"Argumentation Ethics"
10.11.2013 um 20:30Der anarchistische Philosoph Hans-Hermann Hoppe behauptet, es sei logisch nicht stringent, in einer Diskussion für eine andere Ideologie außer libertärem Anarchismus (komplexe und etwas obskure Ideologie, aber in dem Fall reicht es aus, zu wissen, dass sie auf universaler Non-Aggression beruht) zu argumentieren. Seine Behauptung fußt auf der Prämisse, dass die Disputanten dadurch, dass sie sich entschieden haben, ihre Meinungsverschiedenheit durch eine verbale Diskussion auszufechten und nicht etwa durch rohe Gewalt, implizit das "Non-Aggressions-Prinzip", also den Verzicht auf Gewalt, dem Hoppes Weltsicht zugrunde liegt, als "Grundnorm" akzeptieren.
Hier ein Auszug aus Wikipedia (Wikipedia: Argumentation ethics):
Hier ein Auszug aus Wikipedia (Wikipedia: Argumentation ethics):
"Hoppe first notes that when two parties are in conflict with one another, they can choose to resolve the conflict by engaging in violence, or engaging in argumentation. In the event that they choose to engage in argumentation, Hoppe asserts that the parties have implicitly rejected violence as a way to resolve their conflict. He therefore concludes that non-violence is an underlying norm (Grundnorm) of argumentation, that is accepted by both parties."Findet die Theorie überhaupt irgendwer stimmig? Ich halte sie für ziemlich verquer (sofern ich sie richtig verstanden habe), weil sie sich in unzulässiger Pauschalisierung ergeht. Ich meine, nur weil jemand sich in einer spezifischen Situation dazu entschließt, eine Diskussion über eine Meinungsverschiedenheit einzugehen, kann man doch davon noch lange nicht ableiten, dass diese Person deshalb Gewalt als Mittel zur Konfliktbereinigung ganz generell ablehnt - es könnte ja auch sein, dass er sie nur zur Austragung der spezifischen Meinungsverschiedenheit, die eben vorliegt, für nicht zielführend erachtet, ansonsten aber nicht prinzipiell pazifistisch denkt.