@Wortdieb Aber ein Grund setzt ja nicht unbedingt voraus, dass ein Verhalten auf Vernunft beruht. Da klingt ein wenig die Impression durch, dass es Vernunft gleichzusetzen ist, wenn man sein Handeln begründen kann. Ich bin mir sicher, dass das so nicht gemeint war, aber man könnte es denken.
;) Ich tue mir immer noch schwer Vernunft und Intelligenz als aneinandergekettet zu betrachten. Das erscheint mir nicht sinnvoll. Zumal ich ja schon erläutert habe, was für mich Intelligenz ist und was Vernunft ausmacht. Deswegen beißt sich für mich der Mythos vom Fortschritt und der Evolution mit dem, was ich in der gegenwärtigen Momentaufnahme der Menschheitsgeschichte sehe. Und auch die Geschichte zeigt einige Ereignisse, die sich nicht mit Vernunft rechtfertigen lassen. Womit ich jedoch nicht spitzfindig erscheinen möchte.
Nun, meine subjektiven Empfindungen beruhen ja nicht auf Willkür (oder 'Willkürlichkeit', wie manche gerne sagen), sondern darauf, dass ich mir Gedanken mache. Ich überlege nach einer für mich tragbaren Antwort und dann komme ich nun mal auf diese Resultate.
Zugegeben, vor dem Beginn des Disputs steht die Empfindung, diese wird jedoch von allen mir bekannten – möglicherweise auch weiteren, die sich in meinen Recherchen ergeben – Betrachtungsweisen beleuchtet und dann ziehe ich ein Fazit. Und bis dato sind das meine Erkenntnisse. Wobei ich sagen muss, dass so mancher Aspekt der ein oder anderen Prüfung bedarf.
Das ist so der Klassiker. „Was? Ich soll etwas schlimmes getan haben? Schauen Sie sich den an, der ist viel Schlimmer as ich.“ - Das ist für mich ein Missbrauch der geistigen Fähigkeiten, wenn wir diesem Verhalten welche unterstellen wollen. Auch wenn ich den Eindruck habe, dass Intelligenz gesellschaftlich betraachtet ein weitreichender Begriff ohne konkrete Wurzeln zu sein scheint.
Du wirst zugeben müssen, dass den Menschen so etwas nicht mehr bewegt. Ich habe sogar den Eindruck, dass – gleich wie gegenwärtig Kant sein müsste oder nicht – die Pluralität der Meinung ist, dass es antiqiert sei. Zumindest habe ich den Eindruck, dass ich mich auf nostalgischem Terrain befinde, wenn ich meine Mitmenschen darauf hinweise, dass sie sich ihrer eigenen Kapazität bedienen sollen.
Der Zwiespalt zwischen Führung und Freiheit ist eine Illusion mit der die Menschen schon viel zu lange schwanger gehen. Da fällt mir ein Spruch dazu ein: „Freiheit ist das, was man frei ist zu tun – nicht nur, was einem erlaubt ist. Sie besteht in dem, was man wirklich tun kann. Das ist der Inbegriff der Fähigkeit.“
So betrachtet sind Führung, die dringende Notwendigkeit besitzt und die Freiheit vereinbar. Wenn man sich das klar macht, wie einfach es ist, in Freiheit zu leben, so ist es mit der Unabhängigkeit nicht mehr ganz so düster bestellt.
Warum sollte man sich nicht zum Sklaven eines Systems machen? Andere denken für einen, man kann mit dem Strom schwimmen. Wenn der Zug in den Abgrund stürzt, dann kann man sagen: „Die anderen sind schuld, die haben mich dazu getrieben. Ich bin Opfer – Kein Täter.“ - Das ist zwar der Inbegriff größter Naivität, aber wen soll das schon interessieren? So weit denkt doch heute keiner mehr. Das ist auch gar nicht notwendig. Dafür gibt es doch andere, die sagen, in welche Richtung es gegenwärtig geht.
Ich gehe mit Dir voll und ganz konform. Auch wenn mein Optimismus in Bezug au eine einheitliche Lösung jenseits der Führungsfiguren seine Grenzen hat. Ohne jetzt anarchistische Tendenzen zeigen zu wollen, versteht sich.
Karma ist für mich Nonsense. Auch wenn ich eine Gesetzmäßigkeit, die manche Gegegebenheiten, die an die Karmatheorie ermöglichen, tatsächlich bedingen, nicht ausschließe.