Ich glaube, wie
@Theosoph geht es so manchem Leser von Kalibern wie Mdme Blavastsky: man sieht den (finsteren) Wald vor lauter (irgendwie wunderschönen) Bäumen nicht.
Die Werke von Mdme Blavasty halten, wie schon die Bibel, einen gewissen Zeitgeist fest. Unheimlich fest. Allein schon wegen dem religiösen Anspruch wollte man alles erklären können.
Ich find ja schon, dass allein schon der Begriff "Wurzelrasse" übel klingt.
Allein schon, wie das geschrieben ist. So selbstsicher, beinahe poetisch. Religiöser Anstrich halt. Ist ne Modeerscheinung.
Die Theosophie war irgendwie Kind ihrer Zeit. In den Werken dieser Epoche spiegeln sich eine Menge damals vorherrschenden Weltanschauungen wieder. Das kann man übrigens über beinah jede Epoche behaupten.
Sicher trieft es in der Theosophie abseits der heiligen Quintessenz - der goldenen Regel - nur so von ebenso glorreichen/narzistischen Ideen.
Zum Einen: die theosophischen Vereine von heute sind bestimmt nicht durch die Bank so ("rassistisch"/wissenschaftsunkundig/gegenwartsverleumdend) drauf. Will ich mal nicht glauben. Theosophie war immer Spielplatz der gebildeten Spiritisten. (Alkohol gabs auch ab und an
;) )
Zum Anderen: was ist mit den Autodidakten?
Wie kommt es überhaupt, dass man so etwas beim Lesen links liegen lässt? Liegt es daran, dass wir aus über 100 Jahren fortschrittlicher Weiterentwicklung darauf zurückblicken?
Mit spöttisch/argwöhnischem Blick versteht sich.
;)Mitunter sind die eigenen Filter bereits schon so vom jetztigen Zeitgeist vorkonfiguriert, dass man die rassistischen Passagen wirklich überliest. Die Informationen kommen in den unsäglichen Nazi-Papierkorb.
Die Abgründe hinter der ganzen mystizierten Rethorik-Kunst auszumachen, ist vielleicht manchmal doch nicht so einfach.
Religiöses Geschwafel weiss zu beeindrucken.
Manchmal fährt man auch mit dem Lesen zwischen den Zeilen besser. Dann versteht man auch, dass Mdme Blavatsky niemals nur gewesen sein kann, was man sich heute unter einem Rassisten vorstellt.
In diesem (ausgeklammerten) Kontext und unter diesem Vorbehalt lässt sich das bestimmt alles auch irgendwie verdauen. Uninteressant isses nich!
Mich würd nur interessieren, wie der rassistische Bestandteil prozentual eingeschätzt werden kann, wenn man Gesamtwerk und
@Topic gegenüberstellt.
Nur was, wenn der Kontext plötzlich bewusst verdrängt wird?
Dafür neuer Elan, klareres Bewusstsein beschwingt.
Ob Mdme. Blavatskys Werke Kandidaten für verrückt-machende Bücher sind, kann ich nicht beurteilen.
Kann mir gut vorstellen, dass sich der eine oder andere überzeugte "Herrenmensch" über solch weise klingende Schlüsssätze wie die von HPB ein reines Gewissen - eine heilige Mission - einreden konnte.
Und das gruselige daran ist wirklich, dass auch ein Solcher diese gar nicht bewusst wahrgenommen haben könnte. Es gibt nämlich und Lesen und Lesen. Vielleicht hat er ja nur überlesen. Das heisst, sein Unterbewusstsein hat diese Worte verschluckt und aus seinem Leben zensiert. Er muss dafür kämpfen und diese Zeilen immer und immer wieder zu lesen, er sie versteht. Einordnen in seine Gedankenwelt. Wage oder Real? Gut oder Schlecht? Prioritäten setzen. Das Buch muss durchgelesen werden. Worum gings nochmal?
;)Wer kennt das nicht?: ganze Absätze, die man nicht versteht.
Geht mir sogar manchmal beim Lesen eigener alter Texte so, dass ich mich frag, WTF ich damit bloß gemeint hab...
Zurück zum Gruseligen...
Ich schätze HPB schon als ne Kultfigur ein - mitunter sogar in Hexenkreisen.
erste Vermutung Vielleicht war sie ja auch selber eine Hexe
zweite Vermutung und Ihre Werke sind "magisch" getarntes Hexenwerk
dritte VermutungHalt die Methode im Wahnsinn. Die Bücher sind vielleicht so geschrieben, dass jeder auf nen urkrassen gedanklichen Trip gebracht wird, während an verschiedenen Schlüsselstellen kuriose Dinge und Ansichten derart eingeflösst werden, dass man diese Gedanken irgendwann selbst denkt, ohne sie jedoch anfangs direkt in ihrer Bedeutung wahrzunehmen.
vierte VermutungDas fasziniert mich irgendwie. Wenn es frühe Kandidaten für NLP-Vorväter gibt, dann sind das für mich nicht nur die Illuminaten sondern auch die Theosophen gewesen. jedenfalls/erstmal/bislang. (Ich schreib das extra, weil hier ja wie so oft von einem "fortan" ausgegangen wird. Aber ich würd das ja vlcht selbst drin lesen wegen dem "erstmal".)
Man macht sich ein Bildnis. Das ist das Lieblose, der Verrat.
Sich Unheil auszumalen kann manchmal heilend sein. Lindernd. Kanalisierend. Ermutigend. Aufbauend. Ideologien kaschen einen fast immer durch ihre "Du-bist-nicht-alleine"-Masche und ihr "gemeinsam-sind-wir-stark"-Versprechen.
Aber das sind nur die Fanatischen. Die gibts immer.
Die verstehen kaum, worum es geht. Und irgendwann werden die flüchtigen Gedanken eines Fremden zu den eigenen.
Wie Stille-Post scheint die Menschheit seit Beginn an eine kollektive Botschaft weiterzugeben. In Form von Religion, Tradition, Kunst. Und natürlich Wissenschaft.
Wie Raphael, Donnatello, Michelangelo und Leonardo (die Turtles). Sie sind - auch wenn sie grundverschieden sind und oftmals heftig zanken - ein Team.
"Trau nicht den Worten" - wusste schon Plato.
Wie weise die Theosophen mit ihren Einsichten in urheiligste Bücher wirklich waren, weiß uns Fußvolk doch garnicht (ein)zu-schätzen. Welch schaurige Wahrheiten sie erblickt haben wollten, welch über uns alle hereinbrechende Gewalten.
Die Nichtigkeit des Einzelnen, den Demut und Dankbarkeit verlassen. Dafür vermehrt von Spott und Verachtung und Wunsch nach Dominanz und Überlegenheit angetrieben wird.
Was das angeht, so ist "Mein Kampf" sicher auch zu den Kandidaten unter den Büchern zu zählen, welche verrückt machen können.
Die Reise von der romantisch verklärten, (anti?)-aufklärerischen Epoche der Theosophie, bishin zu "Mein Kampf" mag auf den ersten Blick das Bemerkenswerteste an
@Topic sein.
Manche sehen mehr darin, manche ausschließlich das, viele wissen nicht, was sie dazu sagen sollen.
Für mich ist alles Gedankenverdrehen Kunst, solange keiner durchdreht. Deswegen geh ich auch nicht auf die Fettnäpfchen der Wissenschafts-Rethorik ein.
Wenn die Theosophie manchen Leuten die goldene Regel besser beibringen kann/konnte als Konfuzius selbst, dann kann man sich bestimmt auch drauf einen, dass die T und HPB nicht vollkommen schlecht sein können.
Es waren die Nazis, die Dinge als entartet klassifiziert haben. Nun wird all das böse Karma ewig auf sie zurückgeworfen. Wir lachen uns den Hitler weg.
Ich glaube, viele Deutsche strebt das Verlangen, diese Person genauer zu studieren. Ohne ab/auszurutschen. Aus der geschichtlichen Reife heraus auf ihn und seine Mannen zurückzublicken. Sie wusstens ja nicht besser. Und hattens sich eingebildet. Man macht sich ein Bildnis...