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Warum handeln Atheisten moralisch?

819 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Atheisten, Handeln, Moralisch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Warum handeln Atheisten moralisch?

04.03.2014 um 19:02
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:klar, aber den meisten Menschen als sozialen Wesen ist eine funktionierende Gesellschaft dann doch auch persönlich recht wichtig.
Wieder "die meisten Menschen". Dass es für eine Gemeinschaft sinnvoll ist, bestimmte Regeln für das Miteinander zu verfassen und dafür zu sorgen, dass diese eingehalten werden, ist offensichtlich.
Meine Frage ist jetzt, wie man den einzelnen dazu bringt diese einzuhalten jenseits von der Androhung von Strafe. Genau genommen unterschiedet sich ja ein Rechtssystem wie Deutschland nicht wesentlich von einem Rechtssystem, in dem keine Richter sondern eben Gott richtet. Jedenfalls von der Grundintention her.
Beiden ist gemeinsam, dass es keinen vernünftigen Grund für den einzelnen gibt die Regeln einzuhalten und man deshalb eben mit Strafe drohen muss.
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:Allerdings halte ich es generell für sinnlos persönliche Moral objektiv zu begründen.
Moral ist eine Frage des Instinkts, keine des Verstands.
Moral vielleicht, Ethik hingegen nicht ;) Wieso sollte ich meiner Moral folgen, wenn ich davon nichts habe?


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Warum handeln Atheisten moralisch?

04.03.2014 um 19:16
@Schleierbauer
Weil das dazu beiträgt eine stabile und humane Gesellschaft zu erhalten oder begründen?
Und weil man dann von dieser stabilen Gesellschaft wiederum profitiert?


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04.03.2014 um 19:21
@Heide_witzka
Das Argument kam oben schon.


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04.03.2014 um 19:24
@Schleierbauer
Das macht es nicht unbedingt schlechter. :D


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04.03.2014 um 20:00
@CarstenTee
Zitat von CarstenTeeCarstenTee schrieb:Meine Eltern haben das auch ohne Bibel oder Koran geschafft.
Man sieht ja was raus gekommen ist :O
Zitat von CarstenTeeCarstenTee schrieb:Mal im ernst, mir fällt kein Krieg im Namen der Wissenschaft ein, hilf mir auf die Sprünge.
Und ein Krieg im Namen der Freiheit - ist das nicht was Positives?
Hm, ganz vergessen das die Menschenversuche im Holocaust, Tier/Menschenversuche etc. im namen Gottes geschahen. Du hast sicher Ahnung.
Und wenn du Kriege im ->namen<- der Freiheit gutheist, bist du genau so verblendet wie ein religiöser fundamentalist. Statt Allah ist es halt die Freiheit. Aber hey, die Menschen die vor dem nichts stehen und ihre Familie verloren haben freuen sich sicher über die neue "freiheit" unter ihrer Marionettenregierung. ;)
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Nur für dich :D

@AtheistIII
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:Wie kommst du darauf das die griechische oder die indianischen Religionen keine moralischen Gesetze festschrieben?
Es wurde bei den Griechen vll nicht soviel drauf geachtet wer jetzt mit wem ins Bett steigt (wenn auch mehr als allgemein angenommen), aber Mord, Diebstahl, Vergewaltigung, etc waren auch in Griechenland sowohl in den Augen der Menschen als auch der Götter verpönt.
Wie damals als Zeus sich in einen Stier verwandelte und Europa vergewaltigte?
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:Die Hälfte der Bibel kann man, moralisch gesehen, in die Tonne treten.
Nicht nur das AT übrigens, Paulus schreibt stellenweise einen Unsinn zusammen das sich mir die Zehennägel kräuseln, und der ganze Erbsündegedanke inklusive Heilsbedürfnis ist in meinen Augen schlicht und ergreifend menschenverachtend.
Ist doch auch okay
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:Historisch irgendwie nicht naheliegend.
Zwischen der Christianisierung Europas und der Ächtung der Sklaverei in diesen Ländern vergingen immerhin rund 1000 Jahre.
Die Hochzeit des Sklavenhandels wurde von christlichen Nationen ausgelöst die billige Arbeitskräfte für ihre Plantagen in der neuen Welt brauchten.
Der allgemeine Widerstand gegen die Sklaverei begann relativ zeitnah zur Aufklärung.
Katholiken durften sich nicht gegenseitig versklaven.
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:schon möglich, aber ein armer heidnischer Bauer hatte im Vergleich zum armen christlichen Bauern oftmals mehr Handhabe gegen seinen Fürsten wenn der ihn ungerecht behandelte.
Ein germanischer Jarl war seinen Untertanen ein gewisses Mass an Rechenschaft schuldig, ein christlicher Graf nur Gott und seinem Lehnsherren.
Wobei man sagen muss das Materielles nach der Grundmenge nicht mehr glücklich macht.
Aber das heidnische Bauern mehr changen hatten sich gegen ihre Fürsten aufzulehnen ist doch unsinn. Zur zeit der Römischen Patrizier mussten sich die Bauern auch von ihrem Patrizier vertretten lassen. Ein Ägypter hatte keine Change gegen den Pharao. Natürlich wurden Bauern in Christlichen Ländern mies behandelt, aber das hat nichts mit der Religion an sich zu tun. Um das ganze mal weg vom Christentum zu bringen, im Feudalen Japan durfte ein Samurai nem Bauer den Kopf auf der Stelle abschlagen wen dieser in Respektlos behandelte. Liegt das jetzt am Shinto-Buddhismus?
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:Ich wage zu behaupten das DaVinci, Dante oder Tolkien auch ohne Christentum grossartige Werke vollbracht hätten.
Nicht zwangsläufig dieselben, aber ein derartiger Intellekt benötigt in meinen Augen keine religiösen Vorgaben um sich auszutoben.
Ja, aber es ist nunmal fakt das vieles (nicht alles) von der Religion ausging.
Wer hätte die Pyramiden erbaut wenn der Pharao nur ein durchschnittstyp mit krone gewesen wäre? Kathedralen gehören genauso zu Europa wie Burgen. Hätten die Chinesichen Mönche so viel Spirtiuelle Weisheit erlangt wenn sie eben diesen Spirituellen weg nicht eingeschlagen hätten? Die Broze statue von Zeus ist auch ein Meisterwerk. Die Olympischen Spiele....
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:Gibts auch ne Begründung warum Kriege von der Religion unabhängig sind und grosse Kunstwerke an sie gebunden?
Kriege geschehen im Namen der Religion, Kunstewerke wegen dieser.
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:Ich spiel mich nicht auf, ich will auch niemandem seinen Glauben ausreden, aber mich stört die faktische Bevorzugung der Religion ansich.
Das fängt dabei an das ich Samstags nicht ausschlafen kann weil die Kirche neben mir das Recht zugeteilt bekommen hat morgens um 9 eine halbe Stunde ihre Glocken zu läuten (nach Nachtschicht die Hölle auf Erden), geht über die oftmals anzutreffende Ansicht das man sich mit Kritik zurückhalten soll weil Anhänger der Religion sich dann angegriffen fühlen könnten (man stelle sich vor Anhänger nichtreligiöser Ideologien würden ähnliches fordern, die würden sofort als Spinner abgekanzelt) und geht bis zu Sonderrechten die der Kirche vom Staat in allen möglichen Bereichen eingeräumt werden.
Wenn ich also irgendwas abwerte dann nur weil es sich vorher unzulässig aufgewertet hat.
Wo hat den ein Christ sonderrechte? Und wer will dir Kritik verbieten? Ich sicherlich nicht, mich stört nur diese Atheisten Gruppendenken, das die Leute schlicht und ergreifend zu heuchlern macht.
Ich kann doch auch Orangensaft mögen ohne O-saftler werden und mich über Apfelsaft auszulassen.

@Snowman_one
Zitat von Snowman_oneSnowman_one schrieb:Also das dann die Ägypter und Griechen anderen nicht halfen, also keine Nächesteliebe kannten musst du erst einmal beweisen.
Hier zu behaupten dass die Christen so zu sagen die Nächstenliebe erfunden haben ist ja nur eine Behauptung deinerseits.
Nächstenliebe gab es auch schon vor Jesus.
Ja, aber unter Jesus und dem Propheten wurde es als moralischer grundsatz zusammengefasst.
Zitat von Snowman_oneSnowman_one schrieb:Das Christentum hat sich wohl kaum als Abschaffer der Sklaverei hervorgetan.

Denn so weit ich weiss steht in der Bibel eher wie man Sklaven austricksen kann damit man sie für immer an sich binden kann.
Auch Sachen, wie hart man z.B. einen Sklaven schlagen kann, wirst du in der Bibel finden.

Wenn also in dieser Hinsicht von der Christen etwas getan wurde, dann entgegen der Gebote aus der Bibel.
Natürlich wurde es in einer Zeit in der jeder seinen persönlichen Haussklaven hatte erwähnt. Sie heist es nicht gut, verbietet es aber auch nicht. Ungefähr so wie bei den Amerikanern.
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Sagt wer?
Siehe auch
Natürlich wollte er auch Edelmetalle finden, sonst hätte er einigen unglücklichen Leuten einige erklärungen geschuldet. Auch war er auf der Suche nach Indien und nicht nach einem neuen Kontinent.
Das er strenger Christ war las ich einmal in einem Schulbuch und später in einem Geschichtsbuch.
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Dass die Kirche, die damals eine erhebliche wirtschaftliche Macht darstellte, durch die Ausnutzung der Bewirtschafter ihrer Ländereien und durch Schenkungen über erhebliche Geldmittel verfügte und Künstler beauftragte ist zwar richtig, hat aber wenig mit Moral zu tun.
Wir sind auch vom Thema abgekommen.


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Warum handeln Atheisten moralisch?

04.03.2014 um 20:07
@CarstenTee
Wie kommst du eigentlich hierdrauf?
Zitat von CarstenTeeCarstenTee schrieb:Also ist das hier:

"Ich habe ein Baby vor dem Ertrinken gerettet, damit ich in den Himmel komme"

besser als das:

"Ich habe ein Baby vor dem Ertrinken gerettet, weil man Menschenleben einfach retten muss und ich mich dadurch auch gut gefühlt habe"
Du träumst dir dein wirres weltbild beim Scheißen zusammen, oder?


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04.03.2014 um 20:28
@Linschko

Ich glaub Gott hat dir echt ins Hirn geschissen, Hammer was du hier abziehst :D


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04.03.2014 um 21:07
@Heide_witzka
Ich habe ja schon was dazu geschrieben. Vielleicht könntest du dich darauf beziehen? ;)


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04.03.2014 um 21:59
@Linschko
Zitat von LinschkoLinschko schrieb:Natürlich wurde es in einer Zeit in der jeder seinen persönlichen Haussklaven hatte erwähnt. Sie heist es nicht gut, verbietet es aber auch nicht.
Die Bibel ist da etwas konkreter als du meinst.
2.Mose 21.
20 Wer seinen Sklaven oder seine Sklavin schlägt mit einem Stock, dass sie unter seinen Händen sterben, der soll dafür bestraft werden.
21 Bleiben sie aber einen oder zwei Tage am Leben, so soll er nicht dafür bestraft werden; denn es ist sein Geld.
Da sehe ich weder Moral noch Nächstenliebe. Ein Versuch etwas gegen die Sklaverei zu machen vermisse ich sogar gänzlich. :ask:

http://www.bibleserver.com/text/LUT/2.Mose21%2C20


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04.03.2014 um 22:11
@Schleierbauer
Zitat von SchleierbauerSchleierbauer schrieb:Meine Frage ist jetzt, wie man den einzelnen dazu bringt diese einzuhalten jenseits von der Androhung von Strafe. Genau genommen unterschiedet sich ja ein Rechtssystem wie Deutschland nicht wesentlich von einem Rechtssystem, in dem keine Richter sondern eben Gott richtet. Jedenfalls von der Grundintention her.
Beiden ist gemeinsam, dass es keinen vernünftigen Grund für den einzelnen gibt die Regeln einzuhalten und man deshalb eben mit Strafe drohen muss.
Seh ich halt anders.
Der vernünftige Grund ist vorhanden, leider gibt es für Menschen stärkere Triebfedern als die Vernunft. Hier setzt das Bonus/Malus-System ein.
Das Traurige an der Sache ist doch dass es notwendig ist.


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Warum handeln Atheisten moralisch?

05.03.2014 um 09:48
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Der vernünftige Grund ist vorhanden, leider gibt es für Menschen stärkere Triebfedern als die Vernunft. Hier setzt das Bonus/Malus-System ein.
Welche sind das denn deiner Meinung nach? Und zwar nicht vernünftig für die Allgemeinheit ihre Schäfchen beieinander zu halten sondern für das einzelne Schäfchen im Sinne der Allgemeinheit zu handeln.


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Warum handeln Atheisten moralisch?

05.03.2014 um 11:56
Zitat von LinschkoLinschko schrieb:Wie damals als Zeus sich in einen Stier verwandelte und Europa vergewaltigte?
Das die Götter dagegen waren hiess nicht zwangsläufig das sie sich auch dran gehalten haben, ist in der Bibel ja auch nicht viel anders.
Zitat von LinschkoLinschko schrieb:Aber das heidnische Bauern mehr changen hatten sich gegen ihre Fürsten aufzulehnen ist doch unsinn. Zur zeit der Römischen Patrizier mussten sich die Bauern auch von ihrem Patrizier vertretten lassen. Ein Ägypter hatte keine Change gegen den Pharao. Natürlich wurden Bauern in Christlichen Ländern mies behandelt, aber das hat nichts mit der Religion an sich zu tun. Um das ganze mal weg vom Christentum zu bringen, im Feudalen Japan durfte ein Samurai nem Bauer den Kopf auf der Stelle abschlagen wen dieser in Respektlos behandelte. Liegt das jetzt am Shinto-Buddhismus?
Japan und Ägypten hatten ähnliche Probleme wie das Christentum nach Europa gebracht hat:
Der Glaube das die herrschende Ordnung die natürliche, von den Göttern gewollt ist an der auf keinen Fall zu rütteln sei.
Wer herrscht, herrscht mit dem Segen der Götter, und deshalb kann jemand den die Götter auf eine so viel niedere Ebene gestellt hat unmöglich ein Recht auf Einflussnahme haben.
Allerdings haben beide diese Ordnung nicht durch das Christentum überwunden.

Was die römische Gesellschaft angeht hab ich relativ wenig Wissen, aber bei den Germanen und Kelten, die ja einen Grossteil des später christlichen Europas besiedelten hatte jeder freie Mann ein politisches Mitspracherecht, und soweit ich weiss war das auch in der römischen Republik nicht anders.
Zitat von LinschkoLinschko schrieb:Ja, aber es ist nunmal fakt das vieles (nicht alles) von der Religion ausging.
Wer hätte die Pyramiden erbaut wenn der Pharao nur ein durchschnittstyp mit krone gewesen wäre? Kathedralen gehören genauso zu Europa wie Burgen. Hätten die Chinesichen Mönche so viel Spirtiuelle Weisheit erlangt wenn sie eben diesen Spirituellen weg nicht eingeschlagen hätten? Die Broze statue von Zeus ist auch ein Meisterwerk. Die Olympischen Spiele
Möglich das wir ohne Religionen nichts davon hätten.
Aber ich persönlich gehe ziemlich stark davon aus das wir zwar am Ende nicht das selbe, aber immer noch etwas vergleichbar eindrucksvolles bekämen.
Lässt sich nur halt schlecht belegen ohne ein Portal in ein religionsloses Paralleluniversum.
Zitat von LinschkoLinschko schrieb:Kriege geschehen im Namen der Religion, Kunstewerke wegen dieser.
den Teil hab ich verstanden, ich würd nur gern wissen warum das so sein soll?
Zitat von LinschkoLinschko schrieb:Wo hat den ein Christ sonderrechte?
Der einzelne Christ nicht, die christlichen Kirchen schon.
Staatlicher Einzug der Kirchensteuer, staatliches Honorar für Bischöfe, Sonderrechte als Arbeitgeber, etc.
Zitat von LinschkoLinschko schrieb:Und wer will dir Kritik verbieten?
Passiert oft genug, seltener im Internet, aber öfter mal im persönlichen Gespräch, das Kritik am religiösen Weltbild ein Tabu ist und dann entweder offen oder verdeckt abgelenkt wird.
Auch in der öffentlichen Diskussion merkt man das oft das sakuläre und religiöse Standpunkte nicht gleichberechtigt vertreten werden können.
Die Atheist Bus Campaign beispielsweise fand in keiner einzigen grösseren deutschen Stadt eine Verkehrsgesellschaft die bereit gewesen wäre ihren Slogan auf ihre Busse zu drucken ("Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott"), während "Jesus liebt dich"-Slogans kaum irgendwo ein Problem sind.


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Warum handeln Atheisten moralisch?

05.03.2014 um 12:03
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:Was die römische Gesellschaft angeht hab ich relativ wenig Wissen, aber bei den Germanen und Kelten, die ja einen Grossteil des später christlichen Europas besiedelten hatte jeder freie Mann ein politisches Mitspracherecht, und soweit ich weiss war das auch in der römischen Republik nicht anders.
Nee nicht wirklich. Man musste Geld haben, durfte kein Bauer sein und eigentlich musste man zum kleinen Kreis der adligen gehören, um politisch mitreden zu dürfen.
Ab der Caesarenzeit dann natürlich nicht einmal das. Wenn dich die Zeit und ihre Politik interessiert, kann ich dir die Reden von Cicero empfehlen.
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:Staatlicher Einzug der Kirchensteuer, staatliches Honorar für Bischöfe, Sonderrechte als Arbeitgeber, etc.
Diese Rechte hat, theoretisch, auch jede andere Religionsgemeinschaft mit Ausnahme der Bezahlung der Bischöfe, wobei die durch die Enteignung der Kirche entstanden sind ;)
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:Auch in der öffentlichen Diskussion merkt man das oft das sakuläre und religiöse Standpunkte nicht gleichberechtigt vertreten werden können.
Mittlerweile ist es im öffentlichen Diskurs schwieriger religiöse Positionen zu vertreten^^.


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05.03.2014 um 12:30
Zitat von SchleierbauerSchleierbauer schrieb:Diese Rechte hat, theoretisch, auch jede andere Religionsgemeinschaft
Machts in meinen Augen irgendwie kein Stück besser...
Zitat von SchleierbauerSchleierbauer schrieb:mit Ausnahme der Bezahlung der Bischöfe, wobei die durch die Enteignung der Kirche entstanden sind
Wann war die?
vor ca 200 Jahren, ich würde mal behaupten die Schulden sind so langsam mal getilgt, zumal die BRD allerhöchstens der Rechtsnachfolger des Rechtsnachfolgers des Rechtsnachfolgers des ursprünglichen Staats ist.
Zitat von SchleierbauerSchleierbauer schrieb:Mittlerweile ist es im öffentlichen Diskurs schwieriger religiöse Positionen zu vertreten^^.
seh ich iwie anders...


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05.03.2014 um 12:36
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:Machts in meinen Augen irgendwie kein Stück besser...
Ich weiß nicht genau auf welcher Basis, aber rein theoretisch könnte auch eine humanistische Gesellschaft die gleichen Rechte bekommen, wenn sie sich an die Regeln hält^^. Das Problem ist da wohl momentan, dass die alle zu klein sind als dass das gehen würde.
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:vor ca 200 Jahren, ich würde mal behaupten die Schulden sind so langsam mal getilgt, zumal die BRD allerhöchstens der Rechtsnachfolger des Rechtsnachfolgers des Rechtsnachfolgers des ursprünglichen Staats ist.
Ja natürlich. Die Verträge bestehen aber und die BRD hat irgendwie momentan keine Lust daran etwas zu ändern.
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:seh ich iwie anders...
Guck dir mal die Kommentare über Berichterstattungen über religiöse Themen auf Onlineplattformen an. Da sind die Atheisten/Humanisten/Wie auch immer sie sich nennen wollen eindeutig in der Überzahl.
Oder die Debatte in BaWü (die ich selbst auch für total beknackt halte): Da kommen Religiöse und sagen, dass ihnen etwas nicht passiert. Anstatt dann offen zu diskutieren, wird einfach gesagt, dass Religiöse nicht das Recht haben sich in die Debatte einzumischen, es wird als in Ordnung angesehen, dass sie auf offener Straße bespuckt werden und so weiter.
Ist zwar alles OT, aber ich denke, dass es da in den letzten vielleicht 10 Jahren eine Umkehr des öffentlichen Diskurses gab.


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Warum handeln Atheisten moralisch?

05.03.2014 um 12:51
Letzter kurzer Kommentar von mir bevors völlig OT gerät:
Zitat von SchleierbauerSchleierbauer schrieb:Die Verträge bestehen aber und die BRD hat irgendwie momentan keine Lust daran etwas zu ändern.
und genau das stört mich.
Zitat von SchleierbauerSchleierbauer schrieb: auf Onlineplattformen
stimmt schon, im Internet sieht die Sache anders aus, aber ich hab nicht den Eindruck das das auch in der breiten Bevölkerung der Fall ist


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05.03.2014 um 12:52
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:und genau das stört mich.
Ja ist ein wenig seltsam. Die Kirchen wären aber nach eigener Aussage mit einer Vertragsauflösung bei einer Einmalzahlung bereit.
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:stimmt schon, im Internet sieht die Sache anders aus, aber ich hab nicht den Eindruck das das auch in der breiten Bevölkerung der Fall ist
Dann guck dir mal die Bundestagsdebatte zur Beschneidung oder zu einer anderen ethischen Frage (bsp PID) an.
Religiöse Argumente sind eben nur dann gültig, wenn sie nicht nur aus religiösen Ansichten bestehen, sondern für alle Bürger irgendwie relevant sind.


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Warum handeln Atheisten moralisch?

05.03.2014 um 17:20
@Schleierbauer
@AtheistIII
Die Frage ist ja eigentlich nicht - handelt der oder der besser.
Nach dem Eingangspost ist ja die Frage - kann ich ohne einen Gottesglauben moralisch handeln.
Der Zusammenhang ist schon fragwürdig. Bei einer Verneinung würde es ja bedeuten dass nur Gläubige welcher Richtung auch immer Etisch handeln könnten.
Das eine Religion eine wie auch immer geartetet Ethik/Moral vertritt ist klar - Umsetzung in der Realität mal außen vor
Warum soll das für einen Atheisten ausgeschlossen sein? Ethik/Moral ist kein Vorrecht der Gläubigen.


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05.03.2014 um 17:39
@CarstenTee
Tja, wenn er mir ins gehirn geschissen hat muss es ihn aber auch geben :O

Auch wichtig für unsere Konversation;


@Snowman_one
Ja und jetzt? Ich zitier mich mal selber.
Zitat von LinschkoLinschko schrieb:Natürlich wurde es in einer Zeit in der jeder seinen persönlichen Haussklaven hatte erwähnt. Sie heist es nicht gut, verbietet es aber auch nicht. Ungefähr so wie bei den Amerikanern.
@AtheistIII
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb: Japan und Ägypten hatten ähnliche Probleme wie das Christentum nach Europa gebracht hat:
Der Glaube das die herrschende Ordnung die natürliche, von den Göttern gewollt ist an der auf keinen Fall zu rütteln sei.
Wer herrscht, herrscht mit dem Segen der Götter, und deshalb kann jemand den die Götter auf eine so viel niedere Ebene gestellt hat unmöglich ein Recht auf Einflussnahme haben.
Allerdings haben beide diese Ordnung nicht durch das Christentum überwunden.
Du stellst politisches Mitspracherecht als einzigen glücklich machenden Lebensinhalt dar. Religion war nicht der Grund für die Monarchie, mit ihr wurde es erst später gerechtfertigt.
Und für eine Tyrannis braucht man keine Religion, wie die Diktatoren des 20 Jah. eindrucksvoll bewiesen. Hitler hat nicht das wort gottes, sondern sein wort verkündet. Stalin war Atheist...
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:Was die römische Gesellschaft angeht hab ich relativ wenig Wissen, aber bei den Germanen und Kelten, die ja einen Grossteil des später christlichen Europas besiedelten hatte jeder freie Mann ein politisches Mitspracherecht, und soweit ich weiss war das auch in der römischen Republik nicht anders.
Also ich würde gerne wissen wo du das mit dem Mitspracherecht der Germanen und Kelten her hast.
...Und die Römische Republik verehrte Götter. Hierarchisch geordnete Götter.
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:den Teil hab ich verstanden, ich würd nur gern wissen warum das so sein soll?
Ich versteh die Frage nicht ganz...
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:Der einzelne Christ nicht, die christlichen Kirchen schon.
Staatlicher Einzug der Kirchensteuer, staatliches Honorar für Bischöfe, Sonderrechte als Arbeitgeber, etc.
Also ich bin mir sicher ein Protestant muss nicht für die Katholische Kirche aufkommen.
Und Bischöfe müssen auch bezahlt werden.
Und das mit den Sonderrechten als Arbeitsgeber hätte ich doch gerne erklärt.
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:Passiert oft genug, seltener im Internet, aber öfter mal im persönlichen Gespräch, das Kritik am religiösen Weltbild ein Tabu ist und dann entweder offen oder verdeckt abgelenkt wird.
Auch in der öffentlichen Diskussion merkt man das oft das sakuläre und religiöse Standpunkte nicht gleichberechtigt vertreten werden können.
Hab ich nie erfahren. Klar kannst du nicht am Sonntagmorgen vor der Kirche schreien das es keinen Gott gibt, aber sonst gibt es da mit "normalen" Gläubigen keine Probleme. Natürlich lassen fundamentalisten nicht mit sich reden, doch sieht es mit Atheisten anderst aus? Und glaubst du nicht auch das Religiöse Standpunkte zensiert werden ohne das du es mitkriegst?
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:Die Atheist Bus Campaign beispielsweise fand in keiner einzigen grösseren deutschen Stadt eine Verkehrsgesellschaft die bereit gewesen wäre ihren Slogan auf ihre Busse zu drucken ("Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott"), während "Jesus liebt dich"-Slogans kaum irgendwo ein Problem sind.
"Jesus liebt dich" ist eine simple, bekannte Aussage. Das stört keinen.
Aber "Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott" ist doch wieder provokation und grenzt schon an Konversion.


@dörthe.darko
Zitat von dörthe.darkodörthe.darko schrieb:Wieso wertet Atheismus Menschen ab?
Klar, ich denk mir, meine Ansicht wird schon die richtige sein. Das denkt mein christlicher Nachbar von seiner vermutlich auch.
Aber das kann ich doch ganz tolerant respektieren, oder nicht?
Ein (inofizieller) Standpunkt des Atheismus ist ganz einfach man solle an keinne Gott glauben und wer es tut ist ein Narr. Nicht alle, aber meiner Erfahrung nach viele.
Zitat von dörthe.darkodörthe.darko schrieb:Wieso legst du alle positiven Entwicklungen so aus, dass sie auf das Christentum und seine Werte zurückgeführt werden und alle negativen Entwicklungen sind politisch motiviert?
Das ganze Missionieren, Kreuzzüge, Hexenverbrennungen, soweit ich weiß, ging es da schon in erster Linie darum, dem Willen Gottes (oder wie er damals eben ausgelegt wurde) Genüge zu tun, oder nicht?
Beim Missionieren ging es darum die Leute gehorsamer zu machen und die Kreuzzüge wurden wegen Seewegen und Handel geführt. Hexenverbrennungen waren ein genialer Schachzug, da man unbelibsame Konkurenten ganz einfach verbrennen konnte. Die von dir genannten Beispiele wurden unter dem Deckmantel der Religion begangen.
Zitat von dörthe.darkodörthe.darko schrieb: immernoch nicht nur christlich. Klar können die Christen das auch so tun, aber nochmal: Respektvoller und Hilfsbereiter Umgang miteinander hat in erster Linie nichts damit zu tun, an was oder wen ich glaube. Ich wurde von den muslimischen Türken, mit denen ich bisher zu tun hatte, nämlich auch nicht weniger höflich behandelt, als von christlichen oder atheistischen Bekannten.
Aber in der Bibel (und im Koran) ist es direkt als Lebensvorlage gegeben.
Natürlich kann jeder "christlich" handeln ohne einer zu sein, etwas anderes hab ich auch nie behauptet.


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05.03.2014 um 17:43
@PapWT
Nein die Eingangsfrage und auch ich sprechen Atheisten nicht grundsätzlich ab, ethisch zu handeln. Es geht mir um die Frage, wieso sie das tun und das wurde bisher noch nicht so richtig beantwortet.


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