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Wahres Selbst?

53 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Seele, Psyche, Psychologie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wahres Selbst?

14.11.2013 um 17:13
Danke für deinen reflektierten Beitrag Crawler23!
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Dieses Recht haben wir beide nicht diesen Zirkel zu unterbrechen. Alles andere führt nur zur Church of Euthanasia, das wäre dann der Gipfel der Philosophie von Hegesias, das Ende, die endgültige Auflösung der menschlichen Existenz, der Selbstmord einer Spezies.
Ich würde sagen, es steht gar nicht in unserer Macht den Zirkel zu unterbrechen, allerdings entspricht auch das Konzept der Church of Euthanasia nicht meinen Vorstellungen - die Menschheit als Kollektiv schafft sich entweder selbst ab, oder wird durch äussere Umstände (Katastrophen, etc.) von der Erde gewischt, wie 99,9% aller Spezies, die schon auf dem Planeten gelebt haben.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Doch inzwischen hab ich die Einstellung ein bewusstes Leben sollte einfach bewusst leben, selbst wenn die Lebensumstände auf ein möglichst schnelles Ende hoffen mögen. Wir sind aber da und beobachten das Universum, wir fühlen und empfinden. Sich dem zu verschließen führt in eine Trostlosigkeit, die ich nur zu gut kenne.
Ich kenne die nihilistische Verzweiflung, die dunkle Nacht der Seele, wenn das Denken und Empfinden, um eine schwarze Sonne kreist, so wie ich auch die angenehmen und lebensbejahenden Seiten des Lebens kenne. Also bin ich ein zerissener Charakter, der alle Gestimmtheiten und geistigen Spektren durchläuft und je nachdem, liebe ich die Wesen und Welt, oder es schlägt, um und verkehrt sich ins Gegenteil.
Die Hintergrundstrahlung meines Lebensgefühl war und bleibt aber wohl immer schwarz, düster und melancholisch, auch wenn ich phasenweise vergessen kann, wer ich bin und in der Welt aufgehn kann.

Was ich noch sagen wollte: Ja, wir sind uns sehr ähnlich in gewissen Denkansätzen, wir gehen von selben Prämissen aus und ich kann deinen Beitrag eigentlich so unteschreiben, heute bin ich ein anderer Mensch als gestern :D Ich bin eigentlich nicht der finstere Radikalinski, aber manchmal brauche ich einfach ein Ventil, wie dieses Forum hier, wo ich ungehemmt über die Existenz lästern kann, danach fühle ich mich meistens wie neugeboren. Aber ich werde mich im dialektischen Denken üben!

@james1983
Ich mag deine Beiträge hier auch, sie wirken sehr reflektiert, man hat den Eindruck, dass jemand eigenständig denkt. Crawler23, du und ich wir haben ähnliche Denkansätze und Prämissen, was das Leben und die Welt anbelangt und auch wenn die Schlüsse daraus unterschiedlich ausfallen, so gibt es doch gemeinsame Schnittmengen, bzw. ich arbeite daran mir einen positiven Zugang zur Welt zu erschaffen.^^


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14.11.2013 um 17:48
Zitat von PeisithanatosPeisithanatos schrieb:Danke für deinen reflektierten Beitrag Crawler23!
Das geb ich dir gern zurück :)
Zitat von PeisithanatosPeisithanatos schrieb:Ich würde sagen, es steht gar nicht in unserer Macht den Zirkel zu unterbrechen, allerdings entspricht auch das Konzept der Church of Euthanasia nicht meinen Vorstellungen - die Menschheit als Kollektiv schafft sich entweder selbst ab, oder wird durch äussere Umstände (Katastrophen, etc.) von der Erde gewischt, wie 99,9% aller Spezies, die schon auf dem Planeten gelebt haben.
So ist es, jedoch gäb es da doch noch einen Hoffnungsschimmer den unsere Spezies von allen anderen dieses Planeten unterschiedet. Wir könnten vielleicht eine neue Form der Evolution auslösen, eine synthetische, die technologische Singularität, der Transhumanismus und Posthumanismus könnten für ein "Panspermia" sorgen. Wenn nicht, dann wird alles irgendwann wieder zu Staub werden, aus dem wir ja ursprünglich bestehen, der Sternenstaub dem Leben eingehaucht wurde. Beides sind mögliche Entwicklungen die vorstellbar wären. Irgendwo zwischen Utopia und Dystopia.
Zitat von PeisithanatosPeisithanatos schrieb:Ich kenne die nihilistische Verzweiflung, die dunkle Nacht der Seele, wenn das Denken und Empfinden, um eine schwarze Sonne kreist, so wie ich auch die angenehmen und lebensbejahenden Seiten des Lebens kenne. Also bin ich ein zerissener Charakter, der alle Gestimmtheiten und geistigen Spektren durchläuft und je nachdem, liebe ich die Wesen und Welt, oder es schlägt, um und verkehrt sich ins Gegenteil.
Die Hintergrundstrahlung meines Lebensgefühl war und bleibt aber wohl immer schwarz, düster und melancholisch, auch wenn ich phasenweise vergessen kann, wer ich bin und in der Welt aufgehn kann.
Ganz ähnlich wie bei mir auch, aber dieses Empfinden und Denken kann sich ändern, wenn man die Muster erkennt, das Ganze betrachtet sich selbst als Ganzes sieht. Auf Selbsterkenntnis folgt Gelassenheit.
Zitat von PeisithanatosPeisithanatos schrieb:Was ich noch sagen wollte: Ja, wir sind uns sehr ähnlich in gewissen Denkansätzen, wir gehen von selben Prämissen aus und ich kann deinen Beitrag eigentlich so unteschreiben, heute bin ich ein anderer Mensch als gestern :D Ich bin eigentlich nicht der finstere Radikalinski, aber manchmal brauche ich einfach ein Ventil, wie dieses Forum hier, wo ich ungehemmt über die Existenz lästern kann, danach fühle ich mich meistens wie neugeboren. Aber ich werde mich im dialektischen Denken üben!
Dieses Denken und Empfinden zog sich wie ein blutroter Faden durch mein Leben, inzwischen hab ich erkannt, dass es allein meine Gedanken sind die mich quälen. Man muss diese nicht verdrängen oder ignorieren, das Ego dessen Teil diese widersprüchlichen, zerrissenen Gedanken sind müssen gestreichelt und umarmt werden, beruhigt und gestillt wie ein kleines Kind. Jeder Druck kann sich auf sein Wesen destruktiv auswirken, jeder Zwang, jeder Gedankenvirus. Gedanken können aber auch schön, verspielt und fantasievoll sein, darum ist es auch schön innere Dialoge zu führen.

Mit einem Ventil beginnt schon die Reise in die Welt der Kausalität, jedes gesprochene Wort und jede Tat im Leben hat Konsequenzen und schafft Entwicklung, sei es destruktiv oder konstruktiv, der Mensch braucht Ventile, sonst würde er irgendwann explodieren oder implodieren ;)
Zitat von PeisithanatosPeisithanatos schrieb:Ich mag deine Beiträge hier auch, sie wirken sehr reflektiert, man hat den Eindruck, dass jemand eigenständig denkt. Crawler23, du und ich wir haben ähnliche Denkansätze und Prämissen, was das Leben und die Welt anbelangt und auch wenn die Schlüsse daraus unterschiedlich ausfallen, so gibt es doch gemeinsame Schnittmengen, bzw. ich arbeite daran mir einen positiven Zugang zur Welt zu erschaffen.^^
Auch das geb ich gern zurück und kann ich so bestätigen. Auch ich habe Wege gesucht positiver zu denken und zu empfinden ohne zum egoistischen, gleichgültigen Optimisten zu werden. Es begann wirklich als ich mir ganz klar und deutlich meiner eigenen Gedanken und ihrer Irrwege bewusst wurde, das passierte während ich etwas schrieb, zwischendurch hat es einfach *klick* gemacht. Das Orakel von Delphi hat dieses Anliegen sehr gut auf den Punkt gebracht: "Erkenne Dich selbst!"


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14.11.2013 um 18:35
@cRAwler23
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:So ist es, jedoch gäb es da doch noch einen Hoffnungsschimmer den unsere Spezies von allen anderen dieses Planeten unterschiedet. Wir könnten vielleicht eine neue Form der Evolution auslösen, eine synthetische, die technologische Singularität, der Transhumanismus und Posthumanismus könnten für ein "Panspermia" sorgen. Wenn nicht, dann wird alles irgendwann wieder zu Staub werden, aus dem wir ja ursprünglich bestehen, der Sternenstaub dem Leben eingehaucht wurde. Beides sind mögliche Entwicklungen die vorstellbar wären. Irgendwo zwischen Utopia und Dystopia.
Für die Zukunft unserer Spezies lassen sich eine Vielzahl von Szenarien denken, aber ob der Transhumanismus das zu leisten vermag, was er verspricht ist fragwürdig - ich denke der Schlüssel läge im Verstehen unseres Bewusstseins, der letzten grundlegenden Intstanz auf die alles zurückgeworfen wird und ohne die der Kosmos nicht "wäre".
Viell. ist jene Singularität auf die wir zustreben ja das großgeschriebene Nichts, in welchem sich alle Unterschiede auflösen.
Die kosmologischen Modelle lassen eine Vielzahl von Möglichkeit zu, unser Wissen ist allen nur denkbaren Limitierungen unterworfen, wir wissen nicht, was das Sein ist und worauf wir zusteuern. Aber viell. konstruieren wir uns auch nur das, was uns am besten schmeckt.^^
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Auf Selbsterkenntnis folgt Gelassenheit.
Vorausgesetzt wir können uns erkennen, denn um uns zu erkennen, um zu verstehen wer oder was wir sind, müssten wir erst die Matrix erkennen, in die wir eingebettet sind.
Aber wir können uns der Selbsterkenntnis annähern, indem wir alte Denkstrukturen über Bord werfen und verstehen wie wir Menschen wirklich funktionieren, oder mit Substanzen, die uns helfen unser Bewusstsein freizulegen. ;)
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Dieses Denken und Empfinden zog sich wie ein blutroter Faden durch mein Leben, inzwischen hab ich erkannt, dass es allein meine Gedanken sind die mich quälen. Man muss diese nicht verdrängen oder ignorieren, das Ego dessen Teil diese widersprüchlichen, zerrissenen Gedanken sind müssen gestreichelt und umarmt werden, beruhigt und gestillt wie ein kleines Kind. Jeder Druck kann sich auf sein Wesen destruktiv auswirken, jeder Zwang, jeder Gedankenvirus. Gedanken können aber auch schön, verspielt und fantasievoll sein, darum ist es auch schön innere Dialoge zu führen.
Sehr schön in Worte gefasst. Abgeklärtheit, ein stoisches Gemüt, über den Dingen stehen, egal in welchem Körper, in welcher Zeit, egal unter welchen Umständen, das hat etwas Göttliches, so fühle ich mich manchmal nach einem psychedelischen Trip, wenn ich eine Nacht wach geblieben bin. Ein wenig von dieser Gestimmtheit konnte ich in mein Leben integrieren, es ähnelt ein wenig der Resignation, aber ich würde es mehr als sanftes Loslassen umschreiben.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Auch das geb ich gern zurück und kann ich so bestätigen. Auch ich habe Wege gesucht positiver zu denken und zu empfinden ohne zum egoistischen, gleichgültigen Optimisten zu werden. Es begann wirklich als ich mir ganz klar und deutlich meiner eigenen Gedanken und ihrer Irrwege bewusst wurde, das passierte während ich etwas schrieb, zwischendurch hat es einfach *klick* gemacht. Das Orakel von Delphi hat dieses Anliegen sehr gut auf den Punkt gebracht: "Erkenne Dich selbst!"
Ich denke, je tiefer wir denken, je größer der Exzess darin, um so größer der Ausschlag in beide Richtungen, umso ekstatischer die Gedanken, desto manischer unser Wesen... ich denke, dass sollten wir verstehen, wer Tiefe will und Intensität, der blickt nicht nur auf den grauen Ozean der Unendlichkeit, sondern er taucht darin ein. Im Zusammenfall der Gegensätze, in der "coincidentia oppositorum" begegnen wir uns erst wieder und je mehr wir verstehen, öffnen sich Höllen, aber auch das "Mystische", "Unfassbare" und im Paradoxen, Widersprüchlichen erkennen wir das Wesen der Dinge.

Gnothi seauton! ;)


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14.11.2013 um 18:57
Seien Sie gegrüßt,

@Rico

Zu Ihren Punkt 2 :

Meines Erachtens nach kann man sich selbst untreu sein.
Jedoch muss hier die Definition der einzelnen Person zu den Begriff untreu genau geklärt sein.
Ich gebe wieder, wie ich es aufgefasst habe, sollte dies nicht in Ihren Sinne der Definition dieses Wortes sein, so teilen Sie mir dies ruhig mit und ich werden dann hierzu einen neuen Text verfassen.

Man kann sich selbst untreu sein, indem gegen die eigenen bestehenden Ideale und Sichtweisen gehandelt wird, sei es Beispielsweise aus einer Zwangslage heraus oder um sich einen Vorteil in einen diversen Ereignissbereich zu verschaffen.

Auch ist es möglich sich untreu zu werden indem vorherrschende eigene Gefühle verleugnet werden oder man selbst eine bestimmte Gegebenheit die stattfand nicht akzeptieren möchte.


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15.11.2013 um 01:37
@Peisithanatos
danke das hört man gerne und ich kann das kompliment nur zurück geben. ich finde es immer wieder schön wenn man auf allmy auch mal gespräche führen kann die nicht in flame wars enden *g*


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15.11.2013 um 15:56
@cRAwler23
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Doch Lernprozesse wird es auch dann geben, nur ist die Welt nicht mehr schwarz/weiß, binär sondern man erkennt sie als ein Spektrum an Möglichkeiten.
Das stimmt nicht! Wer konsequent außerhalb von "gut" und "schlecht" denkt, kann nicht mehr lernen. Voraussetzung fürs Lernen sind Einzelhandlungen, die anschließend bewertet werden. Lerne beispielsweise eine Fremdsprache:

Du bist in Spanien und möchtest die Leute begrüßen. Du sprichst sie mit "Buenas noches!" an, sie verstehen dich und du hast das gute bestätigende Gefühl, diese Vokabel zu beherrschen. Begrüße die Leute auf der Straße beim nächsten mal mit "Konbanwa!", und sie werden dich nicht verstehen. Das gefällt dir nicht, du erkennst, einen Fehler gemacht zu haben, und schlägst "Konbanwa" nach. Du stellst fest, dass es Japanisch ist, und wirst es in Spanien nicht mehr verwenden.

Angenommen, du reagierst nicht mehr mit positiven Gefühlen darauf, dass die Leute dich verstehen, und nicht mehr mit negativen, wenn sie dich nicht verstehen. Woher solltest du dann eine Grundlage dafür beziehen, dass deine Bemühungen fruchten, die Sprache zu lernen?

Ohne Feedback gibt es kein Trial-and-Error-Learning, und im Wesen baut jede Art von Lernen auf Trial-and-Error auf.


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15.11.2013 um 16:07
@Peisithanatos
Wieso glaubst du, dass wir effektiv nur von Leid umgeben seien, weil die Freude kurzlebig und sinnlos sei?


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15.11.2013 um 18:00
Zitat von PeisithanatosPeisithanatos schrieb:Sehr schön in Worte gefasst. Abgeklärtheit, ein stoisches Gemüt, über den Dingen stehen, egal in welchem Körper, in welcher Zeit, egal unter welchen Umständen, das hat etwas Göttliches, so fühle ich mich manchmal nach einem psychedelischen Trip, wenn ich eine Nacht wach geblieben bin. Ein wenig von dieser Gestimmtheit konnte ich in mein Leben integrieren, es ähnelt ein wenig der Resignation, aber ich würde es mehr als sanftes Loslassen umschreiben.
Ich habe ganz ähnliche Erfahrungen gemacht, Psychedelik und Psychonautik sind ein wahrer Quell an solchen Erkenntnissen, bei dem das rationale mit dem intuitiven verschmilzt. Auch dieses sanfte Loslassen ist ein sehr erleichterndes Gefühl. Man soll zwar auch was erwarten dürfen, doch die Erwartungshaltung und das verkrampfte Festhalten kann zur Qual werden. Das Leben ist mehr ein Fluss und Staudämme schaffen nur Überschwemmungen oder Dürre im Leben.
Zitat von PeisithanatosPeisithanatos schrieb:Gnothi seauton! ;)
Homologoumenōs tē physei zēn, besonders der eigenen Natur :)
Selbsterkenntnis bildet fast schon automatisch einen Einklang zwischen äußerer und innerer Natur, eben die Erkenntnis der eigenen Mitte.
Zitat von RicoRico schrieb:Das stimmt nicht! Wer konsequent außerhalb von "gut" und "schlecht" denkt, kann nicht mehr lernen. Voraussetzung fürs Lernen sind Einzelhandlungen, die anschließend bewertet werden. Lerne beispielsweise eine Fremdsprache:
Ich glaube du hast mich da nicht richtig verstanden, denn auch in einem Spektrum gibt es helle und dunkle Töne, nur kann man diese nicht moralisch, gesetzlich binden. Nicht mehr Gut und Böse, sondern förderlich und schädlich spielen da eine Rolle. Gut und Böse ist mehr so eine Vorstellung von Religionen oder Ideologien.
Ohne Feedback gibt es kein Trial-and-Error-Learning, und im Wesen baut jede Art von Lernen auf Trial-and-Error auf.
Hab doch nix dagegen gesagt. Ich bin in meinem Denken nur fern von gesetzlichen Mechanismen wie "gut" und "böse", was man als angenehm empfindet ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich, aber im Kern haben wir ähnliche Bedürfnisse und es liegt in der Natur der Sache das man Sprachen so lernt das man später von anderen auch verstanden wird, ist doch klar! ;)


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16.11.2013 um 00:20
Die menschen zusammen bilden das grosse GAnZE aber nicht jeder endscheidet sich
Vom DU
ZuM
WIR...!!
Die WeLTEn sind in uns wir nutzen sie meistens
Nie..konsum usw.beschaeftigen spheren sinne


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20.11.2013 um 12:05
@cRAwler23
Okay, jetzt habe ich verstanden, was du meinst! Sankyu)
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb am 13.11.2013:In dem du diese Frage nicht anderen stellst sondern dir selbst. Führe einen inneren Dialog mit deinen eigenen Gedanken, du wirst nach und nach feststellen das du kein Selbstgespräch führst, sondern sich etwas "selbstbeobachtendes" gebildet hat, eine Art Intuition begleitet von sich selbstreflektierenden Gedanken. Schwer zu erklären.
Muss/kann/soll man dabei etwas Bestimmtes beachten? Gibt es Anleitungen dazu? Was kann ich tun, um mich dabei nicht wie ein Schizo zu fühlen?


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20.11.2013 um 17:59
Zitat von RicoRico schrieb:Okay, jetzt habe ich verstanden, was du meinst! Sankyu)
Dere ju go :)
Zitat von RicoRico schrieb:Muss/kann/soll man dabei etwas Bestimmtes beachten? Gibt es Anleitungen dazu? Was kann ich tun, um mich dabei nicht wie ein Schizo zu fühlen?
Nichts erzwingen, das ist wie bei einem normalen Gespräch, nur das sich beide Seiten ihrer Gefühle absolut gegenseitig bewusst sind. Es muss um nichts bestimmtes gehen, philosophiere mit dir selbst über die Selbsterkenntnis, merke während deiner sich austauschenden Gedanken das du mehr und mehr "über" deinen eigenen Stehst, das was du wirklich bist, ist der intuitive Beobachter, du wirst feststellen das du genau so deine Gedanken wahrnimmst wie eine andere Person wenn du dich mit jemand anderen unterhältst. Das ist nicht "schizo" sondern reine Selbstreflexion. Andere Menschen können einen meist besser einschätzen als man sich selbst, weil sie deine Mimik, Gestik und Ausdrucksweise so auch Kommunikation als äußerer, unbefangener Beobachter erkennen. Deine Intuition ist es die dich nun als das wahrnimmt was du wirklich bist, dabei sind weder die Gedanken selbst wichtig noch deine Verhaltensweise, sprich es ist als wenn du dich "nackt" machst. Meditation ist auch eine Form dieses sich "nackt" -machens, nenn es das pure Selbst, alles andere sind temporäre Persönlichkeiten, in deinem Leben bestehst du aus zahlreichen Personen, sei es das kleine Kind, der jugendliche, der erwachsene oder der Greis, deine Intuition bleibt zeitlos, doch deine Denkweisen und Empfindungen ändern sich mehrmals im Leben :)

Anleitungen gibt es leider keine, aber du kannst dir bewusst machen das die Wahrheit ein pfadloses Land der Zeitlosigkeit ist, nur deine Gedanken und dein Körper sind zeitlich gebunden und brauchen Pfade und Wege zur Orientierung.


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26.11.2013 um 05:19
@Rico
Zitat von RicoRico schrieb am 12.11.2013:(1) Bestimmen meine Gefühle meinen "wahren Charakter" und damit mein Selbst?
Ja, so wie ich das sehe ist aber der Charakter nichts statisches also gibt es auch nicht den einen "wahren Charakter"
Zitat von RicoRico schrieb am 12.11.2013:(2) Kann ich mich "mir selbst untreu" verhalten? Geht sowas?
Naja du Kannst dich selbst belügen. Menschen die sich ständig selbst belügen werden mit der Zeit Schizophren. Nicht das dies etwas schlechtes wäre, als "Gott" Schizophren wurde ist das Universum entstanden ;)
Zitat von RicoRico schrieb am 12.11.2013:(3) Ich habe z.B. keine Lust, einen Essay zu schreiben, weiß aber, dass ich es tun sollte. Ich mache mir die Konsequenzen klar, was passiert, wenn ich die Aufgabe nicht erledige, und schreibe den Aufsatz dann doch. Damit ändere ich faktisch meine Gefühle, indem ich Faulheit und Angst gegeneinander ausspiele und die Angst siegen lasse, obwohl ich am Anfang nur Faulheit verspürt habe. Töte ich dadurch eine Art "wahres Selbst" in mir?
Nein. Die Angst war bereits ein Teil deines "wahren Selbst". Sie lauerte bereits in deinem Wissen das du es tun solltest. Sie war einfach nur stärker bzw. dominanter als deine Gemütlichkeit (Angst ist grundsätzlich eine starke Emotion). Im Prinzip hat du deine Gefühle nicht gegeneinander ausgespielt sondern hast lediglich auf sie gehört :)
Zitat von RicoRico schrieb am 12.11.2013:(4) Sollte ich mich "konstitent" verhalten, oder, wenn zielführend und möglich, situationsbezogen eine andere "Rolle" (im schauspielerischen Sinne) einnehmen?
Du sollst tun was du selbst für richtig hältst. Eine Rolle zu spielen kann richtig sein (Du bist Schauspieler und verdienst dein Geld damit, Du kommst in eine brenzlige Situation und musst Schauspielern um zu überleben etc.) Authentisch zu sein kann auch richtig sein (Beziehung, Selbsterkenntnis etc.) Wenn du im Nachhinein feststellst das es falsch war eine Rolle zu spielen oder authentisch zu sein, auch gut dann hast du was gelernt ;)
Zitat von RicoRico schrieb am 12.11.2013:Hintergrund sind praktische Vorteile aus der bewussten Steuerung der eigenen Gefühle gegenüber der Ehrfurcht davor, damit so eine Art heiligen Kern meiner Seele zu zerstören (vorausgesetzt, jeder hat diesen authentischen, inneren Kern, der seinen Charakter und vielleicht auch sein Schicksal ausmacht).
Wie willst du deine Seele Zerstören? Sie besteht ja nicht aus Materie. Du kannst dich höchstens Zerteilen indem du dich selbst belügst und dadurch schizophren wirst das wird sich aber nicht gut anfühlen darum tun es wohl auch die wenigsten. Gefühle und Gedanken sind nicht wirklich voneinander getrennt sie bedingen und beeinflussen sich gegenseitig. Die Frage lautet: Worin liegt der Vorteil etwas zutun bei dem ich mich schlecht fühle?
Zitat von RicoRico schrieb am 12.11.2013:Vielleicht könnte ich fragen:
(5) Werde ich glücklicher sein, wenn ich unbewusst vor mich hin lebe, oder wenn ich mich selbst hinterfrage und ggf. verändere?
So wie ich das sehe ist Glück einen Gefühlsfrage. In der Regel hinterfrage ich erst dann wenn ich nicht mehr Glücklich bin. Ignoranz den Gefühlen gegenüber bedeutet Wiederstand. Mit der Zeit werden sie dadurch immer stärker bis sie dich am Ende einholen.


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26.11.2013 um 19:43
Zitat von BumbelbeeBumbelbee schrieb:Ja, so wie ich das sehe ist aber der Charakter nichts statisches also gibt es auch nicht den einen "wahren Charakter"
Ein Mensch ändert sich im Laufe seines Lebens einige Male, so auch sein Charakter. Das ist ein dynamischer Prozess. Das Bewusstsein jedoch ist immer das gleiche, nur eben das im Laufe des Lebens einiges bewusster wird. Mit anderen Worten, mit dem wachsenden Bewusstsein wächst auch der Charakter und die Lebenserfahrung. Was aber nicht zwingend ans Alter gebunden ist, bei den einen geht es sehr früh schon in die Bewusstheit über, bei anderen dauert es vielleicht ein ganzes Leben oder sie werden nie das Bewusstsein erlangen, bei dem man sich seiner Selbst so sehr bewusst geworden ist das man von der Selbsterkenntnis und dem "wahren Selbst" sprechen kann :)
Zitat von BumbelbeeBumbelbee schrieb:So wie ich das sehe ist Glück einen Gefühlsfrage. In der Regel hinterfrage ich erst dann wenn ich nicht mehr Glücklich bin. Ignoranz den Gefühlen gegenüber bedeutet Wiederstand. Mit der Zeit werden sie dadurch immer stärker bis sie dich am Ende einholen.
Zwischen Zufriedenheit, Gelassenheit und Glückseeligkeit liegen Welten. Selbst ein Pessimist und Nihilist kann gelassen und zufrieden im Leben sein, selbst wenn man sich seiner vielleicht unglücklichen Existenz bewusst ist. Aber du hast recht, die Zweifel beginnen bei der bewussten Wahrnehmung von Problemen und Unstimmigkeiten, man kann sich diesen stellen oder diese ausblenden, beides kann zu einer gefühlten Zufriedenheit führen oder aber gänzlich in eine Depression. Ich denke das hängt von der Erwartungshaltung eines jeden ab. Menschen mit sehr hohen Erwartungen sind meist auch Perfektionisten und werden leicht enttäuscht und unglücklich sein, meist sogar schon über Kleinigkeiten. Gelassenheit und die innere Mitte können das beruhigen, man muss diese Unstimmigkeiten jedoch nicht ausblenden, man kann sich ihnen einfach mit etwas nüchternen Erwartungen stellen :)


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27.11.2013 um 02:10
@cRAwler23
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Was aber nicht zwingend ans Alter gebunden ist, bei den einen geht es sehr früh schon in die Bewusstheit über, bei anderen dauert es vielleicht ein ganzes Leben oder sie werden nie das Bewusstsein erlangen, bei dem man sich seiner Selbst so sehr bewusst geworden ist das man von der Selbsterkenntnis und dem "wahren Selbst" sprechen kann :)
Interessantes Thema. Der Punkt an dem man erkennt ich bin ich weil du du bist und in Wirklichkeit gibt es kein ich und kein du und man seinen Verstand verliert...
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Selbst ein Pessimist und Nihilist kann gelassen und zufrieden im Leben sein
Richtig weil der Pessimist im Kern ein Optimist ist und der Nihilist sich (im Kern) mit allem verbindet wenn auch unbewusst. :)
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Zwischen Zufriedenheit, Gelassenheit und Glückseeligkeit liegen Welten
Der zufriedene ist gelassen der glückseelige ist in Extase.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Gelassenheit und die innere Mitte können das beruhigen, man muss diese Unstimmigkeiten jedoch nicht ausblenden, man kann sich ihnen einfach mit etwas nüchternen Erwartungen stellen
Wobei ich noch anfügen möchte das sich bei erhöhter Gelassenheit auch automatisch eine gewisse Sensibilität einstellt welche der Lösung eines Problems sehr zuträglich sein kann.


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27.11.2013 um 20:56
Zitat von BumbelbeeBumbelbee schrieb:Interessantes Thema. Der Punkt an dem man erkennt ich bin ich weil du du bist und in Wirklichkeit gibt es kein ich und kein du und man seinen Verstand verliert...
Oder einander auf mentaler Ebene findet und feststellt, hey alles ist Eins, alles andere sind temporäre, äußerliche Spielarten zwischen Gedanken und Umwelt, doch der Kern eines jeden Menschen ist die wahre Verbindung zwischen allen. Ja man verliert den Gedankenverstand bei der Erkenntnis und das ist Zen:
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb am 13.11.2013:„Wenn unser Geist die Ruhe findet, verschwindet er von selbst.“
Wikipedia: Zen
Zitat von BumbelbeeBumbelbee schrieb:Richtig weil der Pessimist im Kern ein Optimist ist und der Nihilist sich (im Kern) mit allem verbindet wenn auch unbewusst. :)
Man sagt auch Pessimisten sind enttäuschte Optimisten, die gelernt haben keine zu großen Erwartungen zu haben, sich jedoch dann und wann über die kleinen Dinge zu freuen, meist die Dinge an die man nicht mal gedacht hat oder gar gehofft hat. Menschen zwischen Melancholie und Euphorie die irgendwo in der Mitte dessen schweben und leben :)
Zitat von BumbelbeeBumbelbee schrieb:Der zufriedene ist gelassen der glückseelige ist in Extase.
So ist es und der Hedonist ist berauscht :D
Zitat von BumbelbeeBumbelbee schrieb:Wobei ich noch anfügen möchte das sich bei erhöhter Gelassenheit auch automatisch eine gewisse Sensibilität einstellt welche der Lösung eines Problems sehr zuträglich sein kann.
Mit etwas Abstand sind diese Menschen auch wahre Problemlöser, wenn sich Menschen in Details verrennen und sich an ihnen aufhalten oder gegenseitig auf die Füße treten und sich gegenseitig beschuldigen :)


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28.11.2013 um 12:10
steige hier quer ein und möchte euch fragen ob ihr den film "what the bleep do we know" kennt?

ich hoffe, mein wahres selbst in meinen sternstunden (eher wohl sternsekündchen) wahrzunehmen. nur ich krieg es nie zu fassen :)


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Wahres Selbst?

28.11.2013 um 12:44
Ich sehe die Sache so: Gefühle haben eher Weniger mit unserem wahren Selbst zutun. Wobei es darauf ankommt, welches Selbst wir denn suchen. Was suchen wir? Suchen wir nach der reinen Realität, die unser wahres Selbst ausmacht und ist, unbefleckt? Oder suchen wir nach einem individuellen Kern, der uns ausmachen soll? Mir scheint hier eher Zweites gegeben. Und mir scheint, als sei es so gedacht, dass man sich an spezielle Gefühle klammert, da man sie als sich individuell eigen wahrnimmt. Aber da kommt es darauf an, welche Gefühle denn gemeint sind. Bei allen würde ich das sicherlich nicht so sagen, kaum jemand hängt wirklich an allen Gefühlen. Aber jemand etwa, der einen melancholischen Charakter hat und sowas zu seinem Lebensstil erkor, der mag da eventuell an diesen Gefühlen und diesem Lebensstil hängen, als ginge es um sein Leben. Dadurch definiert er sich, das ist, woher er zu meinen kommt und wohin er immer wieder zu gehen müssen meint. Es ist sein Zuhause, so sagt er. Hier fühlt er sich wohl, daran hängt er. Darin lebt er, das ist sein Leben.

Aber es stellt sich doch gerade trotzdem die Frage, ob es die wahre Individualität eines Menschen ist. Viele sagen, dies und das sei ihre Persönlichkeit, das seien ihre Hobbys, das ihr Weg und ihr Leben und so weiter. Aber wie kamen sie dazu? Klar, die meisten werden sagen, es ergebe sich ganz einfach aus ihrer Persönlichkeit bzw. ihrer Individualität, dass sie nun genau diesen Lebensstil und keinen Anderen pflegten. Aber kommt es wirklich so zustande und ist damit alles gesagt, ist das tatsächlich die reine und unverdorbene Individualität?

Was ist eigentlich Individualität, was ein wahres Selbst und warum sollte man es verlieren können? Kann man sich, der, wer man wahrhaft ist, denn wirklich verlieren? Kann man seinen individuellen Kern, wenn er wirklich nur von sich selbst abhängt und nicht beeinflusst wird, sondern gerade doch beeinflusst - kann man diesen wirklich verlieren? Oder ist es nicht vielleicht eher so, dass eher höchstens schlafen kann, auf dass er geweckt werden möge? Kann es nicht sein, dass bei jedem Menschen der individuelle Kern der Seele darauf wartet, erst wahrhaft freigelegt zu werden und offenbar zu werden? Wie eine strahlende Perle in tiefer See, unten am Meeresgrund - wie diese eingehüllt ist von Kieseln, Sand, und all dem vielen Wasser. Was sind die Wasser? Könnten die Wasser nicht die Gefühle sein? Kann es also gar sein, dass man seine Gefühle überwinden muss, um seine wahre Individualität zu erkennen.

Kommen wir wieder darauf zurück, dass viele sagten, ihr Lebensstil würde durch ihre Individualität definiert. Aber angenommen, jemand würde etwa ein Tennis-Spieler sein, ein leidenschaftlicher, und angenommen, sein Vater wäre auch schon einer gewesen und er hätte während des Tennis-Spielens Zeit seiner frühen Entwicklung stets viel Freude und Wärme und Erfolge erfahren, kann es dann nicht sein, dass gerade das eine Menge ausmacht, dass er heute so ein leidenschaftlicher Spieler ist? Da, wo wir meinen: Diese Gefühle und dieses Wollen, diese Wünsche und diese Aktivitäten, sie seien untrennbar mit mir verbunden - kann es nicht sein, dass sowas immer da ist, wo man sich zuhause fühlt und dieses Zuhause darauf entwächst, worin wir Trost und Geborgenheit finden? Und kann es nicht sein, dass hier auch die frühen Erfahrungen eine wesentliche Rolle spielen? Und kann es darum nicht auch sein, dass sowas oft bedingt ist durch viele Faktoren? Und wenn dem so ist: Kann es dann nicht sein, dass man unter anderen Umständen vielleicht woanders Zuhause sein hätte können?

Das erinnert mich auch sehr an gerade kollektive Identitäten. Jemand etwa, der seit seiner Geburt in der Glaubensgemeinschaft seiner Familie eine hohe Portion an Wäre erfahren hat und immer mehr als integralen Bestandteil des Ichs sich dies denkt, diese Glaubensgemeinschaft, als seine Identität - er kam gerade dazu doch durch Vermittlung seiner Familie; und so kommen Viele dazu und sehen viele ihr Ich untrennbar verquickt mit ihrer frühen Sozialisation, in welcher sie Geborgenheit erfahren haben. So viele Menschen etwa gehören Glaubensgemeinschaften an, und das warum nicht deswegen, weil sie früh hier Annahme und Geborgenheit sowie Sinn und ein fangendes wärmendes Netz fanden? So ist es doch immer noch so, dass es deutlich mehr "genuine" Gläubige gibt, als Konvertiten. Es ist sehr wahrscheinlich, dass ein Kind gläubiger Eltern auch sein Leben über gläubiger bleibt als der Rest. Es sei denn...

Ja, was könnte etwa die Wahrscheinlichkeit unterminieren? Schlechte Erfahrungen damit. Etwa, dass man dadurch gerade keine Geborgenheit erfährt. Da nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, das gesamte Gebilde überhaupt in Frage zu stellen. Treffen einen etwa auch negative Aspekte selben Gebildes und was manche als Aspekte dazu meinen, so muss nun ein Individuum ausweichen, raus aus diesem fangenden Netz. Und es fängt dadurch auch immer mehr an, es gerade nicht als Teil seines Ichs zu sehen und sich daran zu hängen? Aber, aber vielleicht findet es Trost woanders? Wo nur? Egal. Dort, wo, dort wo es Trost, Wärme und Sinn findet, gerne auch definiert als Flucht aus dem Alten, dort könnte es gerade sich wieder daran hängen und es als eigene Identität wahrnehmen. Beispiele wären hier etwa Glaubenswechsel von Glaube A zu Glaube B. Kommt immer darauf an.

Aber wir sehen hier doch zum Teil gerade Eines: Dass sowas wie Individualität oder was die Menschen als ihre Individualität meinen, oft so ganz anders hätte aussehen können und dadurch doch immer mehr den Kriterien dessen anfängt zu widersprechen, was Individualität ausmachen soll und das ist: Feste und Unbeeinflussbarkeit, etwas, was nur eben das Individuum ausmachen solle und was ihr wahrer Kern sei. Wie will man also herausfinden, was tatsächlich der individuelle Kern von einem selbst ist oder eben jemand Anderem und was nur Wasser, Sande und Kiesel sind, die diese schöne kleine Perle vergräbt, die tief am Meeresgrund so von vielen Faktoren überlagert schlummert? Kann es nicht gar sein, dass manche, viele vielleicht gar, die meisten vielleicht gar, ihr Leben lang darüber hinweg gehen, ohne sie je ausgegraben zu haben und sie tatsächlich in der Hand zu halten? Gleichwohl meinend, sie wüssten, was sie ausmache. Diese kleine Perle, von der ich sprach, sie ist der Mittelpunkt des Sees, und sie verschließt ihn gleichsam, so dass die Wasser nicht ablaufen können. Diese Perle ist das Auge des Sees. Aber was, wenn die Wasser nicht klar sind, so dass das Auge sich selbst in den Wassern spiegeln kann? Und damit kommen wir wieder zu den Emotionen zurück: Wenn die See-le so von Sorgen und Nöten und Gefühlswallungen durchdrungen ist, und sie nicht gereinigt ist, was ist dann? Kann sich die Individualität dann wirklich selbst sehen oder sieht sie sich dann nicht nur unklar wie jemand sein Abbild in einem unklaren Spiegel nur unklar sehen könnte? Was muss man tun, um ein klareres Bild bekommen zu können?

Dazu wären eben noch diese Fragen interessant: Was ist denn Individualität eigentlich und zu welchem Grade beeinflusst sie und kann sie auch nur passiv sein und muss erst gefunden werden oder ist sie stets auch aktiv? Aber: Wer, wenn nicht sie selbst, soll sie selbst finden?


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Wahres Selbst?

29.11.2013 um 03:10
@cRAwler23
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Oder einander auf mentaler Ebene findet und feststellt, hey alles ist Eins, alles andere sind temporäre, äußerliche Spielarten zwischen Gedanken und Umwelt, doch der Kern eines jeden Menschen ist die wahre Verbindung zwischen allen. Ja man verliert den Gedankenverstand bei der Erkenntnis und das ist Zen:
Man verliert den Verstand weil man ihn ab dem Zeitpunkt nicht mehr braucht. Man weiss einfach weil man ist. Ob man diesen Zustand Zen, Nirwana oder anders nennt spielt ab da auch keine Rolle mehr :)
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Man sagt auch Pessimisten sind enttäuschte Optimisten, die gelernt haben keine zu großen Erwartungen zu haben, sich jedoch dann und wann über die kleinen Dinge zu freuen, meist die Dinge an die man nicht mal gedacht hat oder gar gehofft hat. Menschen zwischen Melancholie und Euphorie die irgendwo in der Mitte dessen schweben und leben
Auch eine gute Beschreibung wie ich finde. Man unterscheidet in der Philosophie ja oft auch zwischen Stereotypen obwohl es in der Realität keine reinen Pessimisten oder Optimisten gibt sondern nur Tendenzen.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:So ist es und der Hedonist ist berauscht :D
^^


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Wahres Selbst?

30.11.2013 um 01:22
@libertarian
Viele Fragen und viel zu rationale, logische Gedanken die dich im Bezug auf dein wahres Selbst beschäftigen, vergiss nicht dein Selbst ist das was du bist ohne darüber nachzudenken. Dein Selbst ist nicht die Summe deiner Denkweisen. Jede Denkweise ist im Prinzip ein Charakter, eine Maske, eine Illusion. Dein wahres Selbst wäre pure, gedankenlose Intuition :)
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Ich sehe die Sache so: Gefühle haben eher Weniger mit unserem wahren Selbst zutun.
Nicht liegt näher am Selbst als die Gefühle und die Intuition selbst ist das Selbst. Deine Wahrnehmung erzeugt Wechselwirkungen, biochemische Impulse die auf dein Empfinden wirken und so Gefühle erzeugen. Es ist immer eine Wechselwirkung die dich fühlen lässt. Aber du hast recht, das ist noch nicht das wahre Selbst, denn das liegt noch eine Schicht tiefer. Ich seh das so:

(Außenwelt, Maskenball) Verhalten <- Oberfläche deines Körpers <- Denkweisen (Kultur, Ideologie, Glaube) <-Empfindungen (sinnlich) <- Gedanken <- Gefühle <- Intuition (wahres Selbst)

Dein wahres Selbst liegt unter Zwiebelschichten, ab und zu blickt es mal durch und äußert sich im "Bauchgefühl" :)
Zitat von libertarianlibertarian schrieb:Dazu wären eben noch diese Fragen interessant: Was ist denn Individualität eigentlich und zu welchem Grade beeinflusst sie und kann sie auch nur passiv sein und muss erst gefunden werden oder ist sie stets auch aktiv? Aber: Wer, wenn nicht sie selbst, soll sie selbst finden?
Scheinbare "Individualität" ist einfach nur ein spaßiger Maskenball, ja der Fingerabdruck ist einzigartig, so auch die Konfiguration und Anordnung deiner Gehirnzellen, wie jede Anordnung von Zellen in deinem Körper sich von meiner Anordnung unterscheidet, doch man ist sich ähnlich und im Kern sind wir gar gänzlich gleich um nicht zu sagen Eins! :)

Individualität macht spaß wenn man die Illusion lebt und sich an ihr erfreut wie ein Spieler in einem Computerspiel. Schau dir mal dieses Video an, vielleicht verstehst du dann was ich damit meine:

Youtube: Terence McKenna - Culture is your operating system / Kultur ist dein Betriebsystem
Terence McKenna - Culture is your operating system / Kultur ist dein Betriebsystem
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Mach dich nackt! :D
Dein wahres Selbst trägt weder Kleidung, noch spezifische Denkweisen und Glaubensstrukturen, Kulturen und Traditionen wie auch Verhaltensweisen, die sich scheinbar "individuell" erscheinen lassen. Diese Individualität ist nur eine isolierende Illusion, sie ist temporär aber erlebt interessante Reifungsprozesse, bis man erkennt, dass diese gänzlich obsolet erscheinen am Ende. Selbsterkenntnis wir dir bewusst machen, das es nichts wichtigeres gibt als das Selbst in allem in der Natur zu erkennen, alles ist verbunden, alles ist Eins, alles ist ein Ganzes im Ganzen...

Also nein, das Wahre Selbst ist weder kollektiv, noch individuell, es ist Eins mit Allem, so metaphorisch das auch klingen mag, es hat auch für mich eine Weile gedauert das zu erkennen und zu verstehen. Stichwort Dialektik :)
Zitat von BumbelbeeBumbelbee schrieb:Man verliert den Verstand weil man ihn ab dem Zeitpunkt nicht mehr braucht. Man weiss einfach weil man ist. Ob man diesen Zustand Zen, Nirwana oder anders nennt spielt ab da auch keine Rolle mehr :)
So ist es! :)
Zitat von BumbelbeeBumbelbee schrieb:Auch eine gute Beschreibung wie ich finde. Man unterscheidet in der Philosophie ja oft auch zwischen Stereotypen obwohl es in der Realität keine reinen Pessimisten oder Optimisten gibt sondern nur Tendenzen.
Es ist ein Spektrum, gleiches gilt auch für Geschlecht und seine Identität, so auch für die Sexualität und für die Vorlieben, die meisten sind recht festgelegt, doch einige wenige schweben dazwischen. Ich selbst betrachte mich als androgyn in der Hinsicht. So auch als einen optimistischen Pessimisten. Ich bin weder Ying noch Yang, ich bin beides und hab da meine Mitte zwischen den Tendenzen gefunden, auch wenn es Tage gibt wo es mal mehr so, oder mehr so ist, oder auch mal nix ist und so auch alles beides :)


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Wahres Selbst?

01.12.2013 um 19:32
@cRAwler23
Ja, man muss sich, um zur Selbsterkenntnis zu gelangen, in gewisser Hinsicht nackig machen, also alle ideologischen Gebilde aufgeben und auch erkennen, dass man nichts, was man denken kann und beobachten kann, ist. Du bist nicht die Sinnesobjekte, nicht die Sinne, nicht der Verstand. In der Bhagavad-Gita heißt es darum auch: "Gib alle Arten von Religionen auf und gib dich einfach mir hin." Aber genau hier sind wir an einem Punkt, in welchem in der indischen Philosophie eine Kontroverse besteht. Und zwar geht es darum, ob es das Individuelle nun tatsächlich gibt oder nicht. Die Bhagavad-Gita gemäß Prabhupada sagt: Ja, es gibt die Individualität und das trotz der gleichsamen Einheit mit dem Absoluten, dem Höchsten. Und diese Individualität ist nicht nur Illusion, sondern beständige Realität.

Und zwar wird das Individumm hier so gedacht, als dass es ein ein abgetrennter (Trotz transzendentaler Einheit) Teil des Höchsten ist, ein Funke aus dem Feuer, ein ewiges Fraktal des höchsten und einen Gottes. Auf ewig mit Gott vereint, doch trotzdem von ihm verschieden. Allerdings müsste sich das Individuum erst von den materiellen Verunreinigungen befreien, um sowohl seine wahre Individualität als auch seine Einheit mit dem höchsten Gott zu erkennen.

Dazu möchte ich mal das hier posten, was ich kürzlich las, das bringt die Kontroverse teils gut auf den Punkt würde ich sagen.

Your ideas are contaminated by the impersonal and mayavadi philosophies that are so prevalent in India and now all over the world. The idea that the soul can 'have no desires and wants' is completely false, completely incorrect. Actually the soul is eternally existing and eternally has desires and wants. These desires and wants, however, can be of two very different types. A materialist has material desires and a transcendentalist has spiritual desires.

These impersonalists that you have obviously been hearing from of course are transcendentalists. But they have no knowledge of Krishna and the spiritual world. They have no spiritual conception so they can not imagine spiritual desires. They have, through jnana [knowledge], come to the realization that all desires and wants in the material world ultimately end in frustration and suffering only. So, having no knowledge of the spiritual world or Krishna or devotional service, the only thing they can think of doing is to try and give up desires and wants. But this is an artificial position for the living entity. The living entity is eternally active and these impersonalists are falsely trying to become inactive, inert, desireless...

This is an artificial position that can not be maintained. That is why even if the impersonalists manage to become liberated from the material concept of life and even experience brahmanananda, because there are no spiritual activities for them there is really no transcendental pleasure for them. And we, the living entities are anandamayabasat, it means our constitutional position is to enjoy ever-increasing transcendental pleasure. The impersonalists can not experience this pleasure. There bliss is simply a relief from the sufferings of the material world but they have no positive spiritual engagement and no real transcendental pleasure and no spiritual activities to engage in. So they fall down. The impersonalists always fall down and come back in the material world again, which previously they renounced as false, brahma satyam jagat mithya, but they come back in this so-called false world and start opening hospitals and doing other philanthropic work. So why do they do they bother if this world is false? It is because they have no activities or pleasure in their brahman 'liberation' so they have to come back to the material world and engage in some sort of activity.

So this is proof that the soul is eternally active and eternally has desires and wants.

Krishna consciousness is the science of transforming those material desires and activities into spiritual desires and transcendental activities. There are activities in spiritual life. Devotional service means using our intelligence, our energy, our time, our money, everything, in the service of Krishna under the direction of the bona fide spiritual master. And this service and activity and desire is eternal and we will continue serving Krishna and being active and having desires even after going back home back to Godhead.

The word nirguna in the sastra does not mean that the living entity has no form, no desires, no activities, no wants. NO. It means he has no material form. Actually we do not have any material form. This material form, our material body is not us, it has nothing to do with us. It is a temporary outer covering. So this is what nirguna means. We have no material form. But we have a spiritual form. And we have a spiritual body which engages in spiritual activities in the service of Krishna in the Spritual world.

And even in the spiritual world we still have a small amount of independence. In the spiritual world everyone is engaged in the service of Krishna, but they are not forced to serve Krishna, they are serving Him out of love. So this mood of voluntary loving service to Krishna requires that the servants of Krishna must have the independence to not serve Krishna if they do not want to serve Krishna. That is our minute independence and that is the quality of the jiva-tattva living entities. We are tatastha. It means marginal. It is like the area of the beach which is sometimes covered by the water of the ocean and sometimes not. We are like that. We eternally have the tendency to fall down into the material world. So the residents of Vaikuntha can fall down if they want to. Of course we have the statement of Krishna that upon reaching the spiritual world they never come back to the material world again. And of course this is true, because they can remember their activities in the material word when they go back to the spiritual world. So why would they want to come back. But still they have their independence. That is eternal. And if they want to misuse their independence they can come back again to the material world. That is the independence of the jiva-tattvas and Krishna will never take this little independence away from us...



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