dem Menschen interagieren. Wenn Onkel Heinz von Tante Helga im Aldi angekeift wird, weil er so langsam durch die Gänge schlurft, ist es nicht schwierig, sich auszumalen, in welcher Gefühlsbefindlichkeit er dann gerade ist.


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