Pika schrieb:Das ist nur meine subjektive Sicht. Mir würde jetzt nicht gefallen, wenn es später nichts mehr gäbe, was das Ende meines Bewusstseins, meines Erfassen gäbe. Deswegen finde ich es blöd, wenn es nach meinem Ableben kein Bewusstsein für mich mehr gäbe.
So habe ich auch mal gedacht, bis mir mehr und mehr bewusst wurde, dieses Denken entspringt einer gewissen Erwartungshaltung. Bekanntlich können Erwartungen in Enttäuschungen münden. Nur was ist wenn am Ende nichts ist was enttäuscht werden kann? Ich habe gefallen an diesem Gedanken gefunden, denn darin findet man wirkliche Freiheit, was aber bedeutet dieses gegebene Leben bewusster zu genießen und auszuschöpfen. Das jenseitige Denken der Menschen mündete meist in einem Irrglauben. Die Religionen basieren ja auf diesem Jenseitsgedanken und knüpfen daran all ihre weltlichen Konzepte. (egal ob man nun religiös ist oder nicht, es ist eben ein Glaube)
Ich selbst bin in der Hinsicht ein spiritueller Nihilist und habe für mich da eine tiefe Logik im Buddhismus gefunden, denn das "Ziel" ist es sich von Illusionen zu lösen die dem Ego entstammen.
Stell dir mal vor die Reinkarnation gäbe es im wahrsten Sinne des Wortes wirklich, man wird immer wieder in neuer und veränderter Form wiedergeboren, ohne Erinnerungen an das jeweils vorherige Leben, man erfährt immer wieder neues Leid in anderen Lebensweisen und Lebensformen, man ist im Kreislauf des Samsara "gefangen" weil die Gedanken sich noch nicht lösen konnten und man noch nicht gelernt hat loslassen zu können. Dann erscheint ein diese ganze Existenz wie ein Gefängnis für den Verstand, dabei ist es der Verstand selbst der sich dieses mentale Gefängnis erschaffen hat, weil er die Intuition, das Gefühl und die Metaebene nie wird erfassen können.
Bewusstsein in seiner Ganzheitlichkeit kennt keine Trennung und ist "ewig", kennt weder Grenzen noch Formen, es ist einfach. Um dich aber zu beruhigen, denke einfach mal ganz rational an den Energieerhaltungssatz, Energie kann nicht erschaffen oder zerstört werden, sie befindet sich nur in spezifischen und temporären Zuständen. Bewusstsein in seiner Reinheit ist frei von Gedanken, Hoffnungen, von Illusionen und Labyrinthen, man muss es nur erkennen als das was es ist. Hat man dies erkannt, hat man hinter die Gedanken des Verstands und des eigenen Egos geblickt, dann weicht das Ich-Bewusstsein in seiner Begrenztheit dem ganzheitlichen, grenzenlosen Bewusstsein. Aus der Selbsterkenntnis blüht die reine Bewusstheit. Ist wie mit ner Zwiebel, schält man sie Schicht um Schicht, wird man am Ende keinen "Kern" finden, sondern ein formloses "Nichts".
Alles ist Nichts, Nichts ist Alles, ein herrliches Paradoxon welches einem verschleiert und hinter Gedankenkreisen erscheint die sich stets an etwas zu klammern versuchen (Selbsterhaltungstrieb). Wenn man lernt loszulassen wird man sie erfahren, die große Freiheit. Das Samsara bedeutet man ist wie ein Spielball der Kausalität und ein Sklave des Seins. Was auch schön sein kann, wenn man dies mit Bewusstsein genießt.
Also keine Sorge "irgendwie" geht es immer weiter, in welcher Form auch immer aber wirkliche Freiheit wird man nur dann erfahren wenn man nicht mehr am Sein klammert
:)