Philosophie
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Lebenskunst mal anders

9 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Zitat, Geduld, Warten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1
Intolerabilis Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Lebenskunst mal anders

11.05.2016 um 19:10
Hallo ihr Philosophen :),

ich gehe seit längerer Zeit mit der Frage schwanger, ob es nicht eine Art Lebenskunst ist, in den meisten Krisensituationen ungerührt zu bleiben. Anlass dazu bot mir ein Zitat von Athur Schopenhauer:
"Überhaupt zeigt der, welcher bei allen Unfällen gelassen bleibt, dass er weiß, wie kolossal und tausendfältig die möglichen Übel des Lebens sind."

Dies ergab folgende Überlegung:

Ich bin dem Einfall aufgesessen, dass es unter anderem auf den Charakter ankommt - dieser wird durch die Geschichte eines Individuums beeinflusst -, wie man sich gegenüber einer Krisensituation verhält. Dies hat wiederum auch eine Verbindung zum Lebenskünstler, der sich darin begabt zeigt, sich jeder emotionalen Bedrohung so weit wie denn möglich zu entziehen.
Zuletzt stieß ich auf das Beispiel einer Person im Wartezimmer eines Arztes, wo nicht selten Geduld an obsterster Stelle steht. Natürlich ist es hier von Vorteil, ein gewisses Maß an Leidensfähigkeit und Frustrationstoleranz an den Tag zu legen, um nicht wie ein kleines Kind herumzuplärren und sich der scheinbar unendlichen Wartezeit lauthals überdrüssig zu präsentieren.
Dadurch spinnt die stoische Haltung gegenüber dieser Situation die Begriffe Frustrationstoleranz und Leidensfähigkeit zu synonym zueinander stehenden Worten. Fügt man diese Begriffe nun in den Bedeutungshorizont des Wortes "Geduld" ein und berücksichtigt hierbei, dass eine Menge Lebenszeit für das Warten auf irgendetwas drauf geht, so lässt sich dies wiederum als zentraler Aspekt für ein glückliches Leben definieren.

Ist es tatsächlich eine Art Kunst, sich Krisen optimistisch gegenüber zustellen oder ist es ausschließlich ein Los des Älterwerdens? Nichts anderes, als die Entwicklung des Menschen?

Ich bin gespannt auf eure Antworten,

Gezeichnet,

Eudaimonia


1x zitiertmelden
dedux ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Lebenskunst mal anders

11.05.2016 um 19:19
Zitat von IntolerabilisIntolerabilis schrieb:Ist es tatsächlich eine Art Kunst, sich Krisen optimistisch gegenüber zustellen oder ist es ausschließlich ein Los des Älterwerdens? Nichts anderes, als die Entwicklung des Menschen?
Es ist die mehr oder weniger bewusste Erkenntnis, dass Krisen zu innerem Wachstum anregen, die sich im Individuum materialisiert hat. Das folgt aus der Lebenserfahrung, kann sich aber auch spontan einstellen.

Alle drei genannten alternativen Perspektiven sind wahr, wobei dann logischerweise das Wort "ausschließlich" gestrichen werden muss.


melden
tic ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Lebenskunst mal anders

11.05.2016 um 21:57
nö, find ist keine "Lebenskunst, es ist ein Verhalten was auf den Werdegang eines Menschen zurück zu führen ist - Leben/Erfahrungen/Tiefschläge usw..

Kunst ist was aktives/kreatives, lange im Wartezimmer hocken können weil einen das Leben so geprägt hat das man eben lange warten kann, hat nix mit Kunst am Hut..




beim Wartezimmerbeispiel wäre es bloßes "mit der Situation abfinden" was bleibt einem sonst übrig?


melden

Lebenskunst mal anders

11.05.2016 um 22:04
Einfach ausgedrückt: ich halte es für eine Frage der Hormone, des Temperamentes und der Erziehung, wie man mit Situationen umgeht.
Wer nur wenig Stresshormone ausschüttet, bleibt einfach ruhig. Wer viel Seratonin hat, ist fröhlich.
Wer eine glückliche Kindheit hatte, wird eher glücklich, wer eine schlimme Kindheit hatte, wird eher schlimm.


1x zitiertmelden

Lebenskunst mal anders

18.05.2016 um 00:04
@off-peak
Das ist trotz der Einfachheit aber ein wenig simplistisch ausgedrückt werter Kollege der Philosophie. Ist ja klar, dass die Hormone, das Temperament und die Erziehung in einer hoch komplexen Wechselwirkung mit weiteren Faktoren wie der Anlage,... stehen und sich gegenseitig bedingen und das auch noch bei jedem ein bisschen anders gewichtet. Daher kann man es nicht auf DIE Hormone oder DAS Temperament,.. reduzieren.
Zitat von off-peakoff-peak schrieb am 11.05.2016:Wer nur wenig Stresshormone ausschüttet, bleibt einfach ruhig. Wer viel Seratonin hat, ist fröhlich.
So einfach ist's mit den Hormonen und den Neurotransmittern dann doch auch nicht. Meditation reduziert z.B. die Ausschüttung von Stresshormonen.
Stellen wir uns einfach mal zwei Personen im Wartezimmer vor. Person 1 ist bereits gestresst daher ungeduldig wie oben von @Intolerabilis anfangs beschrieben. So beschließt diese gereizte Person (durch Selbststeuerung/Selbstregulation) zu meditieren, atmet langsam ein und kehrt in sich. Der Blutdruck, Hormonspiegel,... fällt, zeitgleich strömt Serotonin aus den präsynaptischen Membranen in den Hirnsaft und Person 1 ist in innerer wie äußerer Ruhe.
Person 2 hat es derweil geschafft sich durch unausweichlichem Blick auf's Smartphone zu beschäftigen, ist also von Beginn an innerlich wie äußerlich ruhig und weniger ungeduldig. Knallt aber plötzlich vor dem Wartezimmer laut ne Schwester zu Boden, erschrickt sich nur Person 2 am Handy, da Person Nummer 1 die Umwelt durch die Meditation sehr distanziert wahrnimmt und es in dem Falle nicht bemerkt hat. Nun ist Person 2 zugeschüttet von Stresshormone (Adrenalin,..) vor Schreck aber dadurch nicht ungeduldig. Sogar das Gegenteil, nämlich abgelenkt durch die Geschehnisse. Die Story soll einfach mal die Relativität der Hormone und korrelierenden Neurotransmittern wie das genannte 5-HTP darstellen. Also gar nicht mal so schwarz-weiß wie im Zitat.
Zitat von off-peakoff-peak schrieb am 11.05.2016:Wer eine glückliche Kindheit hatte, wird eher glücklich, wer eine schlimme Kindheit hatte, wird eher schlimm.
Diese Tendenzen stimmen wohl größtenteils zu, dh. besitzen eine große Allgemeingültigkeit. Dennoch, ein genaueres Bild ergibt sich, wenn man Faktoren wie u.a. das postmoderne Non-plus-Ultra - die Resilienz - miteinbezieht.

PS: Sorry off-peak, mein Klugscheißerangriff soll einfach die Runde etwas beleben. Vlt. springt ja jemand drauf ein :)


1x zitiertmelden

Lebenskunst mal anders

18.05.2016 um 19:37
@Sagittarius-A
Zitat von Sagittarius-ASagittarius-A schrieb:Das ist trotz der Einfachheit aber ein wenig simplistisch ausgedrückt
Selbstverständlich, werter Kollege. Das ist nun mal der Kürze der Posts verschuldet. Für ausführlichere Erklärungen unter Berückscihtigungen aller beeinflussenden Faktoren werden ganze Bücher geschrieben und jede Menge Studien durch geführt.

Bin ich aber grad zu faul dafür. :)


1x zitiertmelden

Lebenskunst mal anders

18.05.2016 um 21:41
@off-peak
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Bin ich aber grad zu faul dafür. :)
Zu schade, ich hätte mich gern über das eine oder andere Thema gerieben oder Ideen darüber ausgetauscht. :)


melden

Lebenskunst mal anders

18.05.2016 um 21:48
@Sagittarius-A

Ich meinte, zu faul, eim Buch zu schreiben. :D


melden

Lebenskunst mal anders

18.05.2016 um 21:55
@off-peak
Das hör ich aber gerne, geht es mir doch da nicht anders. :D Aber dann frag ich gleich mal so direkt nochmal als Revision: Zu welchem Maß denkst du ist der Mensch frei, sich über Faktoren wie Umwelt und Anlage zu stellen und autonom zu handeln? Also quasi welche Gewichtung misst du jetzt persönlich der Selbstregulation des Menschen ein im Wechselspiel mit Anlage und Umwelt?


melden

Ähnliche Diskussionen
Themen
Beiträge
Letzte Antwort
Philosophie: Diskussion: Zitat von Arthur Schopenhauer "Jeder dumme Mensch..."
Philosophie, 26 Beiträge, am 19.01.2014 von what_is_love
Abd-Abeo am 05.01.2014, Seite: 1 2
26
am 19.01.2014 »
Philosophie: Lohnt es sich die Menschen zu retten?
Philosophie, 184 Beiträge, am 30.09.2024 von PrivateEye
aseria23 am 12.05.2012, Seite: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
184
am 30.09.2024 »
Philosophie: Suche ein Zitat, was mir seit Tagen nicht aus dem Kopfe geht
Philosophie, 25 Beiträge, am 02.08.2012 von DieSache
Hirtius am 25.07.2012, Seite: 1 2
25
am 02.08.2012 »