off-peak schrieb:Die ergebe sich aber aus den Anlagen und dem Werdegang. ;)
Sicher, aber eben nicht nur.
off-peak schrieb:Siehe --> Anlagen und Werdegang.
Was soll ich da sehen? Da ging es nur darum zu klären, was einkonditioniert und was von außen getriggert ist. Dies hier zu differenzieren, um zu zeigen, dass eben nicht alles, was das eigene Verhalten ausmacht, vom eigenen Zellhaufen/Neuronalen Netz abhängt.
off-peak schrieb:Doch, ist es indirekt. Deine Anlagen sind primär dafür verantwortlich wie Du mit den externen Reizen und Erlebnissen umgehst.
Es ist deshalb nicht von Bedeutung, weil die ganze Kausalkette nicht davon abhängt, wie meine Biologie beschaffen ist. Darum ging es doch in diesen beiden Sätzen. Das ist zu differenzieren, und die biologischen sowie die äußeren Einflüsse sauber zu trennen.
Die äußeren Faktoren triggern nur diese Biologie, die allerdings ihrerseits die eigenen Aufgaben
(Adaption, Prozessoptimierung, ggf. Konditionierung) übernehmen. Dennoch, erst die Gesamtheit der kausalen Zusammenhänge, ob innerhalb oder außerhalb des eigenen Zellhaufens, hat eine bestimmte Gefühlsregung respektive Reaktion zur Folge.
off-peak schrieb:Wenn Du zB Choleriker bist, wirst Du einfach bei jeder Kleinigkeit schneller auf 180 sein als jemand, der eher "gute Nerven" hat, und den kaum etwas aufregt.
Wenn Du von Natur aus sehr schnell, sehr heftig und ständig auf äußere Reize mit Angst reagiert, wirst Du ein Paniker werden, den so schnell nichts beruhigt. Ja, der sogar so viel Angst hat, dass er mit anderen, meist fremden, Menschen keinen oder kaum Kontakt aufnehmen kann. Was dazu führt, dass er immer mehr zurück gezogen wird, nicht mehr kommuniziert und in vielen Fällen nicht mehr aus dem Haus geht. Arbeiten, Einkaufen, Freundschaften, Leibe sind damit schon mal unmöglich.
Mir ist schon klar, dass die eigene Neurochemie/Biochemie/Anatomie einen gewichtigen Anteil in der Sache hat, dennoch ist sie bei weitem nicht alleine für die Gefühlsregungen und die Reaktionen des Körpers verantwortlich. Das ist springende Punkt.
Dass ein Choleriker anders auf äußere Reize reagiert als ein Phlegmatiker, ist natürlich richtig. Dennoch reagieren beide erst wenn der äußere Reiz auch wirklich kommt. Vorher reagiert weder der eine noch der andere, und es gibt bei beiden keine Gefühlsregung. Das zeigt doch, wie wichtig diese Reize für das ist, was man unter dem zusammen fassen kann, das man unter einem Ich/Selbst verstehen kann.
off-peak schrieb:Es sind eben die Anlagen (oder auch später auftretende gesundheitliche Entwicklungen), die dafür verantwortlich sind, wie wir uns und den Rest der Welt erleben und wie wir mit Erfahrungen umgehen können.
Wie wir die Welt erleben und mit Erfahrungen umgehen ist ein Teil des Daseins. Wie wir tatsächlich getriggert werden, und woher diese ganzen Impulse letztlich kommen ist ein anderer Teil. Beides hat meiner Meinung nach bedeutende Anteile daran, was unser ich/selbst ausmacht.
Wenn ich zB. im Urlaub bin, ganz andere Reize bekomme als zu Hause, kann sich mein momentanes Verhalten so ändern, dass ich als quasi komplett anderer Mensch wahrgenommen werden könnte. Das ist doch erstaunlich, oder? Und belegt gleichzeitig wie wichtig die äußeren Reize für die eigene Gefühlswelt und damit die charakterliche Reflexion sind.