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Wann bin ich eigentlich tatsächlich "ich selbst"? Oder so...

53 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Man Selbst Sein ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wann bin ich eigentlich tatsächlich "ich selbst"? Oder so...

26.09.2019 um 00:15
Ab wann ist man eigentlich "ich selbst?"
Ich habe meine Prinzipien an denen ich festhalte.
Für mich gibt es daran nichts zu rütteln.
Es gibt Dinge die sind wie sie sind, weil sie eben sind wie sie sind.
Es braucht eine Menge Überzeugungsarbeit mich von meinen persönlichen Prinzipien abzubringen.
Vor allem aber Argumente!
Ich bin keiner von der Sorte der sich nicht belehren lassen möchte.
Im Gegenteil, ich freue mich immer neues dazu zu erfahren!
Ich interessiere mich für so vieles, dass es mir gar nicht möglich ist alles davon genau zu wissen.
Nun zu meinem eigentlichen Thema:

Ich Stelle mir seit einiger Zeit die Frage:
Wann bin ich eigentlich tatsächlich ich selbst?

Dazu meine persönliche Denkweise:
Wer bin ich eigentlich?
Was wer bist du?
Na wer bin ich WIRKLICH?
Du bist, ehrlich.
Direkt.
Trotzdem einfühlsam.
Man kann dir vertrauen!
Du bist stark und mutig.
Du bist unheimlich sozial.
Menschen bejahend.
Ja das stimmt schon...
Aber ich bin manchmal auch unheimlich wütend!
Manchmal sogar unfair..
Es kommt vor, dass ich Menschen verurteile obwohl ich sie gar nicht kenne!
Es kommt vor, dass ich Dinge glaube, die nicht den Tatsachen entsprechen.
Es kommt vor, dass ich meine Meinung gründlich überdenke und aufgrund dessen, eine andere Meinung habe.
Es kommt vor, dass ich mich intolerant verhalte, obwohl ich doch so tolerant bin.
Es kommt vor, dass ich hasselfüllt bin und wütend!
Dass ich mich Frage, wo führt das alle hin?
Ganz oft habe ich aber Angst.
Angst vor dem was noch kommt.
Häufig schäme ich mich dafür...
Und dann kommt wieder diese Frage.
Wer bin ich?
Suche ich noch?
Oder bin ich schon wer!
Es ist alles so paradox für mich.
Ich muss doch eine klare Linie fahren!
Nicht mal so, mal so!
Wie passt das zusammen?
Denke ich hier zu "schwarz und weiß"?
Vielleicht ist es dieser Druck, der Gesellschaft, der mich dazu bringt nur schwarz und weiß denken zu dürfen.
links oder rechts.
Schwarz, Rot oder Grün.
Klima-Aktivist oder Gegner.
Religiös oder radikal.
Frau oder Mann...usw...
Dann so Sprüche wie "höre auf dich selbst" (Selbstführsorge)
Ganz im Ernst. Wie bitte soll ich in dieser Gesellschaft auf mich selbst hören?
Ich wäre verloren!
Wir leben in einer Gesellschaft die sich an Leistung orientiert.
Wo bleibt da mein Tempo?
Wir leben in einer Welt, in der Geld regiert.
Wenn du dich nicht anpasst, hast du quasie verloren..
Wir leben in einer Welt, in der der Staat höhere Priorität hat wie ein Menschen leben?!
Wir leben in einer Welt, in der man lieber Hass und Hetze schürt, statt für einander einzustehen und da zu sein.
Wir leben in einer Welt, in der man lieber vorschnell urteilt, statt nachzu fragen.
Wir leben in einer Welt, in der jeder macht was ihm gefällt ohne Rücksicht auf Verluste.
Wir leben in einer Welt, in der Werte so wichtig sind.
Wir leben in einer Welt die genug wissen hat, um richtig zu Handeln.
Wir leben bin einer Welt in der ein Aufschrei so wichtig wäre.
Wir sollten mehr auf uns achten.
Uns mehr selbst reflektieren.
Dinge bewusster wahrnehmen und die Augen nicht verschließen.
Wir sollten Hinsehen, Zuhören und Handeln.
Wir sollten uns selbst finden!!!

Das ist mein erster Beitrag. Ich hoffe es ist in Ordnung.

LG


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Wann bin ich eigentlich tatsächlich "ich selbst"? Oder so...

26.09.2019 um 11:54
Zitat von MeMyselfandI88MeMyselfandI88 schrieb:Wer bin ich eigentlich?
Entferne jede Identifikation mit einem Ding oder einer Sache. Entferne jede Vorstellung über eine Person. Entferne jedes Wort in deinem Verstand. Das was bleibt, was kein Wort braucht, was sich vertraut anfühlt ohne ein zutun eines Gedankens, bist unverfälscht du. :)


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Wann bin ich eigentlich tatsächlich "ich selbst"? Oder so...

29.09.2019 um 19:57
Zitat von MeMyselfandI88MeMyselfandI88 schrieb am 26.09.2019:Ich habe meine Prinzipien an denen ich festhalte.
Für mich gibt es daran nichts zu rütteln.
Zitat von MeMyselfandI88MeMyselfandI88 schrieb am 26.09.2019:Ich bin keiner von der Sorte der sich nicht belehren lassen möchte.
Im Gegenteil, ich freue mich immer neues dazu zu erfahren!
...

Du bist du, wenn du dein falsches Selbst erkannt hast.


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Wann bin ich eigentlich tatsächlich "ich selbst"? Oder so...

29.09.2019 um 20:03
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Du bist du, wenn du dein falsches Selbst erkannt hast.
Blödsinn!




Du bist du @MeMyselfandI88 egal, ob du dein Lebenslied in Moll singst oder Dur - du bist du. Und wenn du von dir selbst mehr erfahren willst, dann gehe in dich und versuche zu erfahren, was in dir ist ;) mein Rat an dich :)


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Wann bin ich eigentlich tatsächlich "ich selbst"? Oder so...

29.09.2019 um 20:13
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Blödsinn!
Ist eine (Ab)Wertung.

Dein Ego wehrt sich, weil es sich angegrifften fühlt.
Abwerten tun wir, um unseren Eigenwert zu erhöhen.
Weil unser Ego so verletzlich ist.
Aber du bist nicht dein Ego.
Aber das glaubst du.

Denn:
Zitat von MeMyselfandI88MeMyselfandI88 schrieb am 26.09.2019:Wir leben in einer Welt, in der man lieber vorschnell urteilt, statt nachzu fragen.



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Wann bin ich eigentlich tatsächlich "ich selbst"? Oder so...

29.09.2019 um 20:27
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Dein Ego wehrt sich, weil es sich angegrifften fühlt.
Warum sollte ich mich bei deinem Erklärungsversuch angegriffen gefühlt haben? @Hyperborea Du hast doch mit mir garnet gsprochen und hast auch sonst nichts von mir gewusst oder irgendwie einschätzen können, um irgendwie eine Aussage über oder zu mir machen zu können. Also dieses Blabla da von dir ist Schwachsinn:
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Ist eine (Ab)Wertung.

Dein Ego wehrt sich, weil es sich angegrifften fühlt.
Abwerten tun wir, um unseren Eigenwert zu erhöhen.
Weil unser Ego so verletzlich ist.
Aber du bist nicht dein Ego.
Aber das glaubst du.
Ich meine Deine Aussage ist Blödsinn ...
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Du bist du, wenn du dein falsches Selbst erkannt hast.
... weil es soetwas wie ein falsches Selbst nicht gibt.


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Wann bin ich eigentlich tatsächlich "ich selbst"? Oder so...

05.10.2019 um 21:53
Vielen Dank für Eure Antworten!
Tatsächlich denke ich permanent darüber nach was ich richtig und was ich falsch mache.
Wenn es richtig und falsch in der Hinsicht tatsächlich gibt ?!
@Flitzschnitzel
Das was du sagst hört sich ja ganz gut an, ich Frage mich nur, wie das möglich sein soll?
Sich von all demso zu distanzieren.
Macht mich nicht genau das aus?


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Wann bin ich eigentlich tatsächlich "ich selbst"? Oder so...

06.10.2019 um 07:49
Zitat von MeMyselfandI88MeMyselfandI88 schrieb:ich Frage mich nur, wie das möglich sein soll?
Sich von all demso zu distanzieren.
Macht mich nicht genau das aus?
Die Möglichkeit ist ähnlich dem, sich anderem zu nähern. Eben nur in in die entgegengesetzte Richtung. Wie war es möglich, als Kind ohne die Sprache, ohne "dein" oder "mein", trotzdem da zu sein? Warum willst du dich auf etwas erdachtes reduzieren, wenn du in Wirklichkeit schon vor deinen Gedanken warst? :)
Gedanken können manipulativ von anderen eingesetzt sein, daher Korruption aufweisen. Genauso wie Handeln durch zb. konditioniertes, nicht immer mit uns konform geht. Daher kann es mehr Teil von anderen, als von einem Selbst sein. Manchmal hilft es zurück zum Start zu gehn. Auf die Quelle nochmal zu besinnen.
Zitat von MeMyselfandI88MeMyselfandI88 schrieb:Tatsächlich denke ich permanent darüber nach was ich richtig und was ich falsch mache.
Sein Handeln von mehreren Perspektiven zu betrachten, die eigenen Beweggründe zu analysieren, sind Werkzeuge um zb. Dinge klarer zu sehen. Aber sich nur noch auf das gemeinte Richtige zu fokussieren, permanent diesen Gedanken zu umklammern, ruft genau solches auf den Plan, was man eigentlich zu bekämpfen versuchte. Eben eine eingeschränkte, unflexible und damit fehlerbehaftete Sicht.
Ab und an loslassen zu können hilft jedem mal und ist ein mindestens genauso gutes Werkzeug.


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Wann bin ich eigentlich tatsächlich "ich selbst"? Oder so...

15.10.2019 um 16:53
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb am 26.09.2019:Entferne jede Identifikation mit einem Ding oder einer Sache. Entferne jede Vorstellung über eine Person. Entferne jedes Wort in deinem Verstand. Das was bleibt, was kein Wort braucht, was sich vertraut anfühlt ohne ein zutun eines Gedankens, bist unverfälscht du. :)
Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Alles du aufzählst sind deine Gedanken oder Gefühle die du fühlst.
Mach nicht den Fehler dich mit diesen Dingen zu identifizieren.
Du bist ja auch nicht deine Kleidung nur weil du sie gerade mit dir trägst.


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Wann bin ich eigentlich tatsächlich "ich selbst"? Oder so...

15.10.2019 um 22:50
In meinen Augen ist man immer man selber, denn alles was man tut, macht man weil man es für richtig hält. Selbst wenn man sich verstellt ist das eine für diese Person unter umständen typische Handlung.

Die Ausnahme sind natürlich Handlungen, die unter starkem zwang passieren.


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Wann bin ich eigentlich tatsächlich "ich selbst"? Oder so...

30.11.2019 um 16:09
@MeMyselfandI88
Ich vermute, dass es prinzipiell kein konsistentes Selbst gibt, es ist im weitesten in stetigen Wandel begriffen.
Zwar kann es natürlich Eigenschaften besitzen, die die Zeit überdauern, dass ist jedoch eher zufällig, als dass es so etwas wie das wahre Selbst gibt.
Dein Selbst entsteht zum einen aus genetischen Faktoren und zum anderen durch Umwelteinflüsse, die deine Meinung und deine Standpunkte bilden.
Zusammen ergeben sie dein Reaktionsverhalten.
Dieses kann sich wie du sagst, durch Argumente verändern.
Nichts desto trotz, hat der Körper selbst, gewisse Mechanismen, wie aggressiv werden, sich freuen etc. die durch unterschiedlichste Dinge ausgelöst werden kann, die vorallem eben durch genetische Prägung und der Selbstentwicklung im Laufe des Lebens bestimmt sind.
Du kannst ja, nach Belieben, dein Selbst formen, entscheiden was du magst, was du nicht magst.
Das ist auch in sofern evolutionär wichtig, dass du dich entsprechend deiner Umgebung gut anpassen kannst und adäquates Verhalten hervorruft.
Bspw. Kannst du durch gezielte Selbstentwicklung auch Veränderungen in deinem Gehirn hervorrufen, die sich wohlmöglich auch irgendwann auf dein Erbgut niederschlägt.
Wenn bspw. es nie wieder nötig wäre in einen Verteidigungsmechanismus zu aktivieren, würde sich dieser Mechanismus aus unserem Gehirn verabschieden.
Das geschieht vordergründig durch die Notwendigkeiten die sich im Alltag abzeichnen.

Schlussendlich gibt es einen menschlichen Körper, der durch Mechanismen ein Selbst bildet, was zu gewissen Teilen durch die Genetik mit Entschieden wird, z.B. ob du schnell aggressiv bist(was jetzt nicht negativ gemeint ist, es gibt ja auch Tierarten, die aggressiver sind als andere, das hatte einfach evolutionäre Vorteile)
Dieses Selbst ist aber nicht unveränderlich, genausowenig wie deine Veranlagungen unveränderlich sind, da es sonst keine Anpassung und damit keine Evolution geben könnte.

Auf der anderen Seite ist meine Behauptung, du bist auch nicht dein Selbst, dein Selbst ist nur eine Beobachtung, und letztlich nur ein Handlungsmuster.
Durch das Gefühl der Identifikation, lässt sich nicht mehr feststellen, dass das Selbst kein jemand ist.
Das läuft aber darauf hinaus, dass es auch kein echtes Ich gibt, ausserhalb der Vermutung, es gäbe ein echtes Ich.
Der Mensch ist ein Individuum, Was die Vorstellung einer Identifikation hervorrufen kann, die aber meinem empfinden nach logisch nicht korrekt ist, da das Gehirn nur eine Verarbeitende Zentrale ist.
Da ist kein Ich in dem Sinne was es tut, sondern ein Haufen Prozesse, die Bewusstsein hervorrufen, welches Inhalte besitzt, die suggerieren können, dass irgendetwas mit irgendetwas identisch ist.
Letztlich kannst du natürlich eine Identifikation mit deinem Selbst anstreben, damit hätten aber nur Bewusstseinsinhalte eine Identifikation gewonnen, welche ja den Körper steuern.
Damit gibt es dann eine bewusste Selbstvorstellung, die sich selbst für sich selbst hält. Und in Wirklichkeit sind es nur verschiedene Informationen die ein komplexes Netz bilden.
Es gibt vermutlich aber kein echtes konsistentes Selbst was irgendwer ist.
Das unterliegt jedoch der Vorstellung, dass der Körper bzw. das Gehirn nur eine Informationsverarbeitende Zentrale mit Bewusstwerdungsfunktion ist, die durch Definierung einer Sache, diese wiedererkennt.
Das ist so, als wenn man eben ein Spaghettimonster definiert, und beim Blick auf seinen Teller Spaghetti annimmt, dass dies nun dieses Wesen sein muss.
In Wirklichkeit gibt es dieses jedoch nicht.
Um damit aber nicht völlig Banane im Kopf zu werden, weil man sich fragt, wer bin ich denn jetzt, gilt es zu verstehen, dass es kein Ich gibt. Nur einen Prozess, der solch eine Vorstellung hervorruft.


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Wann bin ich eigentlich tatsächlich "ich selbst"? Oder so...

02.12.2019 um 14:05
Zitat von EswareinmalEswareinmal schrieb:Schlussendlich gibt es einen menschlichen Körper, der durch Mechanismen ein Selbst bildet, was zu gewissen Teilen durch die Genetik mit Entschieden wird, z.B. ob du schnell aggressiv bist(was jetzt nicht negativ gemeint ist, es gibt ja auch Tierarten, die aggressiver sind als andere, das hatte einfach evolutionäre Vorteile)
Dieses Selbst ist aber nicht unveränderlich, genausowenig wie deine Veranlagungen unveränderlich sind, da es sonst keine Anpassung und damit keine Evolution geben könnte.
"Nicht" unveränderlich klingt immer so schön einfach. Erst recht wenn wir das auf den Menschen mit seiner Eigenschaft sich selbst wahrnehmen zu können (Bewusstsein) und den sich dadurch zumindest theoretisch ergebenden Möglichkeiten beziehen.


Nur wird/ist dieses "nichts ist unveränderlich" in der Praxis schon schwieriger.
Zb. bei Menschen, die zwar Herr all ihrer geistigen Fähigkeiten sind, denen aber trotzdem nicht alles bewusst ist und nur allein dadurch niemals etwas an ihren Verhaltensweisen verändern, diese steuern könnten.
Ich spreche also nicht von physisch- und psychisch vollkommen gesunden Menschen, die zwar "könnten", aber nicht "wollen" - sondern von physisch- und psychisch vollkommen gesunden Menschen, die obwohl/trotzdem einfach nicht könnten, weil ihnen gewisse Verhaltensweisen einfach nicht bewusst sind.

Nehmen wir hier mal die Gruppe der Cholerika (Stichwort: Aggressionen), da ich auch persönlich von einigen betroffen war und auch immer noch bin.


Es gibt Cholerika, die sind sich dessen absolut bewusst, was und wie sie sind. Haben jetzt nur die Wahl. Hinterfragen sie ihre Verhaltensweisen, möchten sie sie ändern oder möchten sie alles so belassen wie es ist. Sich nicht ändern. Ja diese Wesensart an sich sogar gut finden und dazu stehen.

Genauso aber gibt es Cholerika, die sind sich dessen absolut "nicht" bewusst, was und wie sie sind, weil von klein auf niemals etwas anderes gewesen und gewisse Verhaltensweisen/Wesenszüge schon so tief verankert sind, dass es ungemein schwer werden dürfte denen die Problematik überhaupt nahe zu bringen, ins eigene Bewusstsein zu rufen - damit sie wirklich hinterfragen und frei wählen/entscheiden können, ob oder ob nicht.
An solchen Fällen, so sage ich mir das immer, würden vermutlich auch die besten Psychologen scheitern.
Denn im Grunde kann ein Psychologe auch nur erst richtig arbeiten/ansetzen, wenn sich Betroffene helfen lassen "wollen".
Problem bei zweiter Gruppe von Cholerikan ist nur, dass das "Wollen oder Nichtwollen" vollkommen irrelevant ist, da sie nur etwas wollen oder nichtwollen können, wenn ihnen dieses Etwas auch wirklich selber bewusst ist.


Ist ist ihnen also Etwas absolut nicht bewusst, dann wird es mit dem "nichts ist unveränderlich" verdammt schwierig und es bleibt leider eine unveränderliche Sache. Ein unveränderlicher Wesenzug. Eine unveränderliche Verhaltensweise.


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Wann bin ich eigentlich tatsächlich "ich selbst"? Oder so...

03.12.2019 um 06:07
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Nur wird/ist dieses "nichts ist unveränderlich" in der Praxis schon schwieriger.
Zb. bei Menschen, die zwar Herr all ihrer geistigen Fähigkeiten sind, denen aber trotzdem nicht alles bewusst ist und nur allein dadurch niemals etwas an ihren Verhaltensweisen verändern, diese steuern könnten.
Ich spreche also nicht von physisch- und psychisch vollkommen gesunden Menschen, die zwar "könnten", aber nicht "wollen" - sondern von physisch- und psychisch vollkommen gesunden Menschen, die obwohl/trotzdem einfach nicht könnten, weil ihnen gewisse Verhaltensweisen einfach nicht bewusst sind.
Das zeigt ja nur, dass dem Menschen das nötige Wissen zur Veränderung fehlt, dass macht ja dieses Selbst nicht weniger flexibel.
Manche können Holz bearbeiten, manche nicht, das macht das Holz nicht weniger bearbeitbar.


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Wann bin ich eigentlich tatsächlich "ich selbst"? Oder so...

03.12.2019 um 09:09
Zitat von EswareinmalEswareinmal schrieb:Das zeigt ja nur, dass dem Menschen das nötige Wissen zur Veränderung fehlt, dass macht ja dieses Selbst nicht weniger flexibel.
Ja, dieses Wissen und auch die theoretische Möglichkeit auf Veränderung durch Wissen ist aber bei denjenigen Menschen nutzlos, wenn sie nicht mal "wissen", dass sie sich überhaupt verändert müssten, ein Problem haben.


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Wann bin ich eigentlich tatsächlich "ich selbst"? Oder so...

03.12.2019 um 09:25
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ja, dieses Wissen und auch die theoretische Möglichkeit auf Veränderung durch Wissen ist aber bei denjenigen Menschen nutzlos, wenn sie nicht mal "wissen", dass sie sich überhaupt verändert müssten
Du verstehst was falsch, das ist eine praktische und keine theoretische Möglichkeit.
Allein dass du erklärst, wie es dazu kommt dass die Möglichkeit bei denen brach liegt, zeigt ja, dass das Selbst wohl wahrscheinlich so aufgebaut ist wie ich es beschrieben habe.
Dass einige sich manches nicht bewusst werden können ist da eine ganz andere Sache.
Davon abgesehen, ist das Wissen was du in solch einem Fall als nutzlos betrachtest, der Grundpfeiler, dass man da überhaupt was machen könnte.
Ansonsten müssten wir davon ausgehen, dass man da nie was machen könnte,was wahrscheinlich nicht stimmt und uns dazu führen würde, nicht mehr effektiv dagegen vorgehen zu wollen.
Letztlich ist das was du ansprichst ein anderes Thema.
Aber um dir da einen Vorschlag zu machen, der auf der Basis dessen aufbaut, dass das Selbst flexibel ist, wäre Trance und Suggestionen.
Wenn's richtig gemacht ist, dürfte der Mensch dann sein cholerisches Verhalten bestimmt verlieren können.
Da ich mich damit aber nie explizit befasst habe, kann ich dir nicht sagen was man da für eine Suggestion aussprechen würde.


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Wann bin ich eigentlich tatsächlich "ich selbst"? Oder so...

03.12.2019 um 11:18
@rhapsody3004

Der zweiten Gruppe Choleriker ist ihr Verhalten sehr wohl bewusst!
Nur eben nicht das es "schlecht" ist oder als "cholerisch" bezeichnet wird.
Die Wertung an der Stelle tätigst du.

Offenbar liegt dieser zweiten Gruppe nichts an der Veränderung des Verhaltens.
Denn selbst wenn sie nicht wüssten was "genau" es ist was sie tun - sie wissen wissen wie sie sich verhalten.
Auch ein Choleriker merkt wenn er auf 180 geht. Für die zweite Gruppe ist das aber offenbar normal und gut...statt dir die Zähne auszubeissen und denen deine Verhaltens und Wertvorstellungen aufzuzwingen solltest du da lieber viel Abstand gewinnen wenn es dich stört.
Wenn kein Wille zur Veränderung des Verhaltens da ist gibt's an der Stelle auch keine.

@Eswareinmal

Als Hypnotiseur kann ich sagen: Suggestion kann helfen, muss nicht.
Bei tiefsitzenden Verhaltensweisen sollte man auch tiefer arbeiten - mit dem Anteil der es hervorbringt. Also Ursachenorientiert.
Damit lässt sich erfahrungsgemäß jedem Hypnotisierbaren (und das sind fast alle, mindestens mit etwas Übung!) der die Veränderung auch will helfen.

Das Verhalten wird dann auch nicht "verloren" sondern verändert.
Hinter cholerischem Verhalten steckt auch eine positive Intention. Etwa Schutz vor Verletzung indem man zuerst angreift z.B.. Da gibt's viele Möglichkeiten.
Die positive Intention sollte aufgefangen und bewahrt werden, das Verhalten lediglich zum "positiven" verändert.
Und das geht bei jedem der es will.


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Wann bin ich eigentlich tatsächlich "ich selbst"? Oder so...

03.12.2019 um 12:22
@Xero

Nein, das ist die erste Gruppe an Cholerikan.


Die zweite Gruppe Cholerika ist da schwieriger, da unwissend, nicht bewusst, über eine gewisse Verhaltensweise.

Sie, Gruppe 2, merken zwar, dass sie ständig ausflippen, aber nicht, dass das ein Problem ist oder gar dass sie Cholerika sind. Wissen mit diesem Wort nicht mal etwas anzufangen.

Sie interpretieren ihr Verhalten als ganz normal, könnten dadurch niemals anders reagieren, hinterfragen schon gar nicht, weil sie diesen Wesenzug schon von klein auf besitzen.

Um das eigentliche Problem zu erkennen und dann frei zu entscheiden ob man hinterfragen und sich ändern oder nicht ändern möchte - dafür bräuchten sie erst mal das Wissen um dieses Problem. Das Bewusstsein dafür. Aber das fehlt bei Gruppe 2.
Gruppe 1 hat bereits das Wissen darum.


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03.12.2019 um 16:57
@rhapsody3004

Wie gesagt, auch die sind sich ihres Verhaltens bewusst. Sehen es nur nicht als Problem.

Zum Problem für sie macht es in dem Moment allein deine Wertung.

Alles in allem hat das ganze weniger mit "Bewusstsein" als mit Einsicht zu tun.

Natürlich würden die Meisten meinen das Choleriker unangenehme Menschen sind.
Aber wer sind wir anderen vorzuschreiben wie sie sich zu verhalten haben?

Für alles andere, etwa das gesellschaftliche Zusammenleben, gibt es Gesetze.


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03.12.2019 um 21:25
@Xero
Vielleicht denk ich da etwas zu rabiat, da ich das Verhalten rausbasteln würde, wäre mir aber bewusst, dass eine modfiikation umfassend sein muss, bedeutet mit Berücksichtigung, dass die Veränderung auch absolut positiv für den Hypnotisierten bleibt.

Ich weiß natürlich nicht wie Hypnotiseure arbeiten, da ich eigentlich nur mit Konditionierung und Suggestionen mich Mittelmäßig gut bis gut auskenne.
Ich würd das Verhalten insofern modifizieren, dass der jenige sich in Situationen ja selbst fragen kann, ob es nützlich ist, diese Reaktion zu zeigen.
Aber das ist dann weitaus komplexer und meistens käme man dann nicht drum herum, darauf einzugehen, dass er viel bewusster entscheiden muss, ob es in dieser Situation angeraten ist so zu handeln.
Als Gefängnisaufseher für rebellische Gefangene kann ich mir das als sinnvolle Verhaltensweise vorstellen, als Chef in einer Firma eher nicht.
Und wenn ich dann schön soweit denke, wäre ich persönlich ratlos wie es zu modifizieren wäre, ohne versehentlich ihm schaden zugefügt zu haben, denn ihm zu sagen, dass dieses Verhalten auf Arbeit nicht nötig ist, kann ja dazu führen, dass ihm da mal einer auf der Nase rumtanzt, dann wär er ja blockiert.
Aber vielleicht weiß ich einfach zu wenig von den Möglichkeiten.


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03.12.2019 um 22:26
@Eswareinmal

Die Möglichkeiten sind vielfältig und sehr individuell.
Allerdings liegt es nicht an uns oder einem Hypnotiseur zu entscheiden wie derjenige sich zu verhalten hat.

Der -zum Beispiel- Choleriker hat ein Ziel. In bestimmten Situationen nicht mehr cholerisch zu sein, stattdessen eben entweder gänzlich anders zu reagieren oder zumindest sich seines Verhaltens bewusst zu werden und in dem Moment bewusst zu entscheiden.

Da lässt sich alles machen. Wichtig ist das der Klient weiß was er will.
Was für ihn gut und positiv ist oder nicht liegt nicht an uns zu beurteilen.
Natürlich kann man Tips geben, die Entscheidung trifft aber der Betroffene selbst.


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