Sorry, wenns hier in Teilen OT wird..
Intolerabilis schrieb:Da macht es durchaus Sinn, sich anzustrengen.
Vielen Dank!
:)Intolerabilis schrieb:Allerdings setzt eine intelligente Betrachtung voraus, dass man seine Handlung - völlig gleich wie sie auch außen hin scheint - vor sich selbst plausibel rechtfertigen kann. Mir fällt es schwer, bei dem ein oder anderen diese Sachlage zu erkennen.
Glaube ich dir. Aber du kannst sicher sein, jeder noch so große Bockmist hatte seinen Grund und geschah nicht völlig unüberlegt. Denn vor jeder Handlung steht ein Gedanke und ein Grund.
Intolerabilis schrieb:Allerdings ist es eben die Frage, ob dem Individuum die Option offen steht, Dinge auf diese doch sehr analytische Weise zu betrachten.
Warum nicht? Wenn das Individuum geistig zurechnungsfähig ist, ja. JEDER, der über ein gewisses Mindestmaß an Intelligenz verfügt und damit auch über Vernunft, wird auf seine Art und Weise zu solchen Gedankengängen und damit zu einer Lösung kommen. Eher ist die Frage offen ob du, ich oder andere mit dieser Lösung einverstanden wären.
:)Intolerabilis schrieb:In Deiner Beschreibung ist zwar eine Verbindung zwischen den beiden Faktoren Intelligenz und Vernunft hergestellt, dennoch erscheint mir eine Verknüpfung - außer vielleicht mit einer Randberechtigung - eher fraglich.
Dann aber aus deiner subjektiven Empfindung heraus…
:) Aber nimm einfach mal deine subjektive Empfindung da heraus. Das wäre doch gleichzeitig der Weg zur Loslösung von diesen aufgezwungenen Gedankenkonstrukten oder vorgefertigten Meinungen, denen wir alle unterliegen (Stichwort Bildungssystem). Und siehe da, es eröffnen sich ganz neue Sichtweisen - die allerdings nicht immer erheiternd sind.
Interview von einem Finanzfritzen […] Der hat sich aufgeregt, dass es immer noch so viele Vergewaltiger und Massenmörder gäbe. Da frage ich mich, warum er sich nicht erst mal um seine Untaten kümmert, statt seinen Mitmenschen einen Quatsch zu erzählen.
Ein Schutzmechanismus. Er relativiert seine Taten, von denen er natürlich weiß, dass sie nicht Rechtens sind, indem er schwerwiegenderes in Bezug zu seiner eigenen Tat stellt. Schlichtweg könnte man es auch als Manipulation sehen und dafür muss man schon gewisse Voraussetzungen mitbringen.
Intolerabilis schrieb:Er will nichts ändern, weil er nur an sich denkt. Aber andere verarschen und dann noch welche schaffen, die sich verarschen lassen. Das zeugt für mich von einer armseligen Form mangelnder Intelligenz.
Um seinen Lebensstandard halten zu können, wird er alles dran setzen mit der Masche durchzukommen. Und das wiederum zeugt von Intelligenz. Die kann man finden wie man will. Und die Menschen, die sich verarschen lassen, werden dadurch nicht dümmer. Insofern trägt jeder seinen Teil bei ..und davon.
Intolerabilis schrieb:Die Aufklärung im eigentlichen Sinne ist in der Postmoderne nur noch schwer möglich, weil sich die Menschen in Überlegenheit wiegen und dies führt dazu, dass sie sich nicht "belehren" lassen wollen.
Ich bezog die Aufklärung auf die von dir angesprochenen zerstörerischen Handlungen – Regenwald usw.
Setze trotzdem nochmal an dieser Stelle an, da ich denke, das wir in einem Zeitalter leben, in welchem Kants „Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“ mehr Gültigkeit denn je hat.
Einerseits brauchen Menschen Führung, möchten aber gleichzeitig auch frei und unabhängig sein. Und dabei ist es nicht sinnvoll sich wieder zu einem Sklaven von selbsternannten Götzen und Führern zu machen.
Ich glaube, die Herausforderung für kommende Generationen liegt darin, abseits von Religionen und größenwahnsinnigen Führernaturen trotzdem eine gewisse Führung, resp. einen Leitfaden zu finden und ich bin guter Dinge, dass das Gros der Menschheit ihren eigenen Verstand benutzen wird, um diese Herausforderung zu meistern.
Ich meine, das was wir erleben ist nur ein Augenblick der Menschheitsgeschichte. Vor diesem Hintergrund muss man bedenken, das nicht ausgerechnet da alles besser werden kann. Aber es kann eine Basis für etwas besseres geschaffen werden.
Das Wirtschaftssystem ist ebenso wie das Bildungssystem ein Witz. […] Dass die Komplexität künstlich geschaffen wurde, dürfte hier wohl auf der Hand liegen.
Auch da hast du nicht unrecht. Zum einen Teil durch hohe Bürokratie- und Verwaltungsaufwände. Zum anderen Teil wird die Komplexität durch immer neue (vermeintliche) Bedürfnisse geschaffen.
Naja und nicht zuletzt um „Schuld“ auf die Seite zu schaffen.
:) Aber vielleicht kriegen wir ja mal die Chance in einem anderen Thread ausführlich drüber zu diskutieren.
Intolerabilis schrieb:Karma ist die klassische Ausrede für Leute, die in einer hohen Position sind. Hast Du das auch schon mitbekommen?
Nun, kenne ich tatsächlich Menschen die glauben, Karma sei der ultimative Weg, das verhassten Menschen sprichwörtlich auf heimtückischste Art alles zurückgezahlt wird.
Böse Falle, denn Karma bedeutet – wie weiter oben genannt – nichts anderes als Reaktion auf eine Handlung und die trifft nicht (nur) den anderen, sondern vor allem einen selbst. (Ob das dann noch im nächsten Leben Auswirkungen haben soll, sei jetzt hier dahingestellt.)
(Ein nicht ganz so aus der Luft gegriffenes) Beispiel: Bin ich jetzt also mit wütenden Gedanken bei jemand anderen und baue währenddessen einen Unfall mit dem Auto, dann war das Karma.
Durch meine Unaufmerksamkeit, bedingt durch meine ablenkenden (nicht ganz koscheren) Gedanken, passierte das, vor dem an der Autobahn immer gewarnt wird: „Lass dich nicht ablenken!“ Aber um da gleich mal wieder den Kreis zu schließen: auch wenn ich ein eher vernünftiger Fahrer bin, so war ich in diesem Moment doch mal unvernünftig - wider besseren Wissens.
Intolerabilis schrieb:Aber an sich finde ich diese Aussage von solchen hohen Tieren, die schon immer alles im Leben bekommen haben, frech.
Klingt nach schlechten Erfahrungen...
Grundsätzlich kann ich sagen, es ist die Einstellung, die man haben muss, um im Leben alles oder nichts zu bekommen. Indoktrinierende Erziehung – nicht bloß im Elternhaus, sondern auch, wie du völlig richtig angedeutet hast im Bildungssystem - hat da großen Anteil dran.